Elac PW6 Plattenwechsler

[MaxB]

Hallo zusammen...

Vor einiger Zeit wurde ich hier aus dem Forum gefragt, ob ich nicht Interesse an zwei Plattenspielern hätte.
Tja nun, als Sammler von den Dingern kann ich da immer so schlecht "Nein" sagen und so kamen die Reste eines Dual 260 und ein Elac PW6 zu mir. Hier gleich nochmals ein Dankeschön dafür und - wie versprochen - ein Bericht dazu.

Nach den Fotos, die ich vorab bekam sah der Elac ziemlich komplett aus, hatte aber wohl lange irgendwo im Eck gestanden.
Er hatte bereits eine gut schützende Staubschicht erhalten. Gut auch zu erkennen, wenn man Stellenweise mal etwas putzt - hier im Bereich des Fühlhebels für die Größenerkennung.

   

   

Ein erster Test im Handbetrieb zeigt, dass die Mechanik soweit wohl funktioniert.
Problem für den elektrischen Test: die Lagergummis der Motoraufhängung. Stellt man den Geschwindigkeitswähler auf 45 dreht der Teller nur mit 33. Die alten Gummilager sind so morsch und verhärtet, dass der Motor nach unten abgesackt ist.

   

   

Also Motor ausbauen (ist zum Ölen der Lager eh notwendig) und neue Lagergummis schnitzen. Ohne Locheisen werden die leider nicht so schön rund, wie ich das gerne hätte - aber unter dem Teller ist die ordentliche Funktion wichtiger als die Schönheit. Damit hängt der Motor jetzt wieder in der richtigen Höhe und alle Drehzahlen können sauber geschaltet werden.

   

Das verbaute System ist ein Mono-KST mit Doppelnadel für M und N-Rillen, das mit einem Drehrad am Tonkopf in die entsprechende Stellung gekippt wird. Unter dem Mikroskop zeigte sich, dass die M-Nadel allerdings defekt ist. Bei 10g Auflagekraft ist das aber eher ein Dreher für Schellackplatte und auch die Wechselfunktion kann nur Platten mit 30cm oder 25cm unterscheiden.

   

Die Tasteneinheit (auch hier noch der Staub der langen Lagerung) ist auch für Geräte mit vier Tasten verwendbar, wie z.B. dem Modell PW5.

   

Hier noch ein Blick auf die Technik unter der Haube...

   

Vortsetzung im nächsten Beitrag...

[MaxB]

Weiter geht's...

Nach viel spülen, putzen, polieren, schmieren und ölen läuft das Gerät jetzt wieder einwandfrei.
Eventuell tausche ich noch die drei Bananenstecker an der Tonleitung gegen einen 3-Pol-DIN-Stecker.
Hier nun noch ein paar Bilder, wie er im Einsatz ist.

Die Tellermatte ist übrigens steinhart und da muss ich mal sehen, ob ich die noch vom Teller meißel und durch irgendwas ersetzte. Die Farbe vom Stop-Schriftzug war völlig verschwunden und wurde mit einem Lackstift nachgearbeitet. Der Goldton passt leider nicht ganz zu dem der Starttaste und ist etwas blasser.

Der Filter geht (ziemlich resolut) gegen Knistern und Rauschen vor, indem die Höhen weggefiltert werden.

   

   

   

   

[anton]

Der PW6 ist ein schönes Gerät, dass sogar etwas mehr kann, als von Dir beschrieben. Auch 17cm Singles können im Wechslerbetrieb gespielt werden, wenn man die dicke Abwurfachse verwendet, die als Zubehör erhältlich war.

Durchgängig schreibst Du von "Perpetuum Ebner". Der PW6 ist aber ein Original ELAC Erzeugnis und hat mit PE nichts zu tun.  Du hattest doch auch den Vorgänger, den ELAC PW5 bereits vorgestellt, der dem PW6 sehr ähnlich ist und da war auch die Abwurfsäule 38 mit dabei. Könntest Du auch beim PW6 benutzen.

Bei den fast immer zerbröselten Motorlagergummis, bediene ich mich meist Hahn-Dichscheiben aus einem Sanitärsortiment Kasten, den es billig auf dem Supermarkt-Wühltisch hab, oder ich benutze Durchführungstüllen aus Gummi, die es ebenfalls für Cent Beträge gibt. Da muss man sich die Mühe mit dem "Schnitzen" nicht machen. Die sind schon rund 

Hier noch ein paar Daten zum Gerät:

   

   

   

[MaxB]

Hallo Anton,

peinlich , aber du hast natürlich Recht. Elac, nicht PE... Die wervechsel ich häufiger, keine Ahnung, warum. Habe es korrigiert.

Mit der dicken Abwurfsäule kann man auch 45er wechseln, das stimmt. Mischbetrieb ist da dann natürlich nicht möglich.
Das könnte ich eigentlich mal testen denn wie du schreibst habe ich für den PW5 ja die dicke Abwurfsäule und die funktioniert ja auch auf dem PW6.

Was mir gerade noch an den Unterlagen von dir aufgefallen ist, ist die Beschriftung der Filtertaste. Da gibt es wohl unterschiedliche Versionen. Bei mir ist der Filter ein separater kleiner Schiebeschalter hinter den beiden weißen Tasten.

[anton]

Was mir gerade noch an den Unterlagen von dir aufgefallen ist, ist die Beschriftung der Filtertaste. Da gibt es wohl unterschiedliche Versionen. Bei mir ist der Filter ein separater kleiner Schiebeschalter hinter den beiden weißen Tasten.

Die ältere Version des PW6 ist die in der BDA gezeigte. Deine Version ist ein etwas späteres Modell bei dem man vermutlich den Kundenwünschen entsprochen hat, den Plattenwechsel auch vorzeitig zu beenden. Da kam der einfache Filterschalter nach hinten.

[MaxB]

Moin

und nur zur Klarstellung damit man Antons Aussage 

Auch 17cm Singles können im Wechslerbetrieb gespielt werden, wenn man die dicke Abwurfachse verwendet,...

nicht falsch versteht.

Das Wechseln von Singels funktioniert natürlich auch mit der normalen dünnen Wechselachse, wenn die Singels mit kleinem Mittelloch oder Stern ausgestattet sind. Die dicke Säule ist also nicht unbedingt notwendig.

Bei mir hat der PW6 mit der dicken Säule etwas Probleme und es bleibt beim Wechselvorgang der Teller fast stehen. Das ist bei der dünnen Wechselachse deutlich besser.

[anton]

Das Wechseln von Singels funktioniert natürlich auch mit der normalen dünnen Wechselachse, wenn die Singels mit kleinem Mittelloch oder Stern ausgestattet sind. Die dicke Säule ist also nicht unbedingt notwendig.

Das ist richtig. Du schriebst nur ursprünglich, wegen fehlender Plattengrößenerkennung sei das automatische Wechseln von 17cm Singles nicht möglich.

Die "Erkennung" der Plattengröße bei Singles erfolgt durch Einstellung der Laufgeschwindigkeit auf 45 r.p.m. Bei dieser Einstellung setzt der Tonarm automatisch richtig in der Einlaufrille der Single auf. Dafür können bei dieser Einstellung keine gemischten Plattengrößen gewechselt werden. 30cm Maxisingles mit 45 r.p.m. gab es damals noch nicht, war also auch nicht erforderlich.

Wie schon in Deinem Beitrag zum PW5 erörtert, sind die ELAC Wechselachsen und Wechselsäulen von der Konstruktion her schon schwergängig. Der Plattenspieler muss sehr viel Schwungkraft aufwenden, um den Wechselmechanismus auszuführen. Da dürfen nirgendwo Schlupf und/oder Reste von Verharzung sein. Es muss alles sehr leichtgängig laufen.

[Convention]

Wie schon in Deinem Beitrag zum PW5 erörtert, sind die ELAC Wechselachsen und Wechselsäulen von der Konstruktion her schon schwergängig. Der Plattenspieler muss sehr viel Schwungkraft aufwenden, um den Wechselmechanismus auszuführen. Da dürfen nirgendwo Schlupf und/oder Reste von Verharzung sein. Es muss alles sehr leichtgängig laufen

Ja das kann ich nur bestätigen , wenn man die Achsen per Hand betätigt , braucht man schon viel kraft , ich bin selbst heute noch fasziniert wie das kleine Gummireibrad so viel kraft übertragen kann um die Mechanik und die Achse zu bedienen...

Meine Elac´s haben nach längerer Standzeit bei der ersten Platte auch immer noch kleine Schwierigkeiten beim bedienen der Achse , bei der 2. funktioniert es dann schon deutlich besser da das System und der Gummi "warmgelaufen" sind. 

Ich denk das ist dann auch dem alter geschuldet.

Interessanter Bericht und toller Wechsler , so einen suche ich auch noch!

[Bastelbube]

Hallo Martin,
den Dreher hast Du ja schnell wieder zum Spielen gebracht und eine passende Tellerauflage wird sich sicher auch noch finden...

Viele Grüße,
Rolf

[MaxB]

Hallo,

das mit der Tellermatte ist nicht so ganz einfach. Vom Durchmesser müssen es 20,5 cm sein, aber um die Mitte sind drei Stege, auf die genau die Wechselachse passt. Das hat sonst keine Matte.


  Matte_original.jpg (Größe: 252,14 KB / Downloads: 62)

Optisch sieht ja die Dual-Matte vom 1003 ganz nett aus und die stimmt auch vom Durchmesser (im Bild eine Nachfertigung, weil die auch zu den Matten zählt, die gerne versteinern)

   

Vom Telefunken habe ich auch noch eine Matte, aber erstens sieht grün nicht so prickelnd aus und zweitens ist der Durchmesser zu groß.

   

Gibt es auch in braun. Optisch besser, aber auch zu groß.

   

Wer was hat, was besser passt, gerne melden.

[Convention]

Etwas passendes zu finden ist bei der Größe immer recht schwierig.

Die günstigste und einfachste Lösung ist sicher Filz, den gibt es in allen möglichen Farben und stärken zu bestellen, sogar mit haftbarem Gummiuntergrund.

Habe ich schon des Öfteren so gemacht , Plattenteller auf den Filz gelegt ,abgezeichnet und fertig...

Falls sich mal was besseres findet ist der Tausch kein Problem und man hat nicht zu viel ausgegeben!