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Selbstbauprojekt Trennstell-Transformator
#1
Obwohl ich bisher ohne Trenntrafo ausgekommen bin, hat mich die Diskussion über Stelltrafo und FI-Schutzschalter dazu bewogen,
ein neues Bastelprojekt, nämlich einen Trenntrafo mit nachgeschaltetem Stelltrafo zu beginnen. Außerdem habe ich noch zwei Röhrlinge und
einige Transistorgeräte mit integriertem Netzteil in der Warteschlange zur Werkbank. Und da man nach bekannter Weise mit der Zeit die
Gefährlichkeit der Netzspannung verdrängt, war es an der Zeit, etwas in die eigene Sicherheit zu investieren.

Das Konzept war schnell aufgestellt und die notwendigen Teile überwiegend vorhanden. Durch einen "administrativen Tipp" konnte
ich (trotz meiner Abneigung gegen diese Handelsplattform) über die Bucht-Kleinanzeigen einen Trenntrafo 230 V, 2 A zu einem fairen
Preis erstehen. Der Stelltrafo kommt von einem angenehmen Bastelkollegen aus Berlin, das Gehäuse, ein sehr stabiles Al-Gehäuse,
war ehemals ein Prüfgerät für MC-Steuerungen und das Instrument wurde für 3,99 € aus Tschechien geliefert (ein Restposten).

Hier die Teile:

   

Auf dem folgenden Bild sind TT (Trenntrafo) und ST (Stelltrafo) im Gehäuse eingebaut, viel Platz ist nicht mehr.

   

Die Front- und die Rückplatte werden wieder verwendet. Dazu werden zuerst die notwendigen Durchbrüche in der Al-Platte gemacht. Dann
wird eine Deckplatte aus Kunststoff auf die Al-Platte geklebt und die gewollten Durchbrüche und Löcher im Kunststoff von der Rückseite
aus herausgearbeitet.

       

       

Bei der Verdrahtung wurde konsequent Litzendraht 1,5 qmm verwendet. Die Verbindungen sind entweder verlötet oder es wurden
verschraubte Kabelösen oder Lüsterklemmen verwendet. Die Kabelenden wurden gegen aufspleisen gesichert und selbstverständlich
wurde das Gehäuse geerdet.

       

So ist es nun fertig und wird mir hoffentlich gute Dienste leisten.

       

Da die Beschriftung noch fehlt, zur Erklärung:

Die linke Steckdose ist die Sekundärseite des ST, also 0 bis 230 V, 1 A. Die rechte Steckdose ist die Sekundärseite des TT, also 230 V, 2 A.
Beide Steckdosen sind ohne Schutzkontakte. Auf der Rückseite ist der Einstellknopf für den ST. Er mußte aus Platzgründen hinten
angeordnet werden. Der Ausschalter ist zweipolig, die Sicherungen sind nach den schwächeren Trafo (ST) dimensioniert. Das Instrument zeigt
die sekundäre Spannung des ST an.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#2
Hallo Wilhelm,

ach, wie Ihr immer so schön diese Metallgehäuse bearbeiten könnt. Das sieht hinterher immer so schön professionell aus. Ich bin immer wieder so neidisch Ich muss da immer auf Holz zurück greifen. Deshalb sehen meine angefertigten Geräte immer etwas urig aus.

Aber was mir an dem schönen Gerät auffällt: Wäre es nicht angeraten, hier noch ein Amperemeter zu berücksichtigen? Ich sehe das bei meinem Regeltrenntrafo so. Wenn ein angeschlossenes Gerät eine erhöhte Stromaufnahme durch Kurzschluß hat, dann schießt der Zeiger des Amperemeter gleich nach oben. Ein guter Indikator ist das alle Mal. Wilhelm nur mal so als Anregung. Platz wäre ja noch. Übrigens für mein Gleichstrom-Netzteil habe ich das identische Voltmeter vom tschechischen Restpostenmann.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Hallo Andreas,

danke für Deinen Beitrag. Immer, wenn ich mir Deine Arbeiten mit Holz und Gehäusen ansehe, bewundere ich Dein Geschick damit und das geht bestimmt nicht nur mir so.

Die Anregung mit dem Amperemeter nehme ich gerne auf. Ursprünglich wollte ich ganz profan eine Vorschaltlampe dahinter hängen. Aber ein Instrument ist natürlich aussagefähiger. Nur mit dem Platz wird's wahrscheinlich knapp.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#4
Eine Frage, wieso ist Stelltrafo am Hinten eingebaut ?

Ich hätte ihm mit Blech und Abstandshalter zu Front einbauen, dass es am Front gestellt wird.

Ich habe meiner Trennstelltrafo auch selbst gebaut, allerdings ist bei mir 100% Altteil drin (d.H. alles aus Arbeitsgeber Schrottgerät ausgebaut und weiterverwendet)

Grüss
Matt

   
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#5
Hallo

Ist doch schön geworden.
wäre eine Anbringung des Stelltrafos nach oben hinter die Steckdosen möglich gewesen, oder lässt das der platz nicht zu.?
Gruß Helmut
----------------
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#6
Hallo Werner,

Nur mal meine Gedanken, auch wen ich hier anecken sollte:
Ein zu kleines Gehäuse ist bei Selbstbauprojekten der Anfang allen Übels...
Man muss da die Komponenten so anordnen, das sie in das Gehäuse passen, aber nicht stimmig zu bedienen sind.
Ein großes Gehäuse, -sei es auch etwas teurer- ist da eindeutig die bessere Wahl. Und ich denke, wir haben auf der Werkbank doch genügend Platz? Zur Not in ein Regal mit dem Teil?
Z.B. ein 19 Zoll Gehäuse gibt es in passender Bauhöhe und auch Tiefe. Alle Teile schön nebeneinander angeordnet, von vorn zu bedienen und zu stecken. Gibt es auch recht billig bei Ebay... (Deine Abneigung kann ich übrigens nicht nachvollziehen).Wink
Man kann dann die Komponenten so anordnen, das man das Gerät hinterher auch ergonomisch bedienen kann. Es bleibt auch genügend Abstand, damit sich die Bauteile nicht übermäßig erwärmen.

Mein Lob gilt aber auch deiner mechanischen Ausführung und Gehäusebearbeitung, wirklich sauber gemacht.

Was ich allerdings gar nicht leiden mag, sind diese isolierten -ich nenne sie mal- "Quetschverbinder aus dem Baumarkt".
Sie sehen im 230 Volt Bereich einfach Sch... und unprofessionell aus und im KFZ Bereich erst recht. Es muss hier zwar nicht so sein, aber in KFZ sorgen sie schon nach kurzer Zeit für Fehlerquellen. Nach dem Quetschen verlöten wäre ja noch ok, aber das Aussehen bleibt.
Das ist aber nur meine ganz persönliche Abneigung, wer diese Dinger ok findet, von mir aus gerne.


Viele Grüße,

Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#7
Für Matt und Helmut

@ Matt

Die Achse des Stelltrafos nach vorn zu führen hätte eine 2. seitliche Achse bedeutet, das war mir zu aufwändig. Das Gehäuse ist zu schmal.

@ Helmut

Den Stelltrafo reinhängen wäre eventuell gegangen, aber dann habe ich probiert, hinten zu drehen und vorne zu gucken, es macht keine Schwierigkeiten

Danke für Eure Anregungen.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#8
Hallo Wilhelm

Gut sieht er jedenfalls aus und wenn das bedienen für dich passt ist doch alles Ok. Die Hauptsache ist er erfüllt seinen Zweck.
Gruß Helmut
----------------
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#9
Hallo Wilhelm,

da hast Du ein schönes Projekt verwirklicht. Es gibt viele Wege nach Rom, und Du hast den gewählt, der Dir zugesagte.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#10
(16.12.2015, 21:01)Axel schrieb: Hallo Werner,

[...]


Was ich allerdings gar nicht leiden mag, sind diese isolierten -ich nenne sie mal- "Quetschverbinder aus dem Baumarkt".
Sie sehen im 230 Volt Bereich einfach Sch... und unprofessionell aus und im KFZ Bereich erst recht. Es muss hier zwar nicht so sein, aber in KFZ sorgen sie schon nach kurzer Zeit für Fehlerquellen. Nach dem Quetschen verlöten wäre ja noch ok, aber das Aussehen bleibt.
Das ist aber nur meine ganz persönliche Abneigung, wer diese Dinger ok findet, von mir aus gerne.


Viele Grüße,

Axel

Ohohohh... - das kann ich so nicht stehen lassen, weil es schlichtweg falsch ist.
Eine ordentlich ausgeführte Quetschverbindung ist haltbarer als eine Lötverbindung! Voraussetzung ist natürlich das richtige Werkzeug, eine so genannte "Crimpzange" mit Ratschenverriegelung, die erst nach Erreichen des korrekten Pressdrucks die Zange wieder öffnen lässt.

Aber solche Verbindungen mit dem Lötkolben nachzubehandeln ist kompletter Unsinn! Hierdurch wird eine Bruchstelle am Übergang blank-weich/zinnhaltig-hart vorprogrammiert.
In der Luftfahrt werden solche Crimpverbindungen millionenfach verwendet, Löten ist hier verpönt. Hochfrequente mechanische Schwingungen, die durch die Aerodynamik über die Zelle an die Verbindungen geleitet werden, führen nach kurzer Zeit zu Brüchen.

Achja: Die billige 5-€-Blechquetsche aus dem Baumarkt oder Hobbyautomobilzubehör ist übrigens totaler Schrott! Sowas würde ich auch nicht weiter trauen, als ich es werfen kann.
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#11
Hallo Herby

Da gebe ich dir zu 100% Recht, was auch wichtig ist und viele falsch machen ist das der Kabelquerschnitt passen muss, manche denken man kann damit auch ein dünneres Kabel verpressen und wunden sich wenn es nicht hält.
Gruß Helmut
----------------
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#12
@ Axel

Du hast völlig recht, dass man bei der Gehäusegröße großzügig dimensionieren sollte. Hier waren die Voraussetzungen anders,
hier bestimmte ein vorhandenes Gehäuse die Anordnung der Einbauten.

Mein Arbeitsplatz ist leider nicht so groß, dass ich noch ein größeres Gerät unterbringen könnte. Er ist auf die Größe Reise-/Koffergeräte
abgestimmt. Für große Röhrlinge habe ich leider keinen Platz.

Hinsichtlich der Quetschverbindungen schließe ich mich den Feststellungen von Herby an. Auch hier gilt wieder: Gutes Werkzeug - gute Arbeit.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#13
Hallo,

Ja, ihr habt Recht, das mit dem Nachlöten ist natürlich Unsinn.

Meine Abneigung gegen die isolierten Quetschverbinder kommt auch hauptsächlich aus dem KFZ-Bereich. Kein Autohersteller verbaut sowas.

Ich mache in unserer Firma die ganzen elektrischen Sachen an den Traktoren, Anhängern und Maschinen. Teils werden sie in wiedrigen Umgebungen (Gülle, Dünger usw.) eingesetzt.
Wenn wieder ein Anruf kommt, das die komplette Maschine ausgefallen ist, ahne ich es meist schon. Selbst in gestandenen Werkstätten wurden im Hauptstecker, der bis zu 25 A übertragen muss, eben diese unisolierten Verbinder verwendet. Meist ist da alles verschmort und fast immer auch die Steckdose des Traktors mit zerstört. Da nützt auch die Sicherung nichts, denn das Schmurgeln geht auch schon bei 15 oder 20 A los.

Ich selbst benutze nur unisolierte Verbinder:

.jpg   100.jpg (Größe: 20,7 KB / Downloads: 171)
.jpg   200.jpg (Größe: 20,57 KB / Downloads: 176)

Natürlich mit der richtigen Zange, ich glaube ich habe damals einen dreistelligen Betrag dafür hingelegt, selbst bezahlt, weil unser Chef dafür zu gei... war. Mittlerweile sind sie wohl etwas billiger geworden, trotzdem hüte ich diese Zange und lasse niemanden damit arbeiten.

Ja, Herby das mit den Flugzeugen kenne ich auch. Ich war mal im Museum Sinsheim in der TU-144 und staunte nicht schlecht, das da alle Verbindungen geschraubt waren. Das sah genauso aus, wie in meinem russischen Militärgelandewagen, naja, sind halt beides Oldtimer...Wink
Nur mal als Beispiel aus dem Auto, ein Lichtschalter:
   

Vorwiderstand für die Zündspule:
   

Da geht einem das Herz auf wenn man sowas sieht, die Kabelschuhe werden beim Anziehen der Schrauben nicht auf Verdrehung beansprucht, da die Unterlegscheiben vormschlüssig gesichert sind. Und dann noch Federringe... Ich hatte auch noch nie Ärger mit diesen Verbindungen und halte mich auch bei Reparaturen und Erweiterungen des Fahrzeugs daran.

Zu dem was ein Vorbesitzer da verbaut hatte, sag ich lieber nix...
   

Wie gesagt, es ist nur meine ganz persöhnliche Abneigung.
Ich wollte natürlich auch nicht Wilhelms Projekt schlecht machen.
Und sorry für den Ausflug ins offtopic, kommt hier nicht mehr vor. Blush


Viele Grüße,

Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#14
Klasse Arbeit!

Ich benutze bei solchen Arbeiten Aderendhülsen wenn es sich um Litze handelt.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#15
Um diesen Bericht zu vervollständigen, habe ich ihn noch mal herausgeholt und ergänze wie folgt:

Als Erstes möchte ich mich für die Würdigung meiner Arbeit und die Anregungen bedanken.

Zum Zweiten habe ich, durch Eure Beiträge angeregt noch Änderungen/Ergänzungen an dem Trennstell-Trafo gemacht:

Der Trafokern des TT wurde ebenso wie das Gehäuse an den Schutzleiter angeschlossen.
Um die Stromaufnahme eine angeschlossenen Verbrauchers visuell kontrollieren zu können,
wurden vor der Ausgangssteckdose die Zuleitung getrennt und zwei Telefonbuchsen/Messgerätebuchsen
angebracht, so dass entweder ein Amperemeter oder eine Vorschaltlampe vor den Ausgang geschaltet
werden kann.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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