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Telefunken E108Lw4: Das wohl dickste Radio Deutschlands?
#1
Smile 
irgendeiner muß ja mal damit anfangen, was meint ihr dazu?

"Wenn die Sender immer kleiner werden müssen die Radios wachsen"

Das sich scheinbar niemand bislang da rangetraut hat bleibt mir ja garnichts anderes übrig.
Ich bereite nun also vor: Abholung und Restauration eines Telefunken Radios Type E104Kw/10

der alte Wellenjäger hat leider nicht so ein Langlebekonzept wie zB ein EK07, das wird somit eine Baustelle die ihresgleichen sucht.
Allein schon die Elkofamilie im Netzteil ist eine Zumutung.. Ich bin am überlegen evtl. einen Kettenzug zu montieren damit ich den besser bewegen kann  Smiley47
Das HF Labor hier im Wellenkino ist auch für derartige Fälle noch ausreichend.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#2
Hallo Martin,
schreibe doch mal Klartext was du mit deinem Beitrag meinst.
Ich werde nicht so ganz daraus schlau.
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#3
hallo Richard,

sofern Interesse besteht gibts einen Restaurationsbericht. (Andernfalls spar ich mir die Müh natürlich)
http://www.radiomuseum.org/r/telefunken_...4_kw1.html

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#4
Hallo Martin,
das ist ja ein wahrhaftes Schwergewicht. Da ist ein Kettenzug angebracht.
22 Röhren hat Telefunken damals gebraucht, um die heute überschaubare
Leistung zu vollbringen. Dafür genügen heute wenige ICs und Verstärker.

Lass uns doch bitte mal reingucken.

Gruß
Wilhelm

PS. Martin, Du warst schneller als ich. Natürlich würden wir uns über einen
Bericht freuen.
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#5
Hi Martin,
setze doch einfach einen Link vom RM.org dazu, dass man weiß um was es geht.
DANKE Smile
http://www.radiomuseum.org/r/telefunken_...4_kw1.html

Wieder ein schwerer Empfänger. Darf er neben dem Rhode und Schwarz schlafen? Smile
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#6
Wieso schlafen, man ist doch SWL...
Hier gibts ja auchnoch einen alten Collins, auch so ein Highlight der alten Ingenieure.

Die Technik und Faszination dieser Riesenradios ist es meiner Meinung nach unbedingt wert erhalten zu werden. Das sind Radiosysteme die wirklich ohne Rücksicht auf die Kosten konzipiert wurden, da wird das maximal machbare realisiert. Entsprechend viel Freude macht so ein Gerät wenn es läuft, die brauchen sich hinter den heutigen großen Empfängern nicht zu verstecken, im Gegenteil.
Der Vergleich ist etwas schwierig, jedes Gerät hat ja auch seine Eigenheiten. Aber zum Vergleichen muß man sole Empfänger wie große Icom oder Yaesu heranziehen, die es übrigends auch nicht mit ein par wenigen IC schaffen zu solchen Empfindlichkeiten zu gelangen.
Es fiel mir sogar auf daß moderne Systeme mitunter ein Problemchen mit ihrem Digitalkram haben, der erzeugt ein winziges Eigenrauschen daß sich durch all die Abschirmungen schleicht und dann doch irgendwie als Grundrauschen den Eingang zumüllt, beim Fischen und Filtern extrem kleiner Signale kommts dann raus, der EK07 hat nämlich keine Digitalteile, der filtert auch in den alleruntersten Pegeln noch hörbar was zutage. Seine ZF ist ja auch aus einer anderen Welt, gem. dem Manual ändert er deren Ausgangsspannung um weniger als 3dB wenn das Eingangssignal von 0,7µV auf 100mV ansteigt, das entspricht einem Ausregelbereich von mehr als 10 hoch 5, einfacher formuliert, ein Dialog zwischen einem sehr starken Ortssender und einer weit entfernten schwachen Station hört der problem los zu, beide Seiten.
Ich hab lediglich ein etwas verbranntes Gas-Sofittchen gefunden, seine Antennenfackel. Die statische Aufladung großer Antennen wird in solchen Radios immer zum zünden eines Gaslämpchens genutzt, dieses verbraucht die dann einfach, für störungsfreien Empfang.

EK07 haben umschaltbare Bandbreiten, von 150Hz bis hoch zu 12kHz, steht der auf ganz breit ist die KW schon richtige Musik.
Wie das bei dem Telefunken gelöst ist müssen wir mal schaun, er hat selbstverständlich auch einiges an Filterzauberei zur Verfügung. Im Collinsradio finden sich dafür die berühmten mechanischen Filter (bei meinem sind die 1 - 3 - und 6kHz breit), zudem hat der noch ein Crystalfilter mit 4 Stufen, dessen Funktion aber etwas merkwürdig ist.

Der Telefunken hat als einziger der drei auch einen FM-Demodulator.

Zu meiner anmerkung "Langlebekonzepte".
Das ist eine Spezialität von Rohde+Schwarz. Die haben bewußt darauf verzichtet überall im Gerät Elkos zu verbauen und immer dann wenn es machbar war entweder ganz drauf verzichtet oder MP-Kondensatoren verbaut. So beschränkt sich der fällige Service fast völlig auf den Subchassis mit dem eigentlichen Netzteil. Ebenso betreibt er durchgängig Langleberöhren wie EF805s, ECC801s, E180F usw.
Im Telefunken finden wir das normale Konzept, eine große Familie EF80, EF85 usw. und seine EAA91 heist bei R+S EAA901. Es finden sich Elkos in allen Lebenslagen, da muß man sehr aufpassen sonst zerhaut es die Seleentöpfe beim ersten Warmstart, und die ersetze ich nicht so gerne gegen was anderes.
Die Mechanik dürfte auch beim Telefunken richtig sauber und stabil sein, sonst hätte der nicht dieses absurde Gewicht. Er schein wirklich das schwerste Radio zu sein daß man damals erwerben konnte, der R+S bringts nur auf 66kg was auch schon für lange Arme reicht.

lG Martin
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#7
Hallo Martin

Hast du die Geräte, dann wären Bilder und ein Bericht dazu ganz nett.
Gruß Helmut
----------------
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#8
Aber Hallo Martin nartürlich besteht an einem Bericht sogar größtes Interesse!!
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#9
den Collins hab ich nun mal gewissenhaft beschrieben.
Die Telefunkenbaustelle kommt dann sobald das hier möglich ist, kommendes Wochenende hol ich den ab.

lG Martin
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#10
Na das ist die Königsklasse da würde ich auch gerne um ein paar Bilder bitten. >Für den SWL Bereich ganz ohne IC´s läuft hier ein TRIO 9R-59D.

http://www.radiomuseum.org/r/trio_kenwo_9r_59de.html
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#11
http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=6986 (= Collins)
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#12
hallo alle,
der Vorbesitzer hat sich da leider etwas vertan, es handelt sich um das Brüderchen E108Lw4 im gleichen Gehäuse,
das Gewicht paßt auch genau. Die Abholung war etwas anstrengend Smiley14 

E108Lw4 Langwellen Verkehrsempfänger
Empfangsbereiche: <10kHz durchgehend bis 1,8MHz
Doppelsuper mit BFO und einstellbarer Bandbreite 0,1 bis 9kHz


.jpg   telefunken-1.jpg (Größe: 176,39 KB / Downloads: 751)

Gew. mit Gehäuse, gem. Typenschild: 90kg

also ein wirklich erwachsenes Radio... bis Karl Gustav wieder in die Tasten haut kurz vor dem Fest sollte es klappen daß die 17.2kHz laut zu hören ist ..
es kann den SAQ direkt empfangen.

Ich werde das dicke Radio komplett restaurieren.

lG Martin
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#13
Das Foto täuscht etwas über die wirkliche Dimension dieses Boliden. Ich schätze zwei Tek 547 haben etwa die gleichen Ausmaße. Ich glaube die Gehäusetiefe liegt bei rund 60cm.
Aber drei Mann und zwei Henkel halfen, den Trümmer auf den Tisch zu hieven Smile
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#14
Hat der an den Seiten Wartungsklappen?
Martin, ich freue mich schon auf die Berichte und Bilder!

Grß Henrik
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#15
hallo Henrik,
ja der hat oben und an jeder Seite je eine Wartungsklappe

Der große Drehknopf für die Bereichswahl sitzt fest, der läßt sich nur mit 2 Händen bewegen. Da wird erstmal etwas Arbeit fällig bevor der Strom haben darf ..

lG Martin
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#16
Smiley43 

.jpg   telefunken-2.jpg (Größe: 179,8 KB / Downloads: 656)


.jpg   telefunken-3.jpg (Größe: 177,24 KB / Downloads: 642)


.jpg   telefunken-6.jpg (Größe: 174,66 KB / Downloads: 652)


.jpg   telefunken-11.jpg (Größe: 206,12 KB / Downloads: 646)

Da habt ihr mal einen groben Überblick über die laufende Baustelle

lG Martin
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#17
das dicke Radio macht gute Fortschritte. Derzeit noch Reinigungsarbeiten und ähnliches, die komplexe Umschaltmechanik hing fest und mußte gangbar gemacht werden, das hat prima funktioniert, hat aber etwas länger gedauert.
Der 6-stufige Bereichsschalter dreht immerhin 23 Schaltebenen verteilt auf 2 lange Achsen, sowas kostet Kraft.

lG Martin
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#18
Die beiden Bilder zeigen wozu es die vielen Lämpchen benötigt...


.jpg   telefunken-12.jpg (Größe: 154,9 KB / Downloads: 595)


.jpg   telefunken-13.jpg (Größe: 115,16 KB / Downloads: 591)

und das dieses Radio nun lebt ! wubsmiley

Nach dem Zusammenbau gabs Strom, in der EL84 die es im Netzteil hat sprang ein weißer Funke hin und her, also mußte da eine andere rein.
Sehr viele Sender, das Radio wurde hellwach. Auch den DCF77 hat es sofort gefunden

Jetzt geht es an all die etwas kleineren Problemchen wie zB:

der Ton ist verzerrt
die Funktion "Tonsieb" funktioniert nicht, defekt
BFO ist daneben
und dergleichen mehr,
erst nachdem das alles repariert ist geht es an den endgültigen Abgleich.

Es muß eine Loopantenne für SAQ gebastelt werden Smiley53 wird langsam Zeit
Die kann dann gleich zusammen mit dem Gehäuse lackiert werden..

lG Martin
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#19
alle zutiefst erschrocken hier oder wie ? Big Grin

ich lass jetzt mal einen Platz frei für Kommentare, dann gehts weiter.

lG Martin
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#20
Was soll man als blutiger Laie zu solch einem Unikum noch sagen, wenn es seiner Kleider enthüllt dasteht. Es sieht auch wie ein Bauteileregal im Conrad Wink Ich würde mich an ein solches "Materiallager" niemals rantrauen, höchstens um mit dem Pinsel und Staubsauer etwas die Spinnweben zu entfernen.
Von daher: Alle Achtung, dass Du Dich auf die Reise durch das Innenleben des adipösen Telefunken Radios begibst.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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