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Verstärkerzug (Phono-, Linevor-, Endstufe)
#1
Mir ist gerade bei der Durchsicht von Bildern aufgefallen, dass ich meinen Phonoprä noch gar nicht offiziell vorgestellt habe.
Wohl aber hatte und habe ich einige Probleme mit ihm:
http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=405

Nun will ich ihn und die weiteren Teile aber erstmal vorstellen.

Wenn man nun einmal Plattensammler ist, dann soll es bitteschön von der Nadel bis zum Lautsprecher röhrig zugehen.

Daher griff ich als erstes Röhren Projekt seit 10 Jahren und dem 2. überhaupt zu einem Phonoprä trotz vieler Warnungen im Netz, dass diese Stufen aufgrund der hohen Verstärkung so ihre Probleme haben können.

So find das Elend denn schon damit an, dass ich statt die Kanäle gleich aufzubauen, die Bauteile kunstvoll symmetrisch angeordnet habe.

Von einem Kollegen ließ ich mir Röhren aufschwatzen, die eigentlich nicht vorgesehen waren, das war der zweite Fehler. Statt ECC 83 6N2P und Statt ECC 88 arbeitet PCC89 da drin.

Der dritte Fehler, der auch heute noch die meisten Probleme macht ist die ebenfall aufgequatschte Leiterplatte mit minikleinen Kupferringen statt anständiger Leiderbahnen, die sich schnell lösen und dafür sorgen, dass das Kind wohl immer mal Kontaktprobleme haben wird.

erstmal einige Bilder aus dem frühen Stadium


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Ab dem Punkt, wo die Elkos dazukamen wars mit der Symmetrie ganz aus, und es gab Platzprobleme. Dummerweise habe ich die Röhren so hingedreht, dass die Anschlüsse dort hinzeigen, wo das Signal liegt, was nachher im Betrieb optisch doof aussieht.

Bei der ersten Probe fackelte denn auch gleich die Heizleitung ab. Mit einer neuen Heizleitung, als alle Röhren arbeiteten, aber es war nix zu hören. Spannungen lagen an - es passierte nichts. Also das Ding gegriffen und in die nächste Ecke geschmissen. Mittels des vorerwähnten Kollegen wurde der Fehler dann gefunden. Durch den Einbau der Elkos an die falsche Stelle der Anodenleitung wurde das Signal kurzgeschlossen.
Als das behoben war funktionierte die Schaltung an sich schonmal.


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Nun kommt der Kollege wieder ins Spiel, der mir eine Spannungsregelung mittels Halbleitern andrehte. Wollte ich zwar nicht, es sollte ja halbleiterfrei sein, aber wenn man keine Ahnung hat, muss man erstmal nehmen was man kriegt. Da die Halbleiter ganz schön warm werden musste nun auch noch ein Kühlkörper dran. Erst danach konnte es an die Gehäuseherstellung gehen. Hierbei habe ich jeweils DIN und Cinchanschlüsse verwendet, damit man keinen Adapter benötigt. Für den Anschluss der Spannungen dient ein verpolungssicherues Steckersystem vom Hirschmann.


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Und so ist das Gerätchen, mit einigen Aussetzern seit 3 Jahren in Betrieb.
hier Bilder vom ersten richtigen Test

       

Thommi
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#2
Und weiter gehts.

Nachdem ich nun über 2 Jahre dieses kleine Gerätchen mit einem Experimentiernetzteil betrieben habe, wollte ich nun endlich ein Netzteil für die ganze Geschichte haben. Dafür hatte ich mir kurz nach dem Bau der Phonovorstufe eine Grundplatte gesägt und durch ein Forenmitglied ein Netzteil vom Oberon erworben.


.jpg   1 Aufbau.jpg (Größe: 75,27 KB / Downloads: 294)

Jetzt stellte sich die Frage, wie man es nun anfängt, dieses dafür zu nutzen.
Da der Phonoprä nicht mit 6,3V beheizt werden kann, durch die Spannungsregler und die PCC Röhren benötigt man 9-12V, blieb nur übrig, das Gehäuse so zu konzipieren, dass ein zweiter Trafo, der für diese Beheizung zuständig ist, mit hineinpasst. Diesen habe ich günstig auf Ebay erworben.

Jetzt stand als nächstes viel lesen auf dem Plan, da der Oberontrafo keine Mittenanzapfung hat, wie man denn nun da einen Röhrengleichrichter einbauen kann. Ich habe mich dann dazu entschieden, die beiden vorhandenen Selentürme zu nutzen, um eine Mittenanzapfung Halbleiternd herzustellen. Dazu gebe ich die Wechselspannung nicht, wie ursprünglich auf die Mitte der Selene, sondern auf die Enden, die Mittelanzapfung bleibt frei.

Für die Siebung nutze ich den ursprünglichen Becherelko des Oberon. Für die Gleichrichterröhre sind 50µF aber zuviel. Durch Umnutzung des 75Ohm Widerstandes vom urspünglichen Netzteil wird dieser Elko nun langsam befüllt.


.jpg   2 Aufbau.jpg (Größe: 77,74 KB / Downloads: 298)

Und wie zum Trotze passierte beim ersten Versuch bis auf, dass die Röhre heizte wie vorgesehen nichts, keine Spannung da. Es stellte sich heraus dass die EZ90 und deren russisches Äquivalent 6ц4 von den Daten her identisch sind, vom Schaltbild her etwas anders. Nach Umlötung war nun auch die Spannung vorhanden.
Nun war vom Bechelko (2x 50µ) noch eine Seite übrig, diese wird im Oberon über einen Teil des AÜ als Drossel mit der anderen verbunden. Ich hatte aus einem zerlegten TV noch eine Netzdrossel über. Ob diese ideal hierfür ist, kann ich mangels Wissen hierüber nicht sagen. Ich habe sie erstmal eingebaut.

Jetzt ergeben sich am Ausgang 295V Gleichspannung, etwas zuviel. Vermittels eines Widerstandes werden diese auf 245V reduziert. Der Phonopre ist sehr gutmütig und kann etwa im Bereich von 250 - 270V Anodenspannung betrieben werden.

Als das soweit geschehen war lief gleich der erste Versuch erfolgreich, kein Brummen im Signal, alles wunderbar.

Die weiteren 2 Ausgänge an dem Netzteil sind für die späteren Verstärkerstufen schon vorgesehen und verdrahtet, aber noch spannungsfrei. Weitere Bilder gibts später.

Thommi
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#3
Hallo Thommi,
schöne Holzarbeit. Habe ich das richtig verstanden, dass Du aus diesem Netzteil auch noch die Klangregelstufe und die Endstufe versorgen möchtest?
Das könnte dann aber höchstens EL95SE in Stereo werden.
Für die Belüftung würde ich zumindest die Hälfte einer Seite, ggf. der Rückseite aus Opa-Wolle-Blech machen; so ein Trafo und die Siebwiderstände werden auch warm und sehr warm, wenn die Wärme nicht raus kann.
Wie schon erwähnt, habe ich hier noch einige Metallgehäuse und auch Opa-Wolle-Blech, kannst Du gerne für lau haben, wie auch sonstige Teile. Ich räume mal wieder auf.
Viele Gruesse und gutes Gelingen,
Jean
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#4
Huhu,

ja genau so soll das laufen, alle weiteren Komponenten auch von dort versorgen. Bisher ist das für das Netzteil eine Spielerei, der Phonoprä zieht grade mal 8mA

hier sieht man die angedachte Versorgung. Mit dem Schalter hinten kann man den 12V Heiztrafo abschalten, falls man die Phonostufe nicht verwenden will.


.jpg   4 Rückseite NT.jpg (Größe: 67,7 KB / Downloads: 234)

Im Inneren sieht es nicht aufgeräumt aus, da muss ich später noch nachbessern. Die Verteilung wird über die Lüsterklemme gemacht. Die rote Brücke kann entfernt werden um den Anodenstrom zu messen.


.jpg   5 Innen NT.jpg (Größe: 73,04 KB / Downloads: 235)

Thommi
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#5
Hi Thommi,
bitte vergiss neben dem Anodenstrom nicht die Heizleistung, die läuft auch letztendlich über die Primärwicklungen der Netztrafos.
Ich weiss nicht, aus welchem Radio Das Hauptnetzteil stammt, aber ich schätze es war ein RFT-Standardgerät mit einer EL84 in der Endstufe, die weit unter ihrer max. Belastbarkeit betrieben wurde.
Mit der Stromversorgung der Stereo-Endstufe könnte es damit tatsächlich knapp und zudem sehr warm werden.
Ich bin der Letzte mit der Berechtigung zum Klugscheissen, aber fände es zielführender, sowas besser belüftet und aus Metall zu bauen.
Wenn Du von mir nichts geschenkt haben möchtest, ist das OK, keiner muss mich kennenlernen, der es nicht will. Aber dann kauf doch bei Eb_y anstatt lauter Kleinkram lieber gleich einen modernen Trafo, der der gewünschten Leistung und den heutigen Sicherheitsanforderungen entspricht. Alte Trafos gehen in die Knie, wenn man sie dauerhaft an der Belastungsgrenze betreibt.
Viele Gruesse,
Jean
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#6
Moin,

woher der Trafo stammt, steht doch oben. Ich vermute, dass dieser Trafo auch bei der Stereovariante des Oberon verwendet wurde. Da müßte ich aber noch mal nachsehen. Wenn das der Fall ist, verträgt er 2 EL84 und noch so bissel Kleinzeug.

In dem Plan der dem Bau der weiteren Stufen zu Grunde liegt (Radio-Praktiker, kleines Stereo-Praktikum) ist ein EL84 Gegentakt vorgesehen. Ob ich den wirklich baue, gerade im Hinblick auf die Kosten der Übertrager etc. muss ich mir später noch durch den Kopf gehen lassen.

Hier ging es darum überhaupt mal die einzelnen Teile aufzubauen und Erfahrungen zu sammeln. In seiner jetzigen Gestalt wird das Netzteil vermutlich auch nicht auf ewig bleiben. Es sollte funktionieren und berührungssicher sein. Beides ist momentan der Fall

Thommi
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#7
So,

meine Lieben jetzt geht es an die Linevorstufe. Nachdem meine Referendariat nun erfolglos beendet ist habe ich nun Zeit wieder mich Eigenbauten zu widmen. Den hier entstehenden Vorverstärker mit Klangregelung habe ich 1999 in sehr vermurkster Form ohne Kenntnisse irgendwelcher Bauteile schon einmal gebaut. Er funktioniert zwar, ist aber nicht betriebssicher.

Deswegen soll nun als nächstes Gerät meines D-Zuges ein anständiges Gerät entstehen. Den Rahmen inklusive Bodenplatte baute ich vor einigen Jahren, dort sollte die Phonovorstufe hinein, allerdings war deren Platzbedarf zu groß.
.jpg   VV 1.jpg (Größe: 74,84 KB / Downloads: 162)


Auch die Deckplatte entstand vor etwa 4 Jahren im Planungsprogramm von Schaeffer. Es galt, einige Fehler der Phonovorstufe zu vermeiden.
1.) deren Deckplatte biegt sich sehr leicht - deswegen wählte ich diesmal 1mm mehr Dicke (3 mm gesamt)
2.) die Röhrensockel auf der Platine haben immer noch hin und wieder Kontaktprobleme, dewegen kamen nur noch direkt auf dem Chassis montierte Sockel infrage mit
3.) einer festen Verdrahtung ohne Platine, die sich im Allgemeinen als immenser Nachteil erwiesen hatte.
4.) vorher ausprobieren, dass die Röhren richtig stehen, damit man auch alles glühen sieht.
5.) größere Schaubenlöcher nutzen, die waren beim Phono vv auch etwas klein.

40 Euro und einige Tage später kam dann mein Deckel, nun mussten erstmal Schrauben gesucht werden und gleich einmal die schon lange parat liegenden Röhrensockel eingebau werden.
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Abends begann ich dann den ersten Sockel ansatzweise zu verdrahten. Die die Sockel einen Massepunkt in der Mitte haben beschloss ich diesen zu nutzen und wo immer möglich direkt an den Sockel zu löten.
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Nach etwas Suchen wurde der zweite Röhrensockel auch aufgetrieben und bedrahtet, Schrauben im Baumarkt besorgt und Löcher ins Gehäuse gemacht. Dann wurden zuerst die Buchsen eingesetzt. Zu den Din Buchsen soll später noch je ein Cinch-terminal parallel geschaltet werden - nur hatte Reichelt keine lieferbar. Wie man sieht habe ich bei der ersten Buchse nicht wirklich gemessen aber irgend ne Macke haben meine Projekte ja immer.
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Hier ist nun der Stand von gestern, die Heizung is schonmal angetüdelt. Vorn fehlen noch die Durchbrüche für die Regler und den Mono-Schalter.
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#8
Hallo Thommi,
ich bin ein kompetenter Experte im Falschmachen, soll heissen, nichts von dem, was ich kritisiere, habe ich nicht schon selbst verbockt; die Röhren-Fassungen kannst Du in die Tonne kloppen, sie werden Deine Röhren mechanisch sprengen und für unsichere Kontaktgabe sorgen. Nimm lieber welche aus alte Schlachtchassis, auch wenn die nicht so cool aussehen.
Und sag mal, Du betonst so oft, dass Du wenig Geld hast? Dann bezahlst Du so einen Haufen Geld für ein paar Löcher?
Die Röhren sollten so stehen, dass sie auf kürzestem Weg mit der Peripherie verbunden werden können. Egal, wo was glüht.
Zeig doch bitte mal ein Schaltbild, was Du überhaupt bauen möchtest, dann können Dir die Experten hier auch so helfen, wie sie mir geholfen haben, bei meinen Basteleien.
Viele Erfolg,
Jean

PS: Ich habe gestern, vor Antons Besuch, ein abgebranntes Irgendwas-Messgerät geschlachtet, habe massenhaft hervorragende Röhrenfassungen, metrische Schlitzschrauben, Lötleisten und sonstwas alles an elektrischen und mechanischen Teilen geborgen. Sowas gibt es in der Bucht immer wieder für kleines Geld, weniger, als was man zum E-Markt trägt und von ausgezeichneter Qualität.
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#9
Was ist Referendariad? Meine Beileid.
Gruß,
Ivan
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#10
Moin,

Referendariat ist der 2-jährige, ab Sommer 2014 nur noch 18-monatige Vorbereitungsdienst, der mit dem 2. Staatsexamen endet. Wenn man das besteht ist man Lehrer.

BTT: Nunja, die Fassungen liegen auch schon lange rum, und die Löcher nebst geschnittenen Gewinden hatte ich dafür ja geplant....ich gebe allerdings zu, die sitzen verdammt stramm.  
By the way, vielleicht, editierst du deinen Beitrag und nimmst das Zitat raus, dieser Fred ist (durch blöde Plannung meinerseits) eh schon so unhandlich.

.jpg   Line VV Schaltplan.jpg (Größe: 92,3 KB / Downloads: 94)

Thommi
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