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Kaufberatung FDM Drucker
#1
Hallo zusammen,

ich bin erst Anfang dieses Jahres in die 3D-Druck Welt eingestiegen und habe zum Anfang einen sehr günstigen Anycubic i3 Mega S gekauft.
Momentan gibt es ihn bei Reichelt zu unglaublichen 159 EUR.

Eigentlich bin ich zufrieden, denn nach dem Finden des für mich besten Filaments und diversen Einstellungen in CURA druckt er PLA sehr gut und reproduzierbar genau.
Nun habe ich mich an PETG herangewagt und auch da habe ich recht gute Ergebnisse, zumindest was die Standardtests wie z.B. das 3DBenchy oder vergleichbare Figuren angeht.

Nur dafür habe ich ihn nicht angeschafft Blush ...
Primär sollen Gehäuse für meine diversen Audioprojekte entstehen und bin ich nicht so recht zufrieden.
Ich möchte auch nicht näher auf die Punkte eingehen, die mir nicht gefallen, da dieser Thread ja ein anderes Ziel hat - eine Kaufberatung.

Also, ein neuer Drucker soll her, der folgende Eigenschaften haben sollte:
  • komplette Einhausung;
  • Auto-Leveling wäre toll, ist aber kein k.o. Kriterium;
  • Außer PLA und PETG sollte er zwingend ABS und ASA drucken können;
  • keine Bastel-Dauerbaustelle, sondern eher im semiprofessionellen Bereich angesiedelt;
  • stabile und präzise Konstruktion, besonders die Lager und die aufheizbare Druckplatte;
  • Bauraum mindestens wie beim Anycubic i3 Mega, gern größer, aber keine Bedingung;
  • Beleuchtung und Kamera wären ein Traum, sind aber nur ein nice to have;
  • Netzwerkanschluss sollten die "besseren" Drucker wohl alle haben?

Resindrucker scheiden aus, ich möchte in meinem Bastelzimmer keine giftigen Chemikalien verwenden.
Ihr seht, so viele Kriterien sind es nicht, aber ich bin mit der Entscheidungsfindung überfordert.

Ich hatte schon in die Richtung QIDI geschaut und mir die Modelle i-Mate S, X-Plus und X-CF Pro näher im Web angeschaut, bin aber über die proprietäre Firmware und die bemängelten Temperaturen des Hot-Ends gestolpert.
Bei den ganzen Flashforge, Makerbot und Konsorten bin ich dann komplett abgestorben, zumal einige davon schon lange auf dem Markt sind.
Ultimaker sprengt mein Budget, also auch nichts.

Was würdet ihr empfehlen?
Ich suche also einen Drucker, der auf der Höhe der Zeit ist und mir lange Freude bringen soll, ohne ständig daran herumzubasteln.
Vielleicht sogar einen, bei dem ich mich auf eine bestimmte Filamentmarke "einschießen" kann und nicht ständig an den Einstellungen drehen muss und dauernd Probedrucke machen muss.

Beim Budget kann ich keine genauen Angaben machen, daher nur so:
Sollte es einen Drucker mit meinen Ansprüchen für 1000 EUR geben, dann tanze ich vor Glück. Sollte das illusorisch sein, dann sind auch 2000 EUR drin.
Und wenn Jemand der Meinung ist: "hey, nur für 3288 EUR" gibts das perfekte Modell, dann ist das auch ok!
Will sagen, Geld ist zum Ausgeben da und wenn es nur für viel Geld gutes Zeug gibt, dann bitte immer her mit den Tipps - danke!
Aber die 3288 sollten dann aber auch die Grenze darstellen Big Grin .

Viele Grüße,
Bruno
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#2
Bei den Druckern kommt es nicht unbedingt auf den Preis an, wichtig ist eine stabile Mechanik. Beim i3 Mega hat man einen super Drucker für wenig Geld. Bevor man sich nun einen neuen kauft könnte man sich überlegen, den i3 Mega etwas zu tunen. Das habe ich gemacht und drucke sogar ABS ohne Probleme damit. Auch eine Einhausung ist dank kleiner IKEA-Tische und etwas Plexiglas für wenig Geld zu haben. Eine Überlegung ist es auf alle Fälle wert, denn der i3 Mega ist schon ein sehr guter Drucker.
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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Die Wege der Elektronen sind unergründlich.
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#3
(21.04.2022, 10:28)pintel schrieb: Eine Überlegung ist es auf alle Fälle wert, denn der i3 Mega ist schon ein sehr guter Drucker.

Hallo Jens,

selbstverständlich, danke für Deine Meinung!
Ich werde den Anycube auch behalten, möchte aber meinen 3D-Zoo erweitern, daher auch die Anfrage nach einer Kaufberatung.
Und nein, ich habe bereits sehr viel Zeit in den Mega gesteckt, mehr möchte ich nicht daran basteln.
Ich sehe einen Drucker nur als Werkzeug für meine Ideen und möchte die Zeit nicht in Modifikationen stecken.

Viele Grüße
Bruno
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#4
Hallo Bruno,

dein Elan zum Kauf des optimalen 3D-Druckers in Ehren, aber beim 3D-Druck
gehört eine gewaltige Portion Erfahrung zum optimalen Ergebnis. Jens (pintel)
hat schon festgestellt, dass ein i3 mit einem stabilen Rahmen durchaus für
viele Kunststoffe geeignet ist und dazu bleibt man kostenmäßig deutlich unter
500 €. Bei den Filamenten muß man probieren bis man den passenden Lieferer
gefunden hat. Danach sollte man die Rollen einiger Maßen trocken und besser
auch UV-Licht nicht ausgesetzt lagern.

Ich drucke nun schon einige Jahre verschiedene Filamente und seit einem Jahr
noch Resin. Angefangen habe ich mit einem CTC-Bizer und aktuell mit einem Geeetech i3.
Gewechselt habe ich nur, weil mir der CTC zu laut wurde (besonders nachts). Anfangs
habe ich viel experimentiert mit Leveling und Betthaftung. Daraus habe ich für
meine Zwecke ausreichend gelernt und es gelüstet mich nicht nach einem Neuen.
Mein Autolevelingmodul, das dem Bausatz beilag ist noch in der Verpackung und da
wird es vermutlich auch bleiben. Im Übrigen, ABS drucke ich relativ selten und wenn,
dann kommt über Drucker und Filament vorübergehend ein großer durchsichtiger Plastiksack.
Das verhindert Zugluft, erwärmt die Druckatmosphäre, dämpft den Geräuschpegel und
verringert den etwas unangenehmen ABS-Geruch im Zimmer.

Was ich mit diesen vielen Worten ausdrücken möchte ist, gewinne Erfahrung und
du hast Erfolg. Kauf dir den perfekten Drucker und deine Erwartungen werden auf
Dauer nicht erfüllt.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#5
Ich kann Bruno da sehr gut verstehen. Hab erst vor kurzem mit Resindruck angefangen, weil ein Filamentdrucker meine Anforderungen an die Oberfläche nicht erfüllen kann. Für mich ist das auch nur ein Werkzeug. Man muss wissen was das eigentliche Hobby ist und aufpassen dass da kein Hobby im Hobby daraus wird. Alles in allem erscheint mir das noch sehr unausgegoren und weit von Alltagstauglichkeit entfernt.
So kämpfe ich seit Tagen mit dem Druck einer Tefi- Kassette. Irgendwas stimmt immer nicht. Man muss wirklich experimentieren. Gerade dünnwandige, schalenförmige Objekte bereiten Probleme.

Markus kann da sicher noch viel dazu sagen. Er druckt ja so ziemlich alles und ist, so weit ich weiß, überzeugter Prusa Fan .

Gruß,
Achim
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#6
Hallo liebe Kollegen,

ich musste bei den ersten beiden Antworten wirklich schmunzeln, denn ihr versucht, mir ein neues Spielzeug auszureden Big Grin .

Vielleicht habe ich meine Frage auch nicht ordentlich formuliert, das kommt bei mir leider öfter vor.
Ich möchte keine Umbautipps zum bestehenden Drucker und auch keine Tüten drüberziehen, damit ich ABS drucken kann.
Es ist total lieb von euch gemeint, das weiß ich und weiß es auch zu schätzen Smiley37 .

Also Frage neu formuliert:
Angenommen ein Wanderzirkus kommt in eurer Straße vorbei und die dickste Elefantenkuh stolpert und fällt ungünstig genau auf euren gepimpten Drucker - nu isser platt!
Und weiter angenommen, durch den ganzen Schreck fällt euch ein dickes Bündel Hunderter aus der Tasche, welches ihr gar nicht mehr auf dem Schirm hattet und auch nicht vermisst und auch nicht an die Regierung weitermeldet.
Was würdet ihr dann kaufen, wenn meine Wünsche euren Wünschen entsprächen?

(21.04.2022, 13:44)Wilhelm schrieb: ...gewinne Erfahrung und du hast Erfolg.

Wilhelm, er druckt ja so gut er kann, wirklich.
Aber es geht besser, das habe ich im Institut gesehen.
Das Teil dort erzeugt fast keine Z-Nähte und wenn man sie sieht, sind sie unglaublich exakt.
Leider fällt der Drucker nicht in meine Preisklasse und auch an dem wurde monatelang herumoptimiert.
Das kann man machen, wenn es eh in der Arbeitszeit liegt, so gewollt wurde und auch noch bezahlt wird.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Mega S so eine feine Mechanik hat, um diese Genauigkeit zu reproduzieren.
Irgendwo muss der günstige Preis ja herkommen...

(21.04.2022, 16:13)achim schrieb: Markus kann da sicher noch viel dazu sagen.

Ich bin gespannt und hoffe, dass er Lust hat und vor allem den Kern meiner Anfrage trifft  Wink .

Viele Grüße
Bruno
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#7
(21.04.2022, 17:49)DIYLAB schrieb: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Mega S so eine feine Mechanik hat, um diese Genauigkeit zu reproduzieren.
Irgendwo muss der günstige Preis ja herkommen...

Ich behaupte jetzt mal frech, doch, der kann das.
Aber ich möchte Dir den Kauf eines neuen Drucker nicht ausreden. Nur sei nicht enttäuscht, wenn der nicht wirklich besser druckt. Der i3 spielt da, trotz des geringen Preises, schon in der Oberliga mit. Ein paar kleine Änderungen und der Druck ist von einem 1000 Euro Drucker nicht zu unterscheiden. Die Z-Nähte bekommst Du mit einer kleinen Stabilisierung der Gewindestangen (kann man sich selber ausdrucken) besser hin.
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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Die Wege der Elektronen sind unergründlich.
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#8
(21.04.2022, 18:25)pintel schrieb: Die Z-Nähte bekommst Du mit einer kleinen Stabilisierung der Gewindestangen (kann man sich selber ausdrucken) besser hin.

Ah, das ist cool und auch die Idee selbst - danke!
Das ist in der Tat eine Modifikation, die schnell mal ausprobiert ist und Sinn ergibt - "Z-Wobble"  Smiley20 .
Ist es diese hier: https://www.thingiverse.com/thing:3904836 ?

Edit: du meinst bestimmt etwas anderes - oder? Hast du bitte einen Link?

Viele Grüße
Bruno
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#9
Hallo,

hm, Deine Anforderungsliste ist lange - und grundsätzlich auch absolut nachvollziehbar: So einen Drucker hätte ich auch gerne!
Ich würde jetzt aber einfach mal behaupten, dass es einen solchen Drucker aktuell noch gar nicht gibt. Zumindest nicht von der Stange. Ja, mit viel Gebastel kann man nach einiger Zeit vielleicht alle Anforderungs-Punkte abhaken, aber das war ja nicht die Frage.

Bei den Anforderungen würde ich Dir raten, da nochmal drüber zu gehen und manche Punkte weg- oder runterzupriorisieren. ABS und ASA würde ich da zum Beispiel sofort rauswerfen: ABS war das Filament, mit dem 3D-Filamentdruck begann, einfach weil nichts besseres verfügbar war. Inzwischen gibt es hervorragendes PLA und vor allem auch PETG wie Sand am Meer - und mit Polycarbonat und vielen weiteren Materialien gibt es eine Menge Alternativen für unterschiedlichste Anwendungszwecke. ABS braucht man IMO nicht mehr. Es ist nicht gut für Druck geeignet. Und ASA versucht lediglich, den ABS-Strang weiter am Leben zu erhalten - aber das Angebot ist mau und teuer. Warum soll man auch ASA kaufen, wenn es bessere Filamente gibt? Streiche also diese Filamente und setze stattdessen zum Beispiel PC auf die Liste, das braucht auch hohe Drucktemperaturen.

Der Drucker, der meiner Meinung nach demjenigen, den Du suchst am nächsten kommt, ist einer den es aktuell noch nicht zu kaufen gibt. Vorbestellen kann man ihn aber schon. Und da hat Achim auch recht: Ja, ich bin Prusa-Fan, denn ich meine hier den neuen Prusa XL. Von diesem Drucker werden vermutlich in einem halben Jahr erste Exemplare ausgeliefert werden - und ich hoffe dass meiner nicht allzu lange auf sich warten lässt. Suche mal auf Youtube nach Videos davon! Das Gerät vereinigt das Beste, was es im Filamentdruck derzeit gibt, mit Innovationen, die so noch keiner auf den Markt gebracht hat. Da derzeit aber außer Prusa noch niemand den Drucker testen kann ist natürlich noch offen, wie gut der XL wirklich sein wird. Aber ich kenne Prusas Anspruch und Philosophie und würde sehr viel darauf wetten, dass der XL eine ganz neue Generation von Filamentdruckern einläutet. Da werden viele Firmen die nächsten Jahre über damit beschäftigt sein, diesen Entwicklungssprung auch selbst nachzuvollziehen.

Aber auch wenn der XL meine Erwartungen erfüllen sollte, so muss man sich über Eines im klaren sein: Auf absehbare Zeit wird es keine Drucker geben, die einfach so aus jedem beliebigen 3D-Modell einen guten Ausdruck produzieren. Man muss immer wissen was man tut, und sich mit der Materie an sich beschäftigen. Mit den Möglichkeiten und den Grenzen. Da kommt man nicht drum herum. So ein Drucker ist und bleibt ein Werkzeug. Um mal einen Vergleich zu ziehen: Auch nach dem Kauf der allerbesten Kreissäge schreinert man ja nicht sofort tolle Möbel. Man muss schon lernen wie das geht und die Säge alleine ist nur eines von mehreren Werkzeugen die man dazu braucht.

Zurück zum Filamentdruck: Womit ich mich dank eines Prusa-Druckers noch nie weitergehend beschäftigt habe, ist das Ermitteln optimaler Druck-Parameter für ein bestimmtes Filament o.ä. Die mitgelieferten Profile im Prusalicer (auch Open Source - genau wie der Drucker!) sind gut und da die Hardware genau ist, muss man nicht wie bei anderen Druckern mit den Parametern sonstige Fehler kompensieren (z. B. Drucktemperatur erhöhen, weil der Sensor ungenau misst). Natürlich darf man kein Owl-Filament kaufen - das ist unterste Schublade. Das IMO beste Filament stammt dann auch von Prusa selbst: Diese Präzision im Durchmesser zum Beispiel habe ich noch nirgends sonst gefunden. Ich nutze dieses Filament aber nur dann, wenn es wirklich präzise werden muss - zum Beispiel bei Gießformen. Ansonsten bin ich mit dem Filament von dasfilament.de oder einzelnen anderen Herstellern für die allermeisten Aufgaben zufrieden.

Falls der XL zeitlich zu weit in der Ferne liegt kann ich aktuell bzgl. sehr guten Druckern nur noch auf einen Voron verweisen. Aber da muss man auf jeden Fall basteln, denn das ist kein fertiger Drucker von der Stange, sondern ein Konzept mit verschiedenen Bauteil-Lieferanten.

Schöne Grüße
Markus

PS: Um auch noch mal was kritisches über Prusa zu sagen: Vom Kauf eines Prusa MK3s+ (derzeit noch das Flaggschiff von Prusa) würde ich derzeit abraten. Noch vor zwei Jahren war das Gerät top, inzwischen hat sich die Technologie aber weiterentwickelt. Es wird einfach Zeit für die nächste Gerätegeneration. Sobald Prusa mit dem Ausrollen des XL durch ist, werden die Innovationen daraus auch auf den MK3 und den Prusa Mini übertragen, das ist jetzt schon absehbar. Und dann gibt es auch günstigere Top-Drucker als den XL. Und ein Jahr später dann vielleicht auch wieder Klone davon, die wesentlich günstiger und vielleicht auch „ok“ sind.
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#10
Hallo Markus,

auch dir herzlichen Dank für deinen Beitrag!

ABS hatte ich wegen der einfachen Glättungsmöglichkeit, ASA wegen der hohen UV-Beständigkeit gewählt.
Beim Druck des von dir vorgeschlagenen Polycarbonats sehe ich bei den meisten erschwinglichen Druckern Probleme mit den Temperaturen, wobei die Materialeigenschaften ja traumhaft sind.
Wäre da nicht die UV-Untauglichkeit und dass das Filament Wasser saugt wie ein Schwamm. Also wieder in Trockenboxen investieren Rolleyes .

Ich bin übrigens auch von den Düsen enttäuscht.
Die original verbaute China-Billigdüse war einwandfrei, aber ich dachte mir, die Rezensionen der Benutzer bei 3DJake sprechen für diese Düse: LINK
Nicht teuer und scheinbar gut. Immerhin 70 tolle Bewertungen!
Also 2 Stück geordert und ausprobiert.
Ich fasse es kurz - schlechter als die Originaldüse Smiley19 .
Nun mache ich noch ein Experiment und bestelle diese hier: LINK
Die sollte zumindest sehr standfest sein, also lange Ruhe.
Mal gucken...

Da du den Slicer ansprachst, ich habe sehr viel Zeit in den Prusa-Slicer, Cura und IdeaMaker investiert - gut sind sie alle, finde ich.
Für welchen Slicer ich mich dauerhaft entscheide, steht noch nicht fest.

Bei den Filamentmarken habe ich mich von Anfang an auf "DasFilament" festgelegt und finde die PLA-Qualität ausgezeichnet.
Bei PETG gibts Unterschiede. Während sich anthrazit mustergültig drucken lässt, zickt schwarz ein wenig herum.
Habe da noch ein paar andere PETG-Farben, die sind aber noch eingeschweißt.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
Bruno
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#11
Hallo Bruno,

die beschichteten Nozzles von Micro-Swiss sind super - ich kaufe nur noch solche. Von der solltest Du nicht enttäuscht sein!

Der PrusaSlicer hat in der letzten Version nochmal einen gewaltigen Sprung gemacht - die Liste an Neuerungen ist ein richtiger Wälzer. Und die Entwicklung geht sehr aktiv weiter. Es lohnt sich sicher, da am Ball zu bleiben.

Was die Oberflächenbehandlung anbelangt: Ich nutze wo immer es geht für sichtbare Oberflächen strukturierte Druckbleche aus Federstahl. Damit erhält man eine sehr edle Oberfläche ohne jegliche Nachbearbeitung. Siehe zum Beispiel hier das dritte Bild. Mit Fotos ist das schwer zu dokumentieren - man muss es mal selbst gesehen haben.

Schöne Grüße
Markus
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#12
Hier mal schnell noch zwei Beispiele für Drucke mit dem texturierten Blech:
   

Die Aufnahme ist jetzt bewusst mit hartem Licht gemacht, damit der Effekt auch im Foto gut sichtbar wird. Mit bloßem Auge ist er dezenter. Die Teile sind allesamt direkt so vom Drucker gekommen, ohne jegliche Nachbearbeitung. Und ja, das geübte Auge erkennt sofort, dass es Drucke sind. Trotzdem ist das Ergebnis erstaunlich gut und muss sich nicht verstecken.

Schöne Grüße
Markus
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#13
Hallo Bruno,

ich möchte dir auch noch meinen Senf dazugeben. Ich sehe das ähnlich wie du das der Drucker an sich nicht das neue Hobby wird
sondern eher Mittel zum Zweck sein soll. Beruflich habe ich mit einem einfachen Stratasys Drucker zu tun.
Material ausschließlich ABS und ein harzähnliches Stützmaterial. Die Software einfach ohne nennenswerte Einstellmöglichkeiten.
Vorteil im beruflichen Umfeld ist das 99,5% der Drucke erfolgreich sind und binnen Minuten der Druckauftrag erstellt wird.
So ein Gerät kostet so ca.25k wobei die Kassetten gechipt sind und ca.200€ das Kilo kostet -> für Privat komplett untauglich.

Da mein Fokus auf ABS und ASA liegt sollte der Drucker schon komplett eingehaust sein und nach Möglichkeit einen kleine Aktivkohlefilter haben
um den Geruch zu neutralisieren. In der Regel arbeite mit Drucktemperaturen von 230 -260° sowie um 100° für das Druckbett.
Ich drucke lieber ABS und ASA da etwas elastischer und nicht so bruchempfindlich wie PLA. PLA hat eine höhere Oberflächenhärte ist aber
insgesamt etwas spröder. UV Beständigkeit von PLA ist auch gut. Aber mit ABS oder speziell ASA für draußen gibt's keine Probleme.
Auch ist es etwas temperaturbeständiger und gut mechanisch zu bearbeiten. Wenn es mal ganz schon sein soll bekommt man mit schleifen,
Spritzspachtel (Presto) und lackieren sehr gute Oberflächen hin. Glätten mit Aceton funktioniert bei kleinen Bauteilen gut, Details verschwimmen allerdings.
Aceton funktioniert nicht bei jedem ABS. Um den Verzug zu minimieren werden häufig Zusätze mit verarbeitet. Mit Aceton wird dann keine Wirkung erzielt
außer das alles nur weich und schmierig wird. Wenn man das vor hat muss man das richtige Filament wählen.
Wenn es mal schnell gehen soll oder für Prototypen drucke ich natürlich auch PLA oder PETG. ABS, ASA ist grundsätzlich etwas schwieriger
zu drucken was wohl mit ein Grund ist das es nicht so verbreitet ist.

Als Druckplatte verwende ich, wie der Markus , am liebsten eine magnetische, strukturierte PEI Druckplatte. Nach erkalten liegen die Bauteile lose auf der Platte.
Die PEI Platte eignet sich für fast alle Materialien. PP hält hier allerdings nicht. Bei Bedarf reicht dafür breites Tesaband oder, wie ich mir jetzt angeschafft habe, eine
spezielle, gummiartige PP Druckplatte.

An Drucker bin ich bei Raise3D gelandet. mein erster Drucker der Raise3d N1 hatte damals viele Feature die es bei keinem anderen so gab. Außerdem sollte es ein direkt Extruder sein, einfacher bei weichen Materialien. Einziger Umbau war eine Verstärkung der Tischplatte. Baugröße nur 200x200.

Vor einem halben Jahr konnte ich von einem kleinen Unternehmen in der Nähe einen wenigen Monate alten Raise3D E2 zu einem Spotpreis erwerben.
Bauvolumen 330 x 240 x 240 mm. 2 unabhängige Druckköpfe auf der X Achse ist gut für Kleinserien in der halben Druckzeit oder auch gleichzeitig Spiegelteile drucken. Außerdem entfällt das Abheben der Druckköpfe bei Dualdruck. Da ist das Wechselsystem von Prusa natürlich ganz weit vorne so es denn problemlos läuft. An Verbesserung habe ich das Hotend umgebaut um Standarddüsen mit M6 zu verbauen. Sonst ist für mich an dem Drucker alles ok.
Die automatische Nivellierung wird meiner Meinung nach völlig überbewertet. Einmal gut eingestellt und das war es dann. Vor jedem Druck wird einmal die Höhe in der Mitte abgetastet. Super wenn man verschiedene Druckplatten unterschiedlicher Stärke hat. Bei neuen Materialien nehmen ich meist nur die Herstellerangaben
und komme damit meist schnell zu guten Ergebnissen. Mache also keine aufwendigen Druckversuche. Nach einer gewissen Zeit bekommt man ein Gefühl dafür an welchen Schrauben man drehen muss wenn es mal hakt. Verstopfte Düsen habe ich so gut wie nie oder bin selbst schuld daran.

Wenn du Gehäuse drucken willst ist es besser nicht zu versuchen möglichst viel Geometrie in ein Bauteil zu bekommen sondern mehrteilig konstruieren und nachher verkleben oder verschrauben mit Muttern oder Einpressbuchsen.

Jetzt hast du die Qual der Wahl. Gebrauchte Geräte werden immer wieder mal angeboten. Auf jeden Fall nur mit vor Ort anschauen und Vorführung, auch wenn es
ein paar hundert Kilometer sind. Ganz bestimmt bekommst du mit einem 500€ Drucker auch sehr gute Ergebnisse hin, kommt immer darauf an was einem das Wert ist und wie oft man das Gerät auch wirklich nutzt. Manche stecken tausende Euro in ihre Eisenbahn oder Modellbau. Halt jeder wie er mag.
Wichtig ist auch das deine Familie das akzeptiert und dahinter steht. Da habe ich meiner Frau zum Glück keine Probleme dann heißt es nur "klar, mach doch, wann fahren wir los"


Viele Grüße Frank
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#14
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen sehr interessanten Einblicke in eure 3D-Druck-Welt!
Bis Dienstagabend kann ich nur kurze Texte verfassen - nicht dass jemand denkt, ich hätte kein Interesse an euren Meinungen - ganz im Gegenteil.
Die strukturierten Federstahlplatten sind ja genial, ich finde das Ergebnis absolut erstaunlich, gefällt mir sehr.
So etwas würde wohl mit meinem i3 Mega nicht gehen, oder doch?

Viele Grüße und noch ein schönes Rest-Wochenende für euch,
Bruno
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#15
Hallo zusammen,

nur kurz als Information, nach vielen Gedankengängen habe ich mich für einen Ender 3 S1 Pro entschieden, der dann in ein Case kommt. Ob das eine gute Entscheidung war, wird sich zeigen Rolleyes

Viele Grüße
Bruno
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#16
(23.04.2022, 22:33)DIYLAB schrieb: Hallo zusammen,

nur kurz als Information, nach vielen Gedankengängen habe ich mich für einen Ender 3 S1 Pro entschieden, der dann in ein Case kommt. Ob das eine gute Entscheidung war, wird sich zeigen  Rolleyes

Viele Grüße
Bruno


Ich bin zwar eher der Anycubic Fan, aber dieser Drucker ist ganz sicher keine falsche Entscheidung. Viel Spaß damit.
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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Die Wege der Elektronen sind unergründlich.
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#17
(23.04.2022, 23:05)pintel schrieb: Viel Spaß damit.

Danke Jens, morgen kommt der Lümmel per UPS Smiley58
Bin sehr gespannt und freue mich.
Wie ich ihn dann später einhause, weiß ich noch nicht, erst mal so testen.

@all: Besteht denn prinzipiell Interesse daran, dass ich meine Erfahrungen zu diesem Gerät teile?

Viele Grüße
Bruno
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#18
Hallo Bruno,
Interesse besteht für so ziemlich Alles, was sich bauen oder irgendwie reparieren lässt. Hat einer ne Frage, so wird gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Sonst würden sich nicht so viele Leute hier beteiligen.
LG aus Schwerin, Holger
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#19
Hallo zusammen,

was gestern geschah...
Der Drucker ist gestern angekommen und sitzt noch in seinem Karton.
Ich habe mir gedacht, zuerst mal eine Einhausung zu bauen, wo beide Drucker nebeneinander stehen können.
Also zum Baumarkt und eine Grundplatte aus 4cm Buche sägen lassen.
Dann das Loch für die Kabeldurchführungen eingebracht und die Platte mit Hartöl behandelt.
Auf der linken Seite ist die Platte noch mit zwei Winkeln an der Wand befestigt.
Darunter baue ich mir später noch ein Regal ein.
Die Seitenwände stehen auch schon, heute kommt der Deckel drauf.
Nicht unbedingt schön das Ganze, aber ist ja nur meine Bastelwerkstatt Blush .

Ich denke, am Wochenende werde ich den neuen Drucker mal ausprobieren.

   

Viele Grüße
Bruno
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#20
Platten so nah an der Wand? Gibt es da keine Probleme mit Schimmelbildung?

-Joe
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