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Grundig Party Boy 1958
#21
Schau doch mal im Plan nach, da muss man doch sehen wie die Röhrenheizung angeschlossen wurde. Ich würde sagen, das die Heizung einzeln ist.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#22
Wilhelm,
bei den meisten Röhrenkoffern, die auch ein eingebautes Netzteil haben, ist der Heizakku unabdingbar. Er wirkt für die Heizung als Spannungsstabilisiator von rund 1,2 bis 1,4V, je nach Ladezustand, damit die Spannung nicht hochläuft und er wirkt als "unendlicher" Elko, der die Heizspannung glättet.
Ein Akku, kann ja auch eine moderne R20 NiMh- Rundzelle sein, muß also unbedingt drin sein! Hast Du keinen zur Hand, dann mußt Du einen großen Elko (> 1000µF) und unbedingt zwei Leistungs- Dioden zur Spannungsbegrenzung in Durchlaßrichtung anstelle des NC- Akkus einsetzen!
Ohne diese Maßnahmen kannst Du dasselbe Problem wie Frank (Moschti) mit seinem Störsuchgerät kriegen, daß nämlich die Röhrenheizungen durchbrennen.
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#23
Mit großem Interesse habe ich die Beiträge zur Restaurierung des Party Boys gelesen!

Erinnerungen, tief verschüttet kommen da mit einem Mal hoch:
Mein Vater hatte so ein Kofferradio. Damals gab es eine Zusatzhalterung um das Radio als Autoradio betreiben zu können.
Insatlliert wurde die Metallhalterung unter dem Amaturenbrett in Kniehöhe des Beifahrers!! Mein Vater hat pausenlos neue Entstörsätze eingebaut, es lief nie störungsfrei und in den Kurven kippte der Sender eh weg .... ...
Da wir keinen Unfall mit dem Wagen hatten, blieben die Knie meiner Mutter heil Smiley26
Sorry für´s OT, das mußte gerade raus in die virtuelle Welt!
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#24
Es funktioniert !

@ Wolfram

Dein Tipp hat geholfen. Smiley14 Ich habe eine R20 NiMH-Zelle eingesetzt, das Gerät mit
dem Netz verbunden und der Brumm war weg. Vielen Dank, damit habe ich wieder
etwas wertvolles gelernt.

@ Frank

So wie ich es sehe, kommt auch die Heizspannung aus dem Netztrafo, aber Wolfram
hat die Erklärung dazu geliefert. Auch Dir vielen Dank.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#25
Hier noch mein Bericht über die Restaurierung des Grundig Party Boy 1958.

Nach dem Ausbau des Chassis begann (wer kennt das nicht) die Putzorgie, wobei sie sich hier überwiegend auf das Gehäuse bezog. Die Kunststoffbezüge
der Koffer-/Reisegeräte sind oft verfärbt, an den Ecken abgestoßen und fast immer an den Kanten vom Gehäuse abgelöst. Also erst einmal mit einem guten Kunststoffreiniger
die Außenhaut säubern. Ich verwende dazu "Lixtop" (was verwendet ihr?). Verfärbungen durch UV-Bestrahlung oder Hitze lassen sich damit natürlich nicht beseitigen.
Danach die Klebearbeit. Dafür verwende ich den Klebstoff "Ruderer L530" (erhältlich in Modellbaugeschäften). 1958 hat die Firma Grundig für alle Klebestellen im Gerät
sehr großzügig einen unbekannten Kleber verwendet, der vermutlich durch Alterung braun wurde. Auf den kommenden Bildern ist deutlich das großzügige Geschmiere zu erkennen.

Das Gehäuse besteht aus drei Teilen, der Frontplatte mit dem Lautsprecher, dem Mittelteil zur Aufnahme des Chassis und der aufklappbaren Rückwand.

Die Frontplatte

       

Das Mittelteil und die Rückwand

       

Bei der Rückwand waren die Antennen gangbar zu machen und nach teilweisem entfernen des alten Klebers die Verbindungs-Kupferbänder und der Messingrahmen neu zu befestigen.
Am Mittelteil war ein bisschen mehr Arbeit. Es war viel alter Kleber zu entfernen und die abgebrochenen Haltestifte der Frontplatte mußten teilweise ausgebohrt werden.
Bei der Frontplatte war der Messingrahmen des Lautsprechergrills verbeult und von den 8 Befestigungsstiften zum Mittelteil waren 6 Stifte abgebrochen und
unauffindbar. Hier mussten Ersatzstifte her.

   

Auf dem o.a. Bild kann man gut eine Bruchstelle erkennen. Als Ersatz entschied ich mich für die Aufformung von Kunststoffzäpfchen, die den Abstand zum Mittelteil
überbrücken sollten. Das Formmaterial war 2-Komponenten-Power-Knetmasse von Pattex. Die Verarbeitung ist einfach, ein Stück von der Knetstange abschneiden,
gut durchkneten und auf die gesäuberte und aufgeraute Fläche aufmodulieren. Die Endfestigkeit ist nach 24 Stunden erreicht. Danach kann das Modell
mechanisch weiter bearbeitet werden. Die Klebekraft auf dem Kunststoff der Frontplatte war ausreichend. Auf dem nachfolgenden, linken Bild sind die noch vorhandenen Stifte (grün)
und die neuen Knetstifte (rot) erkennbar. Auf dem rechten Bild ist die Frontplatte bereits mit dem Mittelteil verbunden. Hier wurde ein 2-Komponenten-Epoxykleber
verwendet.

       

Damit waren die Gehäusearbeiten erledigt aber die matten Messingkappen der Drehknöpfe wirkten störend, also wurden sie auf Hochglanz gebracht. Auf dem folgenden Bild
ein Knopf links im alten Zustand, rechts poliert.

   

Nach Ausbau des alten Deac-Akkus wurde vorübergehend ein moderner NiMH-Akku, Größe R20 in das parallel verdrahtete Batteriefach eingesetzt um den sonst vorhandenen
Brumm zu vermeiden (siehe auch den Beitrag von scotty in diesem thread). An dieser Stelle nochmals vielen Dank an scotty für den wertvollen Tipp.
Endgültig möchte ich den Deac-Akku entkernen und einen modernen Akku darin unterbringen. Dies aber später. Nachfolgend ein Bild von dem Akku-/Batteriekasten mit dem neuen Akku.

   

Abschließend noch einige Bilder von dem fertigen Gerät. Auf dem Lautsprechergitter unterhalb des Grundig-Kleeblatts fehlt noch der Messing-Winkel/Schwinge.
Das muß ich noch versuchen zu bekommen (vielleicht hat jemand von Euch so ein Ding rumliegen?)

       

       

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#26
Bei soviel Herzblutrestauration Wilhelm kommt in das Päckchen mit den Röhren auch noch das Grundig "Unteremblem" was ich noch gefunden habe. 50mm in der breite, ich hoffe es passt, und die drei Stifte sind auch noch drann.....

   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#27
Wunderschön gewordenThumbs_up
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#28
Tolle Arbeit! So ein Kofferradio kann mindestens soviel Arbeit machen, wie die großen Röhrenbrüder. Leider sind die Gehäusebezüge oftmals sehr viel schlechter wegen Beschädigungen und auch weil der alte Kleber unschön durchschlägt und das Material dunkel verfärbt (Sehr oft bei Metz Geräten).
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#29
danke, es freut mich, daß Euch der alte Knabe (Boy) auch gefällt.

@ Dietmar

prima, ich freue mich auf Deine Post

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#30
Nun ist er dank Dietmar außen komplett

   

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#31
Bitte Wilhelm, wie immer gerne geschehen!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#32
Hallo,
Achtung der Akku hat bei Netzbetrieb mehere Funktionen.
1. Er "spielt" Zenerdiode, bzw. Die Heizspanung wird begrenzt.
2. Er arbeitet änlich wie ein Ladekondensator, er entbrummt!
Wenn keine Trick-Schaltung mit Dioden eingebaut wird ist das Teil ein muß!

Viel Erfolg und Gruß
Wolfgang
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#33
Hallo Nachbar Wolfgang,

danke für die Erklärung des gewaltigen Brumms. Nach dem Tipp von scotty habe
ich einen neuen Akku eingesetzt und der Brumm war verschwunden.

Gruß aus Alsbach
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#34
Hallo Wilhelm,

Mit großem Interesse habe ich deinen Bericht zum Party Boy gelesen.
Besonders die vielen Infos zum Heizakku sind sehr interessant.
Bei mir war es noch nicht so wichtig, weil ich den Concert Boy ja erstmal mit Batterien und Monoakku getestet habe.
Ans Netz geht er erst, wenn ich die Siebelkos neu bestückt habe, da gibt es bei mir keine Kompromisse.

Bin sehr gespannt, was du mit dem DEAC machst. Ich wollte sicherheitshalber ein neues Gehäuse bauen. Das Etikett muss 'eh neu gedruckt werden, das zerfällt bei mir schon beim Ansehen zu Staub...


Viele Grüße,

Axel
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#35
@ Axel

ich habe den Akku entkleidet und die Umhüllung gescannt. Was ich am Ende damit mache, weiss ich noch nicht. Er lässt sich etwas laden, verliert aber
rel. schnell wieder die Ladung. Außerdem vermute ich, daß er wieder auskristallisiert und die Ferkelei mag ich nicht. Also werde ich event.
auch ein kleines Gehäuse bauen und bekleben. Solltest Du den scan brauchen, dann kann ich helfen.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#36
(09.04.2015, 18:24)Wilhelm schrieb: Nun ist er dank Dietmar außen komplett

Gruß
Wilhelm

Guten Morgen,

beim Blick in meinen Grundig-Bestand ist mir aufgefallen, dass der "Grundig-Flügel" an diesen Koffergeräten ca. 10 cm breit ist.
So vorgefunden am "Party Boy" und auch am "Teddy Boy".

   

Ein Blick in die Embleme-Kiste hat leider keine "Flügel" ohne Zusatz gebracht, ansonsten hätte ich das breitere Teil gerne zur Verfügung gestellt Smile

   
Schöne Grüße, Bernd
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