Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
W20
#1
Ich wollte immer ein Funke W19 haben, konnte aber nie eins finden zu halbwegs vertretbarem Preis. Als ich dann das W20 gesehen habe, deutlich unter W19 Preis, konnte ich mich nicht mehr beherrschen Smile
Leider ein derart großer Brummer, dass es, bis ich mein neues Radiozimmer habe, mit einem Platz auf dem Boden vorlieb nehmen muss.

   
Gruß,
Uli
Zitieren
#2
Hallo Uli,
ein schönes Gerät, ein Funke steht auch noch auf meinem Wunschzettel.
Viel Spass damit,
Viele Grüße
Andrea
Alles ist gut
Andrea

Röhren(Radios,Verstärker) - ich brauch sie nicht, so sprach der Rabe,
es ist nur schön wenn ich sie habe.
Zitieren
#3
Dann wart mal schön, bis es ein erschwingliches W20 gibt - ich wollte kein W19 mehr haben, das 20er ist da doch deutlich vielseitiger und genauer...
Gruß,
Uli
Zitieren
#4
Hallo Uli,

das W20 ist ein schönes Gerät, mir hat es aber immer etwas zu viel Arbeit gemacht, wenn man mal eben einen Satz Radioröhren, teilweise mit 2-3 Röhrensystemen prüfen wollte. Das W19 sagt "hopp oder topp", auch wenn es als grobes Schätzeisen verschrien ist, war es dennoch das Alltags-Röhrenprüfgerät des Röhrenzeitalters. Die Bundeswehr, als Hauptabnehmer der W19S hat jedenfalls damals keinen Krieg angefangen und auch keinen verloren, weil vermutlich alle Soldaten mit Röhrenprüfungen beschäftigt waren, darauf lassen zumindest die Absatzzahlen über W19S bei der Vebeg bis heute schliessen.
Beim W20 muss man bis zu 5 Minuten lang alle anliegenden Spannungen nachstellen, bis ein plausibler Wert angezeigt wird und sich nicht mehr verändert. Beim W19 Ladentisch- bzw. Bundeswehrmodell W19S im BW-oliven Holzkoffer, oder dem zivilen Koffermodell(im Holzkoffer mit grüner Kunstlederverkleidung) war das auf den Prüfkarten in der Bewertung "eingepreist", was nach 60 Sekunden "Gut" anzeigt war gut(auch laut Telefunken, die in Absprache mit Funke die Eckwerte festgelegt haben).

Oft gibt es bei Verkäufen von Röhren den Irrtum, dass "Gut" auf einem Funke-Prüfgerät 100%, also Neuwertigkeit bescheinigen. Das ist falsch.
"Gut" heisst bei Funke, in Absprache mit Telefunken, dass eine Röhre der vor-Novalzeit 70% der im Datenblatt angegebenen Emission schafft. Ab der Noval-Generation, war "Gut" schon ab 60% erreicht, weil die grösseren Fertigungstoleranzen der immer kleiner werdenden Röhren eingerechnet(zumindest im Augenwinkel betrachtet) wurden.

Eine neu gekaufte, Röhre mit für den Kunden unbefriedigender Funktion konnte nur reklamiert werden, wenn sie weniger als "Gut", also unter 60%(Noval-Generation) bzw.70%(frühere Röhrentypen) auf dem W19, auf dem Ladentisch des Radioladens anzeigten. D.h. unter "Gut".

Das bedeutet nicht, das Röhren sogar mit weniger als 10% noch jahrelang im Radio funktionieren können.
Röhrenprüfung, ist heute etwas, was nur Radiofreaks und andere Sonderlinge interessiert, es war zur Röhrenzeit ein alltäglicher Vorgang bei der Fehlersuche, wenn das Radio schlecht klang oder stumm blieb, liess man zunächst die Röhren prüfen, nachvollziehbar, weil die Kondensatoren damals noch nicht alt waren und es in den guten Stuben keine Korrosion gab. Es gab kaum Schwachstellen bzw. Verschleissteile, ausser den Röhren.

Das W20 ist nur so genau, wie man es einstellt; das grosse Drahtpoti für die Anodenspannung lässt noch eine genaue Einstellung zu, aber die kleineren Potis für Schirmgitterspannung und für die Gittervorspannung am G1 sind recht unpräzise und man hat es sozusagen in der Hand, ob eine Röhre gut oder schlecht gemessen wird. Es sind nur 10/tel° Drehwinkel an den Potis, die beim W20 aus einer schlechten Röhre eine Gute machen oder umgekehrt.

Man kann die ganze Röhrenprüferei auch übertreiben und ich habe mich da schon auf ein Schwedisches Regal eingeschränkt.

   

Das Heizgerät neben dem W19 hat den Sinn, beim Prüfen vieler gleicher Röhren, die Anheizzeit auf dem W19 zu verkürzen, indem sie vorher auf dem Heizgerät(jeweils 4 der üblichen Röhrenfassungen, 0-30V Stelltrafo und Multimerter zu Kontrolle) eine Minute warmlaufen.

Viele Grüsse,
Jean
Zitieren
#5
Stimmt grundsätzlich natürlich schon. Auch wenn man beim W19 für eine EABC genauso 3 Karten stöpseln muss wie beim W20.
Dutzende oder mehr Röhren prüfen ist für meine Begriffe "Strafarbeit". Für einen schnellen Check würde ich DANN sogar das RPG59 bevorzugen, das dürfte schneller gehen, auch wenn bei diesem die Prüfspannungen schnell mal um 20% von der Anzeige abweichen...
Mit dem W20 KANN ich wenigstens viele Röhren unter Realbedingungen testen, darüm würde ich, wenn´s preislich keinen Unterschied macht, immer zum W20 tendieren. Wenn das W20 gar wie bei mir deutlich billiger ist als ein W19, dann stellt sich die Frage nicht Wink
Sowieso ist das bei mir totaler Luxus und fällt mindestens ebensoviel unter "sammeln" wie unter "brauchen". Die paar Röhren die ich idR prüfe, könnte man auch noch "von Hand" mit gleicher Genauigkeit wie beim W20 testen.
Was Dü übrigens über das Einstellen der Gitterspannungen sagst, kann ich nicht nachvollziehen - durch die Bereichsumschaltunge geht das ziemlich genau!

Edit sacht: Davon ab bist DU mal bitte ganz ruhig - mit dem Neuberger hast Du ja wohl DAS Luxusgerät überhaut da stehen! Wink
Gruß,
Uli
Zitieren
#6
Das mit dem Testen unter "Realbedingungen" ist wohl auch beim W20 nicht richtig. Es werden -bis auf die Dioden- die Spannungs- und Stromwerte unter Gleichstrom bewertet. Klar, wenn das nicht funktioniert, ist die Röhre hin. Aber Realbedingungen sind das nicht, weil die NF oder HF nun Wechselströme oder pulsierende Gleichströme sind. Genau das wird aber nicht im Funke getestet.

Wenn man also eine effektive Prüfung unter Realbedigungen haben will, steckt man die zuprüfende Röhre in ein passendes Radio, dass mit dem Referenzröhrensatz top läuft.

Oder man steckt eine i.O. Referenzröhre in das defekte Radio, um zu prüfen, ob die Röhre die Ursache ist.

Mithin werden die Röhren Prüfgeräte meistens überschätzt.

Die Sammlung von Röhrenprüfgeräten, die Jean hat, ist schon eine schöne Sammlung! Der praktische Nutzwert steht dabei nicht zur Diskussion. Den Sachverstand, den Jean beim Aufbau der Sammlung erworben hat, wird uns hier noch maches Mal helfen!
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
Zitieren
#7
Hallo Franz,
das W20 kann im Gegensatz zum W19 durch die veränderbaren Spannungen jeden Punkt auf der Kennlinie anfahren. Das ist dann nicht statisch, sondern dynamisch. Ich würde da schon von Real Bedingungen sprechen, denn die meisten Röhrenprüfer prüfen nur an einem Punkt der Kennlinie!
Gruß aus Bremen

Enno
Zitieren
#8
Natürlich habt Ihr da BEIDE Recht! Einerseits kann man mit dem W20 die Kennline aufnehmen und die Röhre von A-Z durchmessen. Andererseits sagt das auch nur aus, dass und wieviel sie grundsätzlich emittiert. Ich hatte auch schon ne Röhre, die nach Funke 100% war aber nicht funktioniert hat. Es gibt aber zusätzlich noch die Möglichekeit einen LS anzuschliessen um auf Kratzgeräusch zu prüfen sowie eine "Vakuumprüfung". Das hab ich allerdings noch nie getan oder getestet.
Gruß,
Uli
Zitieren
#9
Hallo,
bei Röhrenprüf-/Röhrenmessgeräten fällt mir immer folgende Geschichte ein:

Ein Geschäftsmann kommt zum Rabbiner (damals auch Rechtssprecher) und schildert, wie er von einem anderen Geschäftsmann betrogen wurde.

Der Rabbiner hört sich die Geschichte an, denkt nach(klärt) und sagt "Du hast Recht!"

Dann kommt der angebliche Betrüger zum Rabbiner, schildert seine Version des Ablaufs und der Rabbiner sagt, nachdem er die Sache überdacht hat: "Du hast Recht!"

Die Ehefrau des Rabbiners hat beide Gespräche mit angehört und stellt ihren Mann zur Rede: "Du kannst doch nicht beiden sagen, sie hätten Recht!"

Der Rabbiner seufzt und sagt zu seiner Frau: "Und Du hast auch Recht!"

Viele Grüsse,
Jean
Zitieren
#10
Hallo,
ich möchte mal hier den Versuch starten ansatzweise die Begriffe Prüf; Mess und Testgeräte zu erklären.
Ein Prüfgerät stellt nur fest, ob der Prüfling im Bereich der vom Hersteller vorgegebenen Toleranzen liegt. Ein Prüfgerät muss also keine absolut tatsächlichen Messgrößen ausgeben.
Zum Beispiel ein Spannungsprüfer für 220V zeigt nur an, ob eine Spannung etwa in diesem Bereich vorhanden ist. Man kann damit keine Aussage treffen ob tatsächliche Spannung 190V oder 250V ist.
Ein Messgerät misst dagegen die tatsächliche physikalische Größe.
Ein Testgerät ist nur dazu da um eine vom Hersteller vorgegebene Funktion zu Testen.
Also nur geht oder geht nicht. Zum Beispiel ein Glühbirnentester im Kaufhaus.
Dieser Unterschied ist bei manchen Geräten schwimmend und klein aber im Endeffekt ausschlaggebend.
Das bedeutet, wenn ein Hersteller ein Röhrenprüfgerät verkauft, dass es sich hier um ein Röhrenprüfgerät und nicht um ein Röhrenmessgerät handelt. Der Unterschied ist vielleicht klein aber fein. Hier muss jeder Anwender selbst entscheiden was er will. Messen oder prüfen.

Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

Zitieren
#11
Hallo Jean,
in die Debatte um die Mess- / Prüfverfahren möchte ich mich nicht einmischen - zu wenig Ahnung. Dietmar hatte mal ein paar Röhren von mir gemessen, ich glaube auch mit einem W19. Das Ergebnis war gelungen. Mit den als "gut" gemessenen Röhren lief ein Testradio ganz gut. Bei den Röhren mit "schlecht" waren schon Abstriche zu machen. Mir würde so ein Ergebnis reichen.

Wann fliegst du nach Japan? Lassen die dich da überhaupt mit einem Geigerzähler einreisen Big Grin?

Grüße
Thorsten
Zitieren
#12
(26.09.2013, 20:29)Thorsten schrieb: Hallo Jean,
...
Wann fliegst du nach Japan? Lassen die dich da überhaupt mit einem Geigerzähler einreisen Big Grin?
Grüße
Thorsten

Hallo Thorsten,
neenee, ich muss nicht nach Japan; den Geigerzähler hatte ich mir seinerzeit bei Singer aus BW-Beständen gekauft, weil die modernen Piepsdinger nach Fukushima überall ausverkauft waren. Es war auch nicht aus Paranoia, sondern ich hatte damals am Tag vor der Flut und dem Reaktorunfall in Japan, 6 Pakete in genau diese Region gesendet, an Orte, die sozusagen von der Landkarte verschwunden sind. Nun war meine Befürchtung, dass diese 6 Pakete, mangels Empfänger, völlig verstrahlt zu mir zurückkommen. Aber, -typisch Japaner mit Disziplin und Korrektheit in allen Lebenslagen, dagegen sind wir Preussen Warmduscher - ich habe von jedem Empfänger eine positive Bucht-Bewertung bekommen, auch wenn es die Gegenden, in die die Pakete versendet wurden über Nacht nicht mehr gab.

Der Geigerzähler selbst ist ein wundervolles Stück Technik der 60er Jahre; mit Bereichsumschaltung per Drehskala, Metallgehäuse, wechselbaren Zählrohren, Halfter und Ohrhörer, alles zusammen in einer unverwüstlichen BW-Militärkiste, neu aus BW-Bestand für den Bruchteil des Geldes, dass die Plastikpiepser im E-Markt kosten.

Es lohnt sich immer, mal bei Singer zu stöbern, auch wenn es den Laien wie mich zunächst abschreckt, dass es dort gebrauchte Messgeräte, die vielleicht einer unter 1000 E-Technik-Ingenieuren bedienen kann für fünfstellige Beträge zu kaufen gibt...irgendwo zwischendrin ist immer ein gutes Angebot, man muss nur die Geduld haben, alles auf der Webseite durchzusehen. Vor ein paar Jahren gab es z.B. dort neue, originalverpakte, von der BW ausgemessene Pressler-Stabis passend für das W19(und alle anderen Funke-Prüfer mit Stabi).

Den Geigerzähler stelle ich gerne mal hier vor, er ist, abgesehen vom Grund der Anschaffung, ein wunderbares Gerät.

Viele Grüsse,
Jean

PS: Der Singer bezahlt mich nicht für die Werbung, er ist einfach eine der wenigen guten Adressen im Netz, altmodisch, manchmal kompliziert, aber immer korrekt bis zum gehtnichtmehr.
Zitieren
#13
Hallo Jean,
danke für deine Sätze bezüglich des Geigerzählers. Da freue ich mich schon auf eine Vorstellung.
Von der Fa. Singer habe ich überhaupt noch nichts gehört. Die Fa. VEBEG kenn ich; die verkaufen /versteigern ja sämtliche Staatsware. Das soll hier dann auch reichen.
Viele Grüße
Thorsten
Zitieren


Gehe zu: