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Braun SK55 kapazitive Netzeinkopplung
#1
Hallo,

ich habe hier mein erstes Auftragswerk: Die Überholung eines Braun SK55, auch Schneewittchensarg genannt. Der Auftraggeber will es verschenken und sichergehen, das alles gut ist. Einer meiner ersten Prüfungen ist die Netztrennung. Auf mein Fingergefühl konnte ich mich bis jetzt verlassen. Jedenfalls spürte ich erneut dieses leichte Vibrieren beim Anfassen des Gehäuses.

Meine Messungen mit dem 10MOhm Messgerät kamen auf 176V gegen Erde oder einen Strom von 1,4µA. Ist das noch zulässig?

Mein isotest 6a hat keinen Widerstandwert der Netzleitung gegen das Gehäuse feststellen können.

Also muss es sich um eine kapazitive Einkopplung über den Trafo handeln (Wenn ich das Gerät einschalte oder den Stecker andersherum einstecke, gibt es diesen Effekt nicht).

Schaltplan


.pdf   Braun_SK55.pdf (Größe: 108,91 KB / Downloads: 27)

   

Die Spannungsmessung gegen Schutzleiter

   

Kondensator am Plattenspieler. Ist das der Anlaufkondensator? Ich vermute, dass ich dann einen X- oder Y-Typ brauche.

Hier noch ein paar Bilder. Das Radioteil ist sehr kompakt. Die EL84 ist wahrscheinlich gnadenlos unterfordert. Schließlich braucht auch das Gerät nicht mehr als 40Watt.

   

   

   
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#2
Hallo,
entschuldigt bitte die Leerzeilen. Das hat die Forensoftware eingefügt und ich kann nichts dagegen tun. Es kommt immer wieder.
Gruß,
Peter
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#3
Moin Peter,
lt. meiner Vermutung, kann der Kondensator der Funkenlöscher über dem E/A-Schalter des Plattendrehers bzw. der parallel C im Netzeigang sein.
Auf alle fälle verdächtig.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#4
Hallo, Peter,
der Plattenspieler hat einen Spaltpolmotor. Der benötigt keinen Anlaufkondensator. Der abgebildete Kondensator liegt parallel zu den Schalterkontakten des Plattenspielermotors.
Diese Kondensatorenbauart ist nicht alterungsbeständig, und bei einer Auftragsarbeit würde ich den vorsorglich tauschen.

Ein Ableitstrom ( Strom zwischen berührbaren Metallteilen eines Gerätes und Erde) im Mikroamperbereich ist unbedenklich.

Ich mache regelmäßig VDE Prüfungen, und dort gilt ein maximal erlaubter Ableitstrom von 3,5mA!

Bitte trotzdem genau prüfen, ob nicht noch irgendwelche, im Schaltplan nicht verzeichnete Kondensatoren irgendwo zwischen Netzseite und Chassis geschaltet sind.

Selbstverständlich hat der Netztrafo eine Kapazität zwischen den Wicklungen, die genau diese Eigenart bei einem Metallgehäuse fühlbar machen.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#5
Danke Euch allen,
da bin ich beruhigt.

Ich werde die 3 existierenden Ero MetallPapierKondensatoren alle entfernen oder wechseln. Und leider gibt es darunter einen von der EL84 Anode nach Masse. Leider ist in dieser Konstruktion das Plus als Alternative weit entfernt. Habe den erst einmal gegen einen neuen Wima 2,2nF/1000V getauscht.

Ich habe da noch eine Frage:
Das Gerät ist scheinbar eines der ersten, die eine moderne Diode im Netzteil besitzen. Sollte man diese vorsorglich gegen eine 1N4007 ersetzen und gleich den Kondensator darüber weglassen?

Gruß,
Peter
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#6
Hallo,

schließ mich Henning voll an, die gemessene Spannung ist irrelevant, in der Norm ist deshalb der genannte Berührungsstrom definiert. Alle (schutzisolierten...) Geräte mit ohne Erdung haben dieses "Problem", daß auch die Besten Isolierstoffe ein Epsilon haben, das bei 50Hz Ableitströme im 100µA-Bereich verursacht...

Man kann den Kondensator von der Anode der EL84 gegen Masse (übertragergefährdend) auch über die Übertragerwicklung, also gegen B+, schalten, dann kann er den Übertrager nicht mehr töten. B+ ist wechselstrommäßig auch Masse. In vielen Geräten liegt der Kondensator über der Prim-Wicklung, man kann ja noch einen 100nF 1kV von B+ nach Masse schalten um sicher zu gehen (ELkos haben für höhere Frequenzen ev zu hohe Impedanz).
Wenn man die Schaltung original belassen will, schaltet man einen 10...22 Ohm Metallschichtwiderstand der kleinen Bauform (entspricht der Baugröße 1/10W bei Kohleschicht, die Metaller haben etwas mehr Leistung als die baugleichen Kohleschichtwiderstände) in Reihe zum C, der Widerstand brennt dann schnell bei Schluß des C ab (Sicherung), Metallschicht ist hier Pflicht wegen Brandgefahr, Widerstand so montieren, daß nix brennbares in der Umgebung...

Die Gleichrichterdiode muß nicht vorsorglich getauscht werden, der Kondensator über der Diode hat eine wichtige Aufgabe: Er verhindert Brummodulation einstreuender HF, ... die dann wieder an den Empfangsteil... ZF-Eingang gelangt und "abstimmbaren" Brumm erzeugt. Ein Schluß dieses Kondensators ist keine Berührungsgefahr, die Feinsicherung davon muß dann ansprechen, sonst blasen die Elkos aus...

Gruß Ingo
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#7
Vielen Dank Ingo,

das mit dem potentiellen AÜ Töter überlege ich mir noch. ca. 10cm Draht bis zur Diode wäre der nächste am besten erreichbare Anschluss. Auf das richtige Verhalten des Widerstandes zu hoffen, da tendiere ich eher zur Drahtbrücke nach +, also die andere Seite der AÜ Primärwicklung - ohne Brummkompensation, also im Schaltplan rot.
Und ich lasse die Diode und den neuen Kondensator darüber drin.

Gruß,
Peter
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