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Saba 355WH - Gehäuserenovierung
#1
Unter u.a. Link die Renovierung meines 355WH-Gehäuses.

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=95

   

Liebe Grüße,
Thomas
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#2
Hallo Thomas,

gute Arbeit.....mit der Politur. Mit der Vorarbeit leider Thumbs_down . Bitte nicht als Kritik ansehen. Wenn Du wieder ein Gehäuse, etwa aus derselben Zeit, entlacken willst, dann besorge dir Nitro-Verdünnung. Ja, es muss Nitro-Verdünnung auf dem Gebinde stehen. Also bitte nicht nur Verdünnung. Dann kippst Du etwas von dem Zeug in einen Eimer. Dann weichst Du Küchentuch (von der Rolle) in der Verdünnung ein und beginnst mit einer beliebigen Seite des Gerätes. Also Küchentuch doppellagig an Küchentuch. Die komplette Fläche muss mit dem Tuch bedeckt sein. Damit die Verdünnung sich nicht so schnell verflüchtigt, legst Du nun Plastikfolie (Müllbeutel etc.) darüber. Nun etwas schweres. Ich habe da ein paar alte Bodenfliesen. Nun wisch mal nach 20 Minuten den Schmadder ab... Und spätestens jetzt wirst Du dich ärgern, dass Du dich so sehr gequält hast. Der alte Lack ist ab. So machst Du das auf jeder Seite und natürlich an der Front ebenso.

Hintergrund zum 80 er Schleifpapier. Das ist gänzlich ungeeignet für solche Arbeiten. Ich hatte das früher auch gemacht und weiß, wie schnell das Furnier durch geschliffen ist. Ich hatte schon Gehäuse die mußte ich teilweise neu furnieren. Selbst wenn das Furnier nicht durchgeschliffen ist, so sieht man Riefen auf dem empfindlichen Furnier.

Machst Du das nach meiner Methode, dann brauchst Du später nur etwas mit 240er Schleifpapier arbeiten. Dann anschließend mit feinster Stahlwolle. Je besser Du hier arbeitest umso besser ist das Lackergebnis.

Es gibt dann später noch andere Möglichkeiten. Man könnte mit Grundieröl arbeiten. Das ist etwas dickflüssig. Oder mit Hartöl. Bei allen Methoden ist es sehr wichtig, die Holzporen nach und nach zu verschließen. Nur so entsteht dann ein schöner Glanz. Du kannst natürlich immer noch eines der genannten Öle weiter für das Gehäuse verwenden. Nach jedem Auftrag entsteht mehr Glanz.  Viel Erfolg! Etwas unklar - na dann frage ruhig!

Achso zum Stoff: Ich habe ganz viel von dem Beige da. Gib doch mal die Maße an. Ich würde dir Bilder zeigen. dann kannst du sehen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Guten Morgen Bernd,
Danke für deine konstruktive Kritik, das mit der Nitroverdünnung werde ich beim nächsten Mal, habe noch einen Siemens 25 WLK, beherzigen.

Die Maße des Bespannstoffs sind 350x220mm

   
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#4
Aber ich bin doch gar nicht der Bernd... Smiley19 

Ich schicke dir mal Bilder, was ich anzubieten habe.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Hallo Thomas,

aber trotzdem Lob. Ich habe mir Deine Bilder in Wumpus natürlich genau angesehen. Ich habe keinen Durchschliff gefunden. Also Thumbs_up 

Schellack wurde übrigens nie auf solchen Gehäusen verwendet. Das waren auch schon Industrielackierungen. Aber mit Schellack-Politur kann man an solchen Gehäusen gute Resultate erzielen. Allerdings erfordert die Anwendung einiges Geschick. Ich habe hier aber öfter dieses Thema behandelt. Natürlich - wenn Du Fragen hast - helfe ich dir gerne weiter.

Ich mache das heute so: Einige Aufträge mit Grundieröl. Das verschließt schon mal die Holzporen. Wenn man dann nach dem 3 oder 4. Auftrag auf Schellack-Politur geht, hat man schon ein recht gutes Ergebnis.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#6
Wobei ich anmerken muss:

In punkto Strapazierfähigkeit und Dauerhaftigkeit ist das Hartöl - kein Hartwachsöl! - der Schellackpolitur überlegen.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#7
Hallo Andreas,
Danke für die weiteren Instruktionen, ich werde das bei meinem nächsten Projekt einmal ausprobieren. Ich habe die Renovierung des 355WH-Gehäuses immer wieder vor mir hergeschoben, da ich keine Erfahrung mit Holzarbeiten hatte. Um mit Hartwachsöl gut Erfahrungen zu machen sollte man das Holz nicht zu fein anschleifen, maximal 120-ziger Papier, damit das Holz das Öl auch aufnimmt, das führt natürlich nicht zu einer hochglänzenden Oberfläche. Wie erwähnt, mir gefällt es so.

Ich habe mir schon vor geraumer Zeit die Utensilien für eine Schellackpolitur besorgt, schrecke aber immer noch davor zurück, speziell bei der Gehäusefront, mit vielen Ecken und Kanten, und dem zeitlichen Aufwand, aber es hilft ja nichts, man muß Alles einmal ausprobiert haben.

Danke für deine Hilfe mit dem Bespannstoff, und sorry für den Bernd!

Schönes Wochenende,
Thomas
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#8
Ich bin nochmals in mich gegangen und habe beschlossen auf das Gehäuse Schellack aufzutragen. Das Hartwachsöl habe ich mit 240-440-640-Stahlwolle 000 abgeschliffen. Durch das Öl musste keine Schellack-Porenfüllung durchgeführt werden.
Je besser geschliffen wird, desto besser und gleichmäßiger ist die spätere Schellackoberfläche. Ich habe 20 Schichten aufgebracht, anfangs einmal täglich, später dann zwei mal täglich mit ca. 8 Stunden Trocknungszeit.

Unten eingefügt einige Bilder des finalen Gehäuses, ein Dank geht an Andreas, welcher mir aus seinem Bespannstofffundus ein Stück abgegeben hat.

       
       

Die Bodenleiste ist mit schwarzer Wasserbeize eingelassen, und mit schwarzem Schellack mitpoliert, worden.

   

Zur Vollständigkeit noch ein paar Bilder des 355-Chassis.

       
       
   

Das Gerät empfängt abends etwas Mittelwelle, Schade dass es keine terristrischen AM-Sender mehr gibt.

Euch Allen ein schönes Restwochenende,
Liebe Grüße aus Mittelfranken,
Thomas
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#9
Eine sehr gut gelungene Reparatur. Weiter so!!!
Gruß,
Ivan
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#10
(30.01.2022, 21:07)navi schrieb: Eine sehr gut gelungene Reparatur. Weiter so!!!

Danke Ivan
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#11
Hallo Thomas,

das ist ein schickes Radio. Ich habe den 455WK und da musste ich die Erfahrung machen, das die Sicherungshalter dermaßen spröde waren, das man da besser gar nicht dran biegt, damit die Sicherung besseren Kontakt hat. War das hier ähnlich ?

Gruß
Oliver
Nette Grüße aus dem Ruhrgebiet
(ollisTubes)
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#12
Hallo Olli,
ich musste an den Haltern glücklicherweise nicht zu viel rumbiegen da Sie noch gut Kontakt machten. Durch die Hitze vom Netztrafo und der AZ 11 wird der Bereich schon ziemlich warm.

Thomas
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#13
Das Radio ist sehr schön geworden, wenngleich ich gar keine totale Gehäuserenovierung gemacht hätte, es sah doch eigentlich vorher auch noch ganz gut aus, bis auf den kaputten Stoff vor dem Lautsprecher. Den hätte ich auch erneuert. Das Gehäuse hätte man auch ein bisschen kaschieren und aufhübschen können.
Leider sieht man auf den Fotos auch eine kleine Stelle mit durchgeschliffenem Furnier. Das fällt auf den Fotos sicher mehr auf, als in natura. Aber es ist doch immer ein kleiner Fehler, der einen ewig ärgert. So geht es zumindest mir. Gerade an Ecken und Kanten ist das Furnier furchtbar schnell durchgeschliffen. Passiert halt, wenn man schleift. Da ist die Methode wie von Andreas vorgeschlagen schonender. Anschließend kann man mit feiner Stahlwolle daran gehen. Da schleift auch so leicht nichts durch.

Das Chassis sieht aus wie neu, Chapeau! Die Übung macht den Meister, wie in allen Dingen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#14
Hallo Anton,
das Gehäuse war mein erster Holzbearbeitungsversuch, und Du hast Recht, man hätte es nicht unbedingt aufarbeiten müssen, aber irgendwann muss man sich auch an solche Projekt wagen. Der Lerneffekt ist auf jeder Fall gegeben und die eine oder andere Ecke mit durchgeschliffenem Furnier tut natürlich weh. Meinen Siemens 25 WLK habe ich bereits nach der Andreas_P-Methode bearbeitet und dann mit feinem Schleifpapier weitergeschliffen.
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#15
Alles gut! Du ahnst nicht, wieviel Lehrgeld ich schon bezahlt habe, im Laufe meiner Restaurierungen.... Smiley26 Aber man lernt dazu und wer nicht wagt, der nicht gewinnt Smiley53
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#16
Tolle Arbeit, aber kann das mal in den richtigen Thread verschoben werden? Hier soll es doch um die Reparatur und Restaurierung von Werkstatt- und Meßgeräten gehen, oder?
Herzliche Grüße

Pitter
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#17
Gut aufgepasst Pitter! Danke. Ich habe den Bericht ins passende Forum verschoben.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#18
Hallo Thomas,

ja auch ich sage toll gemacht!! Das Gerät ist optisch sehr schön geworden. Durch die Neulackierung sieht man natürlich die Holzmaserung viel schöner. Aber ich bin da natürlich beim Anton, den ursprüglichen Lack hätte auch ich nicht erneuert. Aber so hast Du das jetzt mal komplett durchgezogen und es hat ja geklappt. Hm... wenn da nicht die Furnierstelle wäre. Und auch da, genauso wie Anton, hatte ich viel Lehrgeld bezahlen müssen, bevor ich meine Gehäuse so renoviert bekam, wie sie jetzt sind. Das A und O ist halt die Lackentfernung. Nun hast Du es ja auch schon mit diesem schonenden Verfahren gemacht und konntest Erfahrung sammeln. Wenn ich manchmal bei ebay diese angeschliffenen Gehäuse sehe. Durchschliffenes Furnier ärgert einen immer, wenn man das Gehäuse sieht. Übrigens finde ich den Stoff von mir doch recht passend.

Also viel Arbeit und ein gutes Ergebnis!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#19
Hallo Thomas,

das ist ja ein richtiges Schmuckstück geworden,
klasse gemacht!

Viele Grüße,
Rolf
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