12.10.2022, 07:24
Hersteller: CCCP, Werk Ordschonikidse, Sarapul
Typ: Mosvitsch B
Model Variant 2
Baujahr: 1949 -1957
Röhren: 6A10C, 6Б8С, 6П6С, Selengleichrichter
Wellenbereiche: MW, LW
Gehäuse: Bakelit
Abmessungen: 290/185/140 cm, 4,7 kg
Neupreis: 212 rub.
Hallo,
Es war ein reiner Zufall: Mein Nachbar hat das Gerät von einem Arbeitskollegen geschenkt bekommen und hat ihn gleich unter Spannung gesetzt. Erstaunlicherweise sprangen die Sicherungen im Haus aus. Da er nicht zu den jenen gehört, die leicht aufgeben, hat er den brüchigen Kabel ersetzt und wieder eingeschaltet. Als auch dann keine Musik hören konnte, kam er auf mich zu:
- es rauscht gewaltig, empfängt aber nichts.
Also, auf Funktion erfolgreich geprüft
Von mir musste er erfahren, dass es ein AM - Empfänger ist undes ist leider heute auf AM nichts brauchbares zu hören (sprich Volks- und Schlagermusik). Die Enttäuschung war nicht besonders groß:
- na ja das bleibt dann am Fensterbank - als Deko.
Schade...nach kurzer Unterhaltung bekam er einen geprüften und abgeglichenen Neckermann Rubin mit exelentem UKW Empfang und ging happy nach Hause. Der Moskwitsch blieb bei mir.
Ich war dabei auch nicht unglücklich. Paar UKW - fähigen Radios habe ich noch. Aber der Sowjetischen Volksempfänger nur noch auf Bild gesehen:
staroe_foto_radio_moskvich-min.jpg (Größe: 95,63 KB / Downloads: 434)
...und auf Werbung:
Vorerst paar Worten zum Gerät, die ich aus Internet rechergiert habe:
Das Radio wurde 1948 in Moskauer Radiozavod (Werk) als Reflex-Super mit Spartrafo und drei Röhren konzipiert. Dort begann die produktion im 1949. Produziert wurde auch in vielen anderen Werke, sowie auch in Rumänien und China. Ab 1951 wurde auch unter den Namen Vesna (Frühling) auch in anderen Produktionsstätten produziert. Bis 1957 (oder gar 1963) wurden mehreren Millionen Geräte produziert.
Bekannt sind vier Schaltungsvarationen - bei einigen von der Var.3 und komplett in Var.4 wurde der Selengleichrichter durch den Kenotron 6Ц5С ersetzt, also es wurde ein Vierröhrengerät. Außerdem wurde beim Var.4 ein vollständigen Trafo mit Netztrennung eingesetzt. Bei Var.2 wurde der Eingangskreis verändert und ein zweiter Antenneneingang zugeführt.
Also ein Massengerät, aber außerhalb des CCCP in Europa (wahrscheinlich außer Rumänien), praktisch sehr selten zu finden.
Bei meinem Gerät handelt sich wahrscheinlich um Variante 2 - es hat zwei Antennenanschlüsse, und keine Fassung für Röhrengleichrichter. Hier die Bilder:
Die Skala gab es in vielen Varianten, ich finde aber die erste - die unten - am schönsten:
Auf die Rückseite findet man eine Warnung: keine Erdung anschließen. Offensichtlich ein Gerät ohne Netztrennung - noch eine Bestätigung, dass es kein netzgetrenntes Gerät ist.
An dem Gerät hat jemand gearbeitet:
Der Selen ist durch Diode ersetzt und in der Ölpapierschale ist der neue Siebkondensator montiert.
Zum Schluss die Schaltung:
.
Da der liebe Nachbar die Funktionsprobe fachmännisch bereits gemacht hat, habe ich auch das Radio über Lampenbrett und Trenntrafo langsam hochgefahren. Es wurden keine Auffälligkeiten beobachtet, das Gerät empfängt erstaunlich gut.
Natürlich gehört eine Grundüberholung als Pflicht.
Ich habe mir erlaubt, ein kurzes Video zu drehen, um den Empfang auf MW zu zeigen:
Ich hoffe, es war euch nicht langweilig - immerhin was anderes.
Typ: Mosvitsch B
Model Variant 2
Baujahr: 1949 -1957
Röhren: 6A10C, 6Б8С, 6П6С, Selengleichrichter
Wellenbereiche: MW, LW
Gehäuse: Bakelit
Abmessungen: 290/185/140 cm, 4,7 kg
Neupreis: 212 rub.
Hallo,
Es war ein reiner Zufall: Mein Nachbar hat das Gerät von einem Arbeitskollegen geschenkt bekommen und hat ihn gleich unter Spannung gesetzt. Erstaunlicherweise sprangen die Sicherungen im Haus aus. Da er nicht zu den jenen gehört, die leicht aufgeben, hat er den brüchigen Kabel ersetzt und wieder eingeschaltet. Als auch dann keine Musik hören konnte, kam er auf mich zu:
- es rauscht gewaltig, empfängt aber nichts.
Also, auf Funktion erfolgreich geprüft
Von mir musste er erfahren, dass es ein AM - Empfänger ist undes ist leider heute auf AM nichts brauchbares zu hören (sprich Volks- und Schlagermusik). Die Enttäuschung war nicht besonders groß:
- na ja das bleibt dann am Fensterbank - als Deko.
Schade...nach kurzer Unterhaltung bekam er einen geprüften und abgeglichenen Neckermann Rubin mit exelentem UKW Empfang und ging happy nach Hause. Der Moskwitsch blieb bei mir.
Ich war dabei auch nicht unglücklich. Paar UKW - fähigen Radios habe ich noch. Aber der Sowjetischen Volksempfänger nur noch auf Bild gesehen:
staroe_foto_radio_moskvich-min.jpg (Größe: 95,63 KB / Downloads: 434)
...und auf Werbung:
Vorerst paar Worten zum Gerät, die ich aus Internet rechergiert habe:
Das Radio wurde 1948 in Moskauer Radiozavod (Werk) als Reflex-Super mit Spartrafo und drei Röhren konzipiert. Dort begann die produktion im 1949. Produziert wurde auch in vielen anderen Werke, sowie auch in Rumänien und China. Ab 1951 wurde auch unter den Namen Vesna (Frühling) auch in anderen Produktionsstätten produziert. Bis 1957 (oder gar 1963) wurden mehreren Millionen Geräte produziert.
Bekannt sind vier Schaltungsvarationen - bei einigen von der Var.3 und komplett in Var.4 wurde der Selengleichrichter durch den Kenotron 6Ц5С ersetzt, also es wurde ein Vierröhrengerät. Außerdem wurde beim Var.4 ein vollständigen Trafo mit Netztrennung eingesetzt. Bei Var.2 wurde der Eingangskreis verändert und ein zweiter Antenneneingang zugeführt.
Also ein Massengerät, aber außerhalb des CCCP in Europa (wahrscheinlich außer Rumänien), praktisch sehr selten zu finden.
Bei meinem Gerät handelt sich wahrscheinlich um Variante 2 - es hat zwei Antennenanschlüsse, und keine Fassung für Röhrengleichrichter. Hier die Bilder:
Die Skala gab es in vielen Varianten, ich finde aber die erste - die unten - am schönsten:
Auf die Rückseite findet man eine Warnung: keine Erdung anschließen. Offensichtlich ein Gerät ohne Netztrennung - noch eine Bestätigung, dass es kein netzgetrenntes Gerät ist.
An dem Gerät hat jemand gearbeitet:
Der Selen ist durch Diode ersetzt und in der Ölpapierschale ist der neue Siebkondensator montiert.
Zum Schluss die Schaltung:
.
Da der liebe Nachbar die Funktionsprobe fachmännisch bereits gemacht hat, habe ich auch das Radio über Lampenbrett und Trenntrafo langsam hochgefahren. Es wurden keine Auffälligkeiten beobachtet, das Gerät empfängt erstaunlich gut.
Natürlich gehört eine Grundüberholung als Pflicht.
Ich habe mir erlaubt, ein kurzes Video zu drehen, um den Empfang auf MW zu zeigen:
Ich hoffe, es war euch nicht langweilig - immerhin was anderes.
Gruß,
Ivan
Ivan