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Rohde & Schwarz KZS - ein Gerät mit Gebrauchswert
#1
Servus zusammen,

ich möchte heute ein etwas ungewöhnlicheres, schönes und kleines Meßgerät vorstellen: Den Rohde & Schwarz Toleranzzeiger "KZS". Dieses Gerät taucht auf dem Gebrauchtmarkt eher selten auf (da wurden wohl keine Riesenstückzahlen davon gebaut) - aber es gibt auch nicht viel Nachfrage, und dadurch bleiben die Preise meistens günstig. Das Gerät wurde zum Selektieren von Bauteilen (R, C und L) mit Bezug auf ein Referenzbauteil entwickelt. Es handelt sich hier um eine wirklich sehr elegante Phasenbrückenschaltung, die so gestaltet ist, daß Röhrenalterung und Röhrentoleranzen keine Rolle spielen - die Meßfrequenz beträgt ~ 17[kHz]. Ein Handbuch und ein Schaltbild dieses Geräts (beides im PDF-Format) ist hier vorhanden.

Nun kann man sich fragen: Elegante Schaltung und schönes Gerät gut und recht - aber was kann ich als Radiobastler damit anfangen? Nun, dieses Gerät eignet sich prima zur schnellen und vollständigen Gleichlaufprüfung von Doppeldrehkos und Tandempotentiometern, sofern die beiden Drehkohälften bzw. Potentiometerhälften den gleichen Nominalwiderstands- bzw. Kapazitätswert haben. Einfach an jeden Meßzweig z.B. eine der beiden Drehkohälften anschließen, Drehko durchdrehen und an der Skala während des Durchdrehens direkt den Kapazitätsgleichlauffehler in Prozent ablesen (auch drehwinkelabhängige Unterbrechungen und Feinschlüsse im Drehko fallen mit dieser Meßmethode sofort auf).

Hier mal ein paar Bilder eines meiner beiden Geräte:
   
   
   
   

Detail des Differentialtrimmkondensators (mit dem sich Bruchteile von [pF] einstellen lassen) zum Nullabgleich ("Kapazitive Symmetrie"):

.jpg   KZS - Differentialtrimmkondensator Detail.jpg (Größe: 68,79 KB / Downloads: 492)

Bei der Gleichlaufmessung von Tandempotentiometern hat man es natürlich mit den erheblichen Grundtoleranzen (Abweichungen vom Nominalwert) der jeweiligen Widerstandsbahn von Anfang bis Ende zu tun, die locker mal um die 20% ausmachen kann. Um solche Teile auszumessen, bietet es sich an, an den Buchsen "Ausgang" des KZS (die liegen am ±50[µA] Anzeigemeßwerk - da kommt ein Gleichstrom raus) eine kleine Operationsverstärkermimik ranzuhängen, die erstens um den Faktor 10 verstärkt (das erweitert den Meßbereich auf ±0,25% Vollausschlag) und zweitens einen mit einem 10-Gang Poti einstellbaren Offset hat, der es erlaubt, die Grundtoleranzen zwischen den Widerstandsbahnen der beiden Potentiometerhälften rauszutrimmen.

Als "stilechtes" Anzeigegerät für diese externe OP-Amp-Mimik könnte man z.B. sowas verwenden:
   

Dieses "Siemens ±µA Multizet" leistet dank seines ±10[µA]-Meßbereichs auch beim Abgleich von FM-Demodulatoren alter Radios gute Dienste.

Wenn man dann die externe OP-Amp Mimik am KZS-Ausgang noch so gestaltet, daß da niederohmig z.B. ±5[V] bei Vollausschlag rauskommen, dann steht einer computerisierten Weiterverarbeitung der Meßwerte via A/D-Wandler nichts mehr im Weg - "Vintage meets Data Aquisition" sozusagen......

Grüße

Günter
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#2
Hallo Günter,

schöne Vorstellung und auch gute Bilder, die auch in der Vergrößerung (2x klicken) noch die Details zeigen!

Gruß Horst
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#3
Ich habe diesen Aparat auch seit bestimmt 10 Jahren in meiner sammlung.
Leider aber keine doku dazu.
Kanst du sie mir ZUSENDEN Smiley61

Ich bekam den aparat nach einer Reklamation bei Ebay für umsonst.
Der Ferkeufer war der meinung das das einwickeln in Packpapier für eine Reise nach Spanien folkommen ausreichen würde.

Den Deckel konnte ich hier nur noch mit Werkzeug und FIEL gewalt öffnen. Der hatte es dann hinter sich.
Selbst ich als Mechanicker konnte den nicht mehr retten. Der aufwand war fiel grösser als der Preis an sich.
Zum glück blieb das instrument heile.

Auch der kleine Trafo auf der unterseite hatte sich gelöst und chepperte im inneren. Zum glück hat der nichts kaput gemacht.
Schau mal auf die Schrauben welche den halten, Ich glaube mich zu errinern das da was verbesserungbedürftiges whar.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#4
(07.03.2024, 10:13)Juan1 schrieb: Ich habe diesen Aparat auch seit bestimmt 10 Jahren in meiner sammlung.
Leider aber keine doku dazu.
Kanst du sie mir ZUSENDEN  Smiley61

Servus Juan,

die Dokumentation des R&S KZS (Handbuch und Schaltbild als PDF) würde ich Dir gerne zusenden - nur wie? Weder bei der eMail- noch bei der PN-Funktion der Forensoftware konnte ich die Möglichkeit eines Dateianhangs erkennen.

Grüße

Günter
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#5
Die Möglichkeit der Dateianhänge bei Nachrichten über das Forum geht tatsächlich nicht. Da muss Dir Juan per PN seine E-Mailadresse zusenden, oder Du sendest ihm Deine E-Mailadresse per PN und dann könnt Ihr direkt, ohne Forum, kommunizieren.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#6
Hab schon eine PN mit der nötigen info rausgesended.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#7
(06.03.2024, 12:19)Klangschatulle schrieb: Dieses "Siemens ±µA Multizet" leistet dank seines ±10[µA]-Meßbereichs auch beim Abgleich von FM-Demodulatoren alter Radios gute Dienste.

Hallo Günter,

da geht aber noch was mit kleineren Meßbereichen. Unangefochten Spitze ist da das Goerz (später Metrawatt wie im Bild, heute GMC) Unigor 6e.
Ein wunderbares feines Analoginstrument. Das Beste zur damaligen Zeit.
Unigor 6e kleinster Bereich Endausschlag: 1 µA

Gruss
Debo

   
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#8
1uA brüllt schon nach abgeschirmter Leitung
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#9
Ein Unigor 6e ist hier auch vorhanden (wirklich tolles Gerät.....hab' ich aber schon seit gefühlten Ewigkeiten - leider - nicht mehr im Einsatz gehabt) - es ist schon irgendwie "erschreckend", was sich über die Jahrzehnte so ansammelt. Auch die andere Seite der Produktpalette ist vorhanden: Unigor was-weiß-ich mit 5[kV] Spannungsmeßbereich und knallroter Anschlußbuchse für diesen Bereich.....ideal für Röhrenschaltungen......wäre heute offiziell wegen der seit Jahren überbordenden "Sicherheiteritis" gar nicht mehr zulässig.

Grüße

Günter
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#10
Einsicht. Ein HV Tastkopf mit dem üblichen 1Gigaohm innendrin ist mir da auch wesentlich sympathischer als ein Kabel dessen Isolierung die vollen 5kV abkönnenmuß.
Das vermeidet auch Probleme die durch die Kabelkapazität entstehen können. Ich arbeite bei HV sehr gern mit einem Röhrenvoltmeter und vorgesetztem HV Tastkopf. Das ist eine nahezu unkaputtbare Kombination. Grundig RV3 kann das gut.
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#11
Hallo Günter,

ich habe so ein 'Unigor was-weiß-ich mit 5kV'. Smile

Es ist ein Unigor 4p und wird noch oft,schon wegen der gut ablesbaren Spiegelskala,benutzt und ich bin mit dem Gerät sehr zufrieden.

   

Herzliche Grüße
Robert
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#12
Hallo Zusammen,

ahh der Robert hat schon ein 5kV Modell gepostet. Ja hier auch noch meine Kollekschn:

   

Die beiden mit Digitalanzeige haben bis hinunter zu 200µA und 500µA Strommeßbereiche.
Links das Unigor 4s mit 5kV Buchse. Rechts das A43. Das A43 war ein oft benutztes Berufsschulgerät. Neben dem Digitalen Klopper von Philips (Martin hat's mal gezeigt)
Den 5kV Bereich benötigt man eigentlich heute nur bei den alten analogen Sopes, wenn man Probleme in der Hochspannungserzeugung hat zum schnellen Messen ob an der Kathode der Bildröhre (CRT) die -1350V sind.

Aber nun sind wir schon wieder abgedriftet vom Toleranzzeiger.

Multimeter analog & digital wären mal eigene Stränge wert.

Gruss
Debo
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#13
Doku wurde am Freitag empfangen und ist schon ausgedruckt und in der Sammlung der anderen R&S anleitungen abgespeichert.
Ich bedank mich hier noch mal.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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