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DKE38 Experiment
#41
Hallo Wolfhard, ich hab da keinen blassen Schimmer, aber:
lass dein Gehör darüber entscheiden.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#42
Beispiel Heizkreis:
Eine noch gute Röhre VCL11, wenn überhaupt zu bekommen, erfordert hohen finanziellen Aufwand. Wenn man einen Eingriff am Empfänger akzeptiert, bieten sich Alternativen. Eine von mir genutzte Variante konnte aus dem Fundus erfolgen. Um die Thermik möglichst gering zu halten, nutze ich anstelle des Heizwiderstandes einen Kondensator. Aufgrund der hohen Toleranzen (20% werden oft vom Hersteller angegeben) ist es wichtig den benötigten Heizstrom (100mA) zu messen. Ein Kondensator von 1,5uF+ und spannungsfest liefert den benötigten Heizstrom.


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.jpg   z1b.jpg (Größe: 120,36 KB / Downloads: 361)

Mit freundlichem Gruß
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#43
Hallo,

die VCL11 gibts bei BTB: https://btb-elektronik.de/en/categories/...s/?id=1580

Ich würde versuchen, die Systeme durch geeignete Miniatur-Einzelröhren oder gar eine moderne Verbundröhre ersetzen, aber die Prioritäten beim Basteln sind ja zum Glück stark unterschiedlich und ich verfolge gern die Beschreibungen zur Realisierung oder Belebung der Schaltungen mit gesuchten Originalen.

Der Preis für eine neue VCL11 ist natürlich ne Hausnummer, man darf aber den Wert des Hobbys auch nicht zu gering ansetzen und vielleicht ist diese Investition dann letztlich doch gerechtfertigt, wenn dieses Bauteil zur Bereicherung des Kerninteresses führt.
Die gleiche Frage stell ich mir manchmal in Bezug auf die EM11, auch hier werden Preise um die 60 Euro aufgerufen, das ist für so eine kleine "Bildröhre" ne Menge Holz... ich finde aber, daß auch das im Einzelfall gerechtfertigt ist, man darf das nicht mit anderen Sachen vergleichen, als ich sehr gern mit Farbfernsehtechnik gebastelt hätte, waren Farbbildröhren schwer zu bekommen und kosteten ne Menge Geld (ab 600 Ostmark), völlig unerschwinglich für einen 16-Jährigen (abgesehen davon, daß das Drumherum auch ein schwieriges Thema war).
Eine gute, gebrauchte EM11 bekam ich seinerzeit in Bernburg beim Radiomechaniker Barth für 5 Ostmark, auch kostenlos eine weitere, wenn die verkaufte nicht funktionierte. Neue hab ich zu der Zeit nie gesehen.

Heute kann man 10 komplette Farbfernseher mit excellenten Bildröhren für nichts haben und eine EM11 kostet einige 10 Euro... bis über 100 Euro für eine TFK im Originalkarton.

So unterschiedlich ist das mit dem "Wert" ...angemessenem Preis. Wenn man magische Augen oder alte Radios generell nur als Nebensache sieht, würde man sagen "zu teuer". Hat man da aber eine echte Leidenschaft dafür, würde man ggf. auch noch mehr dafür hinlegen, nur um überhaupt noch eine zu bekommen. Lletztlich liegt der Wert einer Sache im Auge des Betrachters und das ist ja auch schön so.

Natürlich ist der experimentelle Ersatz einer schwer erhältlichen Röhre durch andere Typen auch ein interessantes Betätigungsfeld.

*

Bei der Lösung mit Vorschaltkondensator sollte man dessen Durchschlagen in die Überlegungen einbeziehen, ich bin aus diesem einen Grund kein Fan von dieser Lösung (siehe: teure Röhren, die wären dann in kleiner 1s alle hin), obwohl sie aufgrund des sauberen Arbeitens mit Wirk- und Blindleistung sehr verführerisch ist. Vielleicht kann man mit einer 100mA-Feinsicherung etwas erreichen, aufgrund der geringen Zeitkonstante der stromschwachen Heizfäden würde ich sagen: Nein. Bliebe noch die Parallelschaltung von Überspannungsschutz mit Z-Diode zum Faden oder sogar zu beiden Fäden (über Gleichrichterbrücke), auch in Verbindung mit Sicherung, alles ganz schön aufwendig und unschön, wenn man die moderne Lösung nicht so gut verstecken kann. (...nochmal überlegt: eigentlich nicht sooo aufwendig, nur unschön wegen der modernen Halbleiter...wobei der C auch modern ist ^^).
Vielleicht wär ein Halbwellenheizkreis und Vorwiderstand eher eine Lösung ? Den Gleichrichter kann man ja ausfallsicher gestalten, indem man 3 Dioden in Reihe schaltet. Die Doppelung beim Vorschaltkondensator würde schon sehr unangenehm ausarten, weil 2 Kondensatoren mit doppelter Kapazität benötigt würden, die Spannung muß ja trotzdem beibehalten werden, sonst Gefahr einer Kettenreaktion.

Gruß Ingo
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#44
(05.07.2020, 11:28)oldi-030 schrieb: Beispiel Heizkreis:
... Eine von mir genutzte Variante konnte aus dem Fundus erfolgen. Um die Thermik möglichst gering zu halten, nutze ich anstelle des Heizwiderstandes einen Kondensator. Aufgrund der hohen Toleranzen (20% werden oft vom Hersteller angegeben) ist es wichtig den benötigten Heizstrom (100mA) zu messen. Ein Kondensator von 1,5uF+ und spannungsfest liefert den benötigten Heizstrom.
Berechnet ergibt das nur rund 82mA. Kann es sein, dass das Multimeter durch die kapazitive Last recht ungenau anzeigt?
Gruß
Martin
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#45
Hallo Ingo und Forumer:

Bisher hatte ich mehrere Radios bei defekten Heizwiderständen mit Kondensatoren wiederbelebt. Alle MP-Kondensatoren (Prüfspannungsangabe mindestens 400V Wechselspannung) haben bis heute ihren Dienst getan. Als letzter Umbau (im Forum vorgestellt) war, die Umrüstung eines VE301gw auf U-Röhren mit Röhrenheizung mittels Kondensator. Auch dieser Empfänger ist noch in dieser Form in Betrieb. Es war für mich der Versuch, das auf einer DKE38 Aufbauplatte (geringer Platzbedarf) zu machen.
Aus gegebenem Anlass wiederhole ich, dass der verwendete Kondensator den Wert (1,5uF +) hat. Den benötigten Wert habe ich bei der Auswahl mehrerer Typen im Experiment ermittelt. Der errechnete Wert nutzt mir nix, wenn die Werte der zur Verfügung stehenden Kondensatoren von mir nicht genau messbar sind.   

Mit freundlichem Gruß
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#46
Nabend,

also ich hab mal kurz gerechnet, die von Wolfram gewählten 1,5µF sind ein guter Wert !

Beweis:

Uff (UY2) = 26 V
Uff (UEL71) = 45 V

[Quelle: Radiomuseum]

macht also 71V Spannungsbedarf bei 0,1A Nennstrom

Wirkwiderstand der beiden Heizfäden Rff = 710 Ohm (kann man durch die 0,1 A im Kopf rechnen)

Nun umgekehrt den erforderlichen Xc des Wunschkondensators berechnen:

Die Ziel-Impedanz wäre:
Z = U/I = 230V / 0,1 A = 2300 Ohm

Z = Wurzel (R² + Xc²)

damit muß Xc werden:
Xc (wunsch) = wurzel ( Z²-R²) = wurzel (2300² - 710²) = 2188 Ohm (Wunschwert, berechnet)

Xc (1,5µF) bei 50 Hz:

Xc = 1/wC = 1 / (2*pi*f*C)   ["w" meint hier "omega", Kreisfrequenz "2 pi f"]

Xc (real) = 1 / (314 * 1,5 E-6) = 2,123 kOhm

Damit ist der reale Kondensator ein klein wenig niederohmiger als der Wunsch-Wert, was in diesem Bereich absolut nicht stört ! Man könnte jetzt noch den realen Strom ausrechnen, durch den quadratischen Einfluß (geometrische Addition) wirkt sich das nicht so stark aus, wobei ein deutlich größerer Wert den Gesamtwert vorgibt (immer rechtwinkliges Dreieck als optische Hilfe verwenden: Wenn eine Kathete sehr kurz gegen die andere ist, bestimmt die längere Kathete die Hypothenuse...)

Der Strom mit einem exakt 1,5µF betragenden C wäre also:

Z (mit C = 1,5µF) = wurzel (2123² + 710²) = 2,238 kOhm, mit 230V ergibt sich:

I = U/Z = 230V/2,238kOhm = 0,102 A

Treffer, würde ich sagen ! Alles korrekt dimensioniert !

Die Toleranz des Kondensators bestimmt durch die lineare Abhängigkeit direkt die Toleranz des Stromes (bei idealen Röhren). Allein die große Spanne der möglichen Netzspannung macht da schon 20% Toleranz aus.

**

Die praktische Erfahrung "Es funktioniert" widerlegt aber nicht meine Bedenken, schließlich gibt es auch Millionen von Netztrafos, die im Lauf ihres Lebens keinen brandgefährlichen Windungsschluß verursachen. Trotzdem erhält jedes Teil einen Schutz dagegen und es gibt genug Beispiele, wo es geholfen hatte (erst letztens hatte ich wieder ein Steckernetzteil mit dem Problem).
Natürlich würden im Beispiel hier nur 2 vielleicht teure Röhren sterben, wenn der C Schluß macht, ein überschaubares Risiko. Es war auch nur als Anregung gedacht.

Gruß Ingo
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#47
Hallo Wolfhard,

ich habe auch schon in einigen Geräten den Heizvorwiderstand, gegen einen "hochwertigen" Kondensator getauscht
und noch nie Probleme bekommen.
Wolfhard, denke noch an einen hochohmigen (spannungsfesten) Widerstand, parallel zum Kondensator...

Viele Grüße,
Rolf
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#48
- Röhre RL12T1 im DKE38b -

Nachdem ich noch Röhren vom Typ RL12T1 erwerben konnte, habe ich ein früheres hier beschriebenes Experiment fortgeführt. Ich hatte im DKE38b die Röhre RL12T1 und auch die Röhre RL2,4T1 versuchsweise im Audion anstelle der KC1 sowie als Endröhre KL1 mit Erfolg eingesetzt.
Jetzt konnte ich mit 3 zur Verfügung stehenden Röhren RL12T1 den DKE38b insgesamt erfolgreich bestücken.
Um mechanisch die Aufbauplatte unverändert zu belassen, habe ich die Röhren, siehe Bild, auf vierpol- Europasockel montiert. Somit ist es mir möglich, vorab die Stromversorgung meines aufgebauten RV12P2000-Empfängers zu nutzen.


.png   y20.png (Größe: 232,29 KB / Downloads: 237)
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#49
Hallo Wolfhard,

das ist gut umgesetzt, mit der RL12T1.

Wie ist den der Empfang und die erziehlbare Lautstärke?

Viele Grüße,
Rolf
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#50
- Hallo Rolf  und Forumer -

Vorab in Beantwortung deiner Frage, Lautstärke und insbesondere die Empfindlichkeit haben mich positiv überrascht. Abends auf Mittelwelle, leider dicht gedrängt auf der Hälfte der weißen Skale, diverse gut hörbare Sender. auch auf Langwelle einige Sender.
Aber es gibt noch Handlungsbedarf. So zum Beispiel beim Ausschalten wird der Ton kurzzeitig erheblich laut.
So habe ich, leider nur mit bescheidenem Erfolg, die Kathoden-Widerstände mit den Parallel-Cs von 4,7uF
bei der Treiberröhre auf 2K und bei der Endröhre auf 1K erhöht. Um einen Eingriff auf der Chassis-Platte
zu vermeiden, habe ich die Widerstände mit den Kondensatoren mit auf dem Europasockel verlötet.
Da sich auch eine Lautstärke-Zunahme beim Reduzieren der Heizspannung runter bis etwa 6V ergibt, mir unverständlich, werde ich den Gitter-Widerstand der Audion-Röhre von Heizung Plus trennen. Dann bin ich vorerst am Ende meines Latein. Auch mit der angesprochenen Besonderheit zeigt der DKE eine einwandfrei einstellbare Rückkopplung und guten Empfang.

Mit freundlichem Gruß,  Wolfhard
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#51
Hallo Wolfhard,

der Lautsprecher ist ein Freischwinger der bei einem bestimmten Ruhestrom seinen optimalen Arbeitspunkt einnimmt.
Dann ist die "Zunge" des Systems im Mittelpunkt der Mechanik und die Wiedergabe optimal.
Dazu kommt noch das die Rückkopplungsspule nur bei einem bestimmten Verstärkungsfaktor der Audionröhre optimal
arbeitet, das wird vorliegenden Fall durch eine Veränderung der Heizspannung bewirkt.
Wenn bei einer direkt geheizten Röhre der Mittelpunkt der Heizung für das g3  benutzt wird ist die Gittervorspannung nicht 0 Volt !

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#52
Hallo Wolfhard,

Durch das Ändern der Betriebsspannungen (Anoden- und Heizspannung) verändern sich alle
Arbeitspunkte in der Schaltung, welche für 2xKC1 und 1xKL1 optimiert ist.Dadurch hast Du
halt auch beim Ausschalten die beschriebenen Effekte. Bei Einsatz anderer Röhren müssten
die Widerstände in den Anodenkreisen angepasst werden. Der Lautsprecher ist halt für einen
bestimmten Anodenruhestrom konstruiert, das kannst Du nachmessen indem Du den Laut-
sprecher über ein Amperemeter an eine veränderliche Gleichspannung legst und diese so lange
erhöhst, bis sich die Mechanik "im Mittelpunkt" befindet. Achtung , dabei die Polung beachten !
Alternativ kannst Du auch vom halben, maximalen Anodenstrom einer KL1 ausgehen, das sollte
identisch sein. Stärkere Röhren müssten hier durch eine höhere negative Gittervorspannung
gebremst werden .
Ich empfehle den Erwerb der originalen Röhrenbestückung für dieses seltene Gerät, experimentieren
kannst Du ja trotzdem !

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#53
- Hallo Hans  und Forumer -

Vorab Dank für deine Ausführungen. Das ein nicht richtiger Arbeitspunkt vorliegt ist verständlich. Ich muss eben versuchen einen besseren Arbeitspunkt für die Röhren zu finden.
Ich habe nun mal einen Fabel für diese Militär-Röhren und meine, dass diese Röhren zum Zeitgeist des Radios "DKE38" sowie auch zum Inneren des Gerätes gut passen. Um einen direkten Eingriff im Radio-Inneren zu vermeiden, werde ich die befindlichen Kathoden-Widerstände der Röhren auf den Europafassungen im Wert erhöhen.


.png   y22.png (Größe: 273,87 KB / Downloads: 118)


.png   y20.png (Größe: 232,29 KB / Downloads: 118)

Mit freundlichem Gruß,  Wolfhard
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#54
...sehr schöner Aufbau !

gruß Ingo
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#55
Hallo Wolfhard,
ich hatte das auch schon mal, dass die Wiedergabe nach der Wegnahme der Spannung, lauter wurde.
Da lag es daran, dass die Gittervorspannung zu negativ war.
Ich hatte sie danach etwas positiver gemacht (Versuche mit einem Poti), die Lautstärke wurde höher und der Effekt nach dem Ausschalten war verschwunden...

Viele Grüße,
Rolf
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#56
Hallo Wolfhard,

diese Röhren sehen wirklich schön aus, drücke Dir die Daumen, das Du die Arbeitspunkte eingestellt bekommst !
Ich habe mich vor längerem damit befasst, "modernere" Röhren in den Glaskolben von alten Röhren zu ver-
stecken. Das klappt mittlerweile gut, vielleicht währe das für Dich auch eine Möglichkeit die Optik etwas näher
an das Original zu bringen.... aber so sieht es schon mal richtig gut aus, Kompliment !

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#57
- Es geht voran -

Mit einer Werterhöhung der Kathoden-Widerstände, der Endröhre auf 2K und der Vorröhre auf 5K, konnte die Problematik FAST gänzlich behoben werden. Es sollten wohl die Röhren mit einer höheren Betriebsspannung,
zur Zeit noch mit Ub 90 Volt, betrieben werden.
Wenn ich noch Europa-Röhrensockel hätte, würde ich es auch mit den Röhren RV12P2000 versuchen.
Ein besonderer Reiz wäre auch den DKE auf Kurzwelle zu versuchen. Siemens hatte das in seinem DKE Nachkriegs-Modell schon verwirklicht.


.jpg   z6.jpg (Größe: 76,74 KB / Downloads: 60)

Mit freundlichem Gruß,  Wolfhard
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