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unbekanntes französisches Verstärkerchassis
#1
ich habe noch nicht herausgefunden wo dieses Chassis mal im Einsatz war. Vielleicht hat jemand eine Idee? Hab es heute auf dem Flohmarkt gefunden.

Röhrenbstückung: 12AX7 (ECC83), EL84, EZ80

   

   

   

   

   

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Hallo Jupp,

das Gerät sieht mir sehr nach Eigenbau aus. Daher glaube ich nicht dieses irgendwo als Seriengerät finden zu können. Ich denke da hat sich jemand einen zeitgemässen Plattenspielerverstärker gebaut. Als zusätzlichen Komfort ist der Vertsärker wohl mit einem Klangstellernetzwerk versehen worden (möglicherweise 'Kuhschwanz Klangsteller'). Wozu der zweite Eingang diente ist nicht so einfach nachzuvollziehen. Falls dies ein Mikro Eingang sein sollte kann der Klangsteller nicht so komfortabel gewesen sein, denn der hätte die Verstärkung der zweiten ECC83-Hälfte 'aufgebraucht'.
Vielleicht war es ein zumischbarer Tonbandeingang? Dazu müsste man aber die Schaltung etwas genauer analysieren...

Auf jeden Fall sollte der quer über den Lautsprecherbuchsen befindliche Koppelkondensator zum G1 der EL84 erneuert werden.

Nachtrag: Habe noch einmal genauer hingesehen. Es ist ein Mischverstärker mit zwei gleichwertigen Eingängen, denn die Mitte der beiden 470k Entkopplungswiderstände zwischen den Lautstärke-Potis geht über die kurze abgeschirmte Leitung direkt, ohne Koppelkondensator, auf das 'nackte' Gitter der Eingangstriode - dabei dienen die beiden Potis mit den Entkopplungswiderständen gleichzeitig als Gitterableitwiderstand. (Es sollten daher keine Eingangssignale mit Gleichspannungsanteil eingespeist werden!) Man erkennt auch gut den 1k2 Katodenwiderstand und den raumfüllenden Katodenelko unter welchem sich geschickt der Anodenwiderstand (Arbeitswiderstand) der Eingangsröhre 'versteckt'. Schliesslich sieht man noch wie das Signal über den, mit grünem Isolierschlauch versehenen Bein,  'dicken' schwarzen Kondensator (wohl auch tauschbedürftig) von der Anode zum Klangsteller ausgekoppelt wird.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#3
es spricht für einen Eigenbau dass es keine Nieten gibt und stattdessen Fassungen, Lötleisten etc. alle angeschraubt sind. Aber der ganze Aufbau ähnelt sehr stark einem typischen französischen Radio dass ich eher an Kleinserie denke. Vielleicht ein Durchsage-, Boots- oder Instrumentenverstärker.
Wie dem auch sei, ich werde einen passenden Einsatzzweck dafür finden.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#4
während ich auf den Drucker wartete habe ich den Signalweg rausgezeichnet. Ohne Gewähr auf Richtigkeit. Die Kondensatorwerte sind schwierig abzulesen und ich versuche sie noch nachzuliefern. Die Eingänge sind so beschaltet wie du es beschrieben hast, Peter.
Neben der üblichen Revision werden also auch noch Schaltungsmodifikationen nötig sein bevor ich den Verstärker einer Nutzung zuführe.

   
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#5
Das Teil erinnert irgendwie an die Mischverstärkerbausätze von Radio RIM.Ein Bekannter hatte einen ähnlichen Verstärker als Bausatz,die Anordnung der Bedienelemente war identisch.Die Knebel auch. Da war noch eine Gitterhaube übergestülpt.

Gab es in Frankreich ein vergleichbares Unternehmen?
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#6
Bausätze sind mir aus Frankreich nicht bekannt. Gute Blechverstärker sind mir aber schon begegnet von Bouyer oder Teppaz. Das trifft es aber nicht. Bouyer hatte echte Industriequalität mit gebundenen Kabelbäumen etc. Dieser Verstärker hier ist aber im Stil eines ganz normalen Radios gebaut.

Ich hab mittlerweile die Elkos formiert und den Koppel-C erneuert und den Verstärker erfolgreich in Betrieb genommen. Im Moment dudelt ein DAB+ Empfänger darüber. Ich habe also eine gute Restaurationsbasis.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#7
Hallo Jupp,

habe deine Skizze ins Reine gezeichnet. Das sieht dann wie folgt aus: Der Koppelkondensator von pin1 (Anode der Eingangsröhre), das ist der mit dem grünen Isolierschlauch,  sollte auch erneuert werden. Er kann den Arbeitspunkt der zweiten Triode krass verschieben.
   
Anhand der etwas welligen Seitenbleche des Chassis und der aufgelöteten M3-Muttern glaube ich doch eher an einen Eigenbau. Doch ich kenne mich mit den Gepflogenheiten der französichen Hersteller (Kleinhersteller) nicht aus. Da bist eher du der Experte...
Vorwirkender Nachsatz: Ja, es ist ein Kuhschwanz Klangsteller, leicht modifiziert durch den Kondensator zum Schleifer des Höhenstellers.
Schaltungen nachzuarbeiten ist eine meiner zeitraubenden Leidenschaften.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#8
das ist klassse, Peter! Danke dafür! Also wirklich ein "Kuhschwanz-Regler".
Gruß,
Jupp
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