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Und wieder Siemens A7s ausgefallen
#1
Servus,
Habe ich doch vor ein paar Monaten die ECC85 getauscht und heute morgen wieder nur leises Rauschen auf UKW.
Also aufgemacht und was sehe ich: Die ECC85 heizt nicht! Also Radio aus und Stecker gezogen (hat ja keine Netztrennung der A7s). Röhre gezogen, nanu, die ist ja noch richtig warm. Also Durchgang gemessen, ergibt 0,9 Ohm.
Das ist aber sehr wenig, da hat die Heizung vermutlich Kurzschluss. Zur Sicherheit Madame Funke W19s angemacht und mal Karte 541 aufgelegt (ECC85). Da leuchtet überhaupt nichts in der Röhre, sie wird nur richtig heiss nach kurzer Zeit und natürlich keine Messergebnisse, null Ausschlag. Also ab in die Tonne und eine Handvoll ECC85 aus dem Keller geholt. Dann immer das gleiche Spielchen, solange ausprobieren, bis man eine ECC85 findet, bei der die Frequenzen auf der Skala stimmen. Die achte Röhre war es dann, eine gebrauchte Valvo, die stimmte perfekt. Vermutlich hatte die Tesla ECC85 wirklich einen Kurzschluss in der Heizung, wie auch immer, wenn sie nicht heizt, ist sie unbrauchbar. Da das Chassis schon mal raus war, das geht ja super einfach bei dem Gerät, noch mal die wichtigen Spannungen geprüft. Die waren alle in Ordnung. Heizspannung liegt bei 6,45V bei 237V Netzspannung, passt also auch. Kondensatoren lecken auch keine und die Widerstände sind alle im 10% Bereich. Also sorgenfreier Zusammenbau, Hör- und Abstimmprobe und wiedr ab ins Regal. Das kleine Radio läuft jeden Morgen als Weckradio für 20 Minuten, ist also straegisch wichtig.



   

   

   

   

   

   
Gruss, Volker
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#2
Hallo Volker

Das ist ein niedliches kleines Radio.Ich hatte den (mit rotem Gehäuse) mal für einen Freund repariert.Auch ECC 85 durch. Scheint ein Doppeltriodenkiller zu sein.
Vielleicht ein kleiner Konstruktionsfehler in der Schaltung ?
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#3
Ich glaube eher: Röhren hat geradeso Luft gezogen, dass Heizfaden nicht mehr glüht und  Getter noch vorhanden ist.

Heizt mal ihm in stehende Zustand und dann ihm anfassen: Ist Kopf wärmer als untere Teil ?


Eine Beispiel mit EL12, der nahezu 0 Anodestrom liefert und Heizfaden glüht noch sichtbar.
   

Grüß
Matt
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#4
Servus Matt,
Die Röhre wird nur unten heiss, Heizfaden glüht nicht und Getter ist vorhanden.
Gruss, Volker
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#5
okay, dass Heizfaden schon immer niedrigohmiger als 6.3V/0.435A = ca 14 Ohm (in warme Zustand, Kaltzustand, ich schätze ein: 1/3tel )

Langsam glaube ich wie du: Heizfaden hat Kurzschluß und nur ganz kleine Teil wird geheizt.

Grüß
matt
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#6
Servus,
Ja, ich glaube das auch, ich habe im Kaltzustand ca. 0,9 Ohm gemessen mit einem anderen Gerät 1,1 Ohm.
Gruss, Volker
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#7
Servus,
Insgesamt war mir die Heizspannung zu hoch, vor allem bei der Netzspannung 240V-244V, trotz Vorschalttrafo von 12V.
Da ging die Uh auch über 6,9V hoch und das ist zuviel. Also habe ich einen Vorschaltwiderstand von 0,22 Ohm 5W eingebaut und damit sieht die Heizspannung schon viel freundlicher aus. Laut Schaltplan hat Siemens in dem Radio einen Netztrafo 220V auf 7.1V eingebaut, hat man sich da wohl an die Skalenlampe 7V orientiert? 
Wie auch immer, so lasse ich das Radio, sieht gesünder aus.

   
Gruss, Volker
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#8
(18.08.2023, 11:24)radio-volker schrieb: ...Insgesamt war mir die Heizspannung zu hoch...
Da ging die Uh auch über 6,9V hoch und das ist zuviel....Laut Schaltplan hat Siemens in dem Radio einen Netztrafo 220V auf 7.1V eingebaut...

Ein interessanter Hinweis. Ich besitze den Vorgänger A60, also noch ohne ECC85, der zwar technisch revidiert wurde, dies aber schon vor Jahren. Den sollte ich mir mal auf die Werkbank stellen und bei der heutigen Netzspannung gezielt dem o.g. Aspekt nachgehen.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#9
Servus,
Habe mal den Schaltplan eingestellt, da steht unten rechts beim Spar-Trafo, bei der Anzapfung der Heizung  "br" nach der Drossel 7,1. Habe ich nachgemessen, bei 222V kommen da 7,1V raus und bei 230V 7,7V. Ist also wirklich viel zu viel.
Was Siemens sich dabei gedacht hat? Wohl garnichts, hatten dieses Teil wohl für irgendwas im Lager liegen und haben es fürs Radio verwurstet.

   
Gruss, Volker
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#10
Hi Volker,

die 7,1 ist die Bezeichnung für die Drossel, wie auch die 7,2 für die Drossel bei der ECC85 in deren Heizkreis/an deren Fassung.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#11
Servus,
Wenn dem so ist, ist die Heizspannung trotzdem zu hoch. An der Skalenlampe liegen bei 222V Netz exakt 7,15V an und bei 230V sind es ca. 7,7V.  Mit einem Vorwiderstand im Heizkreis komme ich jetzt je nach Netzspannung zwischen 6,26V bis 6,45 V, das ist gesund. Mir geht es darum, die Röhren zu schonen, vor allem ECC85 und EL90, von denen habe ich leider nicht unendlich Viele, die Anderen sind Wald und Wiesenröhren.
Gruss, Volker
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#12
Ja Volker,

wenn dem so ist, ist es ja löblich, die Röhren zu schonen.

Schönes Wochenende

(Reflex-)Kalle
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#13
(18.08.2023, 19:22)radio-volker schrieb: Mir geht es darum, die Röhren zu schonen, vor allem ECC85 und EL90, von denen habe ich leider nicht unendlich Viele, die Anderen sind Wald und Wiesenröhren.

Gehe davon aus, Du meinst EL95... Aber die sind ja beide nicht SO teuer.
Aber die guten ECC85 werden langsam wirklich knapp, darum experimentiert man ja auch mit den PCC88. Viele Radios gehen mit denen sehr gut, manche besser als mit ECC85. Andere gar nicht. Versuch macht kluch Smile

Bis 7V Heizung ist übrigens im Rahmen, darüber würde auch ich ungern gehen. 7,7 ist definitiv WEIT jenseits.
Wie war die Regel? +10% und -5%? Egal, bisschen weniger heiss heizen schadet sicher nicht. Ich würde den Widerstand per Schalter brückbar machen, um mittels leichter Überheizung das letzte aus einem ausgelutschten Röhrensatz herauszuholen Wink
Gruß,
Uli
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#14
Servus,
Oh ja mein Fehler, meinte EL95. So billig sind die auch nicht mehr und ECC85 kostet richtig Geld inzwischen. Mit PCC habe ich noch keine Versuche gemacht, habe ich auch nicht. Werde ich wohl auch in meinem Leben nicht mehr zu kommen, dafür müssen die ECC im Keller reichen.
Gruss, Volker
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#15
Weil es zum hier behandelten Siemens A7s passt und es ja wesentlich um die ab Werk recht hohe Heizspannung geht, schreibe ich mal in dieser Sache weiter, ohne einen neuen thread zu eröffnen. Ich müßte in diesem Fall ja ohnehin mehrfach auf dieses Thema hier Bezug nehmen.

Gestern Abend habe ich mal meinen Siemens A60 (s.o.) aus dem Regal genommen, um den dortigen Spannungsverhältnissen auf den Grund zu gehen. Wir erinnern uns: Der A60 ist der Vorgänger des A7s mit gleicher Optik, aber nur einer EC92 im UKW-Teil. Ansonsten dürften die Geräte baugleich sein, es gab sie in verschiedenen Farben.

   
   
   

Die Netzspannung vor Ort maß ich mit 236 bis 240 Volt, die Schwankungsbreite erklärt sich damit, daß die Reparatur am Radio insgesamt einige Stunden benötigte.

Gemessen habe ich eine Uh zwischen ca. 7,1-7,25 Volt, Röhren und Beleuchtungslampe natürlich einwandfrei. Die nominelle Übereinstimmung dieser Meßwerte mit den Bauteilebezeichnungen im Schaltplan ist zufällig.
Erwähnt werden muß, daß bereits ab Werk die Spannung für die Beleuchtungslampe herabgesetzt ist, indem ein 10 Ohm-Widerstand vorgeschaltet wurde:
https://www.radiodatabase.nl/toestellen/...60/A60.pdf

Die so ermittelte Uh ist mir etwas zu hoch. Wenngleich im Radio offenbar zwar bereits 2 von 5 Röhren gewechselt wurden und die scheinbar originale EL95 geradesoeben noch gut ist, so vermag ich daraus jedoch keine zwingende Kausalität in Bezug auf die Heizspannung abzuleiten. Ich besitze das Gerät zwar seit vielen Jahren, es wird aber eher selten genutzt, so daß im Ggs. zu Volkers Gerät hier keine Erfahrungswerte eingebracht werden können.

Die von Volker oben vorgestellte Lösung der Einfügung eines Heizwiderstandes bot sich an, ein Wert von 0,47 Ohm war in meinem Fall geeignet.
Allerdings blieb es nicht dabei. Der noch originale Flachgleichrichter war nicht schlecht, aber selbst mit der erhöhten Netzspannung (das Radio hat nur eine 220 oder 110 Volt-Wahlmöglichkeit) waren die im Schaltbild genannten Spannungswerte nicht einmal mehr annähernd zu erreichen. Die Umwandlungsfaktor lag bei etwa 1:1, eine übermäßige Erwärmung konnte (noch?) nicht festgestellt werden.
Also wurde eine Diode 1N4007 parallel gelötet, womit dann natürlich die Spannungswerte erwartbar "durch die Decke gingen". Gemeinhin wird dann ein Serienwiderstand verbaut, Platz dafür wäre vorhanden.

Zusammen mit dem Heizungsvorwiderstand sind das dann 2 zusätzliche (Last-)Widerstände, so daß sich die Frage stellt, ob man nicht mit 1 Widerstand hinkäme, man verändert ja letztlich Heizspannung und Anodenspannung. Das Gerät besitzt nur einen Heiztrafo, die Anodenspannung kommt direkt aus dem Netz. Eine Leitung der Netzschnur geht (über den Einschalter) direkt aufs Chassis (!).
Also entschied ich mich für einen 130 Ohm Lastwiderstand im Netzzugangszweig des Radios, der nun beide Spannungen perfekt anpasst. Dieser konnte bequem unterm Chassis, an einer gut belüfteten Stelle in der Nähe des Lautstärkenetzschalterpotis, untergebracht werden; schaltungstechnisch genial simpel, da die Verbindung zwischen Netzschalterlötöse am Poti und Chassis nur aufgetrennt und der Widerstand eingefügt werden musste.

Damit pendelt sich die Uh bei ca. 6,6 Volt ein, die Ua liegt eng bei den Werten des Schaltplans. Je nach eingesetzter EL95 liegt die Spannung an deren Kathodenwiderstand zwischen 8,3 und 9,4 Volt.


Und weil nun ohnehin alles auseinandergerupft war (und die Frau außer Haus und der Radiobastler damit ungestört war  Cool ), gleich zur nächsten Baustelle: den beliebten Vitrohm-Widerständen.

Das Radio war ja bereits überholt worden, und bei der letzten Revision waren deren Werte allesamt bis auf einen noch innerhalb einer 10%-Marge gemessen worden.
Nachschau ist, das dürfte sich mittlerweile unter den hier schreibenden Hardcorebastlern herumgeschwiegen haben, Pflicht, und siehe da, zwei Ausreißer konnten dingfest gemacht werden, beides 1Watt-Exemplare:
Der 40K hatte sich auf 63K
der 60K auf 166k (!) "hochverbessert".

Nun läuft der Kleine "Probe".
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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