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Meratronik V560 DigitalMultimeter
#1
Moin ihr Lieben!

Seit ein paar Tagen schon, wann immer ich mal eine Stunde Zeit finde, bastele ich gerade an ein Meratronik V560. So weit ist es auch in seiner grundsätzlichen Funktion wiederhergestellt. Probleme waren insbesondere ein defekter UCY7447 (durch Quertauschen gefunden, ersetzt mit D147D), eine defekte Segmentanzeige +/-1 (ersetzt durch eine neue, von eg-pr modifizierte Anzeige - DANKE nochmals an der Stelle) und wenn ich schon dabei war, generell waren so ziemlich alle Segment-Anzeigen ziemlich "schwach" auf der Brust. Sprich, sobald alles im Gehäuse ist, war durch die rötlich getönte Front kaum etwas zu sehen. Die Leuchtkraft war nur auf einen zweiten Blick vorhanden.

Die meisten Segement-Anzeigen (Common Anode) konnte ich mit einer großen Box von Amazon ersetzen. Vermutlich aus China, doch haben diese zumindest (fast schon zu viel) Leuchtkraft. Sie laufen unter ihrer gewohnten Betriebsspannung und sind noch immer etwas "zu" hell. Nun wollte ich aber nicht noch anfangen, alle Vorwiderstände auszutauschen. Diese Platinen, an welche Komponenten auf der Ober- und Unterseite gleichzeitig verlöten sind, machen einfach... keinen Spaß beim Entlöten. Mir sind schon zwei Bahnen etwas eingerissen, welche ich dann mit sehr feinen Trafodraht und einer 1mm Lötspitze wieder gerichtet habe. Soweit also alles in Ordnung. Ein paar andere Lötstellen habe ich nachgelötet (sieht nicht immer perfekt aus, aber funktioniert).

Auch hatte ich zwei Kondensatoren getauscht (gegen LowESR), welche etwas sehr viel Abweichung von der Norm zeigten. Die restlichen Kondensatoren habe ich so weit belassen - vorerst.

Nun bin ich am überlegen, ob euch noch Elemente einfallen, welche möglicherweise einen genaueren Blick wert sind. Sei es zwecks Überprüfung der Werte oder direkt tauschen. Oft werden "frühere Tantal-Kondensatoren" gerne als Kandidaten für "schmeiß raus die Dinger" gehandelt. Ob dies hier auch der Fall ist? Manche Kondensatoren sehen aus, als wären sie unter leidvollen Umständen entstanden und etwas "verkrüppelt". Ohne dass das ihre Funktion bisher beeinträchtigt, aber so glatt und sauber wie heutige Tantal-Kondensatoren, sind die "Drops" hier nicht.

Auch die 4 Dioden auf der zweiten Platine ganz oben mittig "verbrennen" so langsam die Platine. Wäre vielleicht nützlich, die etwas mehr nach oben zu heben?

Wenn es eurer Erfahrung nach sonst nichts weitergeben könnte, was eines genauen Blickes Wert wäre, mache ich mich an die Kalibrierung. Bevor wer kommt von wegen Hobby-Netzteile sind dafür ungeeignet - das weiß ich. Big Grin

Daher gehe ich für solche Dinge, wie bei dem Grundig-Voltmeter, in unser Technisches Museum. Dort stehen gewartete, kalibrierte und zertifizierte Labornetzteile. Die liefern genau das, was sie anzeigen mit Brief und Siegel. Sofern es notwendig ist. Die "legitimen Abweichungen" laut Handbuch sind recht großzügig - doch vielleicht lässt sich noch ein bisschen was rausholen. Wenn ich das Handbuch mit "+/- 0,1% vom Messwert" richtig verstehe, wären also bei 1,000 Volt (1V Messbereich) eine Abweichung von 0,900 bis 1,100 "legitim", richtig? Was ich schon sehr... sehr großzügig ausgelegt finde. Oder habe ich gerade einen Denkfehler? Sehr wahrscheinlich.


   
   
   
   
   
   
   
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#2
Hy,

die 0,1% Messungenauigkeit bei 1,0V ist +- 0,001V
Grüße

Andy

Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

Zitat von Sir Isaac Newton
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#3
Ah, stimmt! Ich hatte Nullen vergessen! Da kann ich mir nur selbst eine Klatsche geben.

Dann weicht das gute V560 enorm ab. Bei einer Testspannung von 1,0000 Volt bekomme ich bei einem Testgerät (kalibriert) 0,9998 und beim V560 0,8875. Nur mal grob mit dem Hobby-Labornetzteil geprüft. Eventuell Bauteilmüdigkeit? Im Handbuch steht auch, alle 12 Monate soll eh "kalibriert" werden. Nur bevor ich all das anfange, mag ich lieber alle Bauteile eliminieren, welche so oder so "besser raus" sollten.

Danke nochmals für den Hinweis zum Fehler.
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#4
Die Zeit einen vorhandenen Beitrag zu bearbeiten war schon wieder abgelaufen. Daher hier noch zwei Bilder im Detail von den Dioden, welche die Platine über die Jahre zum braten brachten und ein 68 (nF? pF?) Kondensator, dem eine Ecke fehlt. Den werde ich also auch noch tauschen, auch wenn es bisher keinen Einfluss zu haben scheint.

Im Handbuch ist der Kondensator als "KCPf-1B-T-5x5-68-K-25-658" bezeichnet.

   
   
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#5
Um näher einzugrenzen, ob es sich um eine Fehlfunktion, oder lediglich um notwendige Kalibration handelt, sollten Spannungen in mehreren Meßbereichen gemessen, und mit einem Vergleichsgerät verglichen werden.

Wenn z.B. das Gerät immer konstant 85% vom Sollwert anzeigt, auch z.B. bei Messung von 2 V im 10 Volt Bereich, dannkönnte es sein, daß nur abgeglichen/ kalibriert werden muß.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#6
Die Tantal Kondensatoren würde ich austauschen. Da habe ich mir schon jede Menge Ärger selbst gemacht.
Letztendlich hatte ich dann alle ausgetauscht und mein Voltmeter tat es wieder sehr gut.
Hier ein Beispielbild meine Digital Voltmeters mit Nixiröhren.

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#7
(23.04.2023, 16:43)KevkaBluebird schrieb: Im Handbuch ist der Kondensator als "KCPf-1B-T-5x5-68-K-25-658" bezeichnet.

Könnte „68-K“ für 68 000 pF stehen?
Ich denke, dass du ihn nach dem Ausbau messen kannst, um Sicherheit zu bekommen.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#8
Ich habe noch ein paar der kleinen 10 µF Kondensatoren (je 25V) getauscht und das Voltmeter verhält sich bereits... anders. Nur in ein paar Bereichen die vorher enorme Abweichungen hatten, ist nun selbst mit Kurzschluss die Werte im 0,1 bis 0,2 Volt Bereich am verändern. Nun habe ich mir nochmal das Board genauer angeschaut und dann fiel mir etwas auf, was unter einem Kabelstrang "fehlt".

R147! Von ihm fehlt jede Spur und so wie es aussieht, wurde der "rausgeschnitten"? Im Handbuch ist er mit 2 MOhm und 0,25 Watt vorhanden und hier "war" er mal vorhanden. Laut Bilder die ich schon weit vorher gemacht habe, auch wenn nicht so leicht zu erkennen, scheint er tatsächlich schon seit Erwerb zu fehlen. Ein testweises Einbinden (mit Klammern) hat jedoch irgendwie keinen wirklichen Einfluss. Als wäre es egal, ob R147 vorhanden ist oder nicht.

Was diesen 68er Kondensator betrifft, werde ich mal schauen, ob ich noch bessere "Scans" vom Schaltplan finde. Teilweise ist es bei meinen Scans die ich gefunden habe, sehr schwer lesbar. Aber ausbauen und messen ist sicher noch möglich, trotz kaputter "Ecke".

   

.jpg   R147_missing_2.jpg (Größe: 76,28 KB / Downloads: 527)
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#9
Hallo,

Dein Ansatz ist etwas vorschnell, eine (halbwegs) bekannte Spannung anlegen und gleich auch die
passende Anzeige zu erwarten haut nicht hin. Für eine glaubhafte Aussage wird ein Normal mit
mindestens einer Stelle mehr benötigt, hier also ein Kalibrator mit 5 oder besser 6 Stellen.
Wie sauber sind denn die Versorgungsspannungen?
Steht denn das Gerät stabil im Nullpunkt? Also in jedem Messbereich wie U=, U~, I=, I~ und R?
Hast Du nach einer kurzen Einlaufzeit den Nullpunktabgleich durchgeführt?

Der 68pF C ist Bestandteil einer Impulsformerstufe zw. zwei 7404 Negatoren, lass den mal
besser in Ruhe, dort kommt es auf ein paar pf nicht an.
Die Tantalelkos lass besser auch wo sie sind, die Qualität ist um einiges besser als das
Zeug in Geräten aus der westlichen Zone.
Elkos auf Verdacht zu wechseln ist auch kein guter Einfall, es gibt Gerät die den ESR auch in der
Schaltung zuverlässig messen können z.B. von ELV den ESR1.
Die Dioden im Netzteil werden sehr warm, frühere Geräte hatten sogar an dieser Stelle parallel
geschaltete Dioden, die neueren haben "Luftlöcher" in der Platine und sind kein Grund zur Sorge.

Auf der Platine fehlt nicht nur R147, auch an den Lötösen parallel zu dem 470pF Folienkondensator
genau darüber ist in den meisten Geräten ein 63pF Folienkondensator zu finden. Da hat wohl einer
etwas verbessern wollen ohne zu wissen was er tut.

Und dann noch eine Anmerkung, Ist Dir optisch nicht aufgefallen das man den polnischen UCY7447 nicht mit
einem D147 tauschen kann? Man kann schon, aber die 7 Segment-Anzeige sieht doch dann ganz anderes aus.
Der polnische UCY7447 ist eher ein 74247, vergleiche auch hier: https://www.richis-lab.de/logic02.htm
Die viel zu hellen modernen Anzeigen habe ich mit drei in Reihe geschalteten Dioden in der Versorgung der
Anzeigen so angepasst das es insgesamt wieder gut aussieht und nur zwei Lötpunkte nötig sind ohne an den
empfindlichen Platinen unnötig zu löten.

Also schau zuerst nach dem Nullpunkt in allen kleinen Bereichen und meld Dich dann wieder.
Grüße
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#10
Moin du!

Keine Sorge - es wurde noch nicht ein Regler, Poti oder sonstetwas in der Richtung auch nur berührt. Momentan geht es rein um Bauteile die "out of spec" sind oder, wie sich jetzt zeigt, scheinbar sogar fehlen. Das wird wohl noch eine wilde Fahrt.

Stabil im Nullpunkt ist es bisher im 1 Volt Messbereich (nach einer Weile wandert es nach -0,0001). Die anderen Messbereiche (100 mV, 10 Volt und Aufwärts sind noch etwas instabil. Ich vermute ein Wackelkontakt, da je nach Lage vom Gerät und Position vom Kabelstrang die Instabilität fast aufhört sich zu zeigen). Dort bin ich noch am schauen, was es noch sein kann. Das Problemchen besteht auch nach Fund einer leitenden Folie. Dazu gleich mehr.

Einige der 10 µF / 25 Volt Kondensatoren liegen bei 35 oder mehr Ohm (auch außerhalb der Schaltung) was ihren ESR Wert (gemessen bei 120 Hz) betrifft. Dort habe ich "neue" mit weniger als 7 Ohm zur Verfügung. Einer der 10er hatte sich sogar nur sporadisch als Kondensator gezeigt, je nach Lage vom Beinchen.

Leider hatte das Gerät auch für einen Moment länger rumgesponnen, was die Werte betrifft. Sprich, es hat sich ohne anliegende Spannung so verhalten, als würde etwas "aufladen". Im 10 Volt Bereich bei 2,111 Volt gestartet und dann ging es immer weiter abwärts. Ich hatte es abgeschaltet, die Unterseite abgeschraubt und eine Art "leitende Folie"? gefunden. Irgendwelche Reste, die vermutlich irgendwo eine Weile ruhig ohne Störung rumgelegen haben und nun beim Umgang etwas kurz geschlossen hatten. Zumindest meine Vermutung, genau kann ich es nicht sagen, da dieses Stück "metallische Folie" sich die ganze Zeit gut versteckt haben muss.

Dieses Stück "Folie" habe ich natürlich entfernt, nachdem ich es gefunden habe. Ich weiß nur nicht, woher es kommt. Kein Bauteil sieht auffällig aus im Sinne von "kaputt". Ich will auch noch erwähnen, dass das Meratronik als "defekt" so übernommen wurde von mir.

Was den UCY7447 betrifft: Alle Segment-Anzeigen arbeiten, wenn Zahlen angezeigt werden. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0. Ich vermute daher du meinst dass das bei 6 oben und bei der 9 unten ein Zusatz gibt, gell? Das erachte ich persönlich nicht als tragisch. Wie hast du per PN geschrieben? Funktion über "Schönheit". Ich könnte auch einfach alle UCY7447 tauschen. Ich habe diese Bauteile nicht zur Hand, aber kann dir ein Schloss aus D147Ds bauen Big Grin

Liebe Grüße.

Kurzfassung, was gestern noch zusätzlich gemacht wurde:

- Ein Stück "leitende Folie" aus unbekannter Herkunft und Position entfernt, die vermutlich auch irgendwo mal einen Kurzen verursacht haben könnte (unklar)
- Alle 10 uF / 25 Volt Kondensatoren gemessen, meisten sind recht hoch im ESR (bei 120 Hz 30+ Ohm) und ein anderer ist mal "offen", mal Kondensator (innerer Wackelkontakt?)
- Nach kalten Lötstellen gesucht, bisher 2 gefunden und Suche wird noch fortgesetzt
- Fehlende Bauteile bemerkt, werde mir die Übersicht ausdrucken und alle vergleichen mit ihrer Position

Wenn diese zweite, visuelle Übersicht fertig ist, können wir uns nochmal über 0-Stellung unterhalten.  Mit Wackler uns Co ist es sonst zu sehr dem Zufall überlassen und ich bin froh, dass das auch jetzt auch gezeigt hat.
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#11
Der Beitrag zuvor ist chronologisch nicht ganz sauber, daher kann der Beitrag theoretisch gelöscht werden. Hier nochmal ein überarbeiteter Beitrag:

Hallo!

Ich vermute du meinst die Art der Anzeige der Ziffern 6 und 9? Das ist mir recht egal, da Funktion über Schönheit geht und ich gerade keinen „echten“ Ersatz auf Lager habe. Dafür eine Armee an D147Ds um ganze Städte damit auszurüsten. Für einen grundsätzlichen Test und für die grundsätzliche Funktion erfüllen sie ihren Zweck. Dahingehend hatte ich mich schon belesen unter:

https://eduinf.waw.pl/inf/prg/010_uc/7447.php

Also alles bestens.

Ich habe anschließend noch ein wenig mit dem Gerät hantiert und mit meinem Hobby-Netzteil ein paar Testspannungen erzeugt. Dabei ist mir aufgefallen, je nach „Lage“ vom Gerät waren die Werte mal stabil (0,000) oder mal instabil (ohne Spannung im 10 Volt Bereich 2,111 Volt und dann sinkend, als würde ein Kondensator aufladen, nur dass das weniger wird statt mehr).

Das kam mir etwas seltsam vor, weshalb ich das Gerät wieder abgeschaltet habe und nochmal genauer unter die Lupe genommen. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich die untere BODENPLATTE noch nicht abgenommen. Dies tat ich anschließend und habe ein Stück „leitende Folie“ gefunden. Ich kann nicht sagen, ob diese Folie irgendwo einen Kurzen verursacht hatte oder wo sie überhaupt hergekommen ist. Sie war, weil zu leicht, auch nicht zu hören und vorher auch nicht zu sehen. Sie ist mir durch und durch ein Rätsel.

Die Gelegenheit habe ich nun genutzt, die 10 µF / 25 Volt Kondensatoren zu prüfen MIT einem passenden LCR-Meter bei 120 Hz. Alle waren über 30 Ohm in Hinblick auf ESR und zwischen 9 bis 11 µF in Hinsicht auf Kapazität. Wegen des meiner Einschätzung nach hohen ESR-Werten habe ich sie dann getauscht. Einer der Kondensatoren hat innerlich wohl auch ein Wackelkontakt. Mal ist er „offen“ und mal ist er, je nach Lage vom Beinchen, als Kondensator in seiner elektrischen Rückmeldung.

Ein weiterer Testlauf brachte nun wieder das gleiche Ergebnis: Mal sind die Werte bei 0,000 und manchmal weichen sie davon ab. Eventuell also ein weiterer Wackelkontakt? Das muss ich noch prüfen. Eventuell hat diese Folie aber auch irgendwo etwas getroffen und kurzgeschlossen – was ich nicht ausschließen kann.
 
Weitere Schritte die Tage:
  • Beide Übersichtsblätter der Bauteile ausdrucken und mit allen Platinen vergleichen ob alle Bauteile auch wirklich vorhanden sind
  • Weitere, kalte Lötstellen suchen
  • Wackelkontakte suchen, die es wohl zu geben scheint, da sich je nach Lage vom Gerät die Anzeige ändert

Bisher erledigte Schritte (Chronologisch):
  • Schalter gereinigt, Sicherungen geprüft; erste, visuelle Inspektion
  • Alle Segment-Anzeigen getauscht (Funktion aller Ziffern in Sachen Leuchtkraft wieder gewährleistet)
  • Fehlerhaften UCY7447 durch Quertauschen gefunden und mit D147D ersetzt (optischer Mangel durch eg-pr festgestellt, jedoch funktionell nicht relevant)
  • Angebrochener 68pF Kondensator gefunden, bei dem von der Ecke aus auch seine Plättchen sichtbar sind (eg-rp meint, so belassen – persönliche Einschätzung: Da wir in gemäßigten Klimazonen leben und Luftfeuchtigkeit ein Faktor ist, ggf doch ersetzen)
  • Ein Stück leitende Folie unbekannter Herkunft und unbekannter Ursprungslage gefunden und entfernt, lag zwischen der Bodenplatte und der Platine mit Schaltelement versteckt (hat möglicherweise auch für Störungen gesorgt, Bild der Folie wird noch nachgereicht)
  • Einige Kondensatoren getauscht, die entweder hohe ESR-Werte oder abweichende Kapazitätswerte hatten
 
Bisher unschlüssige bzw offene Schritte:
  • Tantalkondensatoren tauschen oder nicht? Die Meinungen gehen hier, wie so oft, auseinander – werde sie auch noch prüfen. Die Kondensatoren versteht sich!
  • 0-Punkt prüfen, jedoch erst nach zweiter, visueller Inspektion und weiterem Ausfindigmachen fehlender oder fehlerhafter Bauteile (nach Übersichtsblatt)
  • Es wurde kein Poti o. ä. bisher auch nur angerührt! Also keine Sorge, eg-rp!
  • Mögliche Kalibrierung (erst ganz zum Schluss)

Lehren gezogen:
  • Es braucht manchmal mehr als eine visuelle Inspektion, ggf mit zeitlichen Abstand um Dinge nicht zu übersehen
  • Geräte auch mal etwas schütteln und wackeln, um weitere Fehler (wie jetzt) aufdecken zu können
  • Beiträge chronologischer verfassen in Zukunft um Missverständnisse zu vermeiden

Liebe Grüße!
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#12
Grüße an die Runde!

Das V560 läuft so weit, scheinbar, wieder „stabil“ ohne chaotische Zahlen und Ziffern anzuzeigen. Egal in welcher Lage es sich befindet. Ein paar weitere, etwas kalte Lötstellen hatte ich noch finden können und diese korrigiert bzw. neu gelötet. Das V560 ist nun in allen Positionen bisher stabil, auch wenn mein Gefühl mir sagt, eventuell stimmt mit einem Draht vom Kabelstrang etwas nicht. Doch diese eine Beobachtung ließ sich nicht mehr wiederholen.

Ich habe darüber hinaus die Platinenbelegung nach Plan/Handbuch und Wirklichkeit überprüft. Dabei ist folgendes aufgefallen:
  • Es fehlt C1a (im Handbuch mehrfach angegeben 10 pF, 16 pF, 22 pF, 33pF); Es wurde kein Kondensator bisher von mir als Ersatz eingebaut.
  • Es fehlt R147 (im Handbuch mit 2 MOhm bei 0,25 Watt bei 5% Toleranz angegeben; wurde offensichtlich rausgeschnitten; ersetzt mit 2 MOhm (gemessen 2,000 MOhm) 1 Watt Gold (hatte kein anderen Ersatz zur Hand)
  • Es fehlt R114 und ist auf meiner Platine durch eine Drahtbrücke ersetzt; unklar ob nachträglich oder von Fabrik aus (im Handbuch ist R114 mit 130 Ohm bei 0,25 Watt und 2% Toleranz angegeben)
  • Ein zusätzlicher Kondensator ist bei mir vorhanden, der nicht im Handbuch verzeichnet ist, aber von Bau und Form her zu den restlichen, blauen Kondensatoren passt (220 nF bei 100 V nähe Poti R14)
  • Es gibt weitere Abweichungen zwischen Platine im Handbuch und Realität (8 Widerstände im Handbuch in einem Bereich der Platine, aber 10 Widerstände in Realität und scheinbar original)

Anbei lege ich noch ein paar Tests mit meinem NICHT-KALIBRIERTEN Hobby-Labornetzteil zur Seite und habe festgestellt, die Abweichung sind Prozentual nahezu identisch. Leider war es mir nicht möglich die Bereiche 100 und 1000 Volt zu testen, da ich dafür schlicht nicht die Ausrüstung besitze. In der Tabelle steht das V560 logischerweise für das Meratronik und D989 für ein anderes Messgerät, welches neben dem Meratronik V560 lief und soweit genaue Ergebnisse lieferte.

Eventuell lassen sich aus diesen neuen Ergebnissen zum Reparaturprojekt neue Erkenntnisse zum weiteren Vorgehen schließen.

Allerbeste Grüße wünscht
Kev.

   

.jpg   zusaetzlicher_kondensator.jpg (Größe: 93,53 KB / Downloads: 392)
   

   
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#13
Ich habe so vor ca. 10 Jahren mehrere restauriert, von den Ersatzdisplays habe ich sogar noch viele liegen (zumindest die 8). Diese sind bei mir auch zuerst ausgefallen.
Derzeit ist noch eine Gerät irgendwo teilzerlegt im Regal. Außer den Displays hatte ich keine Standardfehler. Wenn, war immer irgendwas anderes defekt.

Old-Papa
Man prüfe,
wenn man sich berät,
stets vor dem Preis,
die Qualität.

(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#14
Hallo,

irgendwas hast Du mit der Nullstellung falsch verstanden.
Diese macht man nur im 100mV Bereich ein Mal (nach ca. 20 Min. Einlaufzeit)
und dann erst wieder in 3 Monaten oder so.

Deine bunte Tabelle ist schön, sagt aber nichts über die Genauigkeit der Messung aus
da Deine Quelle unbekannte Werte liefert und das Vergleichsinstrument auch nicht besser
ist als das V560.
Eine ganz wichtige Messung hast Du vergessen. Gerade bei Messung von U= oder I= wird
auch umgepolt und es soll sich der gleiche Wert ergeben wie richtig gepolt.

Du hast auch so wie ich es bis hier lese noch nicht erkannt dass das V560 hinten einen
Ausgang hat der eine hochstabile Stromquelle für 10mA bereitstellt. Diese ist galv. isoliert
und gestattet präzise Messungen von Widerständen. Diese kann man auch einstellen wenn man
Widerstände mit einer Toleranz < 0,1% hat und mit dem Gerät selber misst.

Aber dieser Aufwand ist im Amateurbereich eigentlich nicht notwendig, man muss halt nur aussuchen
welchem Messgerät man glaubt und das dann immer benutzen. Ob eine Spannung im Gerät das zur Reparatur
ansteht nun 5V hat oder 5.03V ist völlig egal.
Wenn man allerdings Messgerät repariert muss man wissen was man will und dann steigt auch der Aufwand
um das zu erreichen.

Ich selber betreibe noch 5 V560 und die sind nach Beseitigung der polnischen schlampigen Verarbeitung absolut
brauchbar und schön stabil bei der Arbeit.

Grüße
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#15
Moin, eg-pr

Ich finde deine Art zu Antworten schon immer sehr speziell amüsant.

Das meine Quelle nicht genau ist, steht - sofern nicht überlesen - in der Wortkombination NICHT-KALIBRIERT. Deshalb habe ich es extra betont (kenne deine Wortmeldungen schließlich mittlerweile), weil ich mir dieses Umstandes bewusst bin. Was für mich aber kein Hinderungsgrund ist, es dennoch zu tun. Schlicht um zu schauen, was passiert. Tut mir also leid, wenn das Vergleichsinstrument nun kein 10.000 Euro Agilent DMM ist, weil die habe ich zur Zeit noch nicht rumstehen und sie sind bisher bei uns im Osten auch noch nicht mit dem nächsten Regenfall von oben herabgekommen.

Aber vielleicht habe ich irgendwann mit dem Wetter Glück und irgendwann regnet es 10k Agilent oder Fluke-Geräte. Oh! Vielleicht soll es darauf hinauslaufen. Fluke kaufen + Kalibrierschein, den ich sogar für mein D989 habe! Dann hätte ich zwei Geräte mit Nachweis über ihre spezifizierte Genauigkeit.

Auch das umgepolt wird, ist mir bekannt. Ich habe das Handbuch hier. Nur wie du bisher noch immer nicht zu verstehen scheinst, ist meine Zeit begrenzt. Das heißt, es gibt Stück für Stück erst etwas Neues. Ich bin niemand der sich jetzt 24h Stunden am Stück mit einem Objekt beschäftigen kann. Ich habe ein 8-10h Job auf drei Schichten. Warte also bitte in Zukunft in Beiträgen von mir ab, bis ggf. das kommt, was du alles gerne sehen möchtest. Ich hatte geschrieben, das ich erst nochmal visuell drüberschauen wollte.

Im technischen Museum hier vor Ort gibt es die geeichten Labornetzteile und dort lieferte mein D989 vorzüglich genaue Ergebnisse (wie erwartet). Ergo vertraue ich dem Gerät momentan eher, weshalb ich für mich auch wunderbar festlegen kann, es gibt eine %-Abweichung beim V560 zum D989 in der Genauigkeit des Endergebnisses. Manchmal hat man das Gefühl, du möchtest auch noch die Zertifizierung der Eichung aller Geräte im Technischen Museum hier als PDF angehangen haben und selbst das würde dann nicht reichen.

Die 10 mA Stromquelle zur Widerstandsmessung ist mir momentan auch noch nicht wichtig. In dem Satz eben steckt ein wichtiges Wort drin, hoffe es ging nicht unter trotz Markierung.

Die Nullstellung ist an der FRONT (laut Handbuch) ist wie im Handbuch beschrieben erfolgt bzw. musste im 100 mV Bereich nicht viel gemacht werden. Da ich zwischenzeitlich (sofern du meine Texte auch mal vollständig lesen und erfassen würdest) noch irgendwo ein Wackler vermute, weil es zwischenzeitlich im 1V und 10V Bereich komplett unmöglich war überhaupt 0,00X zu erreichen. Das habe ich erwähnt (2,1XXX und so weiter). Daher ist es für mich auch nur eine Vergewisserung, dass das (momentan) nicht mehr der Fall zu sein scheint. Es wäre also dahingehend auch hilfreich, wenn du nicht davon ausgehen würdest, man hat die Dokumentation nicht hier. Man könnte sonst das Gefühl entwickeln, du gehst davon aus, sofern etwas nicht so gemacht wird, wie du es dir vorstellst, ist es "automatisch falsch" und wer keine PDF mit Eichungen von Laborgeräte (bspw. hier im technischen Museum) anhängt, kann sich auf die Instrumente eh nicht verlassen und gehört gleich hinter Gitter, weil wie kann man nur. Confused

Davon ab werde ich mich natürlich nicht beirren lassen und weiter geht die Reise. Eventuell finde ich noch mein vermuteten Wackler im Kabelstrang (oder der hat sich im Zuge der Suche nach kalten Lötstellen, die es noch gab, schon selbst erledigt. Wäre auch eine Möglichkeit!)

Immerhin haben wir einen Fortschritt. Beim V560 und in der Art wie Beiträge verfasst werden. Sie beginnen nicht mehr mit "naja ich will hier nicht als der Lehrmeister rüberkommen (...)". Der ST 3930 lässt grüßen. Smiley53

Allerliebste Grüße wünscht
Kev, der nun Richtung Arbeit huscht!

Hoffe der Beitrag ist nicht zu bissig.  Nur manchmal muss ggf zurückgekniffen werden. Das Wissen von dir stelle ich nicht in Frage, aber die Verpackung drumherum. Danke für die weiteren Wortmeldungen. Rose

   
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#16
Grüße!

Ich hatte vor einiger Zeit schon ein Video zum V560 gesehen. Falls es andere noch nicht entdeckt haben sollten, hier das besagte Video. Interessant finde ich die Worte "die Stromquelle ist ein bisschen enttäuschend" (im Bezug auf die 10 mA). Hat wohl ihre Probleme bei geringer Last.

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#17
Wenn die Stromquelle (nur) dazu da ist, den Strommeßbereich des Multimeters zu testen, ist sie völlig ok, so wie sie ist. Denn am Strommesser sollten natürlich keine mehrere 100mV oder gar mehrere Volt abfallen. Interessant ist also in erster Linie die Frage, wozu die Stromquelle bestimmungsgemäß dient.

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#18
Rainbow 
Ay ay ay! Das Meratronik V560 macht trotz (oder gerade wegen der Lehrmeister hier) durchaus Fortschritte! Mein gesamter DC Bereich funktioniert jetzt ein-wand-frei. Ich arbeite mich gerade Schritt für Schritt durch die Anleitung (die diverse Druckfehler bei mir hat) durch und es ist einfach ein schöner Moment, wenn "wieder ein Bereich" wunderbar funktioniert.

Natürlich weiterhin alles mehr oder minder mit Hobby-Ausrüstung, weil das Technische Museum mit der "richtigen Ausrüstung" gerade geschlossen ist für einen Umbau. Da mir mein "digitales Labornetzteil" durchaus etwas seltsam vorkommt, bin ich jetzt auf ein altbackenes DDR-Design von "Netzteil" umgestiegen mit ganz alter Grob- und Feineinstellung via Poti. Etwas fummelig, aber es funktioniert. Für meine Zwecke!

Wenn ich irgendwann mal eine "Voltage Reference" bekommen sollte, die auch was taugt, gleiche ich gerne alles nochmal ab. Doch für meine Arbeit reichen die Fortschritte hier und bereiten durchaus eine gewisse Freude - wie erwähnt. Wie eq-pr es hin und wieder auf seine Art durchklingen lässt: Mehr System hilft durchaus beim Erfolg. Irgendwie so etwas in der Art, nicht wahr?

Irgendwo im Video spreche ich von "Pins" meine aber Lötbrücken.


Beste Grüße wünscht
Kevka!

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#19
Den Sinn einer präzisen eigenständigen Stromquelle in einem Messgerät hast Du noch nicht so ganz
verstanden. Mit Sicherheit haben die Entwickler dabei nicht daran gedacht LEDs damit zu betreiben.
Aber auch hier will ich nicht vorlaut daherkommen sondern möchte meinen Freund aus alten
Zeiten zitieren der fast 40 Jahre lang das V560 als einziger privater Servicemann repariert hat
und genau diese Stromquelle auch universell in eigenen Schaltungen verwendet hat.

http://friedrich-messtechnik.de/index.ph...tromquelle

Die Suche nach einer genauen U-Refrenz für den normalen Hausgebrauch führt für kleines Geld zu einem
LH007, LT1021C-10, REF-01, MAC 01 oder MAB 01H.
Damit kann man gut ein Gerät mit bis zu 4,5 Digit in der Genauigkeit beurteilen wenn auch nicht abgleichen.

Meine eigenen Bemühungen drehen sich seit ca. 30 Jahren fast nur darum die möglichst perfekte 10V Referenz
selber zu bauen. Ich benutze dazu fast nur den LTZ1000, LM399H oder den REF5010 mit einem gewissen externen
Aufwand um dieses Ergebnis zu erreichen, was mir immer besser gelingt.

Anm. Moderation: Bilder auf Wunsch des Verfassers entfernt

Grüße
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#20
Moin eq-rp!

Ich bin die falsche Adresse, wenn du von "du" sprichst. Das Video mit dem Test der Stromquelle ist nicht von mir. Falls du dir meine Videos und das Video angeschaut haben solltest, was ich bezweifle, wäre sonst aufgefallen, dass das gänzlich unterschiedliche Stimmen sind und auch die Zeit vom Upload des Videos stark differenziert vom Beitrag.

Daher bin ich für deine Aussage die falsche Adresse, habe mir aber die Zeit genommen, deinen Beitrag auf YouTube an denjenigen weiterzugeben, welcher das Video hochgeladen hat.

Nichts zu danken, mache ich gerne, wenn Nachrichten wie bei dir an der falschen Adresse gelandet sind. Zum Thema Referenzen die mir für ein Abgleich reichen, wird noch gearbeitet. Das wird durchgezogen. Danke für die Hinweise.

   
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