22.07.2023, 18:32
Hallo zusammen,
auf meinem Tisch steht eine Philips Capella die ich überholt habe. Das Radio wurde vor 5 Jahren von einem Techniker (nicht mir) überarbeitet, hat neue Kondensatoren bekommen, die Kohlemassewiderstände sind getauscht, es wurden alle Röhren geprüft und wohl die ECC85, EABC80 und EF89 im HF Teil erneuert. (sind nicht von Valvo) Der UKW Teil wurde nachgeglichen nach tausch der ECC85, zu sehen am Schutzlack an den Trimmern. Alle anderen Filter sind noch mit Wachs versiegelt.
Ich musste das Gerät zusätzlich überholen weil das Lautstärkepoti und die Teile um den Selektor komplett verharzt waren. Der Motor des Senderspeichers konnte die Skalenmechanik nicht mehr antreiben, der Selektor fand den Sender nicht perfekt wieder.
Auffällig beim Test beim Verkäufer war das das Gerät für einen Spitzensuper recht Empfangsschwach war. Ein Freiburg WII findet deutlich mehr Sender als der Philips. Ein scharf abgestimmter Sender rauscht und zerrt trotzdem leicht auf UKW, ich vermute das der Demodulator um die EABC80 einen Nachgleich benötigt. Der AM Oszillator benötigt auf jeden Fall einen Nachgleich da ja die komplette Mechanik zerlegt und gereinigt werden musste, ich bin sicher die Sender stimmen nicht mehr perfekt mit der Skala überein. (Nur 1 Skalenzeiger für alle Wellenbereiche) Mein Gedanke ist jetzt einen kompletten Abgleich zu machen.
Schaltplan gibt es hier. Falls jemand einen hochauflösenderen Scan der Abgleichanleitung hat würde ich mich freuen, einige Trimmerbeschriftungen sind nur schwer lesbar. Für die Einstellung des Senderspeichers scheinen auch Seiten zu fehlen.
Das meint die Service Anleitung zum Abgleich des Empfängers:
Einige Kleinigkeiten sind mir nicht ganz klar, ich würde mich freuen wenn mir jemand einen Tipp in die Richtige Richtung geben kann?
1. Bin ich mir nicht sicher worin der Unterschied zwischen "Abgleichen" (klar) und "Verstimmen" sein soll. Ich kann mir nur vorstellen das man mit dem Abgleichpunkt an "Verstimmen" anfangen soll und die "Feinarbeit" an Abgleich machen sollte?
2. In der Zeile "Verstimmen" ist einmal von einem 10kOhm Widerstand über C65/66 die Rede, später C65/66 geerdet. Das scheint mir die Schwundregelung des ZF-Verstärkers für AM zu sein. Heißt das jeweils einen 10kOhm Widerstand über C65 und C66 legen bzw. beide mit Masse verbinden, also S48 praktisch kurzschließen? Es könnte auch ein Widerstand gemeint sein der nur parallel zu S48 liegt. Was passt bzw. was will Philips damit bezwecken?
3. Es ist oft die Rede von "Peilrahmen auf Ferroceptor" also der Ferritantenne. Das kann ja nur eine Spule sein über die eigekoppelt wird. Reichen da 20-30 Windungen Draht auf die Ferritantenne aufgewickelt oder ist das kritisch? Da der Abgleich hier sowieso nach dem Min/Max Prinzip erfolgt denke ich das es unkritisch ist?
4. Wenn nicht anders angegeben ist der Messsender unmoduliert?
Den Abgleich möchte ich mit einem modernen DDS Funktionsgenerator machen, (von meinem Arbeitgeber geliehen, Agilent 33220A) für den UKW Teil habe ich mir einen ELV SUP3 angeschafft.
Röhren werde ich erneuern und die DC Arbeitspunkte prüfen um sicher zu sein das der Rest vom Empfänger korrekt arbeitet.
Vielen Dank!
Gruß,
Jan
auf meinem Tisch steht eine Philips Capella die ich überholt habe. Das Radio wurde vor 5 Jahren von einem Techniker (nicht mir) überarbeitet, hat neue Kondensatoren bekommen, die Kohlemassewiderstände sind getauscht, es wurden alle Röhren geprüft und wohl die ECC85, EABC80 und EF89 im HF Teil erneuert. (sind nicht von Valvo) Der UKW Teil wurde nachgeglichen nach tausch der ECC85, zu sehen am Schutzlack an den Trimmern. Alle anderen Filter sind noch mit Wachs versiegelt.
Ich musste das Gerät zusätzlich überholen weil das Lautstärkepoti und die Teile um den Selektor komplett verharzt waren. Der Motor des Senderspeichers konnte die Skalenmechanik nicht mehr antreiben, der Selektor fand den Sender nicht perfekt wieder.
Auffällig beim Test beim Verkäufer war das das Gerät für einen Spitzensuper recht Empfangsschwach war. Ein Freiburg WII findet deutlich mehr Sender als der Philips. Ein scharf abgestimmter Sender rauscht und zerrt trotzdem leicht auf UKW, ich vermute das der Demodulator um die EABC80 einen Nachgleich benötigt. Der AM Oszillator benötigt auf jeden Fall einen Nachgleich da ja die komplette Mechanik zerlegt und gereinigt werden musste, ich bin sicher die Sender stimmen nicht mehr perfekt mit der Skala überein. (Nur 1 Skalenzeiger für alle Wellenbereiche) Mein Gedanke ist jetzt einen kompletten Abgleich zu machen.
Schaltplan gibt es hier. Falls jemand einen hochauflösenderen Scan der Abgleichanleitung hat würde ich mich freuen, einige Trimmerbeschriftungen sind nur schwer lesbar. Für die Einstellung des Senderspeichers scheinen auch Seiten zu fehlen.
Das meint die Service Anleitung zum Abgleich des Empfängers:
Einige Kleinigkeiten sind mir nicht ganz klar, ich würde mich freuen wenn mir jemand einen Tipp in die Richtige Richtung geben kann?
1. Bin ich mir nicht sicher worin der Unterschied zwischen "Abgleichen" (klar) und "Verstimmen" sein soll. Ich kann mir nur vorstellen das man mit dem Abgleichpunkt an "Verstimmen" anfangen soll und die "Feinarbeit" an Abgleich machen sollte?
2. In der Zeile "Verstimmen" ist einmal von einem 10kOhm Widerstand über C65/66 die Rede, später C65/66 geerdet. Das scheint mir die Schwundregelung des ZF-Verstärkers für AM zu sein. Heißt das jeweils einen 10kOhm Widerstand über C65 und C66 legen bzw. beide mit Masse verbinden, also S48 praktisch kurzschließen? Es könnte auch ein Widerstand gemeint sein der nur parallel zu S48 liegt. Was passt bzw. was will Philips damit bezwecken?
3. Es ist oft die Rede von "Peilrahmen auf Ferroceptor" also der Ferritantenne. Das kann ja nur eine Spule sein über die eigekoppelt wird. Reichen da 20-30 Windungen Draht auf die Ferritantenne aufgewickelt oder ist das kritisch? Da der Abgleich hier sowieso nach dem Min/Max Prinzip erfolgt denke ich das es unkritisch ist?
4. Wenn nicht anders angegeben ist der Messsender unmoduliert?
Den Abgleich möchte ich mit einem modernen DDS Funktionsgenerator machen, (von meinem Arbeitgeber geliehen, Agilent 33220A) für den UKW Teil habe ich mir einen ELV SUP3 angeschafft.
Röhren werde ich erneuern und die DC Arbeitspunkte prüfen um sicher zu sein das der Rest vom Empfänger korrekt arbeitet.
Vielen Dank!
Gruß,
Jan