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"Jugendsünde"
#1
Dieser Beitrag ist nichts für Puristen...oder für todernste Radiosammler. Bei Vorliegen dieser Charakteristika also schnell wegklicken.
Bei eigener Unsicherheit: externen Fachmann vorab zu Rate ziehen. Wink




Liebe Radiofreunde,

da nicht alles im Leben immer bierernst betrachtet werden muss, stelle ich Euch anbei mal ein sehr frühes "Jugendwerk" von mir vor. Wurde vor, ich schätze mal, 30 Jahren gebastelt.


   
(Die Bodenplatte ist grad' nicht angeschraubt, fürs folgende Foto vom Innenleben, sondern das Gerät nur lose draufgesetzt, daher wirkt es asymmetrisch)

   

Die Verkabelung ist, sagen wir mal, "fliegend".
Die Schaltung "gewöhnungsbedürftig".

Daten:
220 Volt Wechselstrom
Röhren:
RGN 354 (hier verbaut: eine umgesockelte 1876, nachträglich mittels SI-Diode gepuffert)
KL1
REN904

Schaltung: ähnlich dem VE301W
Externe zeitgenössische hochohmige Box erforderlich.

Wichtig war damals:
es wurden keine teuren Teile verbaut, d.h. die Röhren z.B. sind vom techn. Zustand so làlà.

Nach heutiger Durchsicht und Kleinreparaturen wurde das Gerät ans Netz genommen...und spielt gar nicht mal schlecht !

Wie eingangs gesagt: einfach nur mal zum Zeigen, nicht zum Vorzeigen.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#2
Hallo Klaus,
deine Jugendsünde sieht aber ziemlich Erwachsen aus. Das Gehäuse ist doch top.
Was ist das für eine Schaltung? Vermute Einkreiser mit Rückkopplung.
Der fliegende Aufbau ist doch nicht das schlechteste, wurde auch jahrelang industriell
so gemacht.
Gruß
Frank
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#3
Hallo,
ich kann da auch nichts Schlechtes finden, sieht doch sehr gut aus! Wenn man schon so schöne alte Bauteile hat, finde ich es richtig, etwas daraus zu bauen, anstatt sie alle in Kartons vergammeln zu lassen.
Als Kind hatte ich mal bei einem Trödler 3 Umzugskartons voller Europaröhren für 2,-(DM)/Karton gekauft, also waren alle meine frühen Eigenbauten in diesem Stil(damals brachte mir mein Vater noch aus seiner Stammkneipe leere Zigarrenkisten mit).
Viele Grüsse,
Jean
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#4
Hallo Klaus Smile

Also mir gefällt Dein Jugend~Radio richtig gut Thumbs_up
Und wenn es sogar nach ca. 30 Jahren immer noch gut spielt, was will man mehr?!!

Nachträglich: Respekt Smiley53

und beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#5
Ich bewundere alle Basteleien die hier so zum besten gegeben werden. Da halte ich es wie Wolfram, den Beitrag im anderen Tread finde ich richtig stark, alles was so gebastelt wird hat irgendwo ein Mensch in seinem Hirn zusammen gespielt und dann gebaut, nach seinem besten Wissen. Meistens wurde wochenlang gegrübelt und gelötet. Internet war in der Anfangszeit. Klaus hat das vor ca.30 Jahren gebaut, Respekt mein lieber zu der Leistung und zu dem Mut es hier preiszugeben.

Dynamic heißt das Werk, wo hast du den Schriftzug entwendet/gefunden??
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#6
Hallo,
also ich finde das Radio sehr gelungen und was die Verdrahtung angeht, so unterscheidet sie sich gar nicht so wesentlich von den Geräten aus den 20ern die auch äusserlich dem Konstrukt gleichen.
Hauptsache die Sache funktioniert und hat beim Bauen Freude bereitet.
Franz
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#7
Hallo Leute,

danke für das Interesse.

Hier einige Ergänzungen zu den aufgeworfenen Fragen:

Ja, es ist eine Einkreiser-Schaltung mit Rückkopplung, schaltungstechnisch ein Mix aus VE301 W und Mende 151 W. Daher der 3. Regelungsknopf, der einen regelbaren Kondensator im Antenneneingang darstellt.
Der Übertrager hat in etwa das Verhältnis 1:4.
Die Spule ist selbstgewickelt, mit Anzapfungen. Allerdings ist dies suboptimal gelungen, da sie den MW-Bereich nicht mit allen Anzapfungen "getroffen" hat. Zudem ist der damals verwendete 5-Stufen-Schalter nicht HF-tauglich, also störanfällig.

Der Dynamic-Schriftzug: der stammt von einem geschlachteten Körting (der mit den 2 x EM85).

Das Gehäuse: dessen Einzelteile waren ein Geburtstagsgeschenk, das ich mir von einem Freund gewünscht hatte, der sich damals als Hobbytischler betätigte. Der hatte mir nach meinen Maßvorgaben die Platten gesägt und gehobelt. Zusammenbau, Beizen, Anbringen der Bohrungen etc. hatte ich dann übernommen. Es ist übrigens Eichenholz, aus heutiger rückblickender Sicht nicht die beste Wahl, da es in dieser Dicke reißfreudig ist.

Der Trafo ist eine 6,3V-Type, die auf 4 Volt abgewickelt wurde. Auf den wurde dann eine weitere 4 Volt-Wicklung mühevoll aufgebracht (ohne Zerlegung des Plattenpakets). Ursprünglich war als Endröhre eine RES164 vorgesehen, aber die war knapp in meinen Beständen und wurde später durch die KL1 ersetzt.
Die 2V-Versorgung für die KL1 wurde nachträglich mittels zusätzlicher Widerstände gestoppelt.
Die KL1 brachte natürlich weitere Probleme, da die Anodenspannung angepasst werden musste (max. 150 Volt), während die Gitterspannungsversorgung (G2) eigentlich ok war (da sind KL1 und RES164 etwa beim gleichen Wert). Also wurde ein zusätzlicher Widerstand eingestoppelt.

Mittlerweile haben wir 236 Volt Netzspannung, und nicht mehr 220. Also waren alle Werte (Heizung und Anode, insbes. bei der KL1), als ich das Gerät heute auf die Werkbank nahm, deutlich aus dem Lot. Leider hat der Trafo keinen 240 Volt-Abgang, so dass ich heute einen Vorwiderstand von 220 Ohm primärseitig am Trafo angebracht habe.

Mit meinen heutigen Kenntnissen wäre auch so manche Verbesserung möglich, und mein Altteilebestand ist ebenfalls gewachsen. Aber ich möchte das Gerät im Wesentlichen so erhalten, wie es gebaut wurde.
Übrigens, ich hab' nochmal nachgerechnet: es sind nicht ganz 30 Jahre, es müsste so 1987 gewesen sein Cool .

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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