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Graetz Kurfürst F44
#21
Hallo Fernsehfreunde

Klar wird mancher sagen, das wird nix mit deinem Zeilentrafo, das habe ich kommen sehen. Aber ich bin schmerzfrei und guter Dinge. Von einem Zeilentrafo lasse ich mir doch nicht den Tag verderben. Das gab es früher bei mir nicht und heute mit meinem Fundus an Ersatzteilen erst recht nicht. Und wenn der von mir favorisierte geklebte Trafo auch nicht geht, kommt eben ein völlig anderer zum Einsatz, auch von einem Graetz.

Das Chassis ist wieder auf der Werkbank.
Vorweg noch, was ich an Kondensatoren im Bereich der Röhre 206 beim Austausch ersetzt habe.
C420 2,5nF soll 3,3nF ist C424 500pF soll 850pF ist C422 1nF soll 2,7nF ist C423 50pF soll 68pF ist, alles andere was noch an Styroflex und Keramik verbaut ist, was in Ordnung.

Beginnen möchte ich sogleich am Zeilentrafo. Geplant ist, ihn auf auf DY86 umzurüsten. Außerdem habe ich eine nagelneue Fassung mit entsprechenden Kabel. Diese stammt von einem Grundig Zeilentrafo und erscheint mir wie geschaffen. Ein Zauberspiegel war der Verwendungszweck des Grundig Trafo. Mag vielleicht lustig klingen aber ich hoffe, der Fürst wird verzaubert sein mit dem Trafo. Hoffentlich zum guten.

   
Die neue Fassung mit Heizschlaufe für DY86. Natürlich wird die Fassung wie beim Original angenietet.

 
   
So kann man das lassen.

   
Hier sind alle Teile, die ich für meinen zusammengebastelten Zeilentrafo benötige. Der Eisenkern ist nun geklebt. Ich kann mir nicht vorstellen, das es dort noch Probleme gibt. Der Hochspannungswickel stammt von einem Graetz F 107 Trafo , also auch ein Geräte-Kollege, der in etwa ja ähnliche Komponenten verbaut hat.

   
Das Puzzle ist zusammen gefügt und wartet auf den Einbau.

 
   
   
So sieht die Klebestelle aus. Hoffentlich nimmt mir der Kurfürst die Klebestelle nicht krumm. Aber besser geht es nicht.

Nun kommt etwas, das vielleicht auch anderen Kurfürst Besitzern weiterhelfen kann, bei der Beurteilung eines Zeilentrafo.
Messdaten guter Trafo und Hochspannungsspule etc. Ich bin beim durchsehen von Graetz Unterlagen auf solche Daten gestoßen. Beim Kurfürst/ Burggraf findet man solche Angaben leider nicht. Mag sein, das sie nicht unbedingt mit denen von anderen Kurfürst F44 übereinstimmen, aber in etwa kann man solche Daten doch vergleichen.


     
Messdaten des Ersatztrafos: Zwischen m und Masse 1,00 Ohm, k und Masse 0,54 Ohm, e und dem Bildbreiteschalter 10,5 Ohm, e und d 2,7 – 3,09 Ohm, a und e 9,83 – 10,5 Ohm, a und d 9,15 Ohm, k und m 1,2 Ohm, die Hochspannungsspule 234 Ohm.

Einen ganzen Schwung an Widerständen messe ich auch noch durch. Und das Festsitzende Bildlinearität Poti R 465 möchte ich ersetzen.

   
   
Ein gutes Doppelpoti wollte ich einbauen, eine Schleifbahn paßt zu den Werten, wie ich sie benötige. Das alte hatte auch Aussetzer in der Schleifbahn und war hochohmig. Eine Problematik , die mir auch bei einigen anderen Potis auffällt.



   
   
Wird ersetzt durch das Doppelpoti, das einwandfrei ist. Wie man sieht, habe ich auch hier das Poti gekennzeichnet mit der R Nummer aus dem Schaltplan. Man muß dann nicht lange suchen und erkennt sofort, in welchen Bereich es sitzt.
 
   
   
R 453 Bildfrequenz, sehr schwergängig , es wird zerlegt und gangbar gemacht, da die Schleifbahn noch einwandfrei ist. Ob es bleibt, entscheidet die Funktionsfähigkeit. Gerade hier bei den Rändelknöpfen müßen die Potis leichtgängig sein. Man bekommt sie nicht so einfach gestellt.

 
   
Servus Trafo! Muß jetzt weichen, der Zeilentrafo, der nicht mehr so schön aussieht.

 
   
Der Optisch bessere Zeilentrafo ist eingebaut. Der Hochspannungswickel sieht auf diesen Bild zwar auch nicht besonders schön aus, aber es ist nur die Verfärbung der Ummantelung. Kosmetik wird zum Schluß betrieben.


   
Frisch aus meinem Lager – ein neuer Selengleichrichter. Die Befestigungsschlitze mußte ich allerdings neu einfräsen.
 
   
Wer kennt es nicht, Schrankgeräte sind leider nicht Servicefreundlich. Um Messpunkte zu bekommen, habe ich Kabel wieder an die entsprechenden Stellen gelötet. So kann ich im eingebauten Zustand Spannungen messen, das hatte ich im vorigen Teil ja schon angemacht. Die Kabel verbleiben im Gerät, wenn es fertig gestellt ist. Die Enden werden aber gut isoliert.


Fortsetzung folgt
Radiogrüße Detlef

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#22
Hallo Detlef,

einen Zeilentrafo, der für eine EY86 dimensioniert wurde, für eine DY86 umzubauen, muss nicht unbedingt einfach gut möglich sein. Die auch insbesondere wenn der Zeilentrafo nicht im eigentlich für ihn vorgesehenen Gerät verwendet wird. Heizleistung (Spannung ist ja nicht wirklich) des Hochspannungsgleichrichters, Ablenkleistung (für das Ablenksystem, um die erforderliche Bildbreite einstellen zu können) und Hochspannung sind voneinander abhängig und stellen sich den Wicklungsverhältnissen entsprechend „automatisch“ richtig ein. Deshalb findet man insbesondere im Heizkreis von DY86 oftmals kleine Widerstände, um eine passende Heizleistung zu erreichen, weil schon eine halbe Wicklung einer Heizschleifenwicklung zu viel sein kann. Da man ja die Heizleistung/-spannung der DY86 (oder auch einer EY86) nicht direkt am Zeilentrafo im Betrieb messen kann, hat es sich zur Beurteilung der richtigen Heizleistung bewährt, das Abbild der glühenden Kathode mit der einer mit richtiger Gleich- oder 50Hz Wechselspannung geheizten DY86 (oder EY86) visuell zu vergleichen (selbe „Glühfarbe“ der zu vergleichenden Kathoden).

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#23
Ich sehe das nicht ganz so problematisch mit dem Umbau auf DY86. Wie erwartet ist in der Fassung ein entsprechender Widerstand. Ob die Wickeldaten des Grundig mit dem Graetz übereinstimmen, kann man ja nicht feststellen.
Im umgefrickelten Graetz Landgraf Zeilentrafo ( ist nicht von mir umgebaut worden ) funktioniert dieses Konstrukt mit der DY86 auch.  Und auch dort ist ja ein Widerstand direkt in der Fassung. Die Werte habe ich momentan allerdings nicht zur Hand. Da müßte ich schauen, ob ich die irgendwo notiert habe, oder das Gerät wieder öffenen um nach zu messen.

Warten wir doch ab, wie sich der Kurfürst verhällt.

In den 70er war ich noch schmerzfreier und habe einfach das eingebaut, was ich hatte, auch wenn es nicht so gut geglückt war von der Optischen Seite.

Die Glühfarbe könnte ich auch mit der probe einer DY86 im Funke mal vergleichen, wenn der Kurfürst dann funktioniert. Im Landgraf war das nicht auffällig und nicht wesentlich dunkller oder heller , wie z.B. im Philips Leonardo.
Radiogrüße Detlef

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#24
Hallo,

ich sehe es ähnlich unkritisch, entscheidend ist, daß die "Amperewindungszahl" in etwa gleich ist (magnetische "Durchflutung"), dann stimmt auch die induzierte Spannung, da die anderen Daten von der Fernsehnorm vorgegeben sind. Aus wirtschaftlichen Gründen werden die Zeilentrafos magnetisch ähnlich ausgelastet sein.

Der Widerstand im Heizkreis der DY86 hat mMn. die Aufgabe, den Kaltstromstoß der Heizung etwas abzudämpfen ! Ich hab mich auch viele Jahre gefragt, warum und wieso... manchmal fehlte er auch ! Man darf nicht vergessen, daß die in der Schleife induzierte Spannung stark impulsbehaftet ist, d.h. eine hohe Impulsspitze von bestimmt so 12V und Dauer des Rücklaufes wird gefolgt von einer sehr geringen Hinlauf-Dauer-Spannung. Ergibt zusammen die geforderten 1,4Veff (korrig.), könnte man ja mal oszillografieren... Wenn man das Oszillogramm ins EXCEL exportiert, das geht auch manuell punktweise der wichtigsten "Ereignisse" während der Periode, dann kann man den Effektivwert "abschnittsweise" recht genau ermitteln!

Das wäre mal eine schöne Arbeit für einen regnerischen Nachmittag...

Der optische Vergleich des "Leuchtbildes" ist sogar in der Literatur beschrieben...

https://www.pollin.de/productdownloads/D190633D.PDF

..., ich erkenne am Leuchtbild auch recht genau, ob die Zeilenendstufe mit der richtigen Leistung arbeitet. Im Finke steht unglücklicherweise "kirschrot", aber der Praktiker erkennt intuitiv die richtige Farbtemperatur des Heizfadenbildes, das sich ja bei der DY im unteren Teller spiegelt. Ich würde das eher als "gelblich-rot" bezeichnen, das kann man auch mit anderen Röhren optisch abgleichen.

Was auch gehen könnte:  Anschließen einer kleinen Glühlampe mit zB. 2,5...3,5V an eine provisorische Heizschleife aus einer Meßleitung (Krokoklemmenleitung) und Vergleich mit einer exakt baugleichen Referenzglühbirne am Regelnetzteil, das dürfte sehr gut gehen, da Glühlampen in leichter Unterlast sehr gut Spannungsänderungen im Leuchtbild zeigen !

Gruß Ingo
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#25
Hallo
Vielen Dank für die sehr ausführlichen Erklärungen zu meinem Umbau auf DY86. Zu dem Leuchtbild der DY86 , schaut Euch bitte bei dem Landgraf das Foto an, das ich von den Fernseher während des Betrieb gemacht habe. Dort sieht man die Leuchtfarbe der DY86 und so kenne ich das auch bei dem Leonardo.
Wie das im Kurfürst aussieht, werden wir dann sehen.
Radiogrüße Detlef

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#26
Meine Anmerkungen zum Zeilentrafo und dem Umbau für eine DY86 war mehr für das Verständnis der Zusammenhänge gedacht. „Kritisch“ ist es nicht, wenn die Heizleistung für die DY86 nicht sehr genau stimmt. Hauptsache, die Kathode glüht in etwa so, wie sie soll. Man wird sehen, wie gut (oder schlecht) das dann im Betrieb funktioniert.
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#27
Hallo Fernsehfreunde

Vielen Dank für die sehr ausführlichen Erklärungen zu dem Zeilentrafo und den von mir durchgeführten Umbau auf DY86.

Es ist wieder soweit. Das Chassis ist wieder im Gehäuse. Ich bin gespannt, was mich erwartet. Die Röhren glühen, auch die DY86 heizt und ist nun Einsatzbereit. Jedoch war meine Erwartung nicht erfüllt worden. Vor dem einschalten drehe ich die Helligkeit und den Kontrast immer zurück. Erst wenn das Gerät betriebsbereit ist, drehe ich den Helligkeitsregler auf. Ein schmaler Querstrich machte mich darauf aufmerksam , das die Bildkippstufe nicht arbeitet. Es könnte aber auch an einer defekten Ablenkeinheit liegen. Also wurde der Test sofort beendet. Treten solche Fehler auf, muß man die Helligkeit sofort zurück drehen, sonst nimmt die Bildröhre Schaden. Spannungen messen würde zwar auch helfen, in so einem Zustand, ist aber nicht empfehlenswert und sollte wirklich nur kurzfristig gemacht werden. Außerdem nahezu unmöglich bei dem Schrankgerät. Jetzt hilft nur noch die sorgfältige Überprüfung der Schaltung. Also das Chassis wieder raus und alles um die Bildkippstufe überprüfen. Zunächst kontrolliere ich die Ablenkeinheit, hier kann ich nichts feststellen. Falls dort evtl. etwas im Argen ist, vielleicht der NTC Widerstand R 470? Aber so was geht selten kaputt.

   
Aus einem Fachbuch stammt das Foto mit dem Querstreifen. Schön in diesem sehr lehrreichen Buch, neben dem Foto wird auch der Bereich im Blockschaltbild beschrieben, wo man den Fehler suchen muß. Leider kann man die hier beschriebene Fehlersuche allenfalls bei Tischgeräten anwenden. Beim Schrankgerät möchte man nicht unter dem Chassis hantieren, da es einfach nicht sicher einsehbar ist, was man dort berührt.

Beim durchprüfen stelle ich noch ein schadhaftes Poti fest – R 454 Bildfrequenz grob ist etwas hochohmig und hat Unregelmäßigkeiten in der Schleiferbahn. Auch R 453 Bildfrequenz fein ist leicht schadhaft, dort sind ebenfalls Aussetzer in der Schleifbahn, das gangbar machen hätte ich mir also sparen können. Dann fallen noch 3 hochohmige Widerstände auf R 452 R 442 und R 443 . Eigentlich dürften die erhöhten Werte nicht sonderlich ausschlaggebend sein, sie kommen aber auf die Liste, der Teile die noch erneuert werden müßen. Mein nächstes Augenmerk bezieht sich auf die Spannungsversorgung des Bildkippteil. R 442 150 K ist in Ordnung. Dann folgen die besagten Bildfrequenzpotis und alles, was im Gitterkreis der PCL82 angeschlossen ist. Und bei dem Bildkippsperrschwinger Trafo werde ich fündig.
 
   
Das Kabel, was zu der Anode der PCL82 führt ist abgebrochen. Da das Kabel unmittelbar an der Lötstelle eng anliegt, ist das bei der Augenscheinlichen Überprüfung nicht auf gefallen. Beim Messen des Trafo kam ich an das Kabel und stellte fest, das es abgebrochen war. Der Trafo selbst ist einwandfrei. Ob mir das passiert ist? Oder ist es schlecht verlötet gewesen? Fakt ist, die Isolierung des Kabel war direkt an der Lötstelle und somit war das auch nicht einsehbar. Also auch bei solchen Dingen muß man sehr sorgfältig prüfen. Hier kann man also davon ausgehen, das es die Ursache des Bildkippteil Ausfall ist.
Ohne die weiteren gefundenen fehlerhaften Teile zu tauschen, baue ich das Chassis ein und probiere erneut mein Glück.
 
   
Siehe da, seine Durchlaucht erscheint gnädig und gibt erste Lebenszeichen von sich. Hier stimmt die Bildbreite und natürlich die Bildhöhe nicht. Ist auch klar, da ich das für diese Einstellung entsprechende Poti ja erneuert habe und es noch auf Anschlag gedreht ist. Und noch einmal zur Erinnerung, wenn ein Fernsehgerät, was man nicht kennt , so einen weißen Strich auf dem Bildschirm anzeigt, sollte man nicht nur Widerstände und Kondensatoren sondern auch alle Kabel, die in direkten Zusammenhang mit der Bildkippstufe sind, überprüfen.
Kurz daran gestellt, erscheint mir das Ergebnis sehr zufriedenstellend. Die fehlende Bildbreite ist nur eine Einstellungssache am Bildbreiteschalter. Da der Zeilentrafo vermutlich aus einem Landgraf stammt, ist das Bild eben etwas schmaler.
 
   
Der Fürst wird mir immer beliebter. Nun kommen die Feinarbeiten.

Bevor das Chassis allerdings nochmals ausgebaut wird, möchte ich den Bildgenerator anschließen und wenn möglich auch ein Video abspielen. Zunächst wird die Breite des Bildes eingestellt.
 
   
Ja, exakt in dieser Güte habe ich das Bild jetzt einstellen können. Kurz nach dem einschalten , im ersten Betriebszustand, war natürlich alles verstellt. Das Bild war weggekippt und wanderte auch. Leichte Ton und auch Bildstörungen stammen aus dem noch ungereinigten Trommelwähler. Wem ist es auch aufgefallen? Der untere Rand vom Bild ist etwas dunkler – das ist ganz klar eine Einstellungssache mit der Ionenfalle.

   
Der Kreis ist schön rund, könnte jedoch noch ein wenig höher stehen. Das wird mit dem Bildlagemagneten gemacht. Auch die Einstellung der Ionenfalle steht noch bevor. Das sind also Dinge die noch gemacht werden müßen. Beide Einstellungen ergänzen sich ja. Die folgenden Bilder enthalten die verschiedenen Darstellungen des Bildgenerator.
 
   
   
   
   
   
Auch in diesen Testbildern sind es schon sehr brauchbare Ergebnisse. Etwas in sich gedehnt ist das Bild. Ich schaue über diese Feinheiten im jetzigen Zustand hinweg. Das ist doch ein Klasse Ergebnis, so wie das hier nach der aufwendigen Reparatur, mit einigen Hindernissen funktioniert, ganz so wie in den 70er Jahren, wo ich mit primitivsten Mitteln die alten Fernseher wiederbelebt hatte, einfach nur weil ich daran Spaß hatte.

 
   
Nach langer Zeit erstrahlt wieder ein Bild auf der Mattscheibe des Kurfürst. Heute habe ich mal eine Folge von der legendären Serie „ das Kriminalmuseum „ eingelegt. Die erste Folge, die um 1963 ausgestrahlt wurde. Wie bei allen Schwarz/Weiß DVD`s muß man Abstriche in der Qualität machen.

 
   
In diesem Bildausschnitt wird sichtbar, wie gut die Bildröhre auf die unterschiedlichen Grau/Schwarz und Weißabstimmungen reagiert. All zu lange möchte ich den Fernseher jedoch nicht laufen lassen, da mir die die schlecht einzustellenden Potis nicht gefallen.

 
   
Noch besser kann man das bei dieser Szene begutachten. Grautöne beherschen dieses Bild, wenig weiß und der dunkel gekleidete Herr erscheint in seiner Kontur sehr klar. Dieser kurze Test mit einer DVD sollte vorerst genügen. Nun sind einige Regler an der Reihe, der Radiogleichrichter kommt noch raus und wird durch ein Original ersetzt, da er im laufe des Radio Betriebs auch zu warm wird. Das magische Auge wird noch erneuert und noch einige Testlitzen zum überprüfen der Spannungen werden an den Messpunkten angelötet. Wenn das alles erledigt ist, wird gemessen und nur diese dabei gefundenen Werte sind ausschlaggebend.


Fortsetzung folgt
Radiogrüße Detlef

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#28
Gratulation zum Erfolg. Sieht doch gut aus.
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#29
Klasse gemacht! Glückwunsch zum Erfolg, Detlef!

Frage mich gerade, was spannender ist: das Kriminalmuseum oder deine Berichte zur Auferstehung des Kurfürsten.

Grüße
Frank
Grüße

Frank
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#30
Guten Morgen,

das sieht ja wirklich klasse aus !! Freu mich über den Erfolg.

Gruß Ingo
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#31
Super! Meinen Glückwunsch! Schaut sehr gut aus und mir würden die Feinheiten, die Du noch als Fehler erkennst, gar nicht auffallen.
Viele Grüße
Hans
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#32
Hallo Detlef,

in der Tat ein schönes Ergebnis. Aber auch ein langer Weg. Diese alten Fernseher beherbergen ja heute Fehler in sich, die sie vor 30 Jahren noch nicht so hatten. Man muss also wissen, auf was für eine aufwändige Arbeit man sich da einstellen muss. Aber das Ergebnis zeigt, es hat sich gelohnt. Ja, wenn jetzt nur nicht das Platzproblem käme.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#33
Tolles Ergebnis! Ich freue mich mit Dir, dass der Fernseher sich nun langsam gnädig zeigt und sich "helfen lässt" um zu gesunden. Dieser Bericht kann Anleitung für viele andere User sein.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#34
Hallo Fernsehfreunde
Es freut mich, das der Bericht über den Fernseher Zustimmung findet. Sicherlich gehe nicht immer den Weg, den ein Fachmann einschlagen würde, aber das hatte ich ja am Anfang geschrieben. So reparieren, wie das vor 50 Jahren in meiner Bastelbude gemacht wurde, war das Ziel, das noch nicht erreicht ist.
Die Feinheiten, die ich ja erwähnte, das sind viele kleine Baustellen. Da geht es jetzt an die Arbeit, die ja durch die Grundfunktion erleichtert wird.

Weiter geht es mit der Reparatur an dem Kurfürsten. Immer wieder findet man noch zweifelhafte Teile, die ich ersetzen muß.

   
   
Das Poti für die Bildfrequenz Grob Einstellung wird ersetzt. Nichts ist schlimmer, als verbrauchte Regler, die man zur Feineinstellung benötigt. Hier im Bildkippteil sollte man nicht geizen und abweichende Werte der Potis nicht akzeptieren. Für die Zukunft merken! Potis wenn es geht erneuern, die kosten nicht viel und man erspart sich den Ärger mit dem alten Kram. Eines ist noch eingebaut, wird aber auch noch ersetzt. Außerdem sind noch zwei Original Potis im Gerät, aber diese werden wohl auch noch ersetzt.

   
   
Der Gleichrichter für den Radioteil ist auch ersetzt. Dort werden auch noch Messstrippen angelötet, um das Messen zu erleichtern.


   
DerTrommelwähler ist nun an der Reihe. Man kann so schon angelaufene Kontakte erkennen.


   
   
Die Schaltleisten werden gesäubert, das macht man wie schon in anderen Berichten erwähnt, mit einem weichen Radiergummi.
  
   
Mit diesen angelaufen Kontaktzungen wird das nichts mit guten Empfang. Das ist der Grund, warum es zu Störungen kommt, die sich durch knistern und rauschen bemerkbar machen.


   
Die Schaltleisten liegen zum Einbau bereit, alle sind gründlich gesäubert und die Kontakte schön blank. Man sollte sich im Trommelwähler eine Markierung machen, wo die ersten Schaltleisten hingehören. Dann stimmt es auch wieder mit der Kanalanzeige überein.

   
   
Das Poti für die Bildfrequenzfeineinstellung kommt nun an die Reihe. Das Ersatz Poti hat eine Kunststoffachse, das spielt hier aber keine Rolle.

       
Das Chassis ist wieder eingebaut. Zunächst muß der Kurfürst etwas warm laufen, dann kann man Einstellungen vornehmen.Für die Einstellung der Ionenfalle wird die Helligkeit zurückgestellt. Und zwar soweit, das man gut erkennen kann , wie stark der Bildschirm ausgeleuchtet ist. Das Ergebnis wie auf dem Foto sollte zu sehen sein.

   
   
Dann überprüfe ich die Bilddarstellung. Der Kreis erscheint gut in der Form, nur die Höhe muß eingestellt werden. Da der Bildlagemagnet noch am Röhrenhals gesichert ist und sich nicht verstellen läßt, muß ich das später machen. Das Teil ist wie verklebt und ich möchte nichts kaputt machen, während der Fernseher eingeschaltet ist.

  
   
Das Gittermuster bei herunter geregelter Helligkeit. Auffällig hier wieder, das Bild reagiert nicht auf den Bildschärfeknopf. Ich vermute Kontakte am Schalter. Dieser wird von vorn bedient.


Nun interessieren mich die Spannungen. Der Fernseher ist jetzt über 10 min in Betrieb. Die zugeführte Netzspannung, ca. 224 Volt, habe ich an die Heizspannung angepaßt, so das dort exakt 6,3 Volt anliegen, der Wert schwankte leicht zwischen 6,27 – 6,3 Volt . Gemessen mit Signal und abgeschwächten Kontrast, habe ich folgende Werte: UA5 diese ist ausschließlich für den Radioteil ! Soll 225 Volt Ist 218 Volt Fernsehteil: UA1 Soll 240 Volt Ist 243 Volt UA2 Soll 225 Volt Ist 229 Volt UA3 Soll 185 – 210 Volt Ist 213 Volt UA4 Soll 215 Volt Ist 219 Volt
SG PL36 Soll 175 Volt Ist 193 Volt Messpunkt a Zeilentrafo – Boosterspannung Soll 730 Volt Ist 711 Volt G2 AW 53-80 Soll 450 Volt Ist 438 Volt Katode AW 53-80 63 Volt Auffällig ist die höhere Schirmgitterspannung an der Pl 36 da müßte ich also noch mal schauen, ob man dort irgendwelche abweichenden Bauteile findet. Und am Gitter der PL36 messe ich - 60Volt negative Gittervorspannung . Vielleicht liegt es ja auch an dem den von mir ersetzten Widerstand mit 2,2 Kohm, ich messe den noch mal durch. Das alles kann ich ja mal ausprobieren. Dazu müßte ich das Chassis nicht ausbauen, man kommt dort auch im eingebauten Zustand einigermaßen an die Lötstellen. Ansonsten kann man die anderen Spannungen m.M. so akzeptieren. Auch bei der umgebauten DY86 kann ich keine Fehler erkennen, sie leuchtet völlig Normal.

  
   
Nach dem durchmessen schalte ich den Fernseher ab und genieße den Klang vom Radio. Die neue UM80 leuchtet schön kräftig, sie war allerdings auch schön teuer, mit 32 Euronen ein nicht gerade kurfürstliches Vergnügen. Aber es war mir das Wert. Die Anzeige funktioniert, das ist also auch erledigt.


Nach einer kurzen Spielzeit gehen die Bässe weg. Wie man sieht, bietet einem so ein altes Gerät immer wieder Grund zum Basteln. Ich stelle fest, das der Klangschalter vorn, einen Wackelkontakt hat. Nun muß das Chassis wieder ausgebaut werden. Die gefundenen Fehler lohnten sich dafür. Ton und Bildschärfeschalter werden also noch überprüft. Schade, das dieser Ausbau der vorderen Schalter so aufwendig ist.


Fortsetzung folgt
Radiogrüße Detlef

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#35
Hallo Fernsehfreunde

Heute möchte ich versuchen, das Projekt Kurfürst F44 zu beenden. Aber bevor das der Fall ist, sind noch einige Verfeinerungen nötig.

   

Alles wieder auf der Werkbank. Ein Tischgerät ist Servicefreundlicher. Die beiden Schaltleisten von der Front sind auch ausgebaut und ich finde sofort einen Fehler.

   

   

   

   

Vom Bildschärfeschalter ist ein Kabel ab. Man kann gerade noch erkennen, wo es einmal saß. Ein kalte Lötstelle ist die Ursache. Man kann das Kabel in die ursprüngliche Lötstelle einführen. Ein Fehler, der vermutlich ab Werk schon war und erst jetzt macht er sich bemerkbar. Auf dem Schaltplan die Zuführung vom Klang/Bildregisterstecker an den 150 Ohm Widerstand. Hilfreich wäre es gewesen, Graetz hätte dort die Farben der Kabel angegeben. Der Folienkondensator ist übrigens auch nicht mehr gut und wird durch einen RFT 1000pF ersetzt. Die guten RFT Kondensatoren können noch so alt sein, aber die Werte sind heute noch Topp.

Zum Schluß werden die Kontakte gereinigt und dünn mit Wellenschalterfett bestrichen. Der Klangschalter war etwas verbogen und ein Kabel war abgebrochen. Nachdem dieser nun wieder ohne Wackelkontakt funktioniert, baue ich alles wieder zusammen.

Ein weiteres Bauteil hatte sich schon vorher bemerkbar gemacht. Der Bildschärferegler 1 Mohm lin. hatte Aussetzer in der Schleiferbahn. Bei dieser Gelegenheit baue ich dort auch gleich einen neuen ein. Das wird sich bei dem anschließenden Probebetrieb sofort bemerkbar machen, Bildschärfe über den ganzen Bildschirm sollte hier möglich sein.

Weitere Tests mache ich unregelmäßigen Abständen. Mir war auch aufgefallen, das nach dem Einschalten die Bildlinerarität nicht stimmt. Unten war ein schwarzer Rand zu sehen. Das ganze verschwand nur allmählich und ich mußte etwas nachregulieren mit der Bildhöhe. Sicherlich werden im laufe der Zeit noch weitere Einstellarbeiten vorgenommen. Stellen diese Fehler sich dabei als evtl. mangelhafte Potis heraus, muß ich diese austauschen. Wichtig bei solchen Arbeiten , Notizen, ob die Potis in Mittelstellung stehen. Immer versuchen, sie dort einzustellen. Nur so kann man z.B. bei solchen Fällen auch die letzten Unregelmäßigkeiten mit dem Bildlagemagnet einstellen. Und diesen habe ich nun frei beweglich bekommen.

Man sieht, das man gerade bei den vielen Reglern, diese alten Teile gründlich prüfen sollte, oder besser gleich durch Neue ersetzen. Man spart sich viel Arbeit. Denn jedes mal ist wieder die aufwendige Einstellung des Bildschirm nötig. Beim nächsten TV werde ich die Dinger konsequent erneuern. Man wird durch die besseren Potis belohnt. Und noch immer drücke ich mich vor dem Austausch eines weiteren Poti, dem Bildhöhenrgeler.

   

   

Nun zeigt der Kurfürst, was er für ein gutes Bild hat. Die einzelnen Zeilen sind zu sehen, die Übergänge weiß/schwarz wesentlich besser. Es wirkt nicht mehr so verschwommen. Da sind Welten zwischen dem Landgraf und dem Kurfürst. Ein m.M.gutes Zeichen, das die Bildröhre noch sehr gut ist. Die Nahaufnahme ist leider etwas unscharf. Das passiert, wenn man mit den kleinen Kameras zu dicht an das Objekt geht. Außerdem habe ich die Ablenkeinheit etwas verdreht, um diese leichte Krümmung zu beseitigen. Es versteht sich von selbst, das ich danach die Ionenfalle nochmals eingestellt habe. Das wird anscheinend meine Lieblingsbeschäftigung.

Es gehört hier zwar nicht zu dem Kurfürst Bericht, aber ist evtl. erwähnenswert. Wie einige ja wissen, besitze ich sehr viele Fernseher. Grundig, Nordmende, Blaupunkt und die Clivia, alles Geräte die spielbereit sind. Wie alle Rundfunkgeräte, nehme ich auch die Fernseher ab und zu in Betrieb und es zeigt sich, das diese durch stehen und Nichtbenutzen nicht besser werden. Und bei allen diesen Geräten tauchen Fehler auf, die hier bei dem Kurfürst auch zu finden sind. Es hilft also , hier diese kleinen Fiesen Fehler zu suchen und die Erkenntnis bei den Geräten in der Sammlung anzuwenden.

Was nun noch bleibt, ist die Schirmgitterspannung der PL 36 in den Griff zu kriegen und die letzte Bildkorrektur mit dem Bildlagemagnet, der jetzt wieder beweglich ist. Wenn auch das abgeschlossen ist, erfolgt nochmals die Bildschärfeeinstellung mit dem Fokusregler. Das geht hier wesentlich einfacher, wie bei dem Landgraf, der ja eine magnetische Fokussierung hat. Um diese Potis auch ohne Abnahme der Rückwand zu bedienen, werde ich entsprechende Löcher dort bohren. Eine leichte Krümmung der senkrechten Linien müßte ich noch beheben. Solch eine Einstellung wird nicht im Serviceheft erwähnt. Evtl. bekommt man das auch mit den kleinen Magneten an der Ablenkeinheit weg, oder mit etwas verdrehen. Auch die Ionenfalle kann dabei etwas Besserung bringen, ihre Feineinstellung muß ohnehin nach Veränderung des Bildlagemagneten vorgenommen werden. Gerade bei den Geräten mit statischer Fokussierung ist die Einstellung sehr wichtig, die man in aller Ruhe vornehmen sollte. Nun soll der Kurfürst erstmal nach dem Einschalten sofort ein Bild über den ganzen Bildschirm zeigen. Erst wenn das der Fall ist, dann geht es an die feinen Einstellungen. Ein guter Helfer bei allen Arbeiten ist das Fernseh Service Buch von Diefenbach. Die Vorgehensweise bei der Grundeinstellung ist Vorbildlich erklärt.

Der Kurfürst ist aber noch lange nicht fertig. Zwar funktioniert er und es macht Freude, eine DVD zu sehen, aber wenn man das Gerät einschaltet, ist am unteren Rand des Bildschirm zuerst immer ein schwarzer Absatz. Der verschwindet im laufe des Betrieb, oder man versucht es mit dem Bildhöhenregler zu verändern. Diesen Regler habe ich auch im Verdacht, da er trotz der Feineinstellung jedesmal nach dem einschalten wieder verändert werden muß.

Das gefällt mir alles nicht und deshalb rücke ich dem ganzen noch mal an die Schaltung.

Das Chassis wird noch einmal ausgebaut. Alles im Bereich der Bildkippstufe wird geprüft und ich möchte das Poti R463 für die Einstellung der oberen Linearität auszutauschen. Es ist etwas Hochohmig. Und der Bildhöhenregler wird auch noch ersetzt. Da bin ich gespannt, was dort an Macken zu finden sind.

       

Jetzt ist die Gelegenheit und ich überprüfe alles im Bereich der Fassung der PCL82. Dort sind auch einige Widerstände hochohmig. Auffällig ein 100 K R466 und ein 1 Mohm R461.

   

Die PCL82 im Bildkippsperrschwinger hat eigenartige Aussetzer im oberen Bereich, wenn sie längere Zeit in Betrieb ist. Da kommt auch noch eine Ersatzröhre zum Einsatz. Festgestellt habe ich das im Funke Röhrenprüfer, da konnte man gut sehen, wie der Zeiger zu pendeln anfängt. Bei einer Lorenz Röhre verhielt er sich ruhig. Auch eine weitere Telefunken Röhre war unauffällig. Also wird die Lorenz Röhre gesteckt.

   

Warten auf den Einbau, der R466 und der R461. Das Poti ist auch eingebaut. Auch dort ist ein 25K R464 Widerstand ersetzt worden.

       

Die weiteren Prüfarbeiten beginnen am Triodensystem der PCL82 Dort finde ich einen 400 K R452 , der hochohmig ist. Verfolgt man die Leitung weiter tauchen ein 350K R443 und ein 150K R 442 auf, auch beide hochohmig. Das hatte Ich aber auch bereits schon früher festgestellt, aber die beiden im Gerät gelassen.

Der Elko C444 300µF ihn hatte ich durch einen 330µF ersetzt, tausche ich auch wieder aus. Diesmal 3 x 100µF Elkos, so das hier die vorhandenen Sollwerte erreicht werden. Danach kommt das Chassis wieder in das Gehäuse und es folgt eine Probebetrieb. Der schwarze Rand ist allerdings immer noch da, etwas besser ist es schon und auch der obere Zeilenbereich erscheint sauberer. Also nochmal das Chassis ausbauen. Denn meine Vermutung, das der Übeltäter das Bildbreite Poti R458 500k lin. Ist, bestätigt sich, wie ich es durchmesse. Hätte ich das doch gleich mit erneuert.

   

Das Poti hat eine sehr dünne Achse und in meinen Beständen ist solch ein 500k nur als Log. Ausführung. Also muß ein Poti mit dickerer Achse eingebaut werden, nur wie macht man das mit der Einstellmöglichkeit, da es nur durch die Bohrung der Skalenscheibe erreichbar ist.

       

So will ich das einbauen. Eine Kunststoffverlängerung und darin eine kleine Blechschraube, das dürfte funktionieren.

   

So sieht das nun aus und der Widerstand R459 250K ist dann auch gleich ersetzt worden, da er auch nicht mehr Ok war.

   

Spannender Moment, nicht nur der Krimi, auch das Bild! Natürlich war die Bildbreite verstellt , nach dem Austausch des Poti. Aber die nun folgende Grundeinstellung sollte eigentlich genügen, das der Bildschirm beim nächsten einschalten sofort ohne Rand ausgefüllt ist.

   

   

Und das war es, das Bild erscheint ohne Balken und mit sehr guter Auflösung. Das ist Fernsehen, wie ich es schätze, Konturen sind zu erkennen, selbst das Haar der Schauspieler ist klar zu erkennen. Da kann der Landgraf nicht mithalten und auch bei meinen anderen Fernsehern ist durch den Kurfürst die Messlatte sehr hoch angelegt worden. Die DVD läuft dann noch eine halbe Stunde durch, danach ist erst mal Pause, denn mir ist etwas aufgefallen bei der PCL82

     

Entschuldigt bitte die etwas unscharfe Aufnahme, aber im Stockdunklen Raum spielt die Kamera nicht mit. Aber man kann den blauen Schimmer in der PCL82 sehen. Das war mir bisher noch nie aufgefallen. Nun hat man ja schon sehr viel über blau leuchtende Röhren gelesen, so das ich dem nicht ganz soviel Bedeutung schenke. Ich tausche die noch mal aus, vielleicht hat die Lorenz ja ihr Eigenleben.

   

   

Das Beste zum Schluß ein hübscher Reparaturhelfer, den Graetz seinerzeit im Service hatte. Man stellt die entsprechende Bildstörung mit dem Rändelrad ein und dreht das Kärtchen um. Dort steht dann , wo man den Fehler suchen kann.

Ja, und was hat das nun alles gekostet? Hier gibt es noch ein Foto der Teile, die ersetzt wurden und was da so zusammenkommt. Fernseher sind ein teurer Spaß.

     

Man kann es kaum glauben, aber in den Kurfürst sind Teile im Wert von 370€ verbaut worden, wahrhaftig, Adel war schon immer etwas Kostspielig

Ich hoffe, das dieser mal wieder sehr lang gewordene Bericht auch einem zukünftigen Kurfürst Besitzer bei der Reparatur helfen kann. Sicherlich hätte man hier Stück für Stück die Bauteile mit Zwischentest prüfen und evtl. erneuern können. Eine Reparatur nach so einer Stückweisen Austauschaktion muß jeder selbst abwägen. Zuverlässiger ist m.M. die von mir durchgeführte Aktion und hier ist mit Sicherheit der Lernfaktor sehr groß. Auch wenn es unfreiwillige Nacharbeiten an Potis und Schaltern gab, Fehler, die mir bei dem nächsten Gerät nicht passieren. Probiert es mal aus, auch an einem Röhrenradio hat sich diese Methode bewährt. Aber immer Notizen machen, was man austauscht und weshalb. Falls man doch einen Bock einbaut, kann man das nachvollziehen. Und Fotos, das ist besonders wichtig.

Damit möchte ich mich vorerst aus der Fernsehabteilung verabschieden und wünsche Euch allen eine gute Zeit.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#36
Tolles Ergebnis! Besonders natürlich das letzte, perfekte Bild, dass der TV nun liefert. Da macht es dann auch richtig Spaß, damit die DVDs mit alten Sendungen und Filmen zu sehen. Eigentlich müsste man immer mal wieder gute Freunde auf einen Filmabend einladen, wenn denn das böse "C" mal wieder in unserem Alltag zurückgedrängt ist. Wie früher eben, Salzstangen, Erdnüsse, Bier oder Wein und noch ein Käseigel oder ein paar Schnittchen oder Toast Hawaii.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#37
auch von mir herzlichen Glückwunsch und Respekt. Eine Frage habe ich - wo hast Du für die ganzen getauschten Teile Ersatz herbekommen ? Ich habe das mit den Fernsehern irgendwann aufgegeben, weil ich u.a. keine Lösung für defekte Zeilentrafos gefunden habe. Die kleine Tischversion Deines Kurfürsten, der Landgraf F39, wäre mein persönlicher Favorit, und man bekommt ihn sogar öfter mal, nur ist quasi immer der Zeilentrafo hinüber.

Gruß Frank
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#38
Hallo Frank und alle Interessierten

Den Zeilentrafo bekam ich in einem Konvolut, das bei den Kleinanzeigen angeboten wurde. Ich ahnte seinerzeit, wie ich den Kurfürst gekauft habe schon, das mich ein schlechter Zeilentrafo erwartet. Das hatte ich auch seinerzeit bei der Geräte Vorstellung beschrieben. Die Zeilentrafos bei den Graetz Modellen die ich in der Zeit um 1970 bekam, waren eigentlich alle defekt. Das es bei diesem Gerät besser sein sollte? Ohne Reserve Trafo wollte ich auch nicht an dem Kurfürst anfangen, deshalb hat es auch etwas länger gedauert, bis ich etwas gefunden hatte.
Den Selengleichrichter kaufte ich als NOS Teil bei einem Elektronikhändler im Landkreis. Niemand dort vermag sich zu erklären, was ich damit wollte. Altes Zeug, höchstens für die Vitrine. Sowas baut man nicht mehr ein! Ich habe ihn eingebaut und er funktioniert sehr gut, wird nur mäßig warm und wird wohl noch einige Zeit halten. Klar kann man das auch umrüsten auf Germanium Dioden, ähnlich wie bei Philips. Das funktioniert auch, habe ich in einem Blaupunkt ausprobiert.
Röhren hatte ich bei einer Geschäftsauflösung in Mengen bekommen. Und Kondensatoren und Widerstände bezieht man unkompliziert von Volker aus Bad Oynhausen oder Jan Wüsten. Dort bekommt man auch Becherelkos in Schraubversion.

Ich empfehle regelmäßig die einschlägigen Angebote im www abzusuchen, ob dort ältere Zeilentrafos angeboten werden. Evtl. kann man auch ein Fremdfabrikat nehmen. Der Umbau ist allerdings etwas schwierig. Aber sowas habe ich in den 70er Jahren auch gemacht.

Ja, da kann ich Dir nur alles Gute wünschen, bei der Suche nach einem Graetz Landgraf F39.
Radiogrüße Detlef

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