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Braun SK 25
#1
Hallo Freunde,

vor einiger Zeit sprach mich unser Karl Heinz an. Er möchte für seinen Neffen den oben genannten Braun SK 25 restauriert haben. Er schränkte aber gleich ein. Das Gerät ist schon sehr verhunzt. Nun, auf seinen Bildern konnte man schon sehen: Das Gehäuse sieht absolut schäbig aus. An der einen Seite fehlt ein Stück vom Preßstoff. Am Netz war das Radio wohl seit Ewigkeiten nicht mehr gewesen.

Natürlich hatte mich die Neugier gepackt. Solch ein kleines Ding soll UKW haben und womöglich einen guten Klang. Nun habe ich bei der Überholung seinerzeit eines Schneewittchensargs lernen müssen. Die Leute konnten das irgendwie. Optisch ist ja so etwas für mich nicht ansprechend.

Nun kam das kleine Radio vom Karl Heinz. Das für mich immer Wichtige: Nicht gleich los legen. Hin stellen und erst mal einige Tage nur anschauen. Schaltbild besorgen usw. Als Erstes fiel mir natürlich ein, wie ich früher als Jugendlicher diese Drehscheiben von den Radioskalen entfernt hatte. Da hatte ich damals bei den ersten Geräten Schaden verursacht. Diese Scheiben besitzen eine Befestigung in der Mitte. Diese wird auf eine Achse gedrückt. In der Mitte dieser Aufnahme befindet sich eine Haltefeder. Nun war es damals tragisch, wenn so etwas abbrach. Uhu, Pattex. Das nachträgliche Kleben war kaum möglich. Also,wurde an den ersten Geräten ein Drehknopf drauf geschraubt. Aber diese Erfahrung hat man gesammelt. Trotzdem habe ich schon geschwitzt beim Abnehmen. Das Wichtige ist, man muss versuchen, diese Scheibe gleichmäßig abzuheben. Eine Hand greift vorsichtig von einer Seite, die andere kommt entgegen gesetzt. Dann auch mal oben und unten vorsichtig versuchen durch vorsichtiges Ziehen, die Scheibe ab zu bekommen. Das klappt dann auch. Aber immer gemach!

Nun lag das Chassis vor mir. Tja, es mußte erst mal unter strenger Aufsicht Probe laufen. Am Ladeelko waren noch nicht mal 100 Volt und der Gleichrichter erwämte sich merklich. Klar, der war hin. Also habe ich eine Diode verwendet. Die darf natürlich nicht auf den Lötfahnen des Gleichrichters sitzen. Aber an einer Perninaxplatte vom Netzelko war noch eine Lötfahne frei. Die habe ich als Stützpunkt verwendet. Der Doppelelko war auch nicht mehr zu gebrauchen. Auch er mußte ersetzt werden. Nun hatte das Gerät die vorgeschriebene Gleichspannung. Und... es funktionierte leicht. Krächzte. Zunächst habe ich die verdächtigen Kondensatoren geprüft. Die Kapazitäten waren hier erhöht. Die habe ich getauscht. Krächzte immer noch. Ein sehr oft anzutreffender Fehler: Der Anodenwiderstand der EABC 80 hatte keinen Widerstand mehr. Durch Ersatz spielte das Radio recht kraftvoll. Auch auf UkW. Durch das lange Lagern war der Lautstärkenregler sehr fest und der Wellenschalter. Zum Nachhelfen hatte schon Jemand 2 Plastikstäbchen durch den Knopf des Lautstärkenreglers gebohrt. Warum, der Regler ist modernerer Art. In der mitte der Achse befindet sich zur Federung ein Zwischenraum. Toll gelöst, aber kann so auch nicht bleiben.

Das Radio hat nach hinten eine Tonblende. die war total zerfallen. Aber man hat ja Ersatzpotis. Ja, das Chassis ist fertig spielt sehr schön.

Ja, was droht dem Gehäuse. Erst mal die Spülmaschine. Vielleicht löst sich dann der Lack. Das wäre schön. Sollte das nicht der Fall sein, muß Abbeizer her. Ich habe Bedenken, dass, wenn man den Lack übersprüht, sich dieser evtl. kräuselt oder die Kratzer usw. sind noch sichtbar. Wenn das Gehäuse dann nackt ist, wird mit Gießmasse das fehlende Stück ersetzt. Anschließend kann man die Masse schön mit dem Gehäuse verschleifen. Durch die dann neue Farbe fällt das nicht auf. Na, wir werden sehen. Auf alle Fälle, kommen für das Radio wieder bessere Zeiten.


.jpg   BRAUN SK 25 am 03.01.2015 001.JPG (Größe: 170,52 KB / Downloads: 868)


.jpg   BRAUN SK 25 am 03.01.2015 002.JPG (Größe: 171,15 KB / Downloads: 840)


.jpg   BRAUN SK 25 am 03.01.2015 003.JPG (Größe: 164,46 KB / Downloads: 844)


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.jpg   BRAUN SK 25 am 03.01.2015 007.JPG (Größe: 168,98 KB / Downloads: 842)


.jpg   BRAUN SK 25 am 03.01.2015 010.JPG (Größe: 167,43 KB / Downloads: 839)

Ja, auch sieht man, dass die Rückwand an den Befestigungen etwas brüchig ist. Hier werde ich Kunststoff zurecht schneiden und ankleben. Evtl. natürlich die Farbe anpassen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Einige Bilder zu dem Radio von mir möchte ich noch nachreichen. Die oberen hatte der Karl Heinz mir freundlicher Weise zur Verfügung gestellt.

Tja, hier ist das Gehäuse schon leer.
   


Hier ist die besagte Drehscheibe von hinten. Es ist dort eine Zentralbefestigung mit einer Haltefeder.
   

Hier sieht man den etwas präparierten Bedienknopf vom Lautstärkenregler.
   

Frontansicht vom Chassis. Hier ist links die Reglerachse zu sehen. Sie ist federnd und geriffelt. Hier wird normalerweise der Knopf nur aufgeschoben. Hier drehte er durch die Schwergängigkeit durch. Daher die 2 Bolzen pfiffig war das schon.
   

Hier der defekte Gleichrichter.
   

Dier ist der rest vom Klangregelpotig. Das ist ein Spezialteil. Die sichtbare Pertinaxplatte ist quasi ein Teil vom Spezialpoti. Hier habe ich ein ganz kleines Metallpoti verwendet. Die Achse gekürzt und durch das nun erweiterte loch gesteckt. ging ganz prima. Davon kommen noch Bilder.
   

Ja, hier konntet Ihr schon mal sehen, wie das kleine ding wieder aufgepäppelt wird. Der neue Besitzer wird sich über den guten Empfang und den relativ guten Ton sicherlich freuen. Eins gibt es noch. Das Gerät soll auch externe Aufnahmen wieder geben. Nun besitzt das Radio ab Werk eine 5 polige DIN-Buchse. Die muss man aber auch lassen. Karl Heinz, Du mußt mal schreiben, wie das solch ein Adapter werden muß. Ich vermute Cinch oder Klinke auf DIN-Stecker?!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Solche Adapter gibt es aber zu kaufen, die muss man nicht bauen = Chinchbuchse auf DIN Stecker. Dann muss am Gerät nichts geändert werden.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#4
Hallo Anton,

ja, genau, die gibt es alle bei eBay. Ist schon besser als selber bauen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Hallo Andreas Smile

Interessanter Bericht, hab ihn mir grad durchgelesen. Ich hoffe die Spülmaschine schafft das Gehäuse, und Du kannst wie geplant weiter vorgehen.
Bin schon gespannt, wie es weitergeht, auch mit dem Ausgleich an der fehlenden Stelle am Gehäuse, und wie am Ende das Radio aussehen wird.

Gutes Gelingen  & beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#6
Hallo Andreas,

ich bin kein Fan von diesen Braun Radios, die gefallen mir optisch nicht. Daher bin ich sehr gespannt auf deinen folgenden Bericht, vllt. wird mir und vllt. auch andern deutlich, warum bei diesen Geräten so ein extremer Hype gemacht wird, der sich auch im Preis niederschlägt. Der Empfang und Klang ist ja schon mal gut, wenn ich das richtig gelesen habe. Vergleichbar mit einer Philetta (wg. der Größe)? Mein Philips Favorit in der Größe ist der Philips 54L BD233U-L. Sowohl vom Design als auch vom Klang.

sonnigen Gruß aus Dortmund,
Markus
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#7
Ineressanter Bericht Andreas. Ich habe der noch keinen in der Fingern gehabt, kommt vielleicht noch.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#8
Hallo Andreas,

ich habe mir so einen für meine Küche wieder aufgebaut, sah äusserlich ähnlich aus, wie der Gezeigte. Meiner war Schwarz, habe den alten Lack komplett runtergeholt (mit Abbeizer), das ebenfalls gebrochene Gehäuse gespachtelt und geschliffen, Risse dabei klassisch angebohrt.
Danach habe ich Gehäuse und Front neu lackiert(Büchsen, matt, ist dennoch sehr schön geworden), als Stoff hinter der Front habe ich eine alte, gebleichte Gardine verwendet, der war bei mir im Original so grob gewebt.

Da der Netzbrumm einfach nicht weggehen wollte, habe ich auf Brückengleichrichtung mit zusätzlicher Siebung umgebaut.

Ein hiesiger Fachmann hat das Radio abgeglichen, dennoch sollte man nicht zu viel erwarten, es ging wohl vornehmlich um das optisch Design, weniger um das Technische.

Viel Erfolg,
Jean
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#9
Hallo Freunde,

ja, seit Karfreitag kämpe ich gegen die olle Farbe, die immer noch das Gehäuse vom Braun ziert. Die hat sich wirklich als sehr hartnäckig erwiesen.

Ich habe das erst mit Nitro Verdünnung versucht. Also ein getränktes Tuch mit Alufolie um das Gehäuse fixiert. Naja, wenigstens wurde die Farbe richtig sauber. Als Nächstes habe ich mir Abbeizer besorgt. Ich habe das Radiogehäuse damit eingepinselt Anschließend habe ich es in eine Mülltüte gewickelt. Nach einem halben Tag: Etwas Farbe ging ab. Etwas!

Nun kam mir der Gedanke, der hier öfter schon besprochen wurde, Spülmaschine. Die schafft das.

Schaut Euch mal die vorher-Nachher Bilder an!

Hier das Gehäuse   v o r  der Spülmaschine
   

Hier der Zustand   n a c h   der Spülmaschine
   

Gemein, nicht?

Man könnte verzweifeln. Nun fiel mir ein, dass ich für Abbeiz-Notfälle "Grüneck-Abbeizer" habe. dieses Zeug hat mich bisher noch nie im Stich gelassen.

Ungelogen - ein mal eingepinselt. 2 Stunden gewartet. Der Lack ist ab. Einige Reste wurden noch ein 2. Mal behandelt. Nun steht das Gehäuse nackig bei mir. Übrigens außen und auch innen braun. Ich beabsichtige die neue Farbe, so wie das beim Original auch ist, auch innen in das Gehäuse zu sprühen. Heute kommt nun die Reparatur der Fehlecke. Ich zeige Euch dann natürlich das Resultat nach der Reparatur und auch das braune Bakelitgehäuse.

Wie geht es jetzt weiter? Karl Heinz, bitte teile mir über PN noch mal Deinen Farbwunsch mit. Möglichst mir RAL-Nr. Das weiße Gitter wird in einem neu lackierten Gehäuse natürlich sehr schäbig aussehen. Die Abstimmskala ist aus Papier. Sie wird einfach nur aufgeklebt. Ich will folgendes versuchen. Einscannen. Die Skala laminieren. Auch der Ring über der Skala muss in Gehäusefarbe lackiert werden. Also, Karl-Heinz, das Gitter sollte man mit einer anderen Farbe Deines Wunsches behandeln. Auch hier, hast Du die Qual der Wahl. Also, alles wird gut! Nein, ich hoffe schön! Smile
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#10
Ups, das ging beim Philettagehäuse aber besser mit der Spülmaschine. Da wurde der Lack richtig weich und liess sich wie Gummi abziehen...

Aber dennoch hast Du ja Erfolg gehabt! Smile
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#11
Ja Andreas, genauso einen Mistlack hatte ich auch schon öfter. Es scheint, als wäre der Lack mit einer Art Kreide oder Gips vermischt und lässt sich deshalb so schwer entfernen. Wenn die Chemiekeule nicht mehr hilft, bleibt nur noch mechanische Entfernung. Aber hier hat Gründdingsda ja zum Glück geholfen. Ich hatte auch mal einen Abbeizer in Sprühdosen, der zur Entlackung von Flugzeugteilen eingesetzt wird. Der war so starkt, dass augenblicklich der Lack runtertriefte. Aber leider ist dieses Zeug nicht frei verkäuflich. Da hatte ich mal ein paar Dosen von einem Bekannten, der in der Flugzeugwartung arbeitete, bekommen.

Viel Erfolg bei der weiteren Bearbeitung des Gehäuses.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#12
Hallo Andreas - Dir muss ja der SK25 wie "Kinderkram" vorkommen anbetrachts Deiner aktuell Dir selbst gestellten Aufgabe: "Stassfurt" - das hätte man ja beinahen vorab vermuten dürfen, dass Du dieses schon halb verkompostierte Gehäuse ins (oder besser vors) Haus holst-viel weiteren Erfolg damit. Aber nun zum SK25 - mein Neffe=angemailt wegen der Farbwünsche (Gehäuse mit Skalendrehrad + Gitter) - ich melde mich dann via PN bei Dir. Gibts bei Euch an Sonntagen selbst gebackenen Kuchen ? Wenn ja, nicht wundern wenn der wie Anfang 60-ziger Jahre schmeckt - nachdem Eure Backröhre mit den Geruchs-Nuancen des SK25 beaufschlagt wurde (Späßlein). Hätte ja nicht gedacht, dass der Lack so widerspenstig runterzubekommen ist - aber hat geklappt - einwandfrei !
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#13
Hallo Freunde,

ja, dem Karl Heinz sein Radiogehäuse hat weitere Fortschritte gemacht. Wie schon geschrieben habe ich es nackig gemacht. die Farbe ist runter. Gestern habe ich die Fehlstelle vergossen. Ich habe für solche Zwecke einen Reparatursatz für Stoßfänger. Ich habe das Polyesterharz zunächst mit Härter vermischt. Vorher wurde das Gehäuse auf einer Blechplatte fixiert. Ich nehme hierzu eine Abdeckung vom PC. Hier ist ein Rand gebörtelt. Die Gehäuse drücke ich mit der Abschlußkante fest an die Börtelung. Bie dem Gehäuse von dem Braun-Radio war das Problem, dass die Fehlstelle bis in die Rundung ging. D. h. die Masse würde beim Ausgießen durch die fehlende Ecke in der Rundung weg fließen. Ich habe die Ecke daher mit Knete abgedichtet. Den leichten Überstand habe ich hinterher vorsichtig mit sehr feinem Schleifpapier entfernt. Durch die Fixierung auf der Matallplatte ist die Masse schön verlaufen. Die Reparaturstelle fügt sich also völlig glatt in das Restgehäuse ein. Die Bruchstelle (s. Bilder weiter oben) hat breitere Überstände. Hier haftet die Masse sehr fest. Zur Sicherheit habe ich noch ein kleineres Stück von der Glasfasermatte von innen auf die Reparaturstelle gelegt und mit neuerlich angemischter Masse durchtränkt. Vorher wurde die Stelle mit Knetstreifen abgedeckt. Sonst würde die Masse verfließen. Die Matte hat sich so mit der Giesmasse vollgesogen,  dass sie überhaupt nicht mehr sichtbar ist. Die Reparaturstelle wurde dadurch nochmal verstärkt. Es kann also nicht passieren, dass die Reparaturstelle erneut ausbricht. Tja, jetzt warten wir mal auf die Farbbestellung vom Karl Heinz, bzw. seines Neffen. Ich zeige Euch mal wieder ein paar Bilder. Wie die Stelle mit der Matte nach Aushärtung aussieht zeige ich dann später. Jetzt steht das kleine Ding erst mal im Heizungsraum zum Aushärten.   

Nur mal für diejenigen, die auch mal so etwas versuchen wollen. Hätte der Karl Heinz nun gesagt, ich will das Bakelitgehäuse so braun behalten, dann hätte man zusätzlich in die Reparaturmasse Farbpimente geben müssen. Diese kann man sehr schön aus unterschiedlichen Farbtönen anmischen. Bei einiger Übung sieht man die Reparaturstelle hinterher fast gar nicht.

   

   

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#14
Andreas, das sieht sehr gut aus! Danke für die Anleitung! Smile
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#15
Noch eine Anmerkung: Die Glasfasermatte (Vorsicht, fieses Zeug) sollte man in das flüssige Gießharz drücken, nicht umgekehrt! Also nicht die Matte auflegen und dann das Gießharz "draufkippen", damit macht man sich nur Stress und bekommt Bläschen.
Dagegen auf die durchtränkte Matte dann nochmal etwas Geißharz zu geben um eine schöne Oberfläche zu erhalten, spricht natürlich nichts. Alte Bootsbauer-Erfahrung von mir, von der ich gar nicht mehr wusste, daß ich sie überhaupt noch habe Wink
Gruß,
Uli
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#16
Klarsichtfolie über die noch nasse Oberfläche gespannt, ergibt ebenfalls eine glatte Oberfläche. ( bei Gelcoatrep. unerläßlich )
Franz
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#17
Hallo Freunde,

ja, was lange währt, so sagt man, das wird irgendwann mal gut. Im Frühjahr habe ich nun nach letzten Arbeiten am Radiogehäuse, Ihr wißt noch, das war sehr intensiv, meinen bekannten aufgesucht und gesagt: Hier ist das Radiogehäuse zu treuen Händen. Ein Zettel mit den Farbwünschen habe ich in das Gehäuse geklebt.

Mein Bekannter, ein Freund von dem Lackierer, gab es dann in Auftrag und dann..... Wir hörten nichts. Ich rief dann im Saommer den Lackierer selber an. Seine Erklärung war plausibel. Er hatte Fahrzeuge vom Auto bis zum Motorrad dort. Dein kleines Radiogehäuse muß ich dazwischenschieben. Neuer Anruf - na klar Urlaubszeit. Ich hatte ja einigen anwesenden bei unserem Treffen in KW. davon berichtet.

Dann eine mail vom Karl Heinz weißt Du schon etwas? Sein Neffe war schon nicht mehr guter Dinge.

Nochmal eine Verzögerung. Mein Bekannter rief an, kannst abholen das Ding. Wenn man sich nicht alles aufschreibt. Durch die seinerzeitige Hitze war ich nicht in der Werkstatt. Abholung vergessen.

Nun am vergangenen mittwoch wurde die Abholung vereinbart. Es sollte gleich noch gegrillt werden. Ich war kaum da, dann habe ich gesagt, zeige mir erst das Gehäuse, vielleicht ist der Appetit weg. Aber nein, Leute, ich war mehr als zufrieden. Vor mir stand das perfekt lackierte Radiogehäuse. So wie gewünscht. Dezentes grau. Front weiß. Alles seidenmatt.

Auch meine Reparaturecke ist nicht mehr zu sehen, einzig die leichte Erhebung nach innen. Das ist aber für die Stabilität wichtig.

Noch einen konnte ich jetzt drauf setzen. Der Neffe von Karl-Heinz hat sich eine neue Skala bestellt. Die originale war doch schon leicht verschmutzt.

Tja, das wird ein tolles Radio! Eine Frage an Euch. Hinter dem weißen Gitter befand sich ein etwas gröberer Stoff, den konnte man nicht mehr retten. Was könnte ich da evtl. als Ersatz nehmen?Stramin würde mir einfallen. Vielleicht habt Ihr einen Tip für mich.

Ich zeige Euch mal Bilder von dem ehemals häßlichen Entlein.

Hier mal die Frontansicht mit alter Skala

   

Blick von der Seite, ehemalige Bruchstelle

   

Wie beim Original innen und außen lackiert. Oh, muß ich bei der Endmontage aufpassen.

   

Tja und hier Frontansicht mit neuer Skala.

   

Schön, nicht. Ich weiß ganz genau, wie der Heinz jetzt denkt, auch, wenn ich das doch wieder haben könnte.

Man sieht hier wieder sehr schön, man muß für gewisse Arbeiten kompetente Partner haben. Ich selber hätte diese Lackierung so in der Form ohne Staubeinschlüsse usw. nicht hin bekommen. 2-K-Lack wir hatten das, gibt es heute bereits in Sprühdosen.
Dieser Lackierer hatte mir seinerzeit auch mal 50 er Jahre Holzgehäuse mit Klarlack versehen. Er weiß, worauf es ankommt. der macht Zwischenschliff, damit die Poren zu gehen. Dann Feinschliff usw. Auch diese Gehäuse kamen immer sehr gut an.

So, mein lieber Heinz nun bist Du dran. Smile
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#18
Wow - Andreas - bin perplex + begeistert - aus welchem Radio-Geschäft hast Du den tollen Apparat ? Man könnte meinen es wäre Weihnachten Anfang der 60-ziger Jahre - einwandfrei - Vielen Dank schon mal vorab an Dich Andreas - hat zwar gedauert - aber da konntest Du ja nun wirklich nichts dafür. Wegen dem Stoff - Stramin halte ich auch für geeignet - wenn der so in etwa dieselbe Rasterung wie der originale hat passt das schon - das würden ohnedies nur Restaurations-Spezialisten erkennen wenn da was grob Anderes da drunter wäre - Hauptsache der Ton kommt durch.
Dann vollende das Werk noch in aller Muße - bin auf das Endresultat schon gespannt (! ) und bestimmt auch schlussendlich der End-Beglückte - mein Neffe.
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#19
Hallo Andreas,
für den Stoff nimmst du Gazin, eine Verbandsgaze. Gibt's in der nächsten Apotheke. Sieht folgendermaßen aus (Bild von meinem restaurierten SK2) und kommt dem Original recht nahe.
   
Beste Grüße

Stefan
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#20
Hallo Freunde,

Gestern kam mein bestellter Lautsprecherstoff für das Braun-Radio. Ich habe lange gesucht. Die meisten Stoffe waren weiss oder beige. Wären also doch etwas aufgefallen. Eine Handarbeiterin bot Stramin in cremeweiß an. Optisch genau passend. Heute früh habe ich dann einer Schere genommen und den Stoff passend für das Lautsprechergitter zurecht geschnitten.

Also ich glaube, das war an dem Radio die größte Fummelei. Man mußte den Stoff millimetergenau abschneiden. Sonst wären einige Punkte des Gitters nur halb oder völlig frei gewesen. Auch nach außen mußte jedes überstehende Fächen beschnitten werden. Dann mußte der Stoff noch zusätzlich über die 4 Bolzen der Gitterbefestigung. Hier mußte man ebenfalls aufpassen, dass man das Loch punktgenau erwischt. Sonst wäre der Stoff verzogen, was ein unschönes Bild ergeben hätte. Zum Schluß mußten auch noch die 3 Löcher der Bedienachsen ausgeschnitten werden.

Nun mußte der Stoff noch irgendwie fixiert werden. Zuviel Kleber hätte die Löcher verschmiert. Ich habe einen transparenten Kleber verwendet. Diesen auf Küchentuch gegeben, verrieben und dann ganz vorsichtig das Gitter von innen benetzt. Aaaaber, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Schaut mal oben auf das Lautsprechergitter mit dem dreckigen Stoff. Und nun sieht die Front des Radios auch sehr schön aus..

An sich dürfte ich das hier gar nicht schreiben. Der Karl Heinz wird trauern, wenn er das Radio an seinen Neffen abgeben muss. Aber, Karl Heinz bei eBay gibt es Nachschub!!! Smile

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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