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SABA Donau E
#1
Hallo,

heute fiel mir auf einem Trödelmarkt in Leipzig ein kleineres Radio von Saba auf. Es ist ein Donau E. Das Gehäuse sieht nicht mehr so toll aus, auf meine Frage an die Verkäuferin, was es kostet, meinte sie - 1 €. Da musste ich nicht überlegen.
   
   
Zuhause angekommen eine nähere Inaugenscheinnahme. Die Holzmaserung auf der Gehäuseoberseite ist nicht mehr zu retten, da muss ich mir etwas einfallen lassen.
   
Im Inneren sehr viel Staub, auch die Bedienknöpfe müssen ins Ultraschallbad. Dann mal kühn ans Netz angeschlossen - und es spielte auf UKW problemlos, nur die Skalenlampe ist defekt.
   
Im Inneren fand sich noch ein gefalteter Schaltplan mit der Abgleichanweisung und den Leiterplattenzeichnungen.
   
Eine ideale Lösung ist für mich die Befestigung der Rückwand. Da werden keine Schrauben verwendet, sondern da klemmen zwei Nasen an der Oberkante des Gehäuses in Schlitzen an der Rückwand.
   
   
Werde in den nächsten Tagen erst einmal den Staub entfernen und einige Messungen durchführen, um evtl. grenzwertige Bauteile zu finden und austauschen zu können. Da sich in meiner Bastelkiste z.Zt. keine 7V-Lampe findet, werde ich auf LED umbauen.

Wenn die Überprüfung / Restaurierung / Gehäuseüberarbeitung abgeschlossen ist, werde ich wieder berichten.

Beste Grüße
Jürgen
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#2
Was ich schon oft gesehen habe: Deckplatte abgeschliffen und dann schokobraun lackiert. Sieht eigentlich ganz ok aus.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#3
Hallo Thorsten,

mit dem Lackieren habe ich so meine Probleme. Um eine gleichmässige Schicht hinzubekommen, sollte gespritzt werden. Mit Spraydosen habe ich bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Deshalb will ich eine andere Lösung probieren.

Habe an der Deckplatte mal die weissen Stellen untersucht. Es sind zusätzliche Farbschichten. Also muss diese Farbschicht, einschliesslch des originalen Farbauftrages, abgeschliffen werden. An einigen Stellen ist die Originalfarbe schon abgeblättert und von solchen Stellen aus lässt sich die Originalfarbe mit einer Ziehklinge abschaben. So werde ich die Oberseite freilegen und dann leicht anschleifen.

Ich habe aus DDR-Zeiten noch Holzdekorfolie, die aufgebügelt werden muss. Damit habe ich schon einige Radiogehäuse und Lautsprecherboxen aufgewertet. Ein Versuch, ob die Folie auch auf der Plastoberflächen des Saba-Gehäuses hält, verlief positiv.
So werde ich auch das Saba-Gehäuse bearbeiten.

Beste Grüße
Jürgen
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#4
Hallo,

die Überarbeitung des Saba Donau ist abgeschlossen. Ja, eine Restaurierung, wie man sie normalerweise bei Röhrenradios ausführt, war bei dem Radio nicht notwendig.
Der Staub im Inneren hielt sich in Grenzen, Bauteile mussten auch nicht gewechselt werden, Die im Schaltbild angegebenen Spannungen waren geringfügig höher, was mit den jetzigen höheren Netzspannungen erklärbar ist. Brummen trat auch nicht auf und alle Schalter/ Tasten bedurften keiner Reinigung. Elektrisch ist das "Donau E" in einem einwandfreien Zustand.
Es stand aber noch die Gehäuseaufarbeitung an. Die Oberseite war zerkratzt und z.T. mit Farbe beschmiert. Deshalb habe ich die originale Lackschicht mir der Holzmaserung komplett abgeschliffen. Dazu habe ich eine Ziehklinge verwendet. Zu Schluss wurde die Fläche noch mit feinem Sandpapier abgeschliffen und mit Spiritus entfettet. Die Fläche sah dann so aus:
   
Die noch aus DDR-Zeiten stammende aufbügelbare Folie wurde vorbereitet.
   

Nach dem Aufbügeln (Reglerbügeleisen auf Stellung Wolle aufgeheizt) und Beschneiden der Kanten sah das Gehäuse dann so aus.
   
   
   
Man erkennt, dass die neue Deckfolie einen etwas helleren, nicht so rötlichen Braunton hat, aber sie passt dennoch gut zur Holzmaserung der Originalbeschichtung.

Anschliessend wurden noch die Knöpfe im Ultraschallbad gereinigt, die defekte Skalenlampe wurde durch eine 6V Taschenlampenbirne ersetzt und dann konnte der Zusammenbau erfolgen.
   

Der abschliessende Test hat mich begeistert. Das Radio spielt in meiner Werkstatt in einem stahlbewehrten Betonkellerraum nur mit der einfachen Drahtantenne sehr klar und ist sehr empfindlich. Die Tonqualität ist trotz des relativ kleinen Ovallautsprechers gut. Dieses Radio bestätigt mir, warum die Marke SABA so einen guten Ruf hat.

Da werde ich mich in der nächsten Zeit mal an den noch unbearbeiteten und im Regal stehende "Freudenstadt 11" heran machen. Vermutlich bin ich dann ebenso von SABA begeistert.

Beste Grüße
Jürgen
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