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AEG Super-Geatron 303WL von 1933/34
#1
Eigentlich wollte ich ja Geräte verringern und keine dazukaufen, aber wie das manchmal so ist: Da ist der Preis günstig und das Gerät gefällt und man ist gespannt, was man da so zu sehen bekommt...

Also, ich hab das Mindestgebot abgegeben, 30 Euro und dachte, das war es und ich bekomme es eh nicht dafür. Aber auf einmal die Mail: Sie haben gekauft! Ohh, das war eine Überraschung. Wenn die Röhren OK sind, ist das allein das Geld allemal schon wert. Den besten Eindruck machte das Gerät nach den Fotos nicht, aber es war auch nicht als völliger Schrotthaufen anzusehen.

Der Steckbrief:

Hersteller / Marke:  AEG Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
Modell: Super-Geatron 303WL
Baujahr: 1933/1934
Röhrenbestückung: 2x RENS 1264, 1x RENS1374d, 1x RGN1064
Hauptprinzip: Superhet allgemein; ZF/IF 232/500 kHz
Anzahl Kreise: 4 Kreise AM
Wellenbereiche: Langwelle, Mittelwelle
Betriebsart / Volt: Wechselstromspeisung / 110-240 Volt
Lautsprecher: 1 Elektrodynamischer Lautsprecher
Material: Gerät mit Holzgehäuse
Abmessungen (BHT): 33,6 x 35,0 x 23,0 cm
Originalpreis: 225.00 RM

Bemerkungen:
Rückkopplungs Audion für Demodulation.
ZF für MW= 232kHz,
ZF für LW= 500kHz.

Parallelgerät zum Telefunken Nauen 330WL in anderem Gehäuse.
Parallelgerät zum Siemens Super 36WL in anderem Gehäuse.

Zustand bei Erhalt:

   

   

   

Erste Durchsicht:

An der rechten Gehäusewand ist ein Elektrolytkondensator nachträglich angebracht worden, vermutlich schon eine sehr alte Reparatur.
Der Schalthebel für die Klangumstellung "hell/dunkel" ist abgebrochen und fehlt.
Die Bedienknöpfe sind allesamt nicht original.
Das Holzgehäuse ist schwarz lackiert worden, es sind auch kleinere Furnierschäden zu erkennen.
Das Netzkabel fehlt, aber der wichtige Anschlussstecker für die Rückwand steckt im Gerät.
Der Schallwandstoff ist leider völlig zerstört, da ist nichts mehr zu retten.
Der Ausgangsübertrager ist vermutlich schon mal ersetzt worden, er baumelt nur an einer Schraube am Lautsprecher, ist also nicht original befestigt.
Der Drehkondensator lässt sich noch leicht drehen, der Skalenzeiger läuft mit wie er soll. Alle Drehregler und Schalter sind gängig.
Die Buchse für das Umstecken der Netzspannung ist defekt und muss repariert werden. Dann kann man immerhin auch auf 240V stecken, beachtlich für so ein frühes Gerät.

Auf jeden Fall hat das Gerät sehr lange auf einem Dachboden oder in einem Keller trocken gestanden, das ist soviel Dreck drin, der allein muss schon antik sein  Big Grin

Aber für ein 90 Jahre altes Radio kommt es eigentlich noch ganz gut daher. Es ist eigentlich alles ziemlich komplett (von o. g. Ausnahmen abgesehen), die Skalenscheibe ist noch sehr schön und der Bakelitrahmen an der Vorderseite ist auch völlig intakt. Die Rückwand ist auch noch heile, nur die Beschriftung ist nicht mehr so gut zu erkennen.

Was aus dem Gerät werden soll

Irgendwann will ich mich daran machen, das Gerät zu restaurieren. Bis dahin habe ich es äußerlich gereinigt und es bleibt erstmal als Anschauungsobjekt stehen. Das soll hier ja auch nur eine Gerätevorstellung sein.

Auf jeden Fall möchte ich die Optik wieder möglichst nahe am Original herstellen. Es bekommt eine textil ummantelte Netzzuleitung mit einem zeitgemäßen Netzstecker, Der dicke Elko verschwindet und der AÜ wird anständig befestigt. Natürlich kommt dann auch die komplette Überholung in einem Reparaturbericht, wenn es soweit ist.

Das Gehäuse will ich vom schwarzen Lack befreien und hoffe, dass das Furnier noch gut genug ist, um kleine Fehlstellen mit Spachtel oder Holzkitt/Wachs auszubessern und die Oberfläche dann zu versiegeln. Dazu werde ich wahrscheinlich Hartwachs verwenden.

Ob die Röhren (alle richtig, keine falschen Röhren) noch gut funktionieren, wird sich zeigen. Die RENS 1374D ist schonmal defekt, d. h. ich Depp hab den Glaskolben zerdeppert. Sie ging etwas schwer aus der Fassung und da habe ich mit einem Schraubendreher unter dem Bakelitsockel etwas nachgeholfen und schwupp, dann ging sie auf einmal ganz schnell raus und ist oben gegen den Lautsprechermagneten gestoßen. Ja, dämlich muss man sein...  KopfWand Aber ist nicht so wild, ich habe noch eine gut geprüfte Röhre diesen Typs von Telefunken hier.

Was ich vermute: Ist das die pfeifende Johanna, bzw. die AEG Ausgabe davon? Wenn dem so ist, macht es nichts. Ich habe sowieso geplant, dieses Gerät dann mit einem Vorkriegsplattenspieler zu betreiben und es als Verstärker dafür zu nutzen. Dann kann die Johanna auch nicht pfeifen  Wink

   

   

   
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#2
Hallo, Anton,
Ja ein Parallelgerät zu TFK Nauen - die pfeifende Johanna.
Der Lautsprecher scheint auch nicht original zu sein. Sonst, wenn der Netztrafo intakt ist, ist das Gerät leicht zu richten, das Chassis sieht auch vernünftig aus. Nach Röhren kann ich prüfen, wenn du dich für eine Reparatur entscheidest.
Gruß,
Ivan
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#3
Ich glaube, dass ist kein Super mit NF-seitiger Lautstärkeregelung und somit als TA-Wiedergabegerät nicht wirklich geeignet.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#4
(27.07.2023, 08:47)navi schrieb: Der Lautsprecher ist auch nicht original. Nach Röhren kann ich prüfen, wenn du dich für eine Reparatur entscheidest.

Der Lautsprecher ist original, nur der AÜ nicht, schrieb ich aber auch oben bereits. Danke für das Angebot des Röhren Prüfens, aber ich hab doch selbst ein Neuberger RPM 370/1 zum Prüfen der Röhren.

(27.07.2023, 09:06)Gasherbrum schrieb: Ich glaube, dass ist kein Super mit NF-seitiger Lautstärkeregelung und somit als TA-Wiedergabegerät nicht wirklich geeignet.

Jo, das macht nichts. Wie ich bereits schrieb, soll ein Vorkriegs- Plattenspieler, also ein elektrisches Grammophon damit betrieben werden, diese Geräte haben eine eigene Lautstärkeregelung. Das ist ja nun auch nicht für den Alltagsgebrauch gedacht. Aber für Vorführzwecke beider Geräte in Kombination, so wie es damals eben war, sehr gut geeignet.
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#5
Hallo Anton,

ich meine auch, wichtig ist, dass Dir das Gerät gefällt. Wenn das schwarze Kleid vom Holz runter ist und das Furnier noch intakt sein sollte, dann sieht das schon ganz anders aus. Das Gerät ist ja so augenscheinlich noch original. so ist es ja noch ein Zeitzeuge. Na gut, bis auf die Knöppe. Da würde ich bei mir mal schauen. Der AÜ ist bei diesen Lautsprechern sehr merkwürdig befestigt. Das sieht immer aus, als ob der AÜ in der Luft hängt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#6
Stimmt, der AÜ "baumelt" da so rum, hehe. Er ist aber nur mit einer Lasche befestigt. Richtig muss sein, dass beide Haltelaschen angeschraubt sind. Das werde ich schon hinbekommen. Auf Vergleichsbildern, die ich betrachtet habe, ist der AÜ meist links am LS angeschraubt (von hinten betrachtet). Oder er ist am Holzgehäuse angeschraubt. Ob es da vom Werk aus verschiedene Versionen gab, oder ob Änderungen durch Reparateure in den 90 Jahren durchgeführt worden sind, ist wohl schwer zu beurteilen.

Ich freue mich schon darauf, wenn es Zeit ist das Gerät zu zerlegen, zu reinigen und zu schauen, was für Überraschungen sich noch auftun... So was mache ich immer gerne.
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#7
(27.07.2023, 01:25)anton schrieb: .... Ich habe sowieso geplant, dieses Gerät dann mit einem Vorkriegsplattenspieler zu betreiben und es als Verstärker dafür zu nutzen. Dann kann die Johanna auch nicht pfeifen  ...

Erstmal Glückwunsch zur neuen "Baustelle", Anton. Da hast Du nichts verkehrt gemacht. In der Tat ist das Gerät besser erhalten, als es der erste Eindruck vermuten lässt. Eine Wiederherstellung lohnt also.

Die 'Johanna' hätte auch ohnehin ihren damaligen "Schrecken" verloren, denn den Sender "Luxemburg", der damals vor allem im westdeutschen Bereich stark in die MW - ZF des Radios hineinfunkte, gibt es nicht mehr.  Wink
Es gab meines Wissens aber auch eine Serie, bei der das Problem durch eine vom Werk eilig geänderte ZF behoben wurde.

Das Radio, also die "Nauen-Serie", war im Betrieb aber auch ohne diesen Umstand "speziell", denn in zeitgenössischer Literatur wird darauf hingewiesen, daß selbst intakte RENS 1264 das Radio u.U. nicht zum Spielen bringen und daher im Ersatzfall ausgetestet werden müsse, welches Exemplar dieser Röhre geeignet ist. Das spielt aber beim vorgesehenen Verwendungszweck ohnehin keine Rolle, die Nutzung als Plattenspielerwiedergabegerät in der geschilderten Weise sollte problemlos funktionieren.

Der AÜ ist natürlich, wie schon festgestellt, nicht mehr original. Neben dem Befestigungsaspekt wäre hier allenfalls nach erfolgter Herstellung der Betriebsbereitschaft des Radios zu prüfen, ob dieser auch zur RENS 1374d passt.

Problematisch war auch der werkseitige Lautstärkeregler, so er noch original ist. Den brauchst Du zwar bei Schallplattenwiedergabe eigentlich nicht, da er nur den Empfang regelt, es war aber meines Wissens ein Drahtpoti, das auch anderweitig für "Störgeräusche" sorgen kann.

Auf dem Foto von der Chassisrückseite kann ich nicht erkennen, ob der "Empfindlichkeitsregler" noch vorhanden ist. Der sorgte dafür, daß das Radio nicht in eine Rückkopplung abdriftete. Sowas findet sich selbst noch bei Vierkreisern aus den 50ern.

Bleibt mir, Dir viel Freude an der Wiederherstellung und vor allem späteren Nutzung dieses doch recht seltenen Radios zu wünschen. Auf den zu gegebener Zeit erscheinenden Reparaturbericht, den Du bereits in Aussicht stelltest, freue ich mich.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#8
Hallo Anton,

da hast Du Dir aber ein interessantes Gerät zugelegt,
mit einer speziellen Schaltung,
wo eine Tetrode sowohl als Mischröhre und Oszillator arbeitet.

Auf den weiteren Werdegang des Telefunken bin ich sehr gespannt...

Viele Grüße,
Rolf
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#9
Hallo Freunde,

genau das ist das Problem, die RENS1264 schwingt oft nicht an. Ich hatte seinerzeit mehrere solcher "Kathodenmischer" u. a. einen NORA500. In irgendeinem Reparaturratgeber las ich dann, dass man anstelle der RENS1264 eine 1284 verwenden soll. Und - tatsächlich - die schwingen sofort an.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#10
...ja genau Andreas,

das würde ich auch machen und eine 1284 verwenden...

Viele Grüße,
Rolf
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#11
(28.07.2023, 11:06)Bastelbube schrieb: Auf den weiteren Werdegang des Telefunken bin ich sehr gespannt...

Da wirst Du wohl lange bei mir warten müssen. Mein Gerät ist nämlich ein AEG, auch wenn es baugleich mit einem Telefunken Gerät ist, hehe.
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Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#12
Meiner Erfahrung nach ist auch mit regelbarem Schellackspieler zur Plattenwiedergabe nicht das richtige Radio. Die Zuleitung müssen mindestens 100%ig abgeschirmt sein, sonst ist die Wiedergabe der Platte das kleinste Geräusch. Das basiert auf zahlreichen Versuchen auch nicht nf-geregelte Radio mit TA zu betreiben.

Aber: Versuch macht kluch!
Beste Grüsse

Thorsten


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(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#13
(28.07.2023, 09:57)klausw schrieb: Auf dem Foto von der Chassisrückseite kann ich nicht erkennen, ob der "Empfindlichkeitsregler" noch vorhanden ist. Der sorgte dafür, daß das Radio nicht in eine Rückkopplung abdriftete. Sowas findet sich selbst noch bei Vierkreisern aus den 50ern.

Ich kann da nichts erkennen, wo ein Empfindlichkeitsregler sein sollte. Auch auf der Rückwandbeschriftung gibt es dafür keine Hinweise. Der einzige Regler, ist der Klangregler und da ist der Bedienhebel, der aus der Chassisrückseite rausragen sollte, abgebrochen und fehlt. Das wird wohl so ein Pertinax- oder Bakelitstreifen gewesen sein.

Edit: Hab Vergleichsbilder im www angesehen. Dort ist noch ein Hebelschalter rechts neben der Gleichrichterröhre, über dem Trafo. Sollte das der Empfindlichkeitsregler sein? An der Rückwand ist dafür eine Öffnung mit einem Querriegel davor, auf dem "Normal" steht und oberhalb eine Stellung "1" und unterhalb eine Stellung "2". Auf meinen Fotos kann ich es selbst nicht erkennen, denke aber, der fehlt wohl. Da das schwere Gerät schon von einem Helfer aufs Regal gewuchtet wurde, kann ich auch jetzt nicht nachsehen. Ich kann das Teil nicht heben. Aber das wird sich dann zeigen, wenn das Gerät irgendwann auf dem Arbeitstisch landet.
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#14
(28.07.2023, 16:35)Gasherbrum schrieb: Meiner Erfahrung nach ist auch mit regelbarem Schellackspieler zur Plattenwiedergabe nicht das richtige Radio. Die Zuleitung müssen mindestens 100%ig abgeschirmt sein, sonst ist die Wiedergabe der Platte das kleinste Geräusch. Das basiert auf zahlreichen Versuchen auch nicht nf-geregelte Radio mit TA zu betreiben. Aber: Versuch macht kluch!

Ich bin da recht zuversichtlich Thorsten, dass es für Vorführzwecke mit Schellacks genügen wird. Abschirmung sollte nicht das Problem sein, da gibt es Mittel und Wege und da das Radio dann direkt über einer Schatulle mit einem Telefunken Dreher aus den 30er Jahren stehen soll, würden auch die Leitungswege nur sehr kurz sein.

Um genussvoll Schellacks zu hören, habe ich zu Hauf andere Möglichkeiten. Gerade läuft bei mir ein Stapel Schellacks mit Swing und Rock der 40er und 50er Jahre auf einem ELAC 160TV. Nicht zeitgenössisch, aber sehr gut klingend. Und der regelt auch sehr gut Störgeräusche mit seinem Klangpoti raus, obwohl er "nur" einen Transistorverstärker hat. Aber der ELAC ist eben auch ein Wechsler und das ist praktisch.

Am liebsten höre ich die Schellacks auf meinen Musikschränken von Grundig 7075W/3D mit PE Rex A4 Wechsler, der Nordmende Arabella 56/3D mit Dual 1003 Wechsler, dem Pawerphon Smaragd mit Dual 1002F Wechsler, Saba Reichenau 7 mit einem weißen PE Rex A, einer Lorenz MS1 mit einem Dual 275 oder der Saba Breisgau Automatic 8 mit Dual 1004 Wechsler oder den vielen Koffergeräten mit Einbauverstärker... Wink

Aber wozu wären wir nicht Bastler, wenn wir so was nicht ausprobierten, selbst wenn Andere das schon getestet haben  Smiley53
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#15
(29.07.2023, 00:19)anton schrieb: Ich kann da nichts erkennen, wo ein Empfindlichkeitsregler sein sollte. Auch auf der Rückwandbeschriftung gibt es dafür keine Hinweise.....Edit: Hab Vergleichsbilder im www angesehen. Dort ist noch ein Hebelschalter rechts neben der Gleichrichterröhre, über dem Trafo. Sollte das der Empfindlichkeitsregler sein? An der Rückwand ist dafür eine Öffnung mit einem Querriegel davor, auf dem "Normal" steht und oberhalb eine Stellung "1" und unterhalb eine Stellung "2".

Nein. Damit konnte man den geräteeigenen Lautsprecher abschalten und einen angeschlossenen hochohmigen Zusatzlautsprecher alleinig betreiben, oder eben je nach Schaltstellung zusammen mit dem Radiolautsprecher.
Der Querriegel ist eine eingebaute Sicherheitsmaßnahme, damit dieser (hier fehlende) Schalter nicht versehentlich betätigt wird, wenn kein Zusatzlautsprecher zugestöpselt ist.
Dort, wo der fehlt, sitzt jetzt wohl, soweit dies auf den Fotos erkennbar ist, ein nachträglich angebrachter Sicherungshalter mit 5x20 Sicherung. Im Original dürfte der Trafo eine oben auf dem Karton des Wicklungspakets aufgebrachte Schmelzsicherung besessen haben.

Eine Beschriftung des von mir erwähnten Einstellkondensators (Empfindlichkeitsreglers) ist auch auf der Rückwand eines "Nauen" nicht zu finden, nur eine Bohrung. Diese Rückwandbohrung sitzt beim Nauen (und wir nehmen ja bislang an, daß Dein AEG das Grundchassis des Nauen besitzt) rechts vom Klangschiebeschalter, der Regler selbst natürlich im Chassis. Hier ein Foto Deiner Rückwand, wo ich die Werksbohrung rot markiert habe:

   


Aber diese Infos nur am Rande, weil Du fragstest und sie sich ja noch im Rahmen einer Gerätevorstellung unterbringen lassen, ohne ungewollt bereits in eine Instandsetzung abzudriften  Wink  .
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
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#16
Ahh, OK und danke für die Hinweise. Klar, passt doch zur Gerätevorstellung, sind ja ergänzende Informationen zum Gerät Smiley53
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#17
Ich habe in meinem vorangegangenen Beitrag etwas unscharf formuliert, was die Originalnetzsicherung des Radios anbelangt. Es handelt sich bei der oben auf dem Karton des Wicklungspakets aufgebrachten Sicherung um eine Thermosicherung, wie man sie von vielen Telefunkentrafos (einschl. der Derivatmarken) kennt, siehe Foto:

   
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#18
Danke Klaus, das wurde bei meinem Gerät auf jeden Fall schon vor längerer Zeit geändert, das hast Du genau richtig gesehen.
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#19
Hallo Radiofreunde

Ich kann bestätigen, was klausw bereits erwähnt hat,
der Einstelltrimmer 5 (Empfindlichkeitsregler) für die Rückkopplung ist vorhanden, aber nicht beschriftet.

.png   303WL-Abgl.png (Größe: 128,75 KB / Downloads: 74)

Dann zur Bezeichnung "Pfeifende Johanna":
Der AEG Geatron 303WL kam 1933/34 auf den Markt. Ab Januar 1934 trat der Luzerner Wellenplan in Kraft.
Nach Wikipedia wurde anfangs für den Langwellensender Luxemburg keine Frequenz zugeteilt. Auf 232kHz sendete Charkow I aus, was in Deutschland zu keinen Problemen führen sollte. So dachte man.....

Da aber trotzdem Luxemburg "On Air" war, hatten die Hörer in Westdeutschland mit Überlagerungen zu kämpfen, weil eben die ZF für den MW-Bereich auch auf 232kHz festgelegt wurde. Das bedeutet, alle(!) MW-Stationen zeigen Pfeifstörungen beim Abstimmen.

Abhilfe könnte ein seperater Sperrkreis auf 232kHz in der Antennenleitung schaffen, welcher nur bei MW einzufügen ist. Damit wird der ungewünschte Durchschlag unterbunden, bzw stark gedämpft.

Auf die heutige Situation bezogen,
RTL sendet ja nicht mehr auf de LW, aber im Berliner Raum ist immer noch der polnische Sender auf 225kHz aktiv. Obwohl 7kHz unterhalb, so könnte(!) die hohe Feldstärke zu ähnlichen Problemen (bei jungen Leuten mit gutem Gehör) führen......

Gruß, Wolfgang


Angehängte Dateien
.pdf   303WL-3.pdf (Größe: 143,27 KB / Downloads: 1)
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#20
Lauter gute Informationen zum Gerät, prima und danke!
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