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Magnetische Antenne als Signalquelle
#1
Hallo liebe Radiofreunde,

dieses mal möchte ich Euch eine (Sende-) Antennenlösung vorstellen mit der man eine kleine Radiosammlung lokal versorgen kann. Diese Lösung glänzt zwar nicht mit hoher Effizienz ist dafür aber mit einfachen Mitteln zu bauen und für MW recht klein. Das heißt ihr könnt sie auch z.B. zu einem Sammlertreffen etc. mitnehmen und einfach auf den Tisch stellen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Lösung im Gegensatz zu einem Draht kein "Gegengewicht" benötigt. Dadurch ist es wesentlich weniger wahrscheinlich, dass es in den Empfängern zu Brummstörungen kommt. Diese entstehen immer dann wenn Teile der HF ins Stromnetz gelangen und an Geräten mit Gleichrichtern, also praktisch allen Geräten die ein Schaltnetzteil besitzen, mit 100Hz moduliert wird.

Diese Antenne hat eine deutliche Richtwirkung und strahlt seitlich vom Rohr ab.

Hier zunächst ein Prinzipbild


.png   Induktive Antenne-s.png (Größe: 22,78 KB / Downloads: 464)


Es handelt sich um einen geschlossenen Ring aus Alurohr. Ich verwende dazu aus dem Baumarkt ein 6mm Rohr mit 2,5m Länge. Größere Längen gibt es da leider nicht, aber auch mit den damit erzielbaren 80cm Durchmesser funktioniert sie sehr gut.

Gespeist wird das Rohr mit einem großen Ringkern aus Ferritmaterial. Es gab mal bei Pollin einen roten Ringkern für nur €0,50 der hat einen hohen AL Wert bei geringen Verlusten und ist dazu sehr gut geeignet.  das Ganze funktioniert wie ein Stromwandler nur umgekehrt. Eine auf dem Ringkern aufgebrachte Wicklung erzeugt in diesem einen magnetischen Fluß. Dieser induziert in dem durch den Ringkern geführten Alurohr einen Strom. Dieser Strom erzeugt wiederum ein Elektromagnetisches Feld das im Nahbereich die Radios versorgen kann.

Mit den 20mW die der PCF80 Modulator in der Spitze erzeugt, kann schon bequem ein Raum versorgt werden und mehr ist ja in der Regel nicht erforderlich.

Ich habe das Gebilde auch mit dem PCL805 Modulator getestet und hier geht es im ganzen Haus. Wenn man die Schleife des Alurohrs öffnet und an die Enden eine 10W Halogenglühlampe anschließt so brennt diese. Daran kann man erkennen welch hoher Strom in der Alurohrschleife fließt, wenn sie kurzgeschlossen ist. Der Ringkern erwärmt sich auch merkbar mit der Zeit, was darauf hindeutet, dass hier Verluste entstehen. Ein Eisenpulverkern wäre hier vermutlich besser geeignet, allerdings hat der eine deutlich geringere Permeabilität und würde eine hohe Windungszahl erfordern.

Mit dem vorliegenden roten Ringkern von Pollin reichen ca. 5 Windungen um mit einem Rundfunk-Dreko bei dem beide Teile verbunden sind Resonanz im MW Bereich zu erhalten. Das Ganze ist recht breitbandig und in der Abstimmung nicht kritisch. Die Anzapfung für die Signaleinspeisung mit 50Ω liegt bei ca. 20% der Windungszahl. Im vorliegenden Fall bei nur einer Windung, da der ganze Stromwandler nur 5 Windungen hat. Der Ringkern bildet mit dem Dreko einen Resonanzkreis, damit werden auch mögliche Oberwellen zusätzlich unterdrückt.

Warnung:

Ich bitte zu beachten, dass am "heißen" Ende des Drekos je nach zugeführter Leistung mehrere 100V anliegen können. Eine Berührung der HF ist unangenehm fühlt sich wie eine Verbrennung an! Die Aluschleife selbst trägt keine hohe Spannung und kann bedenkenlos angefasst werden.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#2
Hallo Semir,
eigentlich könnte man 2 Rohre steckbar gestalten, wenn ein größerer Durchmesser benötigt wird. Das spart noch mehr Platz beim Transport.
LG aus Schwerin, Holger
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#3
Danke, Semir,
das werde ich definitiv auch ausprobieren!
Gruß,
Ivan
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#4
Hallo zusammen,

hier noch ein paar Bilder wie ich die Antenne aufgebaut habe.

Zuerst die 5 Windungen auf den Ringkern aufbringen. Hier nutze ich selbstklebende Kupferfolie die eine große Oberfläche hat. Diese gibt es in Geschäften die Zubehör für Tiffanylampen anbieten. Da auch bei diesen Frequenzen der Skin-Effekt schon eine Rolle spielt ist das eine Möglichkeit die Verluste gering zu halten.

   

Dann werden die Anschlussdrähte angelötet.

   

Um das Ganze zu stabilisieren habe ich es mit selbstverschweißendem Schrumpfschlauch umgeben.

   

Hier der fertige Ringkern

   

Die ganze Antenne kommt in eine Doppelmuffe aus Abflussrohr. Hier wird der Ringkern an die BNC Buchse und den Dreko angeschlossen.

   

Nun das Ganze eingebaut.

   

Und hier seht Ihr die fertige Antenne.

   

Ausblick:

Ich möchte das Prinzip der magnetischen Antenne auch zum Empfang nutzen. Solche Antennen gab es schon vor langer Zeit, alledings sind diese meist schmalbandig und müssen abgestimmt werden. Nun habe ich aus einer Insolvenzauflösung einige spezielle Chips erhalten die für DSL Signalverarbeitung gedacht sind. Diese haben symmetrische Eingänge und sollten recht rauscharm und empfindlich sein. Ich werde damit probieren eine Ringantenne zu bauen die breitbandig funktioniert. Das werde ich in einem getrennten Thread posten.
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#5
Hallo Semir
An den tema bin ich Sehr interesiert.
Ich habe schon eine solche Empfangsantenne in betrieb. Allerding ist es eine Schmalbandige version für KW welche mittels eines Drehkos abgestimmt wird.
Ich habe einen Starken MW sender keine 5Km von meinem Haus in betrieb. Deswegen geht bei mir auch keine Ferstärkte Breitbandantenne Ohne Abstimmung.

Ich habe schon die Schaltung auf Eagle fertig und muss nur noch die Platine Drucken.
Die Schaltung basiert auf dem TL592. Wie man weis ist der nicht gerade Rauscharm, aber bei mir im Teilelager Vorhanden.
Deswegen das Interesse an deiner Version.
Kann man dienen Verstärker auch an einer Abgestimmten Antenne verwenden? Bei Resonanz ist meine Antenne ja sehr Hochohmig.

Ich habe für meinen Prototyp den selben Drehko wie du Verwended. Der hat zwei simetrische kondensatorenpackete.
Ich habe beide Statoren an die Antenne geschaltet, damit der Rotor unangeschlossen bleibt. Alles shöhn simetrisch.
Sonst kann man nicht abstimmen weil dieser ser empfindlich auf Handkapazität reagiert.

Ich kann mit diesen Drehko von Genau 5MHz bis 22Mhz durchstimmen.
Das ist dann der komplete bereich zwischen den 49 und 13m Band. Beide komplet mit inbegriffen.

Holly, ansstelle von Alurohr habe ich 2 mal Flachmaterial verwended. Das hat ein par vorteile. gegenüber von zwei stücke Alurohr
Es ist teilweise billiger zu bekommen und es muss nicht gebogen werden.
Wenn man es nicht Braucht kann es der länge nach irgend wo hingelegt werden, und stöhrt dann nicht mehr.

Meine Antenne besteht aus 2x 2m Leisten welche Oben untereinander und an den Trägermast verschraubt werden.
Sie sind 30mm Breit und 3mm stark. (Baumarkt Standard)

Wenn man diese Leisten unten un einer Box anschraubt wird das gebilde von Ganz aleine Kreisrund.
Als Mast verwende ich 1 zoll PVC Rohr. Auch vom Baumarkt.

Ich habe das selbe gebilde auch mit 2x 2,6m material aufgebaut. Dabei wird die Antenne aber nicht mer rund, sondern Eiförmig und etwas wackelig.
Was einen Externen betrieb auf dem Dach nicht gerade entgegen kommt. Tauben würden das gerne als Landeplatz verwenden.

Ich stelle heute nachmitag noch ein par Bilder ein damit man sehen kann wie gross das ist. und welchen Frequenzbereich die Antenne mit den Leisten überstreicht.

Jetz bin ich aber auf die antworten von Semir gespannt
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#6
So, gestern hat es nicht mehr gepasst.

Die Bilder hatte ich aber noch gemacht.

Hier die Antenne mit zwei mal 2,6m. Man sieht deutlich das sie nicht 100% rund wird.
Der Empfang geht von 4,54 bis 18,72MHZ
   

Hier die Antenne mit zwei mal 2m. Diese wird von aleine Kreisrund, und ist dabei relativ stabil.
Der Empfang geht von 5,28 bis 23,3MHz
Mit den Drehko aus einer Phileta ergeben sich 5 bis 22Mhz
   

Wenn man die zwei leisten wieder abbaut, sind sie immer noch kerzengrade, obwohl der Durchmesser der kleinen loop fiel kleiner ist und dadurch der Biegeradius natürlich auch
Vorteil, wenn man die Antenne zerlegt, passt sie hinter einen Schrank, oder man kann das material für was anderes benutzen, denn es verbiegt sich bei den grossen radius nicht.

Jetzt hör ich hier aber auf. sonst zerschiese ich den Beitrag von Semir.
Ich wollte in erster linie nur beschreiben das das Flachmaterial für solche Basteleien eventuel pracktischer ist als das Rundmaterial.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#7
Hallo Juan,

Danke für deinen Beitrag und die Bilder. Das Thema Empfangsantenne plane ich auch noch zu untersuchen. mit den DSL Chips könnte es klappen, aber da muss ich es erst ausprobieren. Mein Ziel ist es etwas breitbandiges zu machen.

Die Antenne oben benutze ich zum Senden. Die Effizienzi st zwar nicht gut, aber das Teil ist portabel und kann z.B. bei einem Sammlertreffen gut eingesetzt werden um für die alten Radios Signale auf Mittelwelle bereit zu stellen. Ich hatte das in Osterode mal gemacht und so AM Stereo vorführen können. Auch die Tatsache, dass AM Stereo auf normalen Radios ganz normal empfangbar ist (in Mono, natürlich) habe ich so demonstrieren können.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#8
Hallo SEMIR
war wohl unpassend?
mike
Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher.

mike  Smiley43
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