27.01.2022, 15:00
Wie bereits angekündigt, werden unter dem Titel V. I. P. Pioniere und andere bedeutende
Personen aus früheren Jahren von Rundfunk und Fernsehen in "bunter Mischung" vorgestellt.
Vollständigkeit ist natürlich ausgeschlossen, leider können die meisten hier nicht erwähnt
werden (dafür gibt es u.a. Wiki).
Hier verwendete Bilder entstammen, soweit nicht anders gekennzeichnet, Wikipedia. Danke
für die Bereitstellung.
Hans Bredow Der Vater des Deutschen Rundfunks
Hans Bredow, eigentlich Johannes Carl August Friedrich Bredow wurde am 26 November 1879
in Hinterpommern geboren. Nach einer Lehre in der Elektrotechnik studierte er in Kiel und Cöthen
Ingenieurwesen für Elektrotechnik. Dabei war er ein eifriger Corpsstudent (Mitglied einer studentischen
Verbindung) und hat auch sicher so manchen Salamander gerieben.
Hierzu als Erläuterung: Das Salamanderreiben ist eine studentische Trinkkultur. Die Studenten sitzen am
Kneipentisch und nach dem Kommando "ad exercitium salamandri" erheben sich alle und trinken das vor
ihnen stehende volle Bierglas leer. Sodann reiben sie das leere Glas auf dem Tisch und klappern damit.
Damit ist der Salamander gerieben und der nächste steht bevor. Das Studentenleben war verdammt hart...
B144.jpg (Größe: 162,85 KB / Downloads: 293)
Studenten am Kneipentisch
Leider endet das Studentenleben viel zu schnell, auch für Hans Bredow, der 1903 bei "AEG" als Projektingenieur
begann. 1904 wurde er von "Telefunken" übernommen (Tochterfirma von AEG) und machte dort bis 1908 einen
sagenhaften Aufstieg zum technischen Direktor der "Telefunken-Gesellschaft".
In der Zeit danach erwarb er große Verdienste im internationalen Funkverkehr und gründete mehrere Unternehmungen
im Ausland.
B28.jpg (Größe: 52,46 KB / Downloads: 294)
Hans Bredow
Danach brach der erste Weltkrieg aus, Bredow wurde Soldat. Es ist bekannt, daß er Leutnant bei den Funkern
wurde.
Nach dem Krieg machte ihn AEG zum Vorsitzenden des Direktoriums der Telefunken-Gesellschaft und bereits 1919
wechselte er als Ministerialdirektor zum Reichspostministerium, wo er alsbald mit dem Aufbau eines "Reichsfunknetzes"
begann.
Der Funkverkehr der Reichspost mit dem Ausland wurde wieder aufgenommen.
W145.png (Größe: 35,63 KB / Downloads: 293)
Zeitg. Logo der Reichspost
1921 verwendete Bredow in einem Vortrag erstmals den Begriff "Rundfunk" und stellte seine Vorstellungen dazu
der Öffentlichkeit vor. Ab sofort nahm das Thema "Rundfunk" Tempo auf.
Als 1925 die "Reichs-Rundfunk-Gesellschaft" gegründet wurde, ernannte man Hans Bredow zum "Reichs-Rundfunk-
Kommissar" und zum Staatssekretär im Reichspostministerium. Somit war er der mächtigste Mann für den
Rundfunk in Deutschland und das nutzte er auch kompromisslos, indem er die Sender-Infrastruktur massiv vorantrieb.
Den mittlerweile aktiv gewordenen Nationalsozialisten war Bredow im Wege und sie machten verstärkt Stimmung
gegen ihn.
Am 30. Januar 1933 (Tag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und Ernennung von Adolf Hitler zum
Reichskanzler) trat Bredow von seinen Ämtern zurück.
Als seine engsten Mitarbeiter verhaftet wurden, bat Bredow Hitler und Hindenburg in einem Telegramm um deren
Entlassung, andernfalls wollte er deren Schicksal teilen. Er wurde daraufhin verhaftet und verbrachte 16 Monate
im Untersuchungsgefängnis Moabit.
B146.jpg (Größe: 67,22 KB / Downloads: 293)
Justizvollzugsanstalt Moabit
Nach dem Krieg war Hans Bredow 1945 Oberpräsident von Nassau und von 1949 bis 1951 Vorsitzender des
"Verwaltungsrates des Hessischen Rundfunks".
Hans Bredow starb am 9.Januar 1959 im Alter von 80 Jahren in Wiesbaden.
Das war ein erfülltes berufliches Leben mit großen Erfolgen. Privat war dies wohl nicht so erfolgreich. Bredow
war zweimal verheiratet und beide Frauen starben durch Suizid...
Wilhelm
Personen aus früheren Jahren von Rundfunk und Fernsehen in "bunter Mischung" vorgestellt.
Vollständigkeit ist natürlich ausgeschlossen, leider können die meisten hier nicht erwähnt
werden (dafür gibt es u.a. Wiki).
Hier verwendete Bilder entstammen, soweit nicht anders gekennzeichnet, Wikipedia. Danke
für die Bereitstellung.
Hans Bredow Der Vater des Deutschen Rundfunks
Hans Bredow, eigentlich Johannes Carl August Friedrich Bredow wurde am 26 November 1879
in Hinterpommern geboren. Nach einer Lehre in der Elektrotechnik studierte er in Kiel und Cöthen
Ingenieurwesen für Elektrotechnik. Dabei war er ein eifriger Corpsstudent (Mitglied einer studentischen
Verbindung) und hat auch sicher so manchen Salamander gerieben.
Hierzu als Erläuterung: Das Salamanderreiben ist eine studentische Trinkkultur. Die Studenten sitzen am
Kneipentisch und nach dem Kommando "ad exercitium salamandri" erheben sich alle und trinken das vor
ihnen stehende volle Bierglas leer. Sodann reiben sie das leere Glas auf dem Tisch und klappern damit.
Damit ist der Salamander gerieben und der nächste steht bevor. Das Studentenleben war verdammt hart...
B144.jpg (Größe: 162,85 KB / Downloads: 293)
Studenten am Kneipentisch
Leider endet das Studentenleben viel zu schnell, auch für Hans Bredow, der 1903 bei "AEG" als Projektingenieur
begann. 1904 wurde er von "Telefunken" übernommen (Tochterfirma von AEG) und machte dort bis 1908 einen
sagenhaften Aufstieg zum technischen Direktor der "Telefunken-Gesellschaft".
In der Zeit danach erwarb er große Verdienste im internationalen Funkverkehr und gründete mehrere Unternehmungen
im Ausland.
B28.jpg (Größe: 52,46 KB / Downloads: 294)
Hans Bredow
Danach brach der erste Weltkrieg aus, Bredow wurde Soldat. Es ist bekannt, daß er Leutnant bei den Funkern
wurde.
Nach dem Krieg machte ihn AEG zum Vorsitzenden des Direktoriums der Telefunken-Gesellschaft und bereits 1919
wechselte er als Ministerialdirektor zum Reichspostministerium, wo er alsbald mit dem Aufbau eines "Reichsfunknetzes"
begann.
Der Funkverkehr der Reichspost mit dem Ausland wurde wieder aufgenommen.
W145.png (Größe: 35,63 KB / Downloads: 293)
Zeitg. Logo der Reichspost
1921 verwendete Bredow in einem Vortrag erstmals den Begriff "Rundfunk" und stellte seine Vorstellungen dazu
der Öffentlichkeit vor. Ab sofort nahm das Thema "Rundfunk" Tempo auf.
Als 1925 die "Reichs-Rundfunk-Gesellschaft" gegründet wurde, ernannte man Hans Bredow zum "Reichs-Rundfunk-
Kommissar" und zum Staatssekretär im Reichspostministerium. Somit war er der mächtigste Mann für den
Rundfunk in Deutschland und das nutzte er auch kompromisslos, indem er die Sender-Infrastruktur massiv vorantrieb.
Den mittlerweile aktiv gewordenen Nationalsozialisten war Bredow im Wege und sie machten verstärkt Stimmung
gegen ihn.
Am 30. Januar 1933 (Tag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und Ernennung von Adolf Hitler zum
Reichskanzler) trat Bredow von seinen Ämtern zurück.
Als seine engsten Mitarbeiter verhaftet wurden, bat Bredow Hitler und Hindenburg in einem Telegramm um deren
Entlassung, andernfalls wollte er deren Schicksal teilen. Er wurde daraufhin verhaftet und verbrachte 16 Monate
im Untersuchungsgefängnis Moabit.
B146.jpg (Größe: 67,22 KB / Downloads: 293)
Justizvollzugsanstalt Moabit
Nach dem Krieg war Hans Bredow 1945 Oberpräsident von Nassau und von 1949 bis 1951 Vorsitzender des
"Verwaltungsrates des Hessischen Rundfunks".
Hans Bredow starb am 9.Januar 1959 im Alter von 80 Jahren in Wiesbaden.
Das war ein erfülltes berufliches Leben mit großen Erfolgen. Privat war dies wohl nicht so erfolgreich. Bredow
war zweimal verheiratet und beide Frauen starben durch Suizid...
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht
von Fallersleben
so ist es gut, so ist es recht
von Fallersleben