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Vorstellung Röhren-Regeneriergerät
#1
Hallo,

ich möchte mein Röhren-Regeneriergerät vorstellen.
Aufgebaut in Anlehnung an ein Gerät, welches in den 50er Jahren erdacht und unter Anderem auf der Jogi-Seite vorgestellt wurde.

Bei der Regenerierung von Röhren werden diese eine Zeitlang überheizt und Anode sowie bei Pentoden das G2 mit überhöhter Gleichspannung überlastet. Dabei beobachtet man den Strom und das Anodenblech. Steigt der Strom plötzlich etwas an oder glühen die Anodenbleche, schaltet man die Spannung an der Anode und gegebenenfalls G2 ab. Dann schaltet man die Heizung für ein paar Minuten herunter. Anschließend schaltet man komplett ab und wartet bis die Röhre vollständig erkaltet ist.

Das regenerieren funktioniert natürlich nicht bei defekten Röhren und interessanterweise meist auch nicht so gut bei Röhren aktuellerer Produktion.

Zu meinem Gerät:
Herzstück ist ein alter Trafo von Engel der folgende Spannungen liefert:
4V, 6,3V 2,7A, 340-250-0-250-340 80mA.

Dabei wird die Heizspannung gleichgerichtet um eine fürs Regenerieren nötige höhere Spannung zu bekommen. Da die Heizspannung möglichst stabil sein muss, habe ich als Glättungs-Elko einen mit 10000uF verwendet.
Die Spannung ist gleichgerichtet umschaltbar von 5V auf 8,5V.
Für die Hochspannung habe ich mittels einfacher Dioden 1N4007 die pulsierende Gleichspannung auf 4mm isolierte Buchsen herausgeführt, wobei der erste 350V Anschluss als Masse dient, 0V ist auf 350V herausgeführt und der zweite 350V kommt dann auf 700V.
Während die Anschlüsse an den Röhrensockeln (7-Pol, Noval und Oktal) als Buchsen zugänglich sind, habe ich die Heizungsanschlüsse fest verdrahtet. Über einen kleinen Kippschalter kann ich für den Novalsockel die Heizungsbelegung umschaltet von f1 an Pin 4 und 5 parallel und f2 auf Pin 9 oder f1 an Pin 4 und f2 an Pin 5.

Vorgehensweise:
Das Gerät muss ausgeschaltet sein.
Die Röhre wird in die entsprechende Fassung gesteckt.
Die Heizspannung muss bei 4V Röhren auf 5V, bei E-Typen auf 8,5V gestellt werden. Bei meinem Gerät können nur E Röhren (6,3V) behandelt werden.
Der Röhrenwahlschalter wird auf den Typ eingestellt, also Diode,Triode oder Pentode.
Die Kathode wird mit 0V verbunden.
Die Anode wird bei Gleichrichtern mit Wechselspannung, bei Triode und Pentode mit +700V verbunden.
Bei Pentoden wird G2 mit 350V verbunden.
Das Gerät wird eingeschaltet.
Die Röhre etwa 10 Minuten aufheizen lassen.
Jetzt drückt man den roten Taster und bei Pentoden gleichzeitig den gelben und hält diese gedrückt.
Dabei beobachtet man das Messgerät, es schlägt leicht aus und bleibt bei einem Wert stehen. Sobald dieser leicht steigt oder die Anodenbleche anfangen zu glühen, lässt man die Taster los und lässt die Heizung noch ein paar Minuten an. Dann schaltet man die Heizung auf 5V (bei Gleichrichtern aus) und wartet noch ein paar Minuten.
Anschließend wird das Gerät ausgeschaltet und gewartet bis die Röhre komplett abgekühlt ist.

Mein erster Test war mit einer Sovtek 12ax7, bei der eine Triodenhälfte in meinem Emissionstester mit der typischen Skala-Einteilung :Schlecht - noch brauchbar – gut, in der Mitte von gut, das Andere System am Ende von Schlecht bis knapp von „noch brauchbar“ war. Nach der Regenerierung war die schlechte Triodenhälfte im erstendrittel von „gut“.

Mein zweiter Test war eine EL84 von Telefunken. Im Tester kam diese Röhre auf gerade mal die Hälfte von „schlecht“. Das Radio aus dem diese Röhre stammte klang kraftlos mit schwammigen Bässen. Nach der Regenerierung war die Freude groß, die Emission war von Mitte schlecht auf Mitte von gut gewandert. Zurück ins Radio gesteckt klang das wieder richtig gut.

Danach habe ich noch eine Siemens EL34 getestet, Emission vorher im rechten Bereich von schlecht, danach im ersten Drittel von gut.

Bin gespannt welche Schätzchen ich noch zum Weiterleben überreden kann.
Ach ja, brauche ich hier wahrscheinlich nicht zu erwähnen, aber Vorsicht beim Nachbau oder Umgang mit Spannungen in der Größenordnung!
   
Viele Grüße,
Andy
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#2
Hallo Andy,

ein interessantes Thema,
ich überlege, mir auch so ein Teil zu bauen...


Viele Grüße,
Rolf
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#3
Hallo Andy,

interessant wäre ein Blick in den "Maschinenraum" und eine Zeichnung=Schaltbild??

Es gibt bestimmt weitere Interessenten??

VG Dieter
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#4
Hallo,
anbei eine Beschreibung plus Schaltplan von jogis-roehrenbude
oder vom wumpus-gollem-forum.
Das Internet stellt noch einiges mehr zur Ansicht...
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#5
(03.07.2023, 21:50)norbert_w schrieb: ...anbei eine Beschreibung plus Schaltplan von jogis-roehrenbude


Mit dem vom TE vorgestellten Gerät wurden bislang indirekt geheizte Röhren regeneriert, soweit ich dies verstanden habe.
Es ähnelt stark dem von Norbert verlinkten Gerät von Jogi:


.png   Jogi Roehren-Regenerier-Geraet_zum_Selberbauen-2.png (Größe: 85,81 KB / Downloads: 90)

Das Gerät von Jogi hatte ich vor Jahren mal nachgebaut. Gute Erfolge erzielte ich damit bei ECC85 und EC92.
Nicht verstanden habe ich bis heute, egal wie oft ich die zugehörige Beschreibung lese, das Beispiel mit der RGN354; gleichermaßen betrifft dies natürlich auch die Anwendung bei allen anderen direkt geheizten Gleichrichterröhren  (RGN..AZ..)  ->->

   

Der Anschluß der 600 Volt Anodenspannungsbuchse ist nachvollziehbar, nur: wo wird bei diesen Röhren das andere Ende der Anodenspannungswicklung des Trafos (die "0 V" Buchse) angeschlossen?
An einen Heizfadenpol? Vor oder nach dem Brückengleichrichter?
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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