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Grundig Concert Boy 58 (?)
#1
Hallo,

Letztens ist ein kleiner seit langem gehegter Traum in Erfüllung gegangen.
Ein Röhren-Kofferradio.
Geworden ist es ein Grundig Concert Boy.
Da sie sich in den Baujahren nur recht wenig unterscheiden, habe ich erstmal nur eine vorsichtige Schätzung von 1958, anhand der auf den Teilen aufgedruckten Daten.

Für solche Geräte werden in gutem Zustand recht heftige Preise aufgerufen, also reichte es mit meinen bescheidenen Mitteln nur zu einem "Schrottgerät"...
Es ist ein recht wuchtiges Teil, mein Schwarzburg wirkt fast zierlich dagegen:
   

Äusserlich natürlich sehr unansehnlich.
Die Teleskopantennen fehlen, originale sind teuer, mal schauen, was die Zeit so bringt.
Die Messingteile sind angelaufen und verbeult.
Die Flecken sind mit normalen Mitteln nicht zu beseitigen, da ist wohl im laufe der Jahre der Kleber durchgeschlagen. Mal sehen, was mir dazu noch einfällt:
   

   

Die Skalenscheibe ist trotz abenteuerlicher Verpackung heil geblieben und gut in Schuss.
Die Jalousie fehlt auch, da werde ich nachbauen müssen:
   

   


Innen sieht erstmal alles erstmal recht brauchbar aus, die Ferritantenne muss natürlich noch wieder original mit Gummiringen befestigt werden:
   

Der Heizakku hat es natürlich erlebt, da kommt später ein NiMH im Nachbaugehäuse rein:
   

   

Die Schäden, die er hinterlassen hat, sehen im Foto schlimmer aus, als sie sind:
   

Interessant ist die Endstufe bei diesem Gerät, bei Batteriebetrieb "werkelt" eine DL96 und bei Netzbetrieb eine EL95. Das schafft...Wink:
   

Die Lautsprecherkabel wurden schon mal "professionell" verlängert, gottseidank hat dieser "Restaurator" nicht noch an anderen Stellen zugeschlagen...Wink:
   

Da freut man sich, diese Röhren waren wohl noch nie draussen...Smile:
   

Leider habe ich im Moment -bedingt durch die Saision in der Landwirtschaft- äusserst wenig Zeit für dieses Gerät.
Ein Probelauf musste aber erstmal trotzdem sein. Nach Tausch der wichtigen Kondensatoren z.B. der "Ero 100" und Elkos funktioniert er erstmal recht gut im Batteriebetrieb.

Ich werde weiter berichten. Für Tips bin ich zwischendurch natürlich sehr dankbar.


Viele Grüße,

Axel
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#2
ein schönes Gerät, aber da hast Du Dir richtig Arbeit gekauft. Toi, toi, toi!

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#3
Das hatte ich auch im "Beobachten", hab mich aber dagegen entschieden - zu viele Fehlteile. Freut mich, daß Du den Mut hast, Dich dem Gerät anzunehmen.
Und ja - in vollständigem Zustand sind die wirklich jenseits von gut und böse...
Gruß,
Uli
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#4
Hallo ihr beiden,

Ja, viel Arbeit und mechanische Fehlteile.
Aber ich habe Zeit und und die Mechanik liegt mir eigentlich ganz gut.
Antennen passen auch erstmal andere und mit der Jalousie fällt mir sicherlich was mit Kunststoffstreifen ähnlich dem Original ein. Mal schauen.
Ich habe erstmal nur Bestandsaufnahme gemacht und über Sommer ist er so wie er ist ins Regal gewandert.
Gehäusemässig habe ich im RM.org schon bissel was gelesen, was man so machen kann.
Elektrisch funktioniert er ja schon mal.Smile
Es ist trotzdem noch viel zu tun, bis er "alltagstauglich" ist.


Erstmal viele Grüße,

Axel
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#5
Glückwunsch zu dem schönen Gerät! Sicher viel Arbeit, aber darum kaufen wir uns die Dinger doch Wink Bin gespannt, wie Du die fehlende Jalousie ersetzen wirst. Das wird wohl die größte Herausforderung bei diesem Gerät.

Die Flecken sind leider durchgeschlagener Kleber, der mit der Kunststoffbespannung chemisch reagiert hat. Das ist leider auch oft bei den alten Metz Koffergeräten. Da bleibt nur: entweder nur reinigen und die Flecken lassen, oder mit passender Farbe neu einfärben.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#6
Hallo Axel,
ein tolles Gerät, aber mit vielen Tücken. Habe auch eines davon.
Was die Flecken betrifft gibt es nur drei Möglichkeiten. Lassen wie es ist, Lackieren (aber unbedingt vorher Grundieren!), oder Neubezug mit Kunstleder. Ich habe mich für den Neubezug entschlossen.
Bin schon gespannt wie es bei Deinem Concert-Boy weitergeht. Wann kommt der angekündigte Bericht?
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#7
Hallo Claudio,

Der Conzert Boy fristet nun schon seit drei Jahren sein Dasein unfertig im Regal.
Die Gehäusearbeiten lassen mich zur Zeit von einer Fertigstellung zurückschrecken... Blush

Es wartet auch noch ein Bajazzo 8 auf Fertigstellung, da ist das Gehäuse im besseren Zustand.
Mal schauen wann ich dort anfange, vielleicht wenn ich Rentner bin...? Wink

Im Moment beschäftige ich mich mit den großen Stereogeräten, ala Capri und Tannhäuser.


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#8
Das ist genau das Problem mit solchen Geräten, die man in der Euphorie, ein bestimmtes Modell unbedingt haben zu wollen, in einem solchen Zustand kauft. Nennen wir das Kind ruhig beim Namen: Diese Concert-boy ist im Schrottzustand. Er taugt vernünftigerweise nur als Teileträger - wenigstens für die Teile, die noch vorhanden sind.

Gerade an die noch jungen Sammler kann ich nur appellieren:
Überlegt euch genau, ob ihr wirklich eine Gammelkiste kaufen wollt!
Erstens: In eine Gammelkiste müsst ihr viel, viel Arbeit investieren!
Zweitens: Vielen Fehlteilen werdet ihr für alle Zeiten hinterherlaufen! Meist vergeblich!
Drittens: Selbst wenn das Werk jemals vollendet sein wird, wird es niemals gegen ein original guterhaltenes Exemplar "anstinken" können, denn viele Teile werden nicht original sein!
Viertens: Es wird darum immer ein Bastelexemplar, wenn auch unter Umständen ein gutaussehendes, sein! Diese Tatsache wird auch für immer den Wert im Keller halten! Die Investition in Zeit und Geld wird also niemals einen Gegenwert bilden!

Als Beispiel der oben gezeigte Concert-Boy: Wenn Axel in jemals in einen schönen Zustand versetzt, was hat er dann (außer viel Arbeit gehabt)? Er hat einen Concert-Boy mit nicht originalem Kunstlederbezug, nicht originaler improvisierter Jalousie ohne den originalen Messinggriff, und er hat dann nicht originale Antennen. Dieses Unikum würde ihm, wenn er ihn dann mal loswerden wollte, beispielsweise weil ihm ein schönes originales Exemplar über den Weg läuft, kein Mensch, wenigstens kein Radiosammler, für nennenswertes Geld abkaufen!

Deswegen überlegt euch solche Aktionen gut! Investition in Schrott ist immer eine schlechte Investition.
Und wenn ihr mich nun fragt, wie man zu seinem Lieblingsmodell kommt ohne furchtbar viel Geld auszugeben? Dann habe ich eine klare Antwort: Geduld!
Ich besitze auch diesen Concert-Boy, sogar im seltenen grün. Habe ich vor ein paar Jahren auf einer Radiobörse gekauft. Für 30 Euro in Topzustand. Warum nur 30 Euro?
Erstens: Eine Radiobörse ist nicht ebay. Zweitens: Das Radio spielte nicht. Drittens: "Das Ding ist aus den Fünfzigern" erklärte mir der Verkäufer mit verächtlichem Ton. 50er Jahre war für ihn Bockmist, ihn begeisterten nur Vorkriegs-Spitzenklassegeräte. Er hatte seinen Verkaufsstand voll mit edlen Stücken aus den 20er-Jahre und frühen 30er Jahren.

Watt dem einen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall!

Zur Nachahmung empfohlen von

Stefan
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#9
Hallo Stefan,

Ja, da hast du wohl Recht...
Jedenfalls wenn jemand ein Gerät sucht, das schnell wieder in guten und originalen Zustand zu versetzen ist.

Mir ging es damals um die Technik der Röhrenkofferradios, ich fand das irgendwie g... und das Chassis läuft ja auch.
Aber nochmal würde ich mir sowas wohl auch nicht kaufen.
Wie gesagt, mich jagt nichts, irgendwann kriege ich vielleicht Lust die Sache in Angriff zu nehmen und wenn nicht... pffft, ist dann so. Wink


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#10
Hallo Axel,

habe auch einen Grundig Concertoy, den 59 ziger. War bei deinem keine Rückwand dabei?  Die beiden Concerboy´s unterscheiden sich nicht. Auf meinen Bauteilen stand zwar 58, war aber ein 59 ziger. Bei meinem Concertboy schlägt ebenfalls der Kleber oben am Griff durch, war damals als ich ihn bekam, nicht. Meiner hat dieselbe Gehäusefarbe wie deiner, ist ärgerlich. Musste meinen elektrisch auch überholen. Das Litzenband, was die Masse ist, habe ich durch Entlötsauglitze ersetzt, vorsichtig gelötet, damit die Litze sich nicht mit Lötzinn zusetzt. Lautstärke und Klang sind gut, auch die Empfindlichkeit auf UKW ist gut. Batteriebetrieb ist mit 9,5 mA das sparsamste Kofferradio was ich habe.
Viel Spass bei der Instandsetzung wünscht

Rembrandt
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#11
Oder Du findest ein besseres Gerät, bei dem Dein jetziges als Organspender dienen kann. War bei mir auch schon oft so.

Frisst ja kein Brot im Regal.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#12
Nachtrag,

gemeint war bei der geringen Stromaufnahme natürlich der Anodenstrom des Gerätes im Batteriebetrieb bei 90 Volt / 85 Volt von nur 9,5 mA.
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#13
Hallo Rembrandt,

Nein, eine innere Rückwand war nicht dabei.

Schon klar mit den 9,5 mA bei Batteriebetrieb..., Heizstrom kann es ja nicht sein. Wink


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
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