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Luxemburg auf 230 KHZ, die damaligen Auswirkungen
#1
Hallo Freunde,

ja, es ist lange her. In der Vorkriegszeit hatte Luxemburg einen Langwellensender, der als der Stärkste Europas galt. Er sendete auf dem Langwelle 230 KHZ. Welche Auswirkungen das sewinerzeit hatte, will ich Euch kurz schildern. Beim Telefunken Nauen 330 ist das ja schon beschrieben worden. Hier war beim Empfang des MW-Bereiches die Zwischenfrequenz 232 KHZ. Also kam dieser Langwellensender direkt auf ie ZF-Stufe und beim Empfang der Mittelwelle störte auf dem ganzen Band der Sender Luxemburg, was zum Übererlagerungspfeifen führte. Wenn man sich nun die Abgleichanweisungen für die alten Vorkriegssuper ansieht, stellt man fest, dass diese für das Gebiet "Rheinland" etwas geänderte Zwischenfrequenzen angeben. Normalerweise wurde als ZF die 468 KHZ angegeben. Im Rheinland verwendete man Frequenzen um die 475 KHZ. Wie kommt das nur. Die 1 Oberwelle von 230 KHz ist nun mal 460 KHZ. Nun hat jeder Super einen Saugkreis, um HF-Einstrahlungen auf die ZF zu verhindern. Trotzdem kam es, zumindest im Rheinland, zu besagten Überlagerungsstörungen. Deshalb findet man an vielen Alt-Supern einen Stempel mit der eingestellten ZF. Erwähnen sollte man nun noch, dass es auch Super gab, die mit einer ZF von 128 KHZ arbeiteten. Das waren viele Philips-Radios. Der Schaub-Spitzkühler hatte sogar eine ZF von 1600 KHZ.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Hallo Andreas Smile

Das ist eine interessante Sache für mich. Vielen Dank für Deine Erläuterungen. Wie kommt es, daß
eine LW~Frequenz das ganze MW~Band stören kann? Oder liegt das daran, weil beides AM~Bänder sind?

Beste Grüße von Peter

(derzeit wieder öfter bei Radio Luxemburg, allerdings nicht "On~Air", sondern auf Kabel~Radio)
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#3
Peter, steht doch oben! Der LW-Sender sendet auf der Zwischenfrequenz, die die MW-Radios genutzt haben. Darum ist's auch egal, welchen MW-Sender Du hören willst, die ZF ist ja für jeden Sender gleich.
Ganz grob für Laien (viel besser weiß ich das selbst nicht) ZF: Die Frequenz, auf die in der Mischstufe das Musiksignal des Senders gemixt wird. Die ZF mit den "Nutzdaten" drauf wird dann im Radio weiterverstärkt und verarbeitet. Das wird gemacht, damit man unabhängig von der gewünschten Senderfrequenz immer die selbe Frequenz in den Bandfiltern der ZF-Stufen verwenden kann. Sonst müssten mit jedem Senderwechsel auch die Bandfilter mit abgestimmt werden, was ziemlich kompliziert wäre. Außerdem war die ZF deutlich kleiner als die Senderfrequenz und damit leichter zu verstärken.
Später wurde die MW-ZF einfach höher als die höchste LW-Frequenz gelegt und das Problem war weg.
Auf UKW hast Du ein ähnliches Phänomen: Dreh mal an einem Radio einen Sender bei ca 88MHz rein und bei einem anderen 10,7 MHz (=UKW-ZF) höher. Wirst Du auch schöne Störungen merken Smile
War das ungefähr richtig?
Gruß,
Uli
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#4
Hallo Peter und Uli,

ja, Uli im Prinzip schon richtig, aber ich will das nochmal etwas verdeutlichen. Also die Zf entsteht folgendermaßen. An der Mischröhre werden zwei Signale verarbeitet. Einmal die Sendeenergie, also die an der Antenne anstehende Ernergie und einmal das vom Oszillator erzeugte hochfrequente Signal. Dieses arbeitet auf AM-Betrieb um die 468 KHZ höher als die eingestellte Senderfrequenz. So, wie Uli nun schon schreibt, entsteht die Zwischenfrequenz, man kann schon sagen das Nutzsignal. Dieses kann dann geradeaus verstärkt werden und wird zum Schluß demoduliert, also gleichgerichtet.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Hallo,
ich hoffe, es ist nicht "illegal". Aber hier mal ein Link auf Wikipedia, wo der "Super" heterodyne Empfänger sehr ausführlich und relativ gut verständlich beschrieben ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberla...%C3%A4nger
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#6
Hallo Ihr Guten Smile

Vielen Dank für Eure Hinweise. Nun versteh ich das schon besser, hab mir auch schon mal Scotty's Link
durchgelesen. Werde den aber nochmal in Ruhe durchlesen.

Das Experiment von Uli konnte ich noch nicht hinkriegen. Ich hatte auf dem Tonfunk W125H mal auf UKW
einen Sender Nahe 88 MHz eingestellt,
und eine Etage tiefer (im Regal) das Loewe 735W bei 98 - 99 MHz => Nix mit Störung... Huh

Nun hab ich gesehen, daß die ZF's meiner Radios einigermaßen unterschiedlich sind:
Loewe 735W => ZF: 10700 kHz (UKW)
Tonfunk W125H => kann ich keine ZF~Angabe finden...
Stassfurt Onyx II => ZF: 6700 kHz (UKW).

Vielleicht muß ich mal neuzeitliche Radios dafür nehmen?

Hab jetzt leider keine Zeit, aber ich versuch das später oder bei Gelegenheit nochmal.

Erstmal herzlichen Dank = spannende Kiste Cool

Viele Grüße, von Peter
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#7
Heut Abend hab ich kurzerhand ein anderes Experiment gemacht:

Einen UKW~Sender eingestellt, und mal spaßenshalber meinen FM~Transmitter auf dieselbe Frequenz
justiert => und zack: ist der Sender weg, und bloß noch der Transmitter zu hören.

Das hat natürlich nix mit der Zwischen~Frequenz des Radios zu tun,
aber ich war mal neugierig zu erfahren,
was passiert, wenn ich 2 Frequenzen übereinander lege Big Grin

Die andere Geschichte müßte Uli mir noch mal genauer erklären,
wie ich da rangehen müßte (sorry bin halt Laie...).

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#8
Hallo Peter,

Du alter StörerWink Also es ist so. Wenn Dein Radio auf 88 MHZ eingestellt ist und eine ZF von 10,7 MHZ hat. Dann kommt auf ca. 98,7 MHZ ein Sendesignal, das aber keinen Ton und auch keine Störung hat. Der Oszillator im Radio sendet in dem Falle 10,7 MHZ höher als der eingestellte Sender. Wenn natürlich auf dieser Frequenz (98,7 MHZ) ein starker Sender ausstrahlt, wirst Du ihn nicht zum Verstummen bringen. Ist diese Frequenz nicht belegt, erscheint das so, als sei plötzlich ein Sender eingeschaltet worden, der keine Signal (Sprache, Musik) ausstrahlt. Man sagt, der Sender ist"unmoduliert"
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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