10.12.2021, 10:32
Jeder, der mit Film fotografiert oder fotografiert hat, weiß, dass der Film lichtempfindlich ist und Licht von ihm abgehalten werden muss. Ein latentes, also nicht ausentwickeltes Bild entsteht auf einem Film, wenn Licht in definierter Zeit auf den Film trifft.
Dies wird mit einem Verschluss in der Kamera realisiert, der zeitdefiniert gesteuert werden kann.
Hier gibt es verschiedene Arten von Verschlüssen, auch mit Schwerpunkt auf verschiedene Epochen, mit Vor- und Nachteilen… ich werde hier nicht auf die Besonderheiten eingehen (es gibt durchaus Interessantes).
Der Objektivdeckel…
Einer der ältesten Verschlüsse… ist der Objektivdeckel. Vor allem früher bei großformatigen Kameras, als der eigentliche Verschluss noch nicht so verfügbar war und die Objektive einfache Röhren mit Linsen darin waren, so wurde der Objektivdeckel bei der Belichtung einfach kurz abgenommen und wieder auf das Objektiv gesteckt. Bei den nicht allzu empfindlichen Filmen, oder sogar noch Glasplatten, war das kein Problem, die Belichtungszeiten lang, eine Abweichung dadurch im niedrigen Prozentbereich.
Der Schieber…
Etwas später hat man den Objektivdeckel dann quasi integriert, es kam ein Schieber zum Einsatz, der sogar auch heute noch Verwendung findet und zwar bei Pinhole-Kameras (Wobei ich bei Pinhole auch schon den Deckel hatte). Hier wird ein Schieber vor oder im Objektiv geöffnet oder geschlossen.
Der Zentralverschluss…
Der Zentralverschluss kam dann auch bald dazu, wir sind noch in der recht frühen Fotografie, so circa Ende des 19. Jahrhunderts, und auch noch im Großformat zuhause. Dieser Verschluss sitzt entweder zwischen oder hinter der Optik. Man kann sich das wie eine Iris vorstellen, bei der durch besonders geformte Lamellen der Verschluss von der Mitte aus nach außen geöffnet wird und sich dann wieder schließt. Dieser Verschluss fand in Deutschland in den 60ern seinen Höhepunkt und als die Deutschen damit aufhörten, haben die Japaner nochmal damit angefangen. Größter Nachteil, das Lichtbündel muss sich durch den Verschluss „quetschen“, wodurch keine großen Blendenöffnungen möglich waren. Bei f/1.8 war in den 70ern Schluss, später kamen noch die Meßsucher mit f/1.7 und ich weiß nicht, ob die Lynx mit ihren f/1.4 einen Zentralverschluss hat. In dem Fall sind aber keine Wechseloptiken möglich. Mit Wechseloptik sind mir nur die Kowas mit f/1.8 bekannt. Größter Vorteil des Zentralverschlusses ist die Möglichkeit, bei jeder Verschlusszeit blitzsynchronisiert fotografieren zu können.
Ganz wartungsfrei ist dieser nicht, aber mechanisch sehr leicht zu warten und wieder flott zu bekommen. Bekannte Hersteller waren hier Gauthier mit dem Prontor und Friedrich Deckel mit dem Compur, dessen Qualitätsansprüche übrigens so hoch wurden, dass die auf dem Markt befindlichen Maschinen nicht mehr ausreichten und er selbst seine Maschinen herstellten, die Friedrich Deckel Fräsmaschinen stammen da her.
Der Schlitzverschluss…
Horizontal oder vertikal ablaufender Verschluss, einfach in der Herstellung, früher mit Tuch, später mit Metalllamellen. Dabei laufen zwei Einheiten ab, die einen kleinen Schlitz lassen der per Zeit definiert ist und das Bild so auf den Film brennen. Seiko fällt mir hier spontan ein, früher bekannt durch die Schraubleica (Tuchschlitzverschluss) oder dann Contax mit dem Metalllamellenschlitzverschluss. Der erste Vorhang läuft immer gleich ab, der zweite wird mit definierter Zeitverzögerung gestartet und lässt einen je nach längerer Zeit größeren Schlitz offen. Bei Ende der Sequenz holt der zweite den ersten Vorhang ein und schließt sich so wieder. Meist saß der Verschluss direkt vor der Filmebene.
Der Einfachverschluss…
Ähnlich des Schiebers, den man manuell auf und zu schiebt, funktioniert der Einfachverschluss, nur dass man hier nicht manuell schiebt, sondern einen Hebel betätigt, der eine vorgespannte Spiralfeder zum aufschnappen bringt, die wiederum den Verschluss durchschnappen lässt. Hier gibt es sehr viele verschiedene Bauarten. Bekannte Exemplare wären hier die Agfa Clack, Agfa Boxen, Holga etc. zu nennen.
Der Drehobjektivschlitzverschluss…
Eine Besonderheit habe ich noch für Euch, nämlich den Drehobjektivschlitzverschluss aus meiner russischen Panoramakamera. Geht sehr weit zurück, da haben die Russen schon an Schwenkobjektivkameras getüftelt. Dabei wird der Film nicht gerade auf der Filmebene aufgespannt, sondern in deiner Kurve um die Rückseite eines Schwenkobjektivs. Auf der Vorderseite wird das Objektiv gedreht und hinten vor dem Film läuft ebenfalls ein Schlitz über den Film. Die Zeiten werden mittels Getriebe in 2 Gängen gelöst, ein Gang für die schnellen Zeiten, ein Gang für die langsamen Zeiten. Jeweils jeder Gang wird dann noch durch die Schlitzbreite in die eigentlichen Belichtungszeiten unterteilt. Mit diesen Kameras erhält man dann Bilder mit der doppelten Breite eines Kleinbildes als Panorama.
Nachteil ist die gebogene Filmebene, die Kamera muss beim Fotografieren ausgerichtet stehen, sonst wölbt sich das eigentliche Bild.
Dies wird mit einem Verschluss in der Kamera realisiert, der zeitdefiniert gesteuert werden kann.
Hier gibt es verschiedene Arten von Verschlüssen, auch mit Schwerpunkt auf verschiedene Epochen, mit Vor- und Nachteilen… ich werde hier nicht auf die Besonderheiten eingehen (es gibt durchaus Interessantes).
Der Objektivdeckel…
Einer der ältesten Verschlüsse… ist der Objektivdeckel. Vor allem früher bei großformatigen Kameras, als der eigentliche Verschluss noch nicht so verfügbar war und die Objektive einfache Röhren mit Linsen darin waren, so wurde der Objektivdeckel bei der Belichtung einfach kurz abgenommen und wieder auf das Objektiv gesteckt. Bei den nicht allzu empfindlichen Filmen, oder sogar noch Glasplatten, war das kein Problem, die Belichtungszeiten lang, eine Abweichung dadurch im niedrigen Prozentbereich.
Der Schieber…
Etwas später hat man den Objektivdeckel dann quasi integriert, es kam ein Schieber zum Einsatz, der sogar auch heute noch Verwendung findet und zwar bei Pinhole-Kameras (Wobei ich bei Pinhole auch schon den Deckel hatte). Hier wird ein Schieber vor oder im Objektiv geöffnet oder geschlossen.
Der Zentralverschluss…
Der Zentralverschluss kam dann auch bald dazu, wir sind noch in der recht frühen Fotografie, so circa Ende des 19. Jahrhunderts, und auch noch im Großformat zuhause. Dieser Verschluss sitzt entweder zwischen oder hinter der Optik. Man kann sich das wie eine Iris vorstellen, bei der durch besonders geformte Lamellen der Verschluss von der Mitte aus nach außen geöffnet wird und sich dann wieder schließt. Dieser Verschluss fand in Deutschland in den 60ern seinen Höhepunkt und als die Deutschen damit aufhörten, haben die Japaner nochmal damit angefangen. Größter Nachteil, das Lichtbündel muss sich durch den Verschluss „quetschen“, wodurch keine großen Blendenöffnungen möglich waren. Bei f/1.8 war in den 70ern Schluss, später kamen noch die Meßsucher mit f/1.7 und ich weiß nicht, ob die Lynx mit ihren f/1.4 einen Zentralverschluss hat. In dem Fall sind aber keine Wechseloptiken möglich. Mit Wechseloptik sind mir nur die Kowas mit f/1.8 bekannt. Größter Vorteil des Zentralverschlusses ist die Möglichkeit, bei jeder Verschlusszeit blitzsynchronisiert fotografieren zu können.
Ganz wartungsfrei ist dieser nicht, aber mechanisch sehr leicht zu warten und wieder flott zu bekommen. Bekannte Hersteller waren hier Gauthier mit dem Prontor und Friedrich Deckel mit dem Compur, dessen Qualitätsansprüche übrigens so hoch wurden, dass die auf dem Markt befindlichen Maschinen nicht mehr ausreichten und er selbst seine Maschinen herstellten, die Friedrich Deckel Fräsmaschinen stammen da her.
Der Schlitzverschluss…
Horizontal oder vertikal ablaufender Verschluss, einfach in der Herstellung, früher mit Tuch, später mit Metalllamellen. Dabei laufen zwei Einheiten ab, die einen kleinen Schlitz lassen der per Zeit definiert ist und das Bild so auf den Film brennen. Seiko fällt mir hier spontan ein, früher bekannt durch die Schraubleica (Tuchschlitzverschluss) oder dann Contax mit dem Metalllamellenschlitzverschluss. Der erste Vorhang läuft immer gleich ab, der zweite wird mit definierter Zeitverzögerung gestartet und lässt einen je nach längerer Zeit größeren Schlitz offen. Bei Ende der Sequenz holt der zweite den ersten Vorhang ein und schließt sich so wieder. Meist saß der Verschluss direkt vor der Filmebene.
Der Einfachverschluss…
Ähnlich des Schiebers, den man manuell auf und zu schiebt, funktioniert der Einfachverschluss, nur dass man hier nicht manuell schiebt, sondern einen Hebel betätigt, der eine vorgespannte Spiralfeder zum aufschnappen bringt, die wiederum den Verschluss durchschnappen lässt. Hier gibt es sehr viele verschiedene Bauarten. Bekannte Exemplare wären hier die Agfa Clack, Agfa Boxen, Holga etc. zu nennen.
Der Drehobjektivschlitzverschluss…
Eine Besonderheit habe ich noch für Euch, nämlich den Drehobjektivschlitzverschluss aus meiner russischen Panoramakamera. Geht sehr weit zurück, da haben die Russen schon an Schwenkobjektivkameras getüftelt. Dabei wird der Film nicht gerade auf der Filmebene aufgespannt, sondern in deiner Kurve um die Rückseite eines Schwenkobjektivs. Auf der Vorderseite wird das Objektiv gedreht und hinten vor dem Film läuft ebenfalls ein Schlitz über den Film. Die Zeiten werden mittels Getriebe in 2 Gängen gelöst, ein Gang für die schnellen Zeiten, ein Gang für die langsamen Zeiten. Jeweils jeder Gang wird dann noch durch die Schlitzbreite in die eigentlichen Belichtungszeiten unterteilt. Mit diesen Kameras erhält man dann Bilder mit der doppelten Breite eines Kleinbildes als Panorama.
Nachteil ist die gebogene Filmebene, die Kamera muss beim Fotografieren ausgerichtet stehen, sonst wölbt sich das eigentliche Bild.
Viele Grüße
Philipp
Philipp