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Hornyphon Prinz 38B. E633
#1
Hallo, Freunde,
ich beginne eine Instandsetzung des obigen Gerätes. Eine Aufgabe mit vielen Unbekannten.
So sieht das Gerät aus:
   
   
   
   
Mehr ist nicht vorhanden.
Im Großen und  Ganzen fehlen u.A.:
- Modellname/Schaltung
- Röhren
- Knöpfe
- Skala
- Schallwand, LS, Überträger
- Rückwand
Vorhanden:
- Chassis im guten Zustand
- Gehäuse mit schönem Furnier.
- Schiebe-Lautsterkeregler in einem Knopf mit dem Sendersucher.
Gerade das schöne Gehäuse war der Grund meiner Entscheidung das Radio zu restaurieren.

Der Plan:
1. Identifizieren des Gerätes, Schaltung.
2. Besorgen von Bildmaterial und weitere Informationen - z.B. wenn einigen Ersatzteilen nicht beschafbar sind, als Basis zum Nachmachen.
3. Beschaffen der Röhren und die andren fehlenden Teilen.
4. Gehäusereparatur und Neulackieren.
5. Radioteil reparieren.
6.Schallwand bauen.
7. Skala und Seil
8. Knöpfe.
9. Entscheidung über Netzteil, denn Batterieempfänger..

Während des Jahres war ich bemüht, das Gerät zu identifizieren, die Schaltung zu besorgen, sowie die Ersatzteilen.
Eine Entscheidung über die Gerätename und Schaltung fiel recht schnell.
An der Gerätenwand innen war Rest eines Aufklebers mit Bezeichnung E633 und auf Frontseite - Schriftzug "Hornyphon".
Hilfe wurde in RMOrg gefunden. Schaltplan auch.
Das deutete klar auf Hornyphon Prinz 38B. - E633. Dreiröhren Batterie-Super mit ZF = 128 kHz. Röhren KK2, KBC1, KL4.
Aber das Chassis hat 4 Röhrenfassungen vorhanden. Deswegen fiel meine Entscheidung auf Hornyphon Lord 38B - E643.
Röhren KK2, KF3, KBC1 und KL4.
Beide Geräte sehen vorne identisch aus. Meine Entscheidung fiel auf Lord mit 4 Röhren, für das Chassis ung gegen des Wandaufklebers.
Leider konnte ich die Schaltungen nur in RMOrg finden, deswegen darf ich diese hier nicht posten. Schade, denn ohne Schaltungen ist schwierig den Vorgang zu beschreiben. Vielleicht hat jemand von euch diese?

Die vier Röhren wurden dank Andrea, Detlef und EBay gefunden.
Leider ist die Skala unauffindbar und für den LS-Übertrager fehlen keine Daten (KL4 braucht Ra = 19000 Ohm).

Trotz allem habe die Reparatur gestartet.
Als erstes sollte ein Ausbruch des Gehäuses wieder verklebt werden.

   
   
   
   
Während der Kleber aushärtet wird das Chassis für Reparatur vorbereitet:
   
   
Sowie eine ältere  Schallwand an die neuen Massen gepasst.
   
Nach 24 Std. ist der Kleber hart und das Gehäuse kann abgeschliffen werden:
   
Mit 120 er und dann mit 260er Schleifpapier.
Dann mit 400 Schleifpapier Wasser geschliffene sieht so aus:
   

Fortsetzung folgt. Jetzt noch kann ich sagen - die nickelierten Leisten sind zum Teil verrostet. Der entsprechende Schallwandstoff fehlt.
Und das Chassis ist voll mit Überraschungen.
Gruß,
Ivan
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#2
Zitat:..Das deutete klar auf Hornyphon Prinz 38B. - E633. Dreiröhren Batterie-Super mit ZF = 128 kHz. Röhren KK2, KBC1, KL4.
Aber das Chassis hat 4 Röhrenfassungen vorhanden. Deswegen fiel meine Entscheidung auf Hornyphon Lord 38B - E643..

der Aufkleber sagt aber doch ganz klar E633, und das Chassis sieht auch genau so aus. Das Chassis den E643 sieht anders aus. Da wo das E633 eine nicht benutzte Bohrung für eine Röhrenfassung hat ist bei deinem Radio eine Fassung bestückt. Warum auch immer. Dir bleibt wohl keine Wahl als die vorhandene Schaltung mit dem Schaltplan zu vergleichen.

   
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#3
Die ganz linke Fassung scheint nachträglich eingebaut worden zu sein, da diese mit Schrauben am Chassis befestigt ist.

MFG Markus
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#4
genau meine Vermutung, Markus. Hab nur die Schrauben nicht erkannt.

hier noch der Drei-Sparren-Plan:

   
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#5
genau meine Vermutung, Markus. Hab nur die Schrauben nicht erkannt.

Hallo, Rolf
Hallo, Markus,

ihr beide habt Recht. Genau deswegen bräuchte ich "freie" Schaltpläne.Das Chassis ist eindeutig E633.
Die Schaltung aber vom ging hat ergeben, dass die vierte Fassung nachträglich, mit Schrauben befestigt ist und alle andere sind gebieten.
Zwischen der KBC1 und KL4 ist die Kopplung unterbrochen und die neue Röhre ei gegliedert.
   
   
   
So es war mir ziemlich klar, dass das Schema geändert wurde. Es war eine NF Stufe zusätzlich eingebaut. Warum? Und womit?
Die Schaltung zeigt eine Triode. Die in Frage kommenden KC1 und KC3 habe ich bis jetzt nicht in Verbindung mit KL4 gefunden um zu vergleichen. Was deutet der 50k Widerstand in die Kopplungkette? Für diese Frage habe ich noch keine Antwort.
Dann kam die Überlegung, die vierte Röhre schlicht zu isolieren und das Gerät wie aus der Fabrik herzustellen. Vielleicht mache ich auch so. Aber es kommt immer Zweifel - man soll den Umbau nicht umsonst gemacht haben...
Die Entscheidung kommt heute nach der ersten Schicht Lack.

Außerdem ich habe in der Nähe keinen Galvanisator so eine andere Entscheidung für die verwickelten Leisten. Meine erst werde ich dkjese entrosten.

   
Danach suche ich nach eine "Zapon-" Lösung.
Der Kopf zerbricht mir auch der Überträger - KL4 hat sehr hohen Anodenimpendans. 19k.
Ideen sind wilkommen !
Fortsetzung folgt.
Gruß,
Ivan
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#6
Bitte entschuldigt mich für die Grammatik. Ich hab den Text nicht geprüft und Google vervollständigt wild die Worten Smile
Gruß,
Ivan
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#7
Bemerkung bei rm.org:

Zitat:Das Triodensystem der KBC1 arbeitet als neutralisierter ZF-Verstärker und in Reflexschaltung als NF-Vorstufe.

Vermutlich wurde dann auch der Signalweg der NF-Vorstufe umgelegt, damit die 4. Röhre diesen Zweck übernimmt.
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#8
Ja Ivan ,
da hast du dir ja auch etwas vorgenommen. Aber ich denke wer sich so etwas vor nimmt, der weiß was er will.
Viel Erfolg. Smiley20
Gruß Detlef
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#9
Die ART Schaltungssammlung gibt an: "Prinz38B (E633) = Zerdik ZB338"

   

MfG DR
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#10
Hallo Ivan,

ja, so etwas bringt den meisten Spaß. Ich richte allerdings keine Batterieradios. Die Anbauteile m u s s t Du aber vom Gehäuse abnehmen. Wenn man die behandelt, kann es sein, dass sich da etwas verfärbt.

Zur Skala. Die ist mit nicht wischfester Farbe versehen. Ich hatte mal solch ein Gerät als Teileträger benutzt. Für die Skala gab es sofort Abnehmer. Im radiomuseum.org hat jemand einen Scan dieser Skala eingestellt. Das ist zwar die Skala vom 41 er Prinz. Die sollte aber identisch sein. Macht man den Ausdruck direkt über Irvan View hat die Skala die richtige Größe.

Schau mal hier, ich hoffe, der link funktioniert. http://www.radiomuseum.org/forumdata/upl...kala_1.png
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#11
Hallo, Zusammen,
heute wollte ich das Gehäuse lackieren, leider ist mir die Bruchstelle über Nacht wieder geplatzt. Jetzt habe ich den Furnier feucht gemacht und wieder verklebt. Muss halten, sonst bin ich nicht im Plan.
Andreas, die Teile nehm ich dann ab. Und danke für die Skalkenabdichtung. Die ist nicht identisch, fehlen die Aussparungen für die Wellen und Funktionen links und Rechts, Bild oben. Und die Farbe ist anderes. Aber die Abdichtung lässt sich bearbeiten und wird genutzt. Herzlichen Dank!
Detlef, Deine Röhre wird drin sein. Smile
Dietmar, ähnliche Röhren Bestückung gibt es oft. Z.B. Philips Ballade 338B. Meine Frage war wieso wurde die zusätzliche Triode in NF integriert.
Ralf, das kann sein, wenn die KBC1 eine unbrauchbare C hatte. Ich werde glaube ich am bestens den Originalzustand wieder herstellen. Übrigens, wenn es später um die Knöpfe geht werde mich an Dich wenden, darf ich? Ich meine 3DDruck.

Danke an alle. Heute Abend dann wird der Radioteil gemacht, morgen geht mit der Lackierung weiter.
Für Skala, Knöpfe, Leisten werde mir Zeit nehmen.

Notwendiger Brainstorming - LS und Überträger. LS habe ich reichlich- 4, 8 Ohm vielleicht 16 auch, sowie muss irgendwo ein Freischwindler liegen. Aber der Trafo zerbricht mir den Kopf!
Gruß,
Ivan
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#12
Das Problem mit dem Ausgangsübertrager läßt sich lösen, indem z.B. vorhandene Übertrager und Lautsprecher geeignet kombiniert werden.

Beispiel: 19 kOhm / 8 Ohm = 9,5 kOhm / 4 Ohm, öder: 19 kOhm / 16 Ohm = 4,75 kOhm / 4 Ohm.

Unter der Annahme, daß die Impedanz-Angaben auf den Trafos für 4 Ohm Lautsprecher gelten, folgt daraus, daß
  • ein Trafo mit 9,5 kOhm mit einem Lautsprecher mit 8 Ohm oder
  • ein Trafo mit 4,75 kOhm mit einem Lautsprecher mit 16 Ohm

den gewünschten Ausgangswiderstand von 19 kOhm ergibt.

Einen (kleinen) Nachteil hat diese Methode. Die untere Grenzfrequenz wird erhöht. Aber bei AM-Empfang ist die untere Grenzfrequenz nicht kritisch.

Ausgangsübertrager mit 4,75 kOhm gibt es z.B. in Allstrom-Geräten.
Ansonsten ist die genaue Einhaltung des Ausgangswiderstandes nicht kritisch, was die abgebbare NF-Leistung betrifft. Und einen leichten Anstieg des Klirrfaktors wird man auch kaum bemerken.

MfG DR
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#13
   
Heute wurde die erste Schicht mit verdünntem Bootslack eingetragen. Lackieren ist nicht meine Stärke. Bei diesem Gerät ist gerade das entscheidend. Ich weiß wer da helfen kann, aber diese Reparatur führe ich nicht in Deutschland.

Dietmar, Danke für die fachliche Erklärung. Einer AÜ mit 5 kOhm Impendans wird genutzt. Mir war es nicht bewusst, dass er für die Endröhre nicht kritisch ist.
Gruß,
Ivan
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#14
Hallo, es geht weiter. Das Chassis wurde gereinigt. Die verrosteten Teile (Drehkondensator-Haube, Gitterkappe etc.) werden verzinkt. Was ich zeigen möchte ist der Lautrstärkeregler. Er ist in einer Achse- und Knopf mit gem Sendersucher integriert und regelt als Schieberegler.
Hier zwei Bilder in Pos. Unten und Oben.
   
   
Es ist ein Hebel, der durch eine Feder an die Potentiometer-Achse gespannt ist und diese beim schieben nach oben und unten rotiert.
Ich finde diese Lösung relativ selten in einem Radio aus 1938. Deswegen.
Gruß,
Ivan
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#15
Hallo Ivan,

Du machst das halt mit Bootslack. Das geht auch recht gut. Und Du hast eins gemacht, das Zeug verdünnt. Ich habe manchmal Radios bekommen, da war das Zeug einfach so aus der Dose drüber gejaucht. Das sieht dann furchtbar aus. Aber die rosette vorne vom Gehäuse, die hättest Du noch abnehmen müssen. Die Klinge von einem Teppichmesser vorsichtig drunter schieben und nach oben drücken.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#16
Hallo, Andreas,
mit der Rosette hast Du recht, da habe ich gepennt..
Ansonsten, das ist die einzige Art von Lackieren, die ich einigermaßen beherrsche. Die erste Schicht mache ich mit verdünntem Lach, die zweite mit weniger verdünntem und die dritte mit kaum. Aber immer verdünnt und immer leichtes Abschleifen zwischen den Schichten.
Letzter Woche habe ich dieses Gehäuse eines bulgarischen Radios gemacht und dabei gut Glück mit der Oberfläche gehabt:
   
Und nachher:
   
Leider hatte ich keinen Wandstoff und am Ende alles ver.aut:

   
Gruß,
Ivan
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#17
Hallo Ivan,

das geht doch so durch sieht gut aus. Wenn mal Lautsprecherstoff fehlt, dann melde dich doch. Ich habe soviel Schrottgeräte hier.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#18
(30.12.2016, 20:55)navi schrieb: Leider hatte ich keinen Wandstoff und am Ende alles ver.aut:

Hallo Ivan,
ich hätte da noch was ähnliches in meiner Gruschelkiste:

   

kannst Du gerne geschenkt haben.[Bild: smiley53.gif]
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#19
(02.01.2017, 19:29)Mendefreund schrieb:
(30.12.2016, 20:55)navi schrieb: Leider hatte ich keinen Wandstoff und am Ende alles ver.aut:

Hallo Ivan,
ich hätte da noch was ähnliches in meiner Gruschelkiste:



kannst Du gerne geschenkt haben.[Bild: smiley53.gif]

Danke, Aex,
der wird passen, denke ich.
Gruß,
Ivan
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#20
Zum Ostern bin ich wieder in Bulgarien. So kann ich weiter an meinem Prinz machen.
Der Plan:
Die drei Tage Gehäuse und Mechanik.
Ende Mai die Technik.
Hier das fertige Gehäuse.    
Das nächste, was mich unglücklich macht sind die Seilen. Das Radio verfügt über zwei Seilen - einmal aus Textil für die Abstimmung und einen Drahtseil für den Zeiger. Nach etlichen Versuche habe ich heute aufgegeben. Ohne Plan wird nichts werden, leider.
   
Gruß,
Ivan
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