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Super 875/53 GWU Schwarzburg
#1
Hallo,

Schon vor einiger Zeit habe ich aus der Bucht einen Schwarzburg gefischt.
Eigentlich wollte ich erst nicht, da ich nicht so der Bakelit-Fan bin, aber naja, wie das nun mal so ist...Smiley26

Äußerlich ist er -wie ich finde- in einem sehr guten Zustand:
   

   

   

   


Auch das Chassis sieht sehr gut aus:
   

   


Die Wurfantenne wurde wohl auch noch nie abgewickelt:
   


Die "üblichen Verdächtigen" sind allerdings auch vertreten:
   

   


Da der Verkäufer schrieb, das er ihn probeweise eingeschaltet, aber außer Rauschen und Pfeifen nichts hören konnte, habe ich in vorsichtig in Betrieb genommen.
Was soll ich sagen, an meiner 15 Meter Drahtantenne geht er auf L/M/K richtig gut!
Allerdings sind auf UKW mit meinem einfachen Schleifendipol zwar Sender zu empfangen, aber sehr verzerrt und es ist fast nichts zu verstehen. An bestimmten Stellen dicht neben den Sendern jault und pfeift es.
Wie ich mich belesen habe, soll der Empfang auf UKW ja nicht so dolle sein (Flankendemodulator), aber zu verstehen sollte doch wohl etwas sein.
Da werde ich in Zukunft wohl noch Rat und Hilfe von euch brauchen.Smile


-Fortsetzung folgt-


Viele Grüße,

Axel
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#2
Hallo Axel,

ja, den Schwarzburg habe ich natürlich auch. Ich muss Dir natürlich sagen, dass Du das arme Ding quälst. Ersetze ruhig erst mal alle Teerkondensatoren. Die sind ja schon richtig aufgequollen. dann hat das Gerät erst mal seine ursprüngliche Empfangsqualität. Flankenmodulation: Da muss man etwas vom UKW-Sender wegdrehen. Heißt, theoretisch (wenn das Gerät ein mag. Auge hätte) beim Vollausschlag ist der Sender nur ganz leise zu hören. Dreht man links und rechts vom Maximum, dann kommt der Sender gut, leider etwas verzerrt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Hallo Andreas,

War ja klar das, du wieder so schnell warst... Ich freue mich.Smile
Habe ja nur einen Probelauf gemacht...Wink
Etwas verzerrt würde mich ja nicht stören, aber verstehen möchte ich auf UKW natürlich was. Na, schaun wir mal...


Aber nun geht es los mit der "Restauration", oder besser gesagt mit dem "Alltagstauglich machen".Wink

Das Netzkabel ging ja garnicht...!
   

Da der Rest noch gut ist, wurde es nachgesetzt und mit einem neuen Knickschutz versehen:
   

Da die Siebelkos gut über Handwarm wurden, habe ich gleich mit ihnen angefangen, also erstmal raus damit:
   

   

Rundherum vorsichtig eingesägt und das Innere entfernt:
   

   

   

   

Dann die neuen Elkos eingesetzt. Zuerst wollte ich sie an den verbliebenen Kontaktstellen befestigen, ging aber nicht, weil alles aus Alu und vernietet war. Also alles ausgebohrt und die Anschlussdrähte durch die Löcher geführt:
   

   

Und wieder rein damit. Wie man sieht, ist kaum etwas von der Restauration zu sehen, ich musste lediglich andere Lötösen verwenden:
   

   

   

Ich denke neue Siebkondensatoren sind grundsätzlich angebracht, wen ein Radio längere Zeit in Betrieb bleiben soll. Da mache ich lieber keine Experimente...


-Fortsetzung folgt-


Viele Grüße,

Axel
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#4
Hallo Axel,

genauso habe ich das mit dem original Elko in meinem EAK-Super gemacht. Der Umbau geht besser von der Hand als bei den Blechelkos. Mit dem UKW-Empfang sollten wir dann mal schauen. Aber ich bin überzeugt, wenn die Kondensatoren ersetzt sind, wird das schon besser. Wahrscheinlich verwendest Du dafür ja dann auch die alten original-Hülsen?
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Hallo,

Ein neuer Kondensator entsteht.

Im Radio war ja gottseidank kaum etwas verbastelt, nur ein einziger "artfremder" Kondensator war verbaut:
   

Da ich ja erst wieder mit dem Basteln angefangen habe, ist in meiner Bastelkiste kein originaler zum neu füllen vorhanden, also musste er neu gebaut werden.
Man nehme einen Kugelschreiber...:
   

   

   

Dann mit Paint ein neues Etikett -nach Muster der anderen im Gerät verbauten- entworfen und ausgedruckt. Das Papier eines gelben Briefumschlages kommt dem Original sehr nahe:
   

Fertig!SmileSmileSmile
   

Vorher/Nachher:
       


-Fortsetzung folgt-


Viele Grüße,

Axel
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#6
Hallo Andreas,

Ja, die Kunstoffelkos lassen sich leichter öffnen. Bei Blechelkos muss man noch mehr tricksen, damit man wenig sieht. Habe ich aber bei meinem Sachsenwerk Olympia auch schon gemacht.

Die restlichen Papierkondensatoren werden auch noch neu gefüllt.
Da es im Netz kaum Fotos von unverbastelten Schwarzburg's gibt, möchte ich ihn so originalgetreu wie möglich erhalten.


Viele Grüße,

Axel
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#7
Ja das Teil gefällt mir auch. Ich habe den in Holzgehäuse. Ja UKW ist wirklich nicht besonders gut zu empfangen, aber verzerrt sollte es nicht sein. Vielleicht ist es ja besser wenn du die Kondensatorkur hinter dir hast.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
Die Idee mit der Kuli-Hülse finde ich gut! Hatte mir schon Gedanken gemacht,wie ich die zwei ERO100 in meiner Philetta tarne!
Gruß Holger

Heute stehen wir vor dem Abgrund...morgen sind wir einen Schritt weiter...
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#9
Ich habe das schöne Gerät auch in der Sammlung, sowohl im Holz-, als auch im Bakelitgehäuse. Die UKW Sender lassen sich schon klar und deutlich empfangen, wenn alles in Ordnung ist. Nur die Anzahl der Sender ist nicht besonders hoch weil nur die starken Sender wiedergegeben werden. Verbessern kann man den UKW Empfang deutlich mit einem UKW Verstärker als Vorsatzgerät, z. B. dieses hier:

   

Damit laufen meine Schwarzburgs und andere, ähnliche Geräte auf UKW deutlich besser.

Zum Neubefüllen von Kondensatoren hebe ich mir immer die Röhrchen auf, auf denen die Hundekotbeutel Big Grin aufgewickelt sind. Die sind zum Teil aus Hartpappe oder aus Kunststoff und eignen sich sehr gut:

   

Die Abmessungen der Röhrenchen sind ca.
Länge: 6cm
Durchmesser außen:1cm
Durchmesser innen: 0,8cm
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#10
Hallo Axel.
Ich habe den "Holz"-Schwarzburg. Selbst davon gab's 2 Varianten, je nach Verfügbarkeit der Röhren UCH /UBF.

Wie Andreas schon sagt: raus mit den Teerkondensatoren, alles andere ist bei diesem Gerät falsch verstandener Originalismusfetischismus.

Die Empfangsleistung des vorhandenen Flankengleichrichters ist in puncto Trennschärfe ....naja... nennen wir es einmal "fremd" für heutige Empfangsgewohnheiten und Ohren.
Da hilft auch kein Einstellen des Senders auf die Seitenbänder: Flankengleichrichter sind in der heutigen Zeit eng beieinander liegender Sender UKW-Anachronismus, der allenfalls noch den Extrem-Radiobegeisterten zu beglücken vermag.
Auch nach mehr als 35 Jahren Radiosammelns und Reparierens ist das bei mir noch nicht geglückt.

Dennoch ist der Schwarzburg natürlich ein tolles Gerät, da er bei optisch sehr ansprechendem Erscheinungsbild mit den Möglichkeiten der frühen "UKW-DDR" ein ansehnliches Gerät mit AM- und FM-Empfang darstellt.
Meine Gemahlsgattin wollte dieses Gerät auf jeden Fall haben.

Viel Spass bei der Restaurierung!

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#11
Hallo,

Ja, Anton, das ist das Schöne, das man in allen Bereichen irgendwas für's Radio finden kann, das sich für eine Reparatur eignet.Thumbs_up

Meiner ist die Ausführung mit 2x UCH 81.
Alle Teerkondensatoren werden noch neu befüllt. Ist zwar bissel Arbeit, aber man ist auf der sicheren Seite und das originale Aussehen bleibt auch gewahrt.

Mein Problem ist, das ich -als Angestellter in der Landwirtschaft- immer nur bei "schönem Wetter" (also am besten Dauerregen und SturmBig Grin) Zeit zum Basteln habe.
Also dauert das bei mir immer etwas... Sad
Wenn UKW später funktioniert, reicht mir das schon. Zum HiFi hören hat man ja anderes...


Viele Grüße,

Axel
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#12
Saubere ArbeitThumbs_up
Zum befüllen, nehme ich meistens Originale Hüllen. Ab und zu kaufe ich in der Bucht entsprechende Angebote. Da ist dann meistens genügend Material vorhanden.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#13
Hallo,

Es ging in letzter Zeit etwas weiter mit dem Schwarzburg.Smile
Nachdem nun noch der Klangregler -der sich um 360 Grad drehen ließ- repariert wurde, ist auch die Kondensatorkur beendet.
   

Der UKW-Empfang hat sich verbessert, aber zwischen den Sendern ist immer noch das Jaulen, ich werde mal einen MP3-Mittschnitt machen. Doch bevor ich mich damit befasse, erstmal zu den Betriebsspannungen. Ich dachte ja, das die Siebelkos -die sich doch recht erwärmten- daran Schuld sein und den Selengleichrichter -der auch recht warm wurde- überlasteten. Dem war scheinbar nicht so. Ich habe vor der Kondensatorkur leider nur die Spannungen gemessen, nicht aber die Ströme. Ich stelle mal ein Bild mit den wichtigsten Werten ein:
   

Nun meine Frage: Lassen die zu geringen Spannungen und die zu geringe Stromaufnahme auf einen gealterten Selengleichrichter schließen?


Viele Grüße,

Axel
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#14
Das wäre durchaus möglich, ich würde da eine Diode mit einem 150 Ohm Lastwiderstand dranhängen und dann ausmessen.
Vorher aber mal den Anodenstrom der Endröhre messen, nicht das der zu hoch ist und den Gleichrichter zu sehr belastet, was dann die Spannung nach unten zieht. Am besten ein Drahtwiderstand mit Schelle, den man dann einstellen kann.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#15
Hallo,

Nach langer Zeit (bedingt durch Arbeit und andere kleine Projekte) habe ich mich heute mal wieder mit dem Schwarzburg befasst.
Das UKW Problem hat mir keine Ruhe gelassen.
Nachdem ich auf Franks Rat hin sicherheitshlaber noch mal den Anodenstrom der Endröhre gemessen hatte und der genauso OK wie die Gesamtstromaufnahme des Geräts (etwas unter den vorgesehenen Werten) war, habe ich probeweise eine 1N4007 statt des Selengleichrichters eingesetzt. Mit verschiedenen 9 Watt Zementwiderständen habe ich mich an die vorgesehende Betriebsspannung von 265 Volt an C52 herangetastet.
Aber das UKW Problem blieb. Immer noch "jaulen" zwischen den Sendern und wenn ein starker Sender eingestellt war, blieb er sehr verzerrt und leise.
Also "Testaufbau" raus und den Selengleichrichter wieder angelötetet.

Obwohl ich ja nun absolut kein Profi bin und noch nie ein Gerät abgeglichen habe, habe ich mir trotzdem ein Herz gefasst und mal den Abgleichplan studiert.
Erstmal die Senderwahl so eingestellt das es maximal "jault" und kein Sender zu empfangen ist.
Ein jeweiliges Verstellen des UKW Vorkreises, bzw. Anodenkreises (natürlich immer nur einer zur Zeit) brachte nichts. Nachdem ich die Trimmer wieder dahin gedreht hatte wo sie waren, habe ich mich der 1.ZF gewidmed.

   
Und Bingo. Schon der erste Abgleichpunkt (roter Pfeil) brachte das gewünschte Ergebnis. Zuerst leichtes Herausdrehen: Das Jaulen wurde stärker. Leichtes Hineindrehen: Das Jaulen wurde schwächer. Immer weiter rein: Das Jaulen war weg. Sender gesucht und der UKW Empfang war richtig gut. Letztendlich waren es zwei Umdrehungen des Abgleichkerns hinein.
Ich finde trotz Flankendemodulation klingt es sehr gut, kaum Verzerrungen, keine Zischlaute, kein "brabbeln" usw. Natürlich kein HiFi, aber ich denke so könnte er werksmäßig geklungen haben.

Ich weis nicht ob da früher mal jemand dran gedreht hat, ob sich Werte verändert hatten, oder ob ich nun alles richtig gemacht habe. Aber an diesem ruhigen verregneten Nachmittag habe ich viel gelernt und traue mir beim nächsten Objekt schon wieder etwas mehr zu.
Und ich freue mich sehr, das nun auch UKW sehr gut funktioniert und der Schwarzburg nun "alltagstauglich" ist. Heart


Viele Grüße,

Axel
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#16
Sehr interessant, ich habe mein Gerät noch nicht abgeglichen, ich tu mich immer schwer damit.
Aber nun kann ich ja mal bei meinem Gerät " rumschrauben " . Smile
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#17
Hallo Axel,
Glückwunsch zum Erfolg, ein Gerät mit Flankengleichrichter hatte ich bislang noch nicht auf dem Tisch, gelesen über die Nachteile aber schon oft. Freue mich aber das es positive Erfahrungen dazu zu hören gibt, zumal die ersten UKW-Empfänger zu diesem Demodulatorsystem gehörten
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#18
Dann will ich auch mal Gratulieren, Glückwunsch, zum Abgleich und dem schönen Bericht.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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