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Brief an den NDR: DAB+
#21
Guten Abend, Ihr Guten  Smile

Im Autoradio heut Abend war das DAB+~Radio auch Thema eines Beitrags auf NDR~Info. Die Dame verglich die Einführung von DAB+
mit der Einführung von UKW damals, und meinte, UKW hat die Mittelwelle abgelöst, und nun würde DAB+ die Ultrakurzwelle ablösen, das sei
ihrer Meinung nach alternativlos  Undecided Der Interviewer fragte, ob das nicht auch ohne ginge, da es schließlich jetzt schon Internet
und Smartphones gibt. Aber die Dame bemühte sich zu erwähnen, wie überzeugt sie doch von dem ach-so-tollen DAB+ ist  Smiley26

Der NDR~Info~Sprecher zog dann Vergleiche zu anderen europäischen Ländern. In manchen wird schon 2017 allen Ernstes UKW abgeschaltet,
andere Lände haben noch Gnadenfrist bis 2018 bzw. 2024. Zu Deutschland sagte er, daß hierzulande auf "Freiwilligkeit" gesetzt wird, und es keinen
Abschaltungstermin (mehr) gibt. Letzteres wissen wir ja schon seit 2012 (zum Glück  Rose )

Insofern -wenn es um Freiwilligkeit geht- werde ich aktiv Werbung für DAB+~Renitenz machen,
und allen Leuten bei allen möglichen Gelegenheiten empfehlen, sich lieber ein UKW~Radio anzuschaffen
(und bloß kein DAB+~Radio!!).

Ich hab noch die Hoffnung, daß uns Deutschen UKW  immer erhalten bleibt.

Warum?

1.) Es gibt noch hunderte Millionen analoge Radios (incl. Autoradios) in Deutschland, und sie werden weiterhin verkauft!
2.) Deutschland ist auch das einzige Land auf der ganzen Welt ohne generelles Tempo~Limit auf der Autobahn.

=> So könnten wir Deutschen uns die "Extravaganz" namens "UKW" wohl leisten  Sleepy
(schließlich wird uns fast jeden Tag in Medien & sonstwo erzählt, wie reich Deutschland doch ist!)


Optimistische Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#22
Die Übertragungsqualität ist bei digitalem Rundfunk unbestritten deutlich besser als im analogen Rundfunk. Bei einem klassischen Musikstück waren/sind es die ganz leisen Passagen, die da oft Kummer gemacht haben bzw noch machen. Ein einzelner leiser dünner Ton geht bei analogen Verfahren im vorhandenen Rauschen fast schon unter während der beim digitalen Verfahren glockenklar und rein und nahezu ohne Rauschen zu hören ist. Nicht von ungefähr vergleicht man ja auch die Übertragungsqualität im digitalen Rundfunk mit der Übertragungsqualität einer CD. Eine CD erreicht 90 dB Dynamikumfang (= der Abstand von der leisesten Stelle des Musikstückes zur lautesten Stelle dieses Musikstückes). Das ist bei aller Liebe zum analogen Rundfunk auch mit UKW nicht zu machen. [Bild: huh.gif]

Empfängerseitig ist auch bei digitalem Rundfunk der Aufwand nicht besonders hoch, also von den Kosten her überschaubar. Da dürfte die Software des jeweiligen Empfängers wohl den größten Anteil an den Kosten ausmachen.

Senderseitig sieht das dagegen schon ganz anders aus. Hier ist der Aufwand für digitalen Sendebetrieb schon deutlich größer und damit im Vergleich zum analogen (UKW-) Rundfunk auch deutlich komplizierter und somit letztlich auch teuerer. So gesehen können also Kostenerwägungen zunächst nicht der ausschlaggebende Grund für diesen jetzt so massiv angegangenen und proklamierten Umstieg sein. Der Betreiber / Hersteller des Senders hat also zunächst nur viel Aufwand mit dieser Umstellerei und zusätzlich auch noch das Risiko, wenn das am Ende dann doch nicht den gewünschten Erfolg zeitigt. (Also ein Flop wierden sollte...) [Bild: smiley21.gif]

Und dann ist da ja auch noch die Frage nach dem Standard. DAB / DAB+ war / ist ja nur einer von mehreren möglichen Standards und wenn ich das richtig verstanden habe, so sollte ja ursprünglich ein einheitlicher Standard europaweit eingeführt werden. Sollte mich aber schon wundern, wenn die sich ausgerechnet bei dieser Frage ausnahmsweise mal einig sein wollten.  [Bild: smiley18.gif]

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#23
Ruhe gelassen hat mir diese Geschichte mit diesem DAB+ ja keine. Also habe ich mich mal auf die Suche gemacht und hier diesen Bericht gefunden:

Der Link

Darin beschreibt die Zeitung P.W..t ihre Erfahrungen mit einem ToGo-Adapter, den man auch als Nachrüstung für ein im Auto vorhandenes Radio benützen könnte. Inwieweit dieser Bericht neutral ist, vermag ich nicht zu beurteilen, jedenfalls ist der Hersteller von dem Ding TECHNISAT in der Eifel; wo die allerdings fertigen lassen, steht nicht dabei.
Da wird sich also in nächster Zukunft sicherlich noch einiges tun. Scheinbar soll demnach also DAB+ Standard sein bzw werden.
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#24
Hallo zusammen,
ich höre schon seit einiger Zeit im Rhein Main Gebiet mit DAB Plus und bin sehr zufrieden damit, da ich alle mich interessierenden Programme vom HR und Bayern ohne großen Aufwand einwandfrei empfangen kann. Dies gilt auch für meine Wohnung im Hochschwarzwald wo UKW Empfang sehr schlecht ist. Hier ist der SWR und die Schweiz mit ihren Programmen empfangbar.
Ich habe bis jetzt UKW Radios mit Röhren und etliche mit Kemo Bausätzen zusammen gebastelt. Mich würde nun sehr interessieren, ob es Funktionsbeschreibungen von DAB + Empfänger oder gar Bausätze gibt. Vor ca 1-2 Jahren wurde so etwas einmal in der Schweiz für einen begrenzten Abnehmerkreis veröffentlicht. Leider kann man nicht daran kommen Vor allem interessiert mich die Abstimmerei. Wie funktioniert das.
Franz
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#25
Hi Franz,

was ist denn mit Rolf Käslin, kann der als Schweizer da nicht herankommen?
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#26
Hallo Andreas,

ich finde Deinen Brief gut formuliert. Nur der Übertragungsweg "Email" ist vielleicht suboptimal gewählt, weil Emails wegen der Konkurrenz zu SPAM und Spinnerpost oft nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit gelesen werden. Deshalb würde ich diesen Brief nochmal postalisch an Herrn Steul und vielleicht an medienpolitische Sprecher der Parteien senden.

Im Juni hatte Heise einen interessanten Artikel: Heise-Artikel

Viele Grüße

Ingo.
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#27
Damals wurde auch die CD als alternativlos angepriesen und sie vollkommne den Hörgenuss für jeden Musikliebhaber. Tatsache ist, dass echte Klassikliebhaber ihre Musik lieber wieder von der Vinylschallplatte genießen, als digital. Es ist doch wie mit Allem, was uns als umungänglich besser verkauft werden soll. Das neue Waschmittel wäscht weißer als weiß (was für ein Quatsch), digitalisierte Musik ist im Klang voller und zugleich reiner als analoge Musik (aha, dann lassen wir absofort alle Live Konzerte ausfallen und schaffen analoge Musikinstrumente ab, am besten auch gleich die menschlichen Stimmen).
Richtig ist doch, dass die Hörgewohnheiten und das Hörempfinden und auch das Nutzverhalten der Menschen unterschiedlich sind. Ergo kann die Antwort im Bezug auf Vollkommenheit doch nur die Vielfalt der Angebote sein, unter denen die Nutzer selbst auswählen können, was beliebt.
UKW hat die Mittelwelle auch fast 70 Jahre lang nicht abgelöst, sondern ergänzt. Warum sollte das mit UKW und DAB+ nicht auch möglich sein. Wenn dann kein Bedarf mehr besteht... Nun denn wärs halt so. Aber bei der heutigen Qualität und flächendeckenden Sendeleistung von UKW sehe ich den Bedarf der kompletten Umstellung absolut nicht.

Einer der Vorredner hat es treffend geschrieben: Wenn die Radioverantwortlichen in Deutschland so weitermachen, schaffen sie sich selbst ab. Radio wird sein Bedeutung verlieren.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#28
@Anton
Wahre Worte!
Grüße vom Marco aus Oberbayern.
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#29
@ Anton
genau so ist es, allerdings bewegen wir uns jetzt wieder auf der hier im Forum unbeliebten möglichst nicht zu erwähnenden politischen Seite.
Es geht doch gar nicht darum einen besseren Service oder Hörgenuss zu vermitteln sondern um Profit und gleichzeitig Monopole zu erschaffen.
Deshalb verstehe ich nicht weshalb hier nicht ein Forum für UKW geschaffen wird.
Mit der Abschaffung von MW haben sie uns getroffen und nun schauen wir zu wie UKW abgeschafft wird?
Will mir hier jemand erzählen er hätte eine besseren Hörgenuss mit DAB+
Zum TOTLACHEN

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#30
Jeder hört anders, jeder empfindet anders, man kann es nicht pauschalisieren. Wenn jemand DAB+ super findet, dann ist das eben so.
Der Fehler, der aber begangen wird, ist die Leute für dumm zu verkaufen. Kommt die Masse mal dahinter, und schon beim E10 ging es nach hinten los, kriegen die in Zukunft gar nix mehr gebacken, weil denen einfach keiner mehr glaubt. Das finde ich so schlimm an der Sache. Für UKW und auch für DAB+ gibt es jetzt schon so viele Alternativen, es braucht sich keiner selbst zu irgendwas zwingen.
Eigentlich könnte ich jetzt 1 zu 1 Antons Text übernehmen...
Viele Grüße 
Philipp
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#31
Ja, das sehe ich auch so. Diesen dämliche Allein~Anspruchs~Gedanken (Hier: DAB+) kann ich einfach nicht leiden.  Angry
Ich mag lieber sowohl als auch (statt alles abzuschaffen , und nur 1 gelten zu lassen  Smiley26 ). Sie können ja gern DAB+
als zusätzliches Angebot bereitstellen, parallel zu UKW. Ich kann mir schon auch vorstellen, daß der eine oder andere gut hören
kann mit DAB+, aber eine große Mehrheit der Bevölkerung kommt mit UKW sehr gut aus, und hat überhaupt keinen Bedarf an Digital~Radio.

Und letztlich gibt UKW mehr Vielfalt, weil im UKW~Band an einem Ort mehr Sender drin sind als im DAB+.
Jedenfalls in Schwerin ist das so.
Ich habe mir grad gestern wieder ein echt neues Radio gekauft, und zwar mit UKW & MW  Smiley14
Das stelle ich demnächst mal vor.

Irgendwo steht ja: "Rettet den analogen Rundfunk! Kauft UKW~Radios!" (oder so ähnlich)

Das habe ich GERN gemacht  Rose

Viele Grüße aus MV, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#32
Hallo,

ich lehne DAB schon deswegen ab, weil es der Name eines der ekelhaftesten Biere die jemals zusammengeschüttet wurden war; d.h. ich bekomme Sodbrennen und einen Kater, wenn ich nur daran denke.
Ausserdem halte ich es für zu früh, sich darüber zu echauffieren, solange die UKW-Skala(eben ausprobiert) noch eng besetzt ist.
UKW-Modulatoren bekommt man überall für winzige Beträge; wir paar zehntausend(weltweit) Radiofreaks werden den Widersinn nicht abwenden können und verbleiben in der hoffnungslosen Hoffnung auf Einsicht der uninformierten(aber "gebrieften"; das ist ein Unterschied) Entscheidungsträger.
Dass die öffentlichen Anstalten, die am Tropf der Nötigung per Gebühr hängen, nur den Politischen Vorgaben folgen, wird niemanden wirklich verwundern.
DAB+ soll im Katastrophenfall besser sein...das scheint als 'natürliche Auslese' geplant zu sein, die 'von gestern' sollen doch uninformiert verrecken, wenn sie kein solches Gerät besitzen(wollen).
Medien, egal ob gedruckt oder per Radio dienen laut Grundgesetz der Information/Meinungsbildung und nicht der Befehlsgabe. Da ist die DAB+-Argumentation nahe am DKE bzw. an der Intention von Goebbels.

Vielleicht bin ich nur alt und frustriert, aber ich denke, dass da, abgesehen von Frequenzen und Technologien, einiges in eine Richtung läuft, die sich die Väter und Mütter des Grundgesetzes/Mediengesetzes nicht so vorgestellt hatten.

Aber was machen wir? Wir kaufen diesen Mist auch noch, weil er so billich ist aus China und zerbrechen uns die Köpfe darüber in Angst, am Ende was verpasst zu haben.

Peter, lieber Peter, Deine Technik-Euphorie, so wie jedes weitere von diesen verkauften Geräten, trägt dazu bei, dass die Politik diese Technik für akzeptiert festschreibt. Nur weil es neu, billich und versandfrei ist, muss man es nicht haben. Wo ist die Freude an richtigen Radios, die durchaus noch reichlich auf UKW empfangen, geblieben, dass Du Dich tagelang mit solchem Humbug beschäftigen musst.
Ich bin auch schon auf sowas(damals DVBT-Sticks, billich aber ohne Treiber) reingefallen, habe das nach verschwendeten 30 Min. mit dem Hammer plattgemacht um zu verhindern, noch mehr Zeit daran zu verschwenden.

Vielleicht werden die Jüngsten in diesem Forum das Ende des UKW-Rundfunks noch erleben, aber vorher kommen noch Atomkatastrophen, bei denen man sich AM oder UKW (Sender- und Empfängerseitig) zur Information wünschen würde.

Einer der bedauerlicherweise die Medien-Politik in Deutschland geprägt hat, hat mal, richtigerweise, gesagt, "Je grösser die Lüge, desto bereitwilliger wird sie geglaubt."

Ansonsten ist es mir egal, welcher Stick wo rein geschoben wird, aber es ist doof, sowas zu kaufen und dann in Selbstmitleid zu versinken, wenn es nicht funktioniert. Und wenn es doch irgendwie funktioniert, ist es ein weiterer Sargnagel für das Radio, wie wir es kennen, dessen Grab man mit jedem Kauf eines Dab+weissderhimmelwas-Gerätes schaufelt.


Gruesse,
Jean
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#33
(30.08.2016, 21:04)ingo schrieb: Im Juni hatte Heise einen interessanten Artikel: Heise-Artikel

Das ist doch mal wieder ein klasse Artikel, wie von Heise gewohnt. Scheint bloß noch nicht zu den hiesigen Verantwortlichen durchgedrungen zu sein?
Nach der Lektüre kommt mir dieser Werbe-Versuch für DAB+ vor, wie die alte Geschichte mit "totes Pferd reiten". (Falls es jemand noch nicht kennen sollte, HIER ein schönes Beispiel.
Gruß,
Uli
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#34
Ihr habt ja alle recht mit dem, was ihr da schreibt. Es soll wieder etwas durchgesetzt werden,  was eigentlich bei Licht besehen keiner so richtig wirklich braucht. Der besondere Witz bei diesen DAB/DAB+ Geschichten ist ja der, daß das genauso wie UKW auch eben nicht überall mit gleicher Feldstärke zu empfangen sein wird. Das Einfachste wäre ein Parallelbetrieb von UKW und DAB+. Das ist aber scheinbar nicht gewollt, - warum auch immer.. .

Hier im Schwarzwald gibt es noch immer Regionen, in denen selbst UKW nach wie vor so seine Probleme hat. Da dürfte es dem digitalen Zeug auch nicht besser ergehen; hier auf dem Lande ist ja noch nicht einmal überall ein Internet mit mehr als 6Mbit Bandbreite möglich; im Gegenteil, hier gibt es noch immer Regionen, die sich mit DSL light (=das ist man bald leid!) begnügen müssen, und bei DSL light geht kein VoIP.

Ich hatte ja schon geschrieben, daß der Senderseitige Aufwand bei DAB/DAB+ enorm groß ist, und ob die Telekom als Netzbetreiber so einfach ein weiteres Füllsendernetz, welches flächendeckend  das gesamte Bundesgebiet ausleuchtet, installiert, das wage ich zu bezweifeln. Erschwerend dazu käme dann noch, daß bei jedem solchen Bauvorhaben u. U. mit massiven Protesten gegen eine Errichtung eines solchen Sendeturmes zu rechnen sein dürfte von wegen Elektrosmog, Gesundheitsgefährdung etc.

Die Telekom hat Jahrzehnte gebraucht, bis das Mobilfunknetz soweit "flächendeckend" eingerichtet war, wie es jetzt ist. Dennoch gibt es immer noch Funklöcher, wo keinerlei Mobilempfang möglich ist. Auch heute noch.

Und last not least stellt sich, wie gewöhnlich, die Frage der Kosten,- d.h. wer bezahlt und wer bezahlt was? Die Sendeanstalten werden kaum ein eigenes Füllsendernetz aufbauen können und auch nicht wollen und die Telekom macht sowas nur, wenn zweifelsfrei feststeht, wer das bezahlt. Ganz sicher ist, daß die Telekom das nicht bezahlen wird.  So, und da bleiben ja dann wohl nur noch sehr wenige Möglichkeiten übrig, oder nicht... ?


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#35
Peter, ich kann Dir nur zustimmen. Hier am Schluchsee OT Blasiwald kann ich deutsche UKW Stationen nur schlecht empfangen, daher empfing ich per Satellit u. jetzt neuerdings mit DAB + sehr gut und vor allem mit minimalem Antennenaufwand. Im Rhein Main Geb. höre ich Radio über Kabel, meine Frau in der Küche neuerdings über DAB + . Dies ist der Tatsache geschuldet, dass ich hauptsächlich Klassik Programme höre und es mir hierbei nur auf die Qualität des Empfangs ankommt. Basteltechnisch habe ich wie alle mit MW angefangen bis sie verschwunden war, dann kam UKW. und jetzt könnte DAB ein Bastelziel. werden. Ich bin da ganz pragmatisch.
Franz
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#36
Um abschätzen zu können, ob DAB+ über kurz oder lang UKW ersetzen könnte, hilft eine Analyse der Eigenschaften beider Systeme. (Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.)
  • UKW:
    Als Modulation wird Frequenz-Modulation verwendet.
    Kanalbandbreite der FM ist ca. 180 kHz bis 200 kHz. (Begrenzung nur "praktisch", Theoretisch "unbegrenzt")
    Pro HF-Kanal wird ein Programm übertragen.
    Aufgrund der (relativ) schmalen Kanalbandbreite wirken sich Echo-Störungen infolge von Interferenzen aus, z.B. im hügeligen Gelände.
    Audiosignal wird analog als FM übertragen. Stereo-Signal wird als "Unterträger" (auf 38 kHz) übertragen.
    Digitalsignal (RDS: Radio-Daten-System) wird als "Unterträger" (auf 57 kHz) des FM Signals übertragen.
    Im Prinzip könnten in diesem "Multiplex-Spektrum" noch weitere Informationen übertragen werden, wie Versuche in Ungarn und in Südamerika zeigen. Dort ist auch der UKW-Bereich frequenzmäßig stark erweitert.
    Alle "Unterträger" werden als Zweiseitenband-Modulation mit unterdrücktem (Hilfs-) Träger "vor-moduliert", bevor diese Signale insgesamt als "Multiplex-Signal" den HF-Träger frequenz-modulieren.
  • DAB+
    Als Modulation wird COFDM (coded orthogonal frequency division multiplex) verwendet. Das ist eine Mehrträger-Modulation. Diese umfaßt 1536 "Einzelträger", von denen jeder mit Hilfe einer Quadratur-Doppel-Seitenband-Modulation (mit unterdrücktem Träger) moduliert wird.Die Kanalbandbreite bei DAB beträgt 1,5 MHz. Es werden mehrere Programme "verschachtelt" auf diese Subkanäle verteilt.Echo-Störungen betreffen hier einzelne Subkanäle. Da die Programme aber "verschachtelt" aufgeteilt sind, wird stets nur ein kleiner Anteil der übertragenen Daten (pro Programm) gestört. Das kann mit Hilfe einer Fehlerschutz-Codierung "abgefangen" werden..Alle Informationen werden digital übertragen.DAB+ unterscheidet sich von DAB i.w. nur in der Art und Weise, wie die Audio-Signale "Quell-codiert" sind. DAB+ verwendet eine Quell-Codierung für die Audio-Signale, die zu einer größeren Datenreduktion führt, als es für DAB war.Die "Quell-Codierung" für Audio-Signale berücksichtigt die Eigenschaften des (menschlichen) Ohrs. Alle die Frequenzanteile, die man in einem Audio-Signal nicht hört (infoge von "Verdeckung"), werden bei der Quell-Codierung eliminiert, was zu einem stark reduzierten Datenstrom führt. Darauf beruht i.w. der "Erfolg" der digitalen Übertragung.Die Effizienz einer Quell-Codierung beruht auf der Genauigkeit, mit der die Eigenschaften des Gehörs nachgebildet werden können. Hier ist die DAB+ Quell-Codierung besser als die DAB Quell-Codierung. Nun gibt es aber bereits eine weitere Quell-Codierung, die noch "besser" funktioniert, bei der also noch mehr Datenreduktion möglich wird. Das ist gegenüber DAB+ nochmals der Faktor 2 bis 3. Dann lassen sich noch mehr Programme in einen "Frequenzblock" von 1,5 MHz "stopfen". Das wir dann noch billiger für die Broadcaster. Werden wir also künftig ein "verbessertes" System "DAB++" bekommen? Wobei dann wieder neue Geräte erforderlich werden.
  • Störungen:
    Bei UKW kann man trotz Störungen meist noch die Information als solche aufnehmen.
    DAB+ verhält sich hier "digital": entweder die Störung ist gering und kann dann komplett eliminiert werden, oder die Störung ist so stark, daß dann der Empfänger stumm schaltet (Muting). Es ist zu vermuten, daß man sich an eine solche Störung, bei der praktisch "unvermittelt" die Information quasi "zerhackt" wird, nur schwer gewöhnen wird.
  • Datenkanal:
    Bei UKW stellt RDS einen Datenkanal dar. Hierüber werden u.a. Verkehrsinformationen übertragen. (ARI, ARI+). Bei Deutschland, als "Transit-Land" für sehr viele "Trucker" sind Verkehrsinfo Updates per RDS für die Navis der Fahrzeuge existentiell wichtig. Würde UKW abgeschaltet, gäbe es sehr viele Trucker aus Ländern ohne DAB, die dann quasi "blind" durch Deutschland touren würden. Es ist fraglich, ob eine UKW Abschaltung daher "politisch" überhaupt durchsetzbar wäre.
Es gibt bekanntlich einzelne Broadcaster, speziell DRadio, die bei der Vergabe der UKW Frequenzen "zu kurz gekommen" sind und daher keine flächendeckende Versorgung für ihr Gebiet realisieren können. Daher ist auch der Intendant von DRadio ein sehr starker Verfechter von DAB+ und er würde lieber heute als morgen UKW abschalten. Aber er verfolgt hiermit ein sehr spezielles Eigeninteresse, das im Gegensatz zum Gesamtinteresse der Radiohörer steht.
Daß DRadio bei der Vergabe der UKW Frequenzen nicht ausreichend berücksichtigt wurde, hat sicher auch Gründe, die beim früheren DLF zu suchen sind, hier aber nicht erörtert werden sollen.

MfG DR
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#37
ein weiterer großer Verfechter von DAB+ ist der BR.
Franz
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#38
Hallo Ihr Guten  Smile

Wenn ich mir die fundierten Argumente & Infos von Dietmar (DiRu) so durchlese, bestärkt mich das in meiner Überzeugung,
daß wir eine Abschaltung von UKW in Deutschland zu unseren Lebzeiten nicht mitzumachen brauchen.

DAB+ ist nicht besser oder schlechter als UKW, sondern ANDERS.
Und darum wird es sich in absehbarer Zeit auch nicht durchsetzen.
(Unabhängig davon, ob wir mit einem China~Billigteil oder einem wertigen Röhrenradio hören.)

Die ganze Grübelei plus geraubte Nerven wegen diesem Thema können wir uns schenken, und stattdessen lieber Radio hören  Rose

Befriedete Grüße, von Peter




P.S.: Hallo Andreas  Smile Hat sich der NDR schon bei Dir zurückgemeldet?
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#39
Ist Herr Steul so einer, der zu blöd MW Sender abzuschalten ist? (Eine Fall, wo MW Sender nach Abschaltung weiterspielt)
Falls ja, dann ist er warscheinlich zu blöd auf Antwortbutton von eMail-Programm drücken. Man sollte nicht viel Hoffung machen, dass NDR auf diese eMail beantworten.

Grüss
att
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#40
Hallo Peter,

Dein Wort in Gottes Ohr, habe gerade das gefunden: „Nachhaltiges Interesse des Marktes“

Sicher ist da der Wunsch (der Macher) der Vater des Gedanken. Aber entscheiden tun technische Dummies mit Macht und Geld.
Für den Hörer/Nutzer interessiert man sich einen Dreck. Der muss es ja konsumieren, wenn nichts anderes mehr da ist.

Viele Grüße

Ingo.
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