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SABA Triberg GW 51
#1
Hallo zusammen,

ich hatte mal wieder einen Saba auf dem Tisch,
einen Triberg GW 51, aus dem Jahre1950 (Datumsstempel).
Dieser sollte mit einfachen Mitteln wieder spielbereit gemacht werden.

Hier zunächst ein paar Daten:

Hersteller: SABA Villingen
Typ: Rundfunkempfänger
Modell: Triberg GW 51
Baujahr: 10.1950
Röhren-Bestückung: UCH11, UBF11, UCL11, UY11
Stromversorgung: Allstrom 110, 125, 220 Volt
Prinzip: Superhet
Wellenbereiche: LW, MW, KW, (UKW vorbereitet)
Zwischenfrequenz: 478 KHz
Gehäuse: Bakelit
Abmessungen: ca. 39  x  30  x  21 cm
Gewicht: ca. 7 kg
Lautsprecher: Permanent-Dynamischer LS
Neupreis: etwa 230,- DM


Mir fiel gleich auf, dass das Gehäuse auf der rechten Seite gebrochen war,
aber das konnte man kleben.
   

…und so sah das Chassis aus:
   
   
   

hier ein Blick auf die Unterseite:
   
man sieht den Ersatz für die Skalenlampe, ein 180 Ohm Widerstand.

Der 3-stufige Tonwahlschalter war in seiner Mittelstellung fixiert (verlötet) worden:
   

diesen tauschte ich gegen einen neuen, 3-stufigen Drehschalter aus.

Anschließend reinigte ich das Chassis, so gut es ging.

Hier der Schaltplan des Triberg:
   

Dann erfolgte die obligatorische Kondensatorkur, mit anschließender Formierung der beiden Netzelkos, was erstaunlicherweise gut funktionierte.
Der Leckstrom lag unter 1mA.

Die Röhren überprüfte ich auf meinem RP270, sie lagen alle im guten, bis sehr guten Bereich.

Den 180 Ohm Widerstand tauschte ich gegen eine passende Soffitten-Lampe (18V/01A)
und danach wollte ich das Radio vorsichtig in Betrieb nehmen, aber die Röhren heizten nicht.

Da die heutige Netzspannung höher ist als früher, musste der Heizkreis eh angepasst werden,
deshalb baute ich einen Heizkreiskondensator ein, der etwa 2µF groß sein musste.

Ich musste aber irgendwie das Skalenlämpchen schützen, denn im Einschaltzustand, bei kalten
Röhrenheizfäden, lagen etwa 25V am Lämpchen an, dies machte es bestimmt nicht lange mit.

Deshalb hatte ich zwei bidirektional geschaltete Suppressordioden (1,5KE20P) parallel zur Lampe
gelötet um sie so im Einschaltzustand zu schützen.
Der Heizkreis funktionierte danach wieder, der Heizstrom lag bei warmen Röhren fast exakt bei 100mA,
die Skalenlampe war geschützt und die beiden Dioden blieben werdend des Betriebs kalt.

Auch das Radio funktionierte nach dieser Prozedur wieder einwandfrei.

Hier ein paar Fotos vom funktionierendem Chassis:
   
   
   

Danach konnte das Chassis wieder in das geklebte (Sekundenkleber)
und gereinigte Gehäuse

   
   

Hier der Saba Triberg in Betrieb:
   

Da ich sie schon mal draußen hatte, habe ich die Skala gescannt:
   

Zum Schluss noch der abgeänderte Schaltplan:
   

Für einen Standard-Super ist der Triberg recht empfangsstark
und er trennt sehr gut.
Dies merkt man besonders auf KW, dessen Bereich immerhin 16m bis 52m umfasst.
Ferner ist der Klang (für eine Bakelit-Kiste) erstaunlich gut...

Viele Grüße,
Rolf
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#2
Das hast du sehr gut wieder hinbekommen Rolf! Ich hatte dieses Modell auchmal, habs aber an einen Freund verschenkt, weil der es so schön fand. Ich mag die Bakelitgeräte ja auch sehr. Schöner, detaillierter Bericht, danke dafür!
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#3
Und Nützlich. Ich habe das selbe gerät auch auf dem schrank stehen.
Da ist diese sache mit der doppeldiode eine nützliche angelegenheit.
Du musst das aber noch etwas genauer erleutern, was wieso und welche werte verwended wurden
Wahren da jetzt kein urdox und kaltleiter mehr eingebaut?
Welchen wert hat der Widerstand neben dem Kondensator.
Diese kleinigkeiten
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#4
Hallo, Rolf,
Wunderschön das Gerät - wie neu! Wie hast du den die Chassis-Unterseite so gut hinbekommen?
Gruß,
Ivan
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#5
(Doppelpost)
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#6
(04.10.2021, 14:51)Bastelbube schrieb: ...Ferner ist der Klang (für eine Bakelit-Kiste) erstaunlich gut...
(...)

Den 180 Ohm Widerstand tauschte ich gegen eine passende Soffitten-Lampe (18V/01A)
und danach wollte ich das Radio vorsichtig in Betrieb nehmen, aber die Röhren heizten nicht.
Da die heutige Netzspannung höher ist als früher, musste der Heizkreis eh angepasst werden, deshalb baute ich einen Heizkreiskondensator ein, der etwa 2µF groß sein musste.

Ich musste aber irgendwie das Skalenlämpchen schützen, denn im Einschaltzustand, bei kalten Röhrenheizfäden, lagen etwa 25V am Lämpchen an, dies machte es bestimmt nicht lange mit. Deshalb hatte ich zwei bidirektional geschaltete Suppressordioden (1,5KE20P) parallel zur Lampe gelötet um sie so im Einschaltzustand zu schützen.


Sehr schön geworden ! Smiley20


Was den Klang anbelangt:  SABA hat zu dieser Zeit seinen Geräten sehr große Lautsprecher spendiert, jedenfalls erkennbar größer, als bei der Konkurrenz. Beim Nachfolgemodell "Triberg 52" wird dies besonders deutlich, denn dieses Radio verfügt bei einer Gehäusehöhe von 22,2 cm über einen Frontlautsprecher von 18 cm Durchmesser (Quelle: rm.org).


Die Lösung mit den beiden Supressordioden ist interessant. Guter Tipp.
Ich vermute, im Fundzustand war der Urdox 2410 defekt (?), weswegen der Heizkreis unterbrochen war und Du letztendlich den erwähnten 2 uF Kondensator eingeschleift hast.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#7
Hallo zusammen,

ihr habt recht, der Urdox war hinüber, ferner fehlte der Kaltleiter parallel zur Glühlampe.

Da die heutige Netzspannung um mindestens 10V höher ist, als früher,
hatte ich mich für die einfachste und energiesparendste Lösung entschieden,
dem Heizkreiskondensator.
Parallel zum Kondensator muss noch ein Entladewiderstand geschaltet werden, ich habe einen 1M eingebaut

Immerhin sank die aufgenommene Leistung aus dem Netz, von angegebenen 44W auf 33W!

Alles Wissenswerte um einen Heizkreiskondensator ist sehr gut beschrieben im "radiomuseum.org" unter:

https://www.radiomuseum.org/forum/konden...reise.html

Die verwendeten Supressordioden hatte ich noch in der Schublade und da ja Wechselspannung an dem Lämpchen anliegt,
benötigt man halt 2 Dioden, für beide Richtungen. Diese können, soviel ich weiß, eine Dauerleistung von mindestens 5W vertragen.
Es gibt aber auch bidirektionale, also 2 Dioden in einem Gehäuse, zu kaufen.
Ein Nachteil dieser Dioden ist, dass sie einen weiteren Spannungsbereich als Z-Dioden aufweisen,
da muss man sich evtl. ein paar Dioden ausmessen....

Viele Grüße,
Rolf
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