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Werkzeug zum Röhrenziehen
#1
Da ich mich oft mit Geräten mit D-Röhren vergnüge, vermisse ich
dabei meist ein Werkzeug, mit dem man die D-Röhren aus der
Fassung ziehen kann, ohne sie zu zerstören. Die Röhren sind
derart eng im Chassis verbaut, daß man sie nicht mit den Fingern
packen kann. Ein einfacher Haken, mit dem man unter die Röhre
fährt, ist mir zu gefährlich, zumal meist auch beim Ziehen noch
gewackelt werden muß.

Gibt es einen "Röhrenzieher" oder kann mir jemand von Euch brauchbare
Tipps geben?  

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#2
Hallo Wilhelm, gesehen habe ich noch keinen, aber schau mal bei Jogi, bis in die mitte runterscrollen, da siehst du ein Drahtgeflecht, ob es sowas für d-Röhren gab, weiß ich nicht.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#3
Hallo Dietmar,

vielen Dank für den Tipp. So ungefähr habe ich mir das auch vorgestellt,
aber ich habe bisher keine Bezugsquelle gefunden. Also werde ich mal
die "Nachdenke" einschalten, vielleicht kommt auch noch eine gute Idee
aus'm Forum und dann wird etwas gebastelt.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#4
Hallo, Wilhelm,
ich bin dabei mein erstes Batterieradio instandzusetzen. Ein Horny Lord 38B. Es fehlen noch paar Teile, aber es gefällt mir so sehr, dass ich dabei bleibe. Später, wenn es um Stromversorgung geht werde ich mich bei Dir beraten lassen.
Gruß,
Ivan
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#5
Hallo,
Warum nimmst du nicht einen Gummischlauch? Es hat von Valvo so einen "Röhrenzieher" aus Gummi für die Röhren mit Noval-9 Sockel gegeben; muß mal sehen, wo dieses Ding ist. Das habe ich noch original.

Es hat auch sog. "Lampenzieher" von Bernstein auf Basis eines Gummischlauches gegeben, um die Skalenlämpchen zum Beispiel von den Blaupunkt Autoradios ohne Schwierigkeiten aus der Lampenhalterung/Fassung heraus zu bekommen ohne sich die Finger zu verbiegen.
Auch sowas habe ich noch in Gebrauch. Wenn ich es finde, mache ich Fotos davon und stelle die hier ein; vielleicht hat ja der eine oder andere auch noch sowas rumliegen?
Wenn man weiß, wie es aussieht, kann man sich solche Hilfsmittel sehr leicht selbst bauen. [Bild: smiley20.gif]


Grüße aus BL

Peter
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#6
danke Peter, da bin ich gespannt. Von einer ähnlichen Lösung habe ich gelesen,
jedoch war dabei Vacuum im Spiel.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#7
Für die Kollegen "Strippenzieher", also Elektriker, gibt's Kabeleinziehstrümpfe, auch Extensionshülsen genannt, in den verschiedensten Durchmessern. Die sehen genauso aus, wie das Teil für Röhren bei Jogi. Verwendet werden die, um Kabel in Installationsrohre und geschlossene Kabelpritschen einziehen zu können. Zuerst die Einfädelspirale durch den Kanal durchschieben, dann den Einziehstrumpf auf die Olive der Spirale aufschrauben. Den Strumpf über das Kabelende drüberziehen. Wenn man dann an der Spirale zieht, wird der Strumpf im Durchmesser geringer und hält das Kabelende zuverlässig beim Durchziehen fest. Im entsprechenden Durchmesser kann man so einen Strumpf bestimmt auch für Röhren nehmen.
In der Medizin gibts solche Dinger auch, da heißen sie sinnigerweise "Fingerfalle". Damit kann man einzelne Finger bei Bedarf fixieren. Einfach mal googlen!
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#8
Solche Röhrenzieher gab's mal:

.png   22215617qt.png (Größe: 225,65 KB / Downloads: 503)
.png   22215616dl.png (Größe: 83,84 KB / Downloads: 505)
.png   22215615qk.png (Größe: 79,14 KB / Downloads: 497)

Die Bilder sind aus einer HR-Sendung "Dings vom Dach" fotografiert, die aber nicht mehr in der Mediathek ist.

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
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#9
(22.05.2016, 22:06)scotty schrieb: Für die Kollegen "Strippenzieher", also Elektriker, gibt's Kabeleinziehstrümpfe, auch Extensionshülsen genannt, in den  verschiedensten Durchmessern. Die sehen genauso aus, wie das Teil für Röhren bei Jogi. Verwendet werden die, um Kabel in Installationsrohre und geschlossene Kabelpritschen einziehen zu können. Zuerst die Einfädelspirale durch den Kanal durchschieben, dann den Einziehstrumpf auf die Olive der Spirale aufschrauben. Den Strumpf über das Kabelende drüberziehen. Wenn man dann an der Spirale zieht, wird der Strumpf im Durchmesser geringer und hält das Kabelende zuverlässig beim Durchziehen fest. Im entsprechenden Durchmesser kann man  so einen Strumpf bestimmt auch für Röhren nehmen.
In der Medizin gibts solche Dinger auch, da heißen sie sinnigerweise "Fingerfalle". Damit kann man einzelne Finger bei Bedarf fixieren. Einfach mal googlen!

danke Wolfram, ich werde mich mal in diese Richtungen umsehen

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#10
Hi,

beim Bund hatte ich für die alten amerikanischen Röhrenfunkgeräte (GRC...) solchen Röhrenzieher:


.jpg   Röhrenzieher.jpg (Größe: 8,65 KB / Downloads: 464)

Den könnte man auch leicht nachbauen.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#11
(23.05.2016, 10:14)Opa.Wolle schrieb: Hi,

beim Bund hatte ich für die alten amerikanischen Röhrenfunkgeräte (GRC...) solchen Röhrenzieher:



Den könnte man auch leicht nachbauen.

Moin Wolfgang,

der sieht aus wie der bei Jogi (s.auch Beitrag von Dietmar). Ich habe jetzt mal, wie Wolfram
erwähnte, Fingerfallen in der Bucht bestellt. Wenn die funktionieren, dann ist die Kuh vom Eis,
wenn nicht, versuchen wir, den von Dir gezeigten aus Draht nachzubauen.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
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von Fallersleben
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#12
(22.05.2016, 20:08)linsepe schrieb: Hallo,
Warum nimmst du nicht einen Gummischlauch? Es hat von Valvo so einen "Röhrenzieher" aus Gummi für die Röhren mit Noval-9 Sockel gegeben; muß mal sehen, wo dieses Ding ist. Das habe ich noch original.

Es hat auch sog. "Lampenzieher" von Bernstein auf Basis eines Gummischlauches gegeben, um die Skalenlämpchen zum Beispiel von den Blaupunkt Autoradios ohne Schwierigkeiten aus der Lampenhalterung/Fassung heraus zu bekommen ohne sich die Finger zu verbiegen.
Auch sowas habe ich noch in Gebrauch. Wenn ich es finde, mache ich Fotos davon und stelle die hier ein; vielleicht hat ja der eine oder andere auch noch sowas rumliegen?
Wenn man weiß, wie es aussieht, kann man sich solche Hilfsmittel sehr leicht selbst bauen. [Bild: smiley20.gif]


Grüße aus BL

Peter

Hallo,

So, jetzt bin ich im Keller gewesen und habe sogar gefunden, was ich gesucht habe. Der Röhrenzieher ist von Siemens gewesen (nicht Valvo, wie ich irrtümlich meinte), funktioniert aber auch heute noch nach über 50 jahren ohne Probleme,- war eben Qualität damals. Der kleine Lampenzieher ist neueren Datums (weiß aber nicht mehr, von wann ) und war vorzugsweise für den Wechsel der Skalenbirnchen in Blaupunkt Autoradios. Dabei ist die eine Seite für B7s Birnchen (7V/0,1 A) und die andere Seite war für diese Steckbirnchen 12 V/ 30 mA .

Doch hier die Bilder:


.jpg   SAM_2445_a.jpg (Größe: 110,3 KB / Downloads: 419)


.jpg   SAM_2446_a.jpg (Größe: 114,2 KB / Downloads: 417)


.jpg   SAM_2447_a.jpg (Größe: 116,46 KB / Downloads: 405)


.jpg   SAM_2448_a.jpg (Größe: 116,55 KB / Downloads: 414)


.jpg   SAM_2449_a.jpg (Größe: 125,67 KB / Downloads: 410)

Das letzte Bild stellt das Werkzeug mit einer ECL 86 dar. Der Knuppel oben am Werkzeug war u.a. auch zum Abklopfen der Röhren geeignet.

Grüße aus BL

Peter
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#13
Hallo Peter,

danke für's Zeigen. Das läßt sich mit dem richtigen Material sicher leicht nachbauen-

Ich habe zwischenzeitlich die Fingerfallen aus England bekommen und die funktionieren
bei D-Röhren sehr gut. Hier ein Bild davon:

   

Wichtig ist, daß man den Bast-/Bambusschlauch innen etwas anfeuchtet, sonst rutscht er
auf der Röhre. Angefeuchtet sitzt er sehr gut und lässt sich danach gut abnehmen. Er ist aber
nur für die dünnen Batterieröhren zu verwenden, für Röhren über 20 mm Durchmesser ist
die Fingerfalle ungeeignet (geht nicht drüber).

In der Bucht wird sie als Spielzeug für wenige Cent angeboten.

Gruß
Wilhelm

PS. @ Wolfram
Vielen Dank für den Tipp
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#14
Hallo,
solche Lampenzieher hatten wir in der BASF. Nur so konnten wir die Steckbirnchen an der Messwand austauschen. An der hatten wir auch Prüftasten um an den Mess-Feldern einen Lampentest zu unterziehen. Ganz wichtige Signallampen wie zum Beispiel "Reaktordruck höchst", der zu einer Not-Abschaltung der Anlage führen würde, wurde mit zwei Lämpchen bestückt. Welch ein Luxus.
Es war nicht selten der Fall das ein Alarm kam und keine Lampe leuchtete auf Big Grin Dann folgte das große Suchen nach der defekten Signallampe. Nicht selten ist dann ein Förderband, Elevator oder Förderschnecke im Feststoffbereich ausgefallen. Jede Sekunde schnelles handeln, verkürzt die Schippzeit enorm.

Dann hieß es "an die Schaufeln Männer" um die Tonnen von Feststoff wieder weg zu schippen. Deswegen um das wenigstens in meiner Schicht zu vermeiden, habe ich gleich bei Schichtbeginn den Lampentest durch geführt und die defekten gewechselt.
Der Betrieb ist Baujahr 1968 und mittlerweile Teilmodernisiert auf SPS. Ein wahres Museum quasi.

Ein Verbesserungsvorschlag meinerseits, alle BASF Messwarten auf LED Signallampen um zurüsten wurde abgelehnt.
In den Atomkraftwerken ist das schon sehr lange Standard.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#15
Hallo,

@ Wilhelm

Die alten Röhrenfernseher hatten nahezu alle das Problem, das die Tunerröhren PCC 183, PC 86, PC 88 etc so kurz waren, daß die kaum über den Rand der Blechabschirmung des Röhrensockels hinaus gereicht haben, und dann waren die zumeist auch noch ganz vorne entweder neben oder unter der Bildröhre. War genau der Ort, an den man kaum drankam, geschweige denn , wo man sah, wie herum die Röhre in den Sockel gesteckt werden sollte. Drehversuche mußten unterbleiben, weil man ja sonst die Röhrenstifte verbogen hat,- und dann ging nichts mehr.
Für solche Fälle war so ein "Röhrenziehwerkzeug" ideal, weil man die Röhre gut greifen und sowohl ziehen als auch wieder einstecken konnte.  [Bild: biggrin.gif]

@ Gery

Die Umrüstung auf LED's wäre schon ein Fortschritt gewesen; dieser Fortschritt hätte aber für irgendjemand bedeutet, daß der dann flüssiger als Wasser, also überflüssig geworden wäre. Irgendjemand irgendwo in der Hirarchie hat das verhindert und so bleibt alles, wie es war.  [Bild: sad.gif]

Der Prophet zählt nix im eigenen Land, diese Weisheit kannten schon die alten Griechen.   Wink

Grüße aus BL

Peter
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#16
(23.05.2016, 13:07)linsepe schrieb: So, jetzt bin ich im Keller gewesen und habe sogar gefunden, was ich gesucht habe. Der Röhrenzieher ist von Siemens gewesen (nicht Valvo, wie ich irrtümlich meinte), funktioniert aber auch heute noch nach über 50 jahren ohne Probleme,- war eben Qualität damals.

Das genau gleiche Teil habe ich auch, allerdings tatsächlich mit Valvo Aufdruck, hat es also auch gegeben. Das waren bestimmt so Mitgeb-Geschenke, die man mit dem eigenen Firmenlogo bestellen konnte. Leider ist mein Röhrenzieher nicht mehr für den Gebrauch geeignet weil sich das Gummimaterial langsam auflöst.

   

   

Mit dem gelben Knubbel obenauf, konnte man die Luft rausdrücken und so die Röhre durch Unterdruck besser festhalten.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#17
Falls alles nicht funktioniert noch ein Tip von mir. Es gibt für Fräser Schutznetzschläuche um die Schneiden zu schützen. Ich habe es noch nicht probiert, könnte aber auch funktionieren.
Sehen aus wie das Drahtgeflecht nur aus Kunststoff.
Viele Grüße 
Philipp
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#18
Die Philips Gummis haben scheinbar alle mehr oder weniger die Eigenschaft, das die sich mit Austrocknung der Weichmacher in der jeweiligen Gummimischung dann entweder zerbröseln oder sogar verflüssigen (Beispiel mein N 2203 Cassettenrecorder). Diese Gummi-Röhrenzieher hat's damals vom Vertreter gegeben, wenn man einen bestimmten Umsatz erreicht hatte; ansonsten mußte man die als Werkzeug tatsächlich kaufen. Die Firmen waren auch damals schon knauserig und hatten nix zu verschenken.

Grüße aus BL

Peter
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#19
Ich konnte jetzt auch noch ein paar Röhrenzieher aus Gummi ergattern:

1x Siemens und 1x Valvo

   

   

   

Das Gummi ist bei beiden Teilen noch weich und geschmeidig, also voll einsatzfähig.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#20
Hallo,

toll diese originalen Röhrenzieher und auch die "Nachbauten".

Wir haben gerade für die D Röhren mit 19 mm  Ø einen Isolierschlauch aus PVC genommen um sie gescheit zu ziehen.
wie hier auch mit dem Gewebeschlauch oder Bastteilen vorgeschlagen wurde.
War einfach, unspektakulär und hilfreich.

Dennoch spannend was es für Lösungen gab.
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