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Reparatur Nordmende 200-954
#1
Hallo und Frohe Weihnachten zusammen,
ebay-kleinanzeigen hat mir ein verfrühtes Christkind beschert, nämlich einen Nordmende 200-9 und eine Philetta 54, zu verschenken & vor dem Sperrmüll gerettet. Der Nordmende sollte lt. Verkäufer/Verschenker noch brummen, die Philetta ist aber tot.

   

Ich habe mir vorgenommen diese Geräte zu restaurieren, bisher aber noch keinen Röhrenradio repariert. Ich habe mich einschlägig zum Thema Röhren, Sicherheitstechnik (Stichwort: Allstromgeräte), etc. informiert und bringe ein wenig Erfahrung aus Studium und Nebenjob mit. Lötkolben, Trenntrafo, Labornetzteil, analoges Oszi und Vorschaltlampe sind vorhanden.
Begonnen habe ich mit der Demontage des Nordmendes. Die Spinnweben dort drinnen waren wahrscheinlich deutlich älter als ich, genauso wie der restliche Staub.

   

   

Nach einer vorsichtigen Trockenreinigung mit Pinsel, Zahnbürste & Staubsauger habe ich den Nordmende über eine Vorschaltlampe (40W, eigentlich zu hoher Widerstand, habe nichts anderes da) und einen Trenntrafo angeschlossen und angeschaltet. Vorher habe ich noch die mit Alufolie schlecht überbrückte (!) und durchgeschmorte Sicherung (0.25A) ersetzt (durch 0.5A, nichts anderes da) und siehe da, der Radio brummt los. An Kondensatoren oder anderen Bauteilen war keine sichtbare Beschädigung zu erkennen.

   

   

Die Helligkeit der Birne beobachtet, nach einigen Minuten keine Änderung mehr festgestellt und einen Versuch ohne Vorschaltlampe probiert, denn der Radio hat mit der Vorschaltlampe nur 160V abbekommen.
Ohne Vorschaltlampe geht es schon deutlich besser und ich kann mit einer 6m-Dipol-Antenne auf MW einen Sender (wenn auch sehr brummstark) empfangen. Auf UKW war auch ein Sender reinzuholen, wenn auch nicht wirklich laut oder insgesamt verständlich. 

Uuuund an dieser Stelle hört meine Kenntnis dann auch auf. Ich habe schon oft gelesen, dass die hier verbauten Kondensatoren nach dieser langen Zeit nicht mehr gut sind und ersetzt werden müssen (Stichwort: Kondensatorkur). 

Bevor ich jetzt aber zu Conrad-Elektronik renne und neue Kodensatoren einkaufe und einlöte, würde ich gerne eure Meinung zum Thema erfragen, gerne auch Verbesserungsvorschläge oder weitere Tipps und Ideen. Auch für Tipps bzgl. der Aufarbeitung vom Bakelit und der Skala wäre ich sehr dankbar, diese sieht nämlich auch recht mitgenommen aus.

Danke für eure Antworten und noch schöne Feiertage!  Big Grin
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#2
Nabend,

soweit ganz gut gelaufen bisher, Vorschaltlampe u Trennstelltrafo sind gute Hilfsmittel.
Zu dem Kondensatorthema gibts viel Stoff hier im Forum.

Es wäre besser gewesen, vor dem ersten Unterspannungsetzen zumindest den Koppel-C vor der Endstufenröhre vorsorglich zu tauschen, aber es ist ja nichts schlimmes passiert. 
Du hast aber bestimmt nicht kontrolliert, wieviel Ruhestrom die Endröhre zieht ?

Durch den häufig lecken Koppel-C wird das g1 manchmal schon positiv, weil die Ua der Vorröhre nicht mehr gesperrt wird. Dadurch wird die Endröhre zu stark leitend und der hohe Ruhestrom gefährdet die Primärwicklung des Übertragers. Bei diesen Radios nicht unbedingt das Drama, aber ggf doch schwer zu bekommen..

Alte Papierkondensatoren müssen generell getauscht werden, siehe Thema "Problemkondensatoren". Es gibt aber welche, die für die grobe Fehlersuche erstmal drinbleiben können. Grundsatz ist, daß Koppel-C, die hohe Gleichspannungen aussperren sollen, möglichst sofort getauscht werden sollten, der vor der Endröhre ist Pflicht ! Zumindest prüfen...

Wenns zu stark brummt, müssen die Elkos der Glättung/Siebung geprüft und ggf. ersetzt werden, da geht aber so schnell nix kaputt, es sei denn, die ziehen zu viel Strom, weil die Formierung nicht mehr paßt. Solche Expemplare werden bei mir auch getauscht, man kann aber probieren, sie mit geringem Strom nachzuformieren (z.B. Vorwiderstand 30...70k vorschalten), bei mir hat das nie gut funktioniert..

Gruß Ingo
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#3
Guten Abend Ingo,
Nein, den Ruhestrom der Endstufenröhre hab ich nicht gemessen, wie würde ich das machen?
Mir ist aus dem Schaltplan auch nicht klar ersichtlich, was die Endröhre für eine ist. Ist nur als Rö5 bezeichnet, die eigentlichen Röhrenbezeichnungen konnte ich nicht zuordnen.
Das mit dem Koppel-C ist einleuchtend. Ich weiß nur nicht, welcher der Koppel-C ist, ich vermute C53? C55? (Schaltplan von Radiomuseum.org)
Vielleicht könntest du mir hier kurz weiterhelfen?

Schönen Abend!
LG
Andi
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#4
Plan ist auch hier zu finden.

Endröhre ist die Rö 5, C53 ist der kritische Koppel-C. Der C55 ist aber genauso kritisch !! Den auch pauschal austauschen !
Der soll wahrscheinlich Schwingneigung unterdrücken bzw. die Verstärkung für hohe Frequenzen herabsetzen (Miller-kapazität... Tiefpaßwirkung). Weglassen könnte man probieren, kann aber sein, daß dann der Verstärker unstabil wird (Schwingneigung). ich würde den auf jeden Fall auch ersetzen !

Ruhestrom kann man entweder direkt messen (Ampere-Meter in die Anodenspannungszuführung einschleifen), eleganter geht es durch Messung der Spannung über dem Kathodenwiderstand R 31, den Strom kann man dann ausrechnen.

Zu hoher Strom ist auch am Zusammenbrechen der Betriebsspannung erkennbar. Da das auch andere Ursachen haben kann (Gleichrichter verschlissen, taube Elkos), mißt man lieber direkt den Strom, das muß man aber nicht, wenn man gleich die wichtigsten Kondensatoren checkt bzw. pauschal austauscht, ich fahre mit pauschal austauschen sehr gut.

In dem Fall sollten also die Kondensatoren C53 u. C55 genau geprüft bzw. pauschal getauscht werden (...wobei das Prüfen in der Praxis schwierig ist, siehe etliche Abhandlungen dazu... 
kurz: Es liegt am feuchten Papierdielektrikum, daß die Problemkondensatoren unangenehme Eigenschaften, u.a. mangelhafte Gleichspannungs-Sperrfähigkeit entwickelt haben und zwar auch dann, wenn sie unbenutzt (NOS - new old stock) gelagert wurden)

Ersatz z.B. WIMA mit mind. 400V= tauschen, wenn Optik wichtig: z.B. auch schwarze axiale Ersatz-Cs aus ATR-shop z.B.
250 V wäre zu knapp bei Spannungen typ bis zu 300V.

*

C50, 51 und 52 auch tauschen, da passiert aber nichts böses, wenn die leck sind, nur stimmen dann ev. die Spannungen an der Triodenvorstufe Rö 4 nicht. Es gibt weitere Kondensatoren, die geprüft...getauscht werden müssen:

wichtig u.U.: C58 parallel zur Netzdiode, ist der leck, werden die Elkos mit zu viel Wechselspannung belastet.
C 64 liegt parallel zur Gleichspannungsversorgung, der könnte heiß werden, kaputt geht da so schnell nichts anderes, schön isses aber nicht, wenn der drinbleibt...

Wegen dieser ganzen Sachen heißt es oft "mach Kondensator-Kur", einige mögen den Begriff nicht, aber wenn man weiß, was gemeint ist, gehts: Es gibt also in allen Arten alter Röhrengeräte eine Bauelemente-Art, die nicht etwa defekt im Sinn von "Total-Ausfall" ist, sondern die durch Umwelteinflüsse Feuchtigkeit im Inneren hat (geringste Mengen genügen!), die die Eigenschaften verschlechtert und das gern dramatisch und unabhängig von der elektrischen Beanspruchung im bisherigen Leben.
Das kann man als "systematisches Problem" ansehen, mit vielfältigen möglichen Auswirkungen je nach Einbauort.

Nicht immer passiert was schlimmes, an Stellen, wo wenig Gleichspannung über dem C liegt, kann man die schlechte Eigenschaft zunächst tolerieren und später, wenn die Grundfunktion gut ist (hier: es können einige Sender empfangen werden, Oszillator, ZF, NF gehen prinzipiell), systematisch angehen: Immer einzeln tauschen, vorher Händifotos vom Aufbau machen. Schnell sind mehrere Fehler eingebaut, das kann dann in Arbeit ausarten...

Gruß Ingo
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#5
Hallo Andi.
Glückwunsch zum verfrühten Weihnachtsgeschenk.

Ich nehme an, daß Du den Nordmende wieder spielbereit herrichten möchtest, d.h. 'alltagstauglich'. In diesem Falle empfiehlt es sich, die mit Teer an den Enden vergossenen Exemplare in jedem Fall zu tauschen, ob sie nun an besonders kritischer oder eher weniger kritischer Stelle sitzen.
Dazu habe ich Dir mal diejenigen Kondensatoren farbig markiert, die Du erfahrungsgemäß unbesehen tauschen kannst:

   

   

Weitere Exemplare dieser Bauart verstecken sich möglicherweise noch, das ist auf den Fotos schwer zu erkennen.
Der grüne Strich markiert ein besonders auffälliges Exemplar, bei dem bereits das Teerende herausgekocht ist.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#6
Moin.

Hier mal ein Schaltbild Smile
   
Smiley47
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#7
Guten Morgen,
Das Rö5 die Endstufe ist, ist mir klar. Ich würde nur gerne die Röhrenbezeichnung wissen, damit ich die C's auch in der Schaltung lokalisieren kann.
Oder sind die Rö1-5 oben wie unten im Schaltplan einfach durchnummeriert? (d.h. Rö1 = UF85, ..., Rö5 = UL41)

Mit einer Liste von C's mache ich mich die nächsten Tage, vielleicht erst nächstes Jahr, mal auf den Weg zum Conrad. Danke euch!
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#8
Bei Conrad wirst Du evtl. nicht alle benötigten Werte finden, zumindest nicht in axialer Bauweise, die leichter zu verwenden sind als Ersatz. Hier bekommst Du alles was Du brauchst: https://atr-shop.de/ - Kein Ladengeschäft, aber die Versandkosten sind überschaubar.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#9
(26.12.2023, 09:45)Andi_55 schrieb: Guten Morgen,
Das Rö5 die Endstufe ist, ist mir klar. Ich würde nur gerne die Röhrenbezeichnung wissen, damit ich die C's auch in der Schaltung lokalisieren kann.
Oder sind die Rö1-5 oben wie unten im Schaltplan einfach durchnummeriert? (d.h. Rö1 = UF85, ..., Rö5 = UL41)

Hallo Andi,

die UL41 ist die Endröhre (Rö5). 
Wenn du im Schaltbild weiter nach links gehst, kommt die UABC80 (zuerst der C-Teil, dann oben der B-Teil und darunter der A-Teil), weiter geht‘s mit der UF85, dann die UCH81 (erst der H-Teil, dann der C-Teil) und ganz links die zweite UF85.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#10
So, hallo zusammen,
ich habe mich mal hingehockt und die ganzen Kondensatoren rausgeschrieben. Manchmal ging das leicht, manchmal war die Beschriftung auch schon weg. Bei so manchem Teller-C war gar keine Beschriftung mehr zu erkennen. Weiter ist mir aufgefallen, dass fast jeder Teer-C schon etwas angeschmort oder ausgelaufen war.

Einige Kondensatoren haben eine eine Spannungsfestigkeit von 500/1500V angegeben, diese würde ich jetzt einfach durch neue 500V bzw. 630V ersetzen, richtig? 

Ich bestelle dann mal den neuen Schwung C's und melde mich wieder wenn alles geliefert ist. Das Einlöten wird ein Spaß, alles eng und nah beieinander. Irgendwelche Tipps dafür?

Bis dahin noch eine schöne Zeit "zwischen den Jahren".

Gruß
Andi

EDIT: Vorhin ist mir noch aufgefallen, dass sich unter dem großen schwarzen Becherelko noch drei C's verstecken. Die Beschriftung ist weggekohlt und das Teer ist teilweise schon rausgekommen. Die liegen alle drei an verschiedenen Kontakten von Rö4 (UABC80) oder Rö5 (UL41, vermutl., auch ohne Beschriftung). Da werde ich jetzt pauschal C50-C55 besorgen und hoffen, nach dem rausmachen noch ein paar Beschriftungen lesen zu können.

   

Die linke Seite habe ich weggeknippst, in der Hoffnung die Beschriftung noch zu finden... vergeblich.

EDIT 2: Alles bekommen, außer den C55, 16pF Rückkopplungs-C zw. Rö4 und Rö5. Könnte auch 16uF sein, ist undeutlich geschrieben. Was ergibt hier mehr Sinn?
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#11
Moin,

das kann durchaus sein. Undichte Kondensatoren ziehen Feuchtigkeit und werden dadurch im Betrieb u.U. so warm, dass sich der Teer verflüssigen kann. 

Thommi
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#12
C55 hat 16 pF. 

[Anm. Moderation: Thread-Titel geändert]
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#13
Wo treibe ich denn einen 16pF-C mit 500V Spannungsfestigkeit auf? Ich finde nur SMDs.
Ich habe welche daheim, mit 20pF und 50V Spannungsfestigkeit aber das wird wohl kaum reichen.
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#14
Du kannst davon ausgehen, dass der in Ordnung ist. In der Regel ist das kein Papierwickel. Mach doch am Besten ein Foto von dem Teil und poste es hier, dann sehen wir, was das für ein Typ ist.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#15
Der besagte C55 ist laut der Nordmende Bauteileliste (im Schaltplan) ein Keramikkodensator (K steht für Keramik, P für Papierkondensator). Die Keramikkondensatoren sollten nicht ersetzt werden. Es sei denn, sie sind wirklich defekt, was äusserst selten vorkommt.
Grüße

Frank
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#16
Hallo,

C55 hatte ich aufgrund des Einbauortes (Anode mit hoher Gleichspannung zum g1) zum Wechsel vorgeschlagen, ich kannte den Wert und die Bauform nicht.
Wenn das ein Keramikkondensator ist, kann er drinbleiben, wie mehrfach richtig gesagt wurde.

Routinemäßig könnte man ihn prüfen (Bauteiltester, ob auffälliges "Vloss"), aber ich kenne bei Keramik auch kein systematisches Problem bei denen im Bereich einiger 10pF.

Gruß Ingo
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#17
Hallo, Zusammen,
dieses Nordmende habe ich auch. Ein kleines niedliches Ding, mit relativ ordentlichem Klang, gemessen an der Größe.
Die Empfangsleistungen sind allerdings nicht wirklich überzeugend, aber bei der relativ einfachen Schaltung ist wohl auch nicht mehr zu erwarten. Eine Box mit ECC85 ist es eben nicht......

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#18
So, erst einmal ein frohes neues Jahr an euch alle!
Ich habe mich gestern und heute ein wenig hinsetzen können, nachdem meine Bauteile geliefert wurden und konnte somit das erste mal den Lötkolben im Radio schwingen.

Stück für Stück habe ich dabei jeden Kondensator rausgeknipst und den entsprechenden neuen Kondensator entweder an die übrig gebliebenen Beinchen oder an die Lötstelle selbst gelötet, je nachdem wie es besser ging. Anschließend wurde jeder Lötstelle einem kurzem Zugtest meiner Finger und einer Durchgangsprüfung mit dem Multimeter unterzogen. Die gesamte Arbeit auf diesem engen Raum war Dank der neuen, viel kleineren Bauteile erstaunlich angenehm.

Hier zwei Bilder der neuen C's. Die Lötstellen gewinnen keinen Schönheitspreis.  

   

   

Im Bereich von Rö4 und Rö5 beim Tauschen von C52 und dem kritischen C53 (Koppel-C) habe ich aus geistiger Umnachtung einen Widerstand (R31) mitrausgeschnitten weil ich dachte es wäre ein Kondensator. Es hat sich im Nachhinein als Glücksgriff erwiesen denn dieser 300 Ohm Widerstand war scheinbar sehr warm geworden und hatte plötzlich um die 700 Ohm.

   

Die Drähte habe ich zur Widerstandsbestimmung angelötet, da zu kurz abgeschnitten. Dort wird eigentlich ein 1W-Widerstand gefordert, welcher aber in meinem Fundus nicht vorhanden war. Das wollte ich einem auf 0.6W ausgelegten Widerstand nicht zumuten (der war noch da), also habe ich kurzerhand zwei 600 Ohm 0.6W R's parallel geschaltet angelötet. Das Radio musste ja schließlich heute noch spielen. Ich hoffe ich habe hier keine Totsünde begangen?

Nachdem dann alles eingelötet und dort hingebogen war, wo es hin soll, habe ich den Radio erst über Trenntrafo & Vorschaltlampe angeschlossen und gelauscht, ob ich mich bei der Verpolrichtung der Elkos vielleicht vertan habe. Habe ich glücklicherweise nicht und nach kurzer Zeit hat sich die Helligkeit der Lampe nicht mehr geändert und ich konnte ein Brummen hören. Also ohne Vorschaltlampe angeschlossen und der Radio läuft - besser und lauter als davor. 

Die 6m-Dipol-Antenne angesteckt und nach Sendern gesucht und sowohl ganz schwach auf UKW als auch auf MW etwas gefunden. Der Empfang wurde mir aber durch sehr starkes Brummen des Radios etwas vermiest. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich im Keller sitze oder noch irgendetwas nicht passt. Ich werde den Radio samt Trenntrafo & Antenne morgen mal auf der Terasse testen und wieder berichten.

Kurz vor Ende meiner Reperatur-Session ist mir noch aufgefallen, dass ich in der Nähe des Antennen-Eingang einen 500pF-C vergessen habe (C10 oder C11). Dieser sieht vom Zustand noch o.k. aus, wird aber trotzdem getauscht (ist auch ein zylindrisches Teer-Ding). Den muss ich morgen dann noch wechseln. Ein weiterer müsste noch direkt am Lautsprecher hängen (C56), welchen ich auch noch geprüft und ggf. getauscht hätte, je nach Zustand. 

Falls ich das Brummen in den Griff kriege, kommt als nächstes das Gehäuse dran, dann die Philetta.

In diesem Sinne bedanke ich mich schonmal für alle eure Beiträge und hoffe auf weitere Meinungen/Tipps/Kritik/Glückwünsche.

Viele Grüße
Andi
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#19
Hallo nochmal,
heute morgen habe ich dann noch die zwei letzten C's eingelötet (am UKW-Dipol und parallel zum Lautsprecher), wie gestern erwähnt. Draußen spielt der Radio mit 6m-Antenne deutlich besser als im Keller (oh was für eine Überraschung).

Das Gehäuse habe ich mit lauwarmen Wasser von Staub befreit und hauchdünn mit Ballistol eingerieben, jetzt ist das Braun des Gehäuses wieder kräftiger. 

   

Weiter habe ich versucht die Skala von Staub zu befreien und mit einem Wisch "Berlin-Ost" zu "erlin-Ost" gemacht - ich wische also die Skala mit ab. Habe dann sofort aufgehört und wieder alles zusammen gebaut. 

Das verstauen des Chassis im Gehäuse verlief problemlos, ich bin sehr mit dem Aussehen zufrieden, denn der Radio darf ruhig aussehen als hätte er schon ein paar Tage auf dem Buckel.

Ich werde den Radio jetzt ein paar Stunden spielen und ich beobachte, ob sich noch irgendwas ändert. Auf alle Fälle kann ich schon einmal sagen, dass das Gehäuse im Betrieb recht warm wird, ja sogar heiß direkt über der Rö4 und Rö5. Ist das bei dir auch so @Hoeberlin? Die Tonqualität finde ich für die Größe wirklich angenehm.

Hier gibt es nochmal ein Foto vom fertigem Gerät. Die Reperatur war für mich sehr lehrreich und ich hoffe, dass die Reperatur der Philetta genauso reibungslos verläuft wie hier, aber da werde ich wieder berichten, wenn gewünscht! (In einem neuen Thread?)

   
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#20
(02.01.2024, 13:32)Andi_55 schrieb: ...Auf alle Fälle kann ich schon einmal sagen, dass das Gehäuse im Betrieb recht warm wird... Ich denke, dass ist von so einem kleinen Gerät so zu erwarten.

Philetta...da werde ich wieder berichten, wenn gewünscht! (In einem neuen Thread?)

Hallo Andi.
Die Wärmeentwicklung ist normal bei einem Kleingerät mit dieser Röhrenbestückung (U-Röhren, Vorwiderstand). Vor allem im Bereich über der "UL 41" wird das Gehäuse im Laufe einiger Stunden des Betriebs sehr warm werden. Bei der Philetta 54 wirst Du das auch feststellen, zumal diese über ein noch kleineres Gehäuse verfügt.

"Wieder berichten". Aber gerne doch, und ja: Bitte in einem neuen Thread, sonst verwischen sich die Themen und der Einzelthread mutiert zum Bandwurm.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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