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Old-Papa nun auch mit einem Grundig GO40Z
#1
Hallo, im Thread von "Tommi" hatte ich ja dazu schon ein paar Worte verloren.
Um seinen Thread nicht zuzumüllen, hier nun mein eigener.

In einigen Foren hatte ich Suchanzeigen laufen (auch hier im RBF) und bei Ebay-Kleinanzeigen bekam ich dann einen angeboten.
Nach einigen Preisverhandlungen ist das Teil dann gestern hier eingetrudelt.
Leider nicht ganz unfallfrei, eine kleine Ecke hinten am Kunststoffrahmen (Rückwand) war angebrochen.
Da das Netzkabel abgeschnitten war, ahnte ich nichts Gutes....

   
Der Transportschaden, hier schon gewärmt und etwas zurückgebogen. Das bleibt so, die Kiste hat ja gelebt.

Vorher hatte ich schon den Schaltplan verhirnt und bin etwas ins stolpern gekommen. Der gezeichnete Plan ergab im Eingangsbereich irgendwie keinen Sinn.
Letzlich muss man etwas umdenken, dann passt das.

   
Hier der etwas erklärend korrigierte Schaltplan.
Die für mich zunächst unsinnigen Verbindungen der Schaltreihen unten ergeben doch einen Sinn. Allerdings ist das blöd gezeichnet.
Die "Schleifer" sind alle untereinander in festem Abstand auf der Schaltscheibe (rot punktiert angedeutet) gekoppelt und wenn man runter schaltet, dann rutschen die von unten oben wieder rein (in grün skizziert). Das Gleiche auch bei den anderen Schaltebenen.
Eigentlich hätten die Segmente unten ganz oben gezeichnet gehört. Zumindest bei der angegebenen Position 20V/cm.

   
Die Schaltsegmente in real. Die kleinen Möppel haben untereinander keinen Kontakt, auch hier in Stellung 20V.

   
Als erstes fiel dieser Elko auf, der ist kurz vor dem Aufplatzen.

   
Davon gibt es mehrere, die mussten raus.

   
Hier also die "Neuen", aber auch schon gut abgelagert und vorher vermessen.

   
Das Gerät ist sehr servicefreundlich, die beiden Einschübe kann man nach entfernen der beiden Seitenwände (je 2 Schrauben) und  nach lösen von je 2 weiteren Schrauben und abstecken einiger Kabel einfach herausziehen. Man muss nichtmal die Knöppe abnehmen.

   
Leider ist wohl einer dieser Doppel-FETs gaga Smiley7
Ich habe wie seinerzeit bei einem Hameg 312-8 auch hier das Problem, dass der Doppel-FET (auch hier ein TIS69) defekt ist. Beim Betätigen der Feineinstellung zur Y-Auslenkung wird der Strahl verschoben. Ein paar Millimeter sind normal, aber hier rutscht der Strahl, je nach Stellung des "Abschwächerschalters" um einige Zentimeter bis auch total weg.

Da werde ich dann wohl, wie seinerzeit beim Hameg auch zwei ausgemessene FETs koppeln müssen.

   
Ansonsten ist der innere Zustand noch absolut sauber!

   
Außen auch, selbst die Knöppe und Frontplatten sind nicht abgenutzt.

Old-Papa

Oups: Plötzlich waren alle Bilder weg, die habe ich erneut hochgeladen und eingebaut. Allerdings waren sie ja noch unter meinen Anlagen vorhanden, doch wie baut man die dann nachträglich ein?
Jetzt sind die wohl alle doppelt im Speicher.

Und nochmal Oups...
Der Beitrag ist nun 2x drin, vielleicht, weil ich die Überschrift nochmal geändert hatte?
Man prüfe,
wenn man sich berät,
stets vor dem Preis,
die Qualität.

(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#2
Ok, der "Unfallbeitrag" mit den fehlenden Bildern ist gelöscht, herzlichen Dank an die Admins(Mods!
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

So, ich gehe mal das Problem mit den Doppel-FETs an.

Da ich inzwischen einen guten "Kennlinienschreiber" habe (atlas DCA75), geht das zumindest messtechnisch gut von der Hand.

   
Hier "bei der Arbeit"...
Allerdings gefällt mir das Gehampel mit den drei Klemmen überhaupt nicht, dafür strick ich erstmal was mit Fassungen, dann gehts weiter.

   
Hier zur Ansicht mal zwei willkürlich aus den Schachteln gegriffene FETs (KP303). Man sieht schön, dass diese nun überhaupt nicht zusammenpassen.

Also, erstmal einen Adapter mit Steckfassungen basteln und dann frisch ans Werk!

Old-Papa
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(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#3
Adapter ist fertig, getestet wird aber heute nicht mehr.

   
Auf dem Lochraster ist noch Platz für andere Fassungen und die Klemmen können im Bedarfsfall auch noch angestöpselt werden.

Old-Papa
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(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#4
Ich habe nun doch noch welche gepaart....

   
Kennlinien Id / Vds, das passt halbwegs. Je fünf Linien sind von einem FET.

   
Kennlinien Id / Vgs, passt auch gut zusammen.

   
Je zwei Pärchen mit höherer Steilheit und mit niedriger Steilheit.

Wenn ich das Original ausgelötet habe, dann sehe ich ja was besser geeignet ist (einer ist ja noch ganz)

Old-Papa
Man prüfe,
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(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#5
Und am Sonntag dann in Ruhe vermessen.... Big Grin

   
Zunächst mal mit einem, bzw. zwei Punkten markiert. Der linke ist Kanal-A und ok.
Danach beide Pärchen ausgelötet, so kann ich das gute Paar vom Kanal A zum Vergleich hernehmen (um ein Gefühl dafür zu bekommen)

Dann das FET-Pärchen vom Kanal A vermessen

   
Hier wieder der Darin-Strom im Verhältnis zur Gatespannung (Id / Vgs)
Das liegt sehr gut beienander.

   
Und hier dann Drain-Strom zu D-S-Spannung (Id / Vds)
Die Linien sind fast Deckungsgleich!

   
Hier mal in den Graphen reingezoomt, alles jeweils eng beieinander, besser geht ja fast nicht!

   
Und dann das defekte Pärchen, hier Id / Vgs.
Sehr weit auseinander, doch ein normaler Transistortester sieht diesen (untere Kuvenschaar) noch immer als Ok an.

   
Das gleiche Pärchen bei Id / Vds.
Vergleicht man mit dem Pärchen vom Kanal A liegen Welten dazwischen.

   
Hier die vom Analyser gemeldeten Daten des def. Pärchens, links der noch brauchbare (wenn ich nicht irre)
Da gibt es in allen Punkten schon deutliche Unterschiede.

   
Der "Gaga-FET" in Tester....

Ich werde jetzt beide Kanäle mit neuen FETs bestücken, dabei die gestern mit der etwas höheren Steilheit rausgesuchten KP303.

Old-Papa
Man prüfe,
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(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#6
Voller Erfolg! Smiley34

Oder auch nicht..... Smiley57

Also, erstmal ein neues Pärchen für Kanal A gefrickelt, eingebaut und Pleite.....

Wat war passiert?

   
Zunächst habe ich die beiden FETs halbwegs thermisch gekoppelt. Dazu dünnen Silberdraht in mehreren Lagen als "Acht" umwickelt und etwas verlötet. Damit mir das nicht weghopst, beide FETs zusächst pinrichtig in Lochraster gelötet. Der KP303 hat anderes Pinning als der TIS69!

   
Damit ich für kommende Versuche besser gerüstet bin, habe ich dann aus Pins einer Präzisionsfassung und alten Transistorunterlagen (Pertinax) Fassungen improvisiert. Irgendwo sollte ich noch Transistorfassungen haben, fand ich aber nicht... Smiley21
Hier also erstmal das originale FET-Pärchen in Kanal A gestöpselt.

   
In Kanal B genauso, wobei in beiden Kanälen die Stöpselei frickelig ist, da viel Geraffel im Weg.

Danach den Einschub wieder rein und Pleite: Triggert nicht!
Wat is los....?

   
Aaaah, dieses Triggerkabel hatte ich vergessen zu stecken.

Jetzt aber!
Nö, triggert nicht und jetzt auch kaum noch eine horizontale Linie (nur in zwei Schalterstellungen vom Ablenkschalter).

Himmelsakra!!!

Schaltplan verhirnen und nebenbei gesehen, das die zwei Horizontallinien (bzw. auf beiden Kanälen dargestellte Rechecke) nicht linear sind.
Ergebnis meiner Verhirnung: Könnte T421 sein, auch ein FET (BF245), also ausgelötet...

   
Mein Analyser ist felsenfest der Meinung, dass das eine Diode ist!
Also wieder in meinen FET-Schachteln "gewühlt" und tatsächlich noch einen BF245 gefunden (sogar mit passendem Pinning, bei diesen 245ern gibt es verschiedene Versionen)

   
Nach erneutem Power-On: Alles Bestens!

Ich hatte schon gestern ein paar Probleme mit der Triggerung, der FET war wohl schon kurz vor dem Sterben. An dem vergessenen Kabel kann es nicht liegen, das Triggersignal kommt an anderer Stelle in den Sägezahngenerator rein.

Hier noch ein Manual zum GO40Z

Bedienungsanleitung GO40Z mit Schaltplänen (kein richtiges Servicemanual)

So, wieder eine Frickelei zum Erfolg gebracht, das Ding kullert prächtig. Keine Ahnung warum das Kabel abgeschnitten wurde, vielleicht wegen dem etwas vergurkten Kanal B (obwohl dieser ja noch ging).

Old-Papa
Man prüfe,
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(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#7
Hallo  old-papa.
Voll COOL und SUPER  gemacht  :-)

Mit freundlichem Gruß, Heiko
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#8
(26.03.2023, 23:07)Radio Fan schrieb: Hallo  old-papa.
Voll COOL und SUPER  gemacht  :-)
Mit freundlichem Gruß, Heiko

Danke für die Blumen!  Big Grin

Weiter oben hatte ich ja die Daten des defekten Pärchens gezeigt (dort hatte ich mich geirrt, rechts ist der Bessere), für das intakte FET-Pärchen hatte ich auch das Bild montiert, aber dann doch vergessen zu posten.... Huh

   
Hier also die Daten des guten Pärchens. Das liegt alles sehr eng beieinander.


Ich habe also zunächst nach etwa gleicher Steilheit (idss bei 3V) vorsortiert und dann in zweiter Testrunde nach möglichst deckungsgleicher Kurvenschar (Kennlinien) die Pärchen zusammengestellt. Idss der FETs in meiner Schachtel ging von etwa 3mA/3V bis zu fast 9mA/3V.

   
Die FETs sind Russische KP303x in einer Militärversion (zeigte ich schon in anderem Thread beim Hameg 312-8)
Eigentlich geht fast jeder J-FET, der einigermaßen HF-Tauglich ist. Man braucht aber eben mindestens 10-20 Stück um Pärchen zu bilden, die Daten streuen doch deutlich.
Ich bin auch sicher, dass sich die Daten im Laufe der Zeit etwas ändern, wie man hier am Grundig, aber auch am Hameg gesehen hat. Die "Gaga-FETs" waren als FET noch tauglich, nur die Werte sind verändert.

Mal sehen, wie lange die "Russen" das mitmachen, ich habe noch gut 20 Jahre vor mir...  Big Grin

Old-Papa
Man prüfe,
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stets vor dem Preis,
die Qualität.

(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#9
Hallo Old-Papa,

ich schließe mich an: saubere Arbeit. Wieder ein Gerät gerettet.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#10
klasse Arbeit vielen Dank fürs Zeigen.
Um den Aufwand etwas zu verringern kann auch ein 5mA DualFet von Tek (1010 o.ä.) genommen werden die sind nichtnur ausgemessen sondern auch thermisch gekoppelt was hier auch gemacht werden muß. wenn die Metallgehäuse nicht mit dem Fet verbunden sind ist das recht gut machbar, andernfalls nicht wegen erforderlicher Isolation
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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