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Philips Philetta BD 254 U Einbau eines Bluetooth Moduls
#1
Hallo,

die Philips Philetta BD 254 U ist ein kleines Standard-Radio, das in Allstromtechnik betrieben wird.
Das Gerät in goldener Farbe war Teil der Jugend eines guten Bekannten, der das Radio gerne wieder besitzen will. Dabei soll natürlich die Funktion gewährleistet sein und eine Bluetooth Schnittstelle eingebaut sein.

Hier der Link zum RM.Org mit sehr vielen empfehlenswerten Informationen zur Restauration incl. Schaltplan. Auch eine Ersatzschaltung für den NTC wird vorgeschlagen.

Hier erstmal die Bilder, die vor der Revision entstanden sind:

   
   
   
   
   
   

Man erkennt an den Bildern, dass sich im Gehäuse nicht viel Platz befindet, den Bluetooth-Empfänger unterzubringen, zumal wegen der Allstrom-Heizung die üblichen 6,3V nicht zur Verfügung stehen; d.h. es ist ein zusätzlicher Trafo notwendig.

Nach einigen Überlegungen wurde der Platz und eine Befestigung ohne zusätzliche Löcher oder Schrauben gefunden. Der Lautsprecher und das Philetta Gehäuse boten Gelegenheit eine Lochplatine einzubauen: d.h. die Forderung nach einem möglichen spurlosen Rückbau des Bluetooth Modul ist gegeben. Allerdings ist zum Ausbau des Bluetooth Moduls auch der Ausbau de Lautsprechers notwendig.

   
   

Alternativ zu den Modulen von Matthais Zeber, wollte ich die Steuerung des Bluetooth Moduls über zwei Schalter, parallel zum TA umsetzen. Wenn also TA gedrückt wird, wird das Bluetooth Modul inkl. zweier blauer LED eingeschaltet.

Gleichzeitig war durch die Verwendung eines Schaltnetzteil, das seinerzeit von Jupp empfohlen wurde, die Gleichrichtung und Stabilisierung der Spannung auf 5 V nicht notwendig, da das Modul die 5 V Gleichspannung aus der geschalteten Netzspannung der Philetta liefert.

   

Der erste Ansatz, das Bluetooth Modul über eine Magnet-Reedschalter Kombination zu schalten, scheiterte, da die Reedkontakte und Magnete nicht so positioniert werden konnten, dass sie zuverlässig funktionieren. Die Anforderung ist, wenn LW oder MW einzeln gedrückt werden, darf der Bluetooth Model nicht zugeschaltet werden, wenn beide gedrückt sind, sollte es zuverlässig schalten.
Zudem war störten die Reedkontakte den Läufer der UKW-Anzeige. Die Magnete hatte ich mit angelöteten Haltern befestigt. Klar, beim Anlöten verabschiedet sich das Skalenseil ☹.

   
   

Durch scharfes Hinschauen habe ich eine zuverlässige Alternative entdeckt. Der Tastensatz ist so aufgebaut, dass die jeweils gedrückte Taste einen Schieber oberhalb des Chassis ca. 5mm nach oben bewegt. Für zwei Mirko-Schalter mit Rolle reichen die 5mm Bewegung, um zu schalten.
Zwei Winkel aus Aluminium waren schnell gebastelt und zwei Schrauben, die auch den Tastensatz halten, halten nun auch die Winkel. Das funktioniert sehr zuverlässig, so dass durch Drücken der beiden TA-Tasten die beiden Schalter geschlossen werden, ein kleines Relais durchschaltet, das wiederum die LEDs und das Bluetooth-Modul einschaltet.

   
   
Schalterlösung

   
Bluetooth-Betrieb

   
Einbauter Modul

Nunmehr spielt das zusammengebaute Radio schon längere Zeit. Da die UL41 im Betrieb sehr warm wird, habe ich im Probebetrieb die Temperatur regelmäßig gemessen, es wurden an der Außenseite max. 60°C erreicht. Der Bluetooth-Modul ist so angeordnet, dass es maximal weit weg von der UL41 ist.

Das Radio muss immer so stehen, dass die warme Luft problemlos zirkulieren kann. Auch sollte diese Philetta BD 254 U immer unter Aufsicht laufen. Das ist eingentlich selbstverständlich, sollte in diesem Fall aber besonders beachtet werden.

Da 5 V Gleichspannung vorhanden ist, könnte man einen kleinen Lüfter einbauen, der über eine Temperaturschaltung gesteuert wird. Ich habe das erstmal verworfen, da das Lüfterrauschen den Spaß an der Philetta doch erheblich einschränken würde und ich die Auswirkungen einer Temperaturabsenkung auf den NTC nicht überblicke.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#2
Hallo, Franz Bernhard,

Sehr schön gemacht und sehr gut beschrieben.
Deine Lösung ist definitiv weniger aufwendig als die mit dem Optokoppler und funktioniert genauso richtig.
Wo nimmst du den die 5Volt vom Philetta. Ich bevorzugte bisher immer die autonome Versorgung.
Ich habe auch so ein Gefühl, wenn es sich um Radio mit U-Röhren handelt, besonders wegen der Hitze, wie du schreibst. Auch ein UKW Bausatz würde ich wegen Antennenanschluss nicht einbauen, aber Bluetooth oder Internetradio geht. Letzteres habe ich bereits in einigen Allströmer problemlos im Betrieb.
Gruß,
Ivan
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#3
(21.03.2024, 16:20)navi schrieb: Wo nimmst du den die 5Volt vom Philetta.

Siehe Bild in der Mitte des Threds, wo der BT-Modul abgebildet ist. Der schwarze Klotz mit von WSTECH liefert die 5V Gleichspannung, rein gehen 220V.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#4
(21.03.2024, 16:20)navi schrieb: Hallo, Franz Bernhard,

Sehr schön gemacht und sehr gut beschrieben.
Deine Lösung ist definitiv weniger aufwendig als die mit dem Optokoppler und funktioniert genauso richtig.
Wo nimmst du den die 5Volt vom Philetta. Ich bevorzugte bisher immer die autonome Versorgung. 
Ich habe auch so ein Gefühl, wenn es sich um Radio mit U-Röhren handelt, besonders wegen der Hitze, wie du schreibst. Auch ein UKW Bausatz würde ich wegen Antennenanschluss nicht einbauen, aber Bluetooth oder Internetradio geht. Letzteres habe ich bereits in einigen Allströmer problemlos im Betrieb.

Hallo Ivan,

Bei der Optokopplerlösung fällt kein mechanischer Aufwand zur Anbringung von Microschaltern an..
Ein separates Netzteil entfällt auch...

Siehe mal hier meinen Umbau einer Allstrom Saba Sabine =Philetta Plagiat
https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid203028
-------------------------------------------------------------------------------------
Gruß Matthias

Wer mißt, mißt Mist
Die letzten Worte des Radiobastlers: Wofür ist denn dieser Draht?
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#5
(21.03.2024, 16:20)navi schrieb: Hallo, Franz Bernhard,

Sehr schön gemacht und sehr gut beschrieben.
Deine Lösung ist definitiv weniger aufwendig als die mit dem Optokoppler und funktioniert genauso richtig.
Wo nimmst du den die 5Volt vom Philetta. Ich bevorzugte bisher immer die autonome Versorgung. 
Ich habe auch so ein Gefühl, wenn es sich um Radio mit U-Röhren handelt, besonders wegen der Hitze, wie du schreibst. Auch ein UKW Bausatz würde ich wegen Antennenanschluss nicht einbauen, aber Bluetooth oder Internetradio geht. Letzteres habe ich bereits in einigen Allströmer problemlos im Betrieb.

Hallo Ivan,

Bei der Optokopplerlösung fällt kein mechanischer Aufwand zur Anbringung von Microschaltern an..
Ein separates Netzteil entfällt auch...

Siehe mal hier meinen Umbau einer Allstrom Saba Sabine =Philetta Plagiat
https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid203028
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Gruß Matthias

Wer mißt, mißt Mist
Die letzten Worte des Radiobastlers: Wofür ist denn dieser Draht?
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#6
Hallo Franz Bernhard,

schön gemacht, danke fürs Zeigen! Thumbs_up

Welches NF-Verstärker-Modul verwendest Du, also die halb verdeckte Leiterkarte?

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
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#7
(21.03.2024, 21:09)Bosk Veld schrieb: ..Welches NF-Verstärker-Modul verwendest Du, also die halb verdeckte Leiterkarte?

soweit ich erkennen kann handelt es sich um einen TDA1308-Vorverstärker, der den Pegel des BT-Modul etwas anhebt, bevor es an den TA der Philetta geht.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#8
Danke für den Hinweis!
Gerade habe ich mal im Datenblatt nachgesehen; der TDA1308 ist nicht nur als Kopfhörerverstärker geeignet - er hat bei kleinerer Last auch einen großen Ausgangsspannungsbereich und paßt gut als "Nachbrenner" für Kopfhörersignalpegel auf TA-Pegel. Die Schaltung auf den meisten Modulen läßt sich gut erkennen, so daß man die verstärkungsbestimmenden Widerstände nach Bedarf anpassen kann.

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
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#9
(21.03.2024, 20:38)sabafon schrieb: Siehe mal hier meinen Umbau einer Allstrom Saba Sabine =Philetta Plagiat
https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid203028

Ehrlich gesagt, habe ich diesen Bericht vergessen oder verdrängt.
Es hat mir Spaß gemacht, selbst eine Lösung zu finden. Nichts macht mehr Spaß, als eine eigene Idee zu verfolgen und umzusetzen.

Bei der Optokopplerlösung muss man anhand des Schaltplans die richtigen Stellen im Radio finden, um das Modul anzuschließen. Ich meine, das ist durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe, aber auch das Herstellen der passenden Winkel für die Befestigung der Schalter ist nicht jedem gegeben.

Am Ende ist es eine Geschmackssache, da der Aufwand bei beiden Lösungen ungefähr gleich ist.

Bei beiden Lösungen ist nach dem Bluetooth Modul der NF Verstärker notwendig, um beim Umschalten zwischen BT und Ukw ungefähr die gleiche Lautstärke zu erhalten. Meine Radiostammtischkollegen sind der Meinung, daß es andere BT Module gibt, die einen ausreichenden Pegel liefern, um ausreichend Lautstärke zuerhalten, aber die habe ich bisher noch nicht gesucht.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#10
Hallo Franz,

den  TDA1308 verwende ich auch schon seit einiger Zeit, hiermit hatte ich die besten Ergebnisse und das war eine der wenigen Möglichkeiten mit einer Spannungsversorgung von 5V.
Lösungen mit einem Operationsverstärker hatte ich auch mal probiert aber das ist 1. zu aufwändig, und 2. teurer als ein Fertigmodul 3. das Fertigmodul ist voll Stereotauglich
4. und dank SMD Bauweise noch kleiner

technisch geeigneter als der Vorverstärker wäre ein Übertrager da die Ausgangsimpedanz für Kopfhörer niederohmig und die Eingangsimpedanz für Radios hochohmig ist...
ein goody wäre noch die galvanische Trennung, dies würde den DC/DC Wandler überflüssig machen...
Aber hier bin ich nicht in einem günstigen Preissegment fündig geworden.

Schaltungstechnisch könnte man den TDA1308 wegsparen denn eigentlich ist das VHM 314 Modul hardwaremäßig voll in der Lage den Ausgangspegel zu generieren...
ABER das wird von der Firmware begrenzt...
Man müsste in der Lage sein dort eine eigene Firmware aufzuspielen...

ich bin regelmäßig auf der Suche nach alternativen zum VHM 314, bin aber bisher noch NOCH nicht fündig geworden...
Was es gibt sind Module mit NF Verstärker...

hier meine aktuellen Bausätze:

für Radios die bei TA das Magische Auge oder das HF Teil ausschalten

kostet 22,-€ + Versand



und hier die Version die weder das HF Teil noch das Magische Auge ausschalten...
Sogar für 4V Heizspannung von Vorkriegsradios geeignet...
Alles was benötigt wird ist ein TA Eingang

kostet 22,-€ + Versand

-------------------------------------------------------------------------------------
Gruß Matthias

Wer mißt, mißt Mist
Die letzten Worte des Radiobastlers: Wofür ist denn dieser Draht?
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#11
eine elektrische Lösung wäre hier sehr schwierig gewesen, wenn nicht gar unmöglich, da man ja die TA-Taste eingespart hat und man deshalb bei LW und bei KW freie Kontakte benötigt, die ich aber nicht sehe:

   

Eine Anodenspannungs-Auswertung, wie bei Matthias realisiert, könnte einmal in dem Bereich ansetzen:


.jpg   granz5.JPG (Größe: 47,99 KB / Downloads: 105)

UKW muss aber auch noch mit einbezogen werden!

und für die NF in dem Bereich:

   

es wäre wirklich komplex, und insofern finde ich die mechanische Lösung die bessere!

Den gleichen BT-Baustein habe ich ja hier auch eingesetzt. Ich war begeisert, weil er über seinen Zustand per Tonausgabe berichtet. In meinem Fall konnte ich keinen Pegeleinbruch feststellen. Aber eine HiFi Anlage von 1980 kann man nicht mit einer Philetta von 1955 vergleichen :-)

alles richtig gemacht, Franz! Gefällt mir sehr gut!
Gruß,
Jupp
-----------------------------

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(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#12
Ja, diese Stellen im Schatltplan hatte ich mir auch angeschaut. An k16 und l2 hatte ich ein Multimeter angeschlossen, um die Spannung gegen Masse zu messen. Ich habe keinen Spannungsunterschied beim Schalten auf TA gefunden. Sonst wäre die Lösung von Matthias in Betracht gekommen. Möglicherweise gibt einen Fehler meiner Philetta, der sich aber nicht auswirkt, oder ich habe einen Fehler dabei gemacht.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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