22.07.2023, 19:35
T 90W-0-g.jpg (Größe: 113,93 KB / Downloads: 198)
Ich habe immer noch den TELEFUNKEN 90W (Neutrodyn) von 1929 auf dem Arbeitstisch stehen.
Außer ein paar Kleinigkeiten, waren keine größeren Probleme zu lösen. Der Vorbesitzer tauschte bereits die Kondensatoren im Netzteil aus. Abendteuerlich und zugleich gefährlich sieht bei mir die Netzeinführung aus. Man hat dafür an der Rückseite unten vier Buchsen angebracht und sogar mit dem VDE Zeichen versehen ???? Sollte jemand das gleiche Radio besitzen, hätte ich da ein paar Fragen.
Vorgeschlagene Klangverbesserung
Beim T90W mit der Endröhre RE604 ist ein Ausgangstrafo eingebaut, der eine doppelte Sekundärwicklung hat. Somit lassen sich hoch- oder niederohmige Lautsprecher verwenden.
Im Werkstattbuch wird eine nachträglich anzubringende Änderung der Auskopplung, nur für hochohmige Lautsprecher empfohlen. Dazu wird ein zusätzlicher 1µF Kondensator eingebaut, welcher mit der Anode der Endröhre verbunden wird. Man verspricht eine „wesentliche Qualitäts- und Lautstärkesteigerung“ durch die neue Drosselkopplung. Das wollte ich dochmal selbst hören......
Nun lässt das menschliche Gehör nur eine recht subjektive Beurteilung zu, also musste ein Messmikrofon den Schallpegel anzeigen. „Messmikrofon“ ist vielleicht zu hoch gegriffen, es ist schlicht ein billiges Teil aus Fernost..... Da es aber hier nicht um die Darstellung der Wiedergabekurve des gesamten Hörbereichs, sondern rein auf den Pegelunterschied bei den vier verschiedenen Tonfrequenzen geht, sollte das m.E. ausreichen.
Um Reststörungen zu unterdrücken, wird das NF-Signal vom Schwebungssummer 295 direkt auf das Steuergitter der RE604 gegeben. Die Unterschiede zwischen der normalen, hochohmigen, Trafokopplung (=direkt) und der Drosselkopplung über 1µF zeigt untenstehende Tabelle.
Fazit
Bei normaler Musik ist -gehörmäßig- kaum eine Verbesserung festzustellen. Jedoch beweisen die Messungen, der Bassbereich wird deutlich angehoben.....
Gruß, Wolfgang