Hallo,
ich hab mich hier mal angemeldet, weil das Thema mit dem Crusader relativ aktuell ist und ich noch eine Frage habe.
Neulich hatte ich auch so ein Teil bekommen. Das ist ja nun kein "Pan Crusader" aus Japan aus den 80er Jahren, sondern "Made in China" von Mitte der 90er.
Ich kann mich noch dunkel entsinnen, dass um 2000 rum das Ding beim Conrad für um die 89DM weg ging.
Man sieht es deutlich am CE-Aufkleber, sowas gab es zu Zeiten der "richtigen" Crusader noch nicht. Meiner hat den gleichen Aufkleber wie der vom TE, nur mit "BZT", was die zeitliche Einordnung noch leichter macht, denn das gab es nur sehr kurz.
Technikhistorisch interessant ist das Gerät vielleicht deswegen, weil es eins der ersten moderneren Geräte aus China repräsentiert. Hier fing die China-Welle an und Japan wurde als Lieferant für Konsumelektronik obsolet.
In den 80ern lebte die chinesische Elektronik-Industrie noch "aufm Baum" als maoistische Agrargesellschaft und war in der Qualität zweifelhafter als die UdSSR-Sachen. Es gab auch kaum was aus China.
Diese ersten China-Kisten aus der Nachwende-Zeit hatten auch noch so ihre Macken, z.B. bei der Wahl der Plastikmateriallien.
Ich habe bei meinem ein paar Tropfen Kontakt61 verkleckert, die haben sich sofort tief in das Plastik eingegraben. Ballistol hat auch nicht mehr geholfen, aber den Schaden auch nicht vergrößert.
Meine Frage wäre jetzt: In den gängigen Datenbanken ist das Gerät eigentlich überall falsch verortet (70er/80er), aber das ist eben wirklich kein "Pan Crusader", nur ein lookalike.
Mich würde jetzt interessieren, ob es in den 70er/80er Jahren jemals einen "echten Pan Crusader XK" gab und ob da vielleicht jemand irgendwelche Hinweise darauf hat.
Vom Empfang her ist das Ding eigentlich (bis auf die Selektion) wirklich gut. Ich höre hier mit der Teleskopantenne alles, was es auch mit anderen Empfängern noch zu hören gibt und der Klang ist super.
Der Verriss des Gerätes ("taub, Schrott") in den meisten Quellen kommt wohl daher, dass einer vom anderen die vom Hersteller angegebenen Werte abschreibt, die aber ohne jeden Bezugswert angegeben werden. Irgendwas haben die Chinesen da wohl mit den dB und mV/uV verwechselt *ggg*
Der Thiecom hat das noch in seinem Katalog von damals, als es noch lieferbar war und nach den dort angegebenen Werten dürfte das Gerät gerade mal im Nahfeld eines Senders etwas empfangen.
Das mit den datecodes auf den Bauteilen würde mich auch noch interessieren. Leider bekomme ich meins nicht ohne Gewalt auf (war auch nicht nötig, neuwertig), anscheinend haben sich die Gehäusehälften aus minderwertigem Plastik schon miteinander verschweißt.
Vielleicht können wir hier noch gemeinsam etwas zur Herkunft dieses Gerätes und eines eventuellen Vorbilds aus den 80ern herausfinden