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Individuelle Bandbreitenbeschränkung
#1
Hallo,

ein ziemliches Problem wurmt mich seit einigen Wochen. Immer wenn die "angeheiratete" Verwandschaft zu Besuch ist, klar die Nichten und Neffen bringen Ihre eigene EDV mit, bricht mein Netzwerk zusammen. Vor lauter Youtube, Minecraft, Bildershows über Clouddienste und und und bleibt für meine Sachen kein Platz mehr. Das Surfen auf einer Textseite dauert Minuten, Internetradio geht nicht mehr, meine Modulationsrechner bekommen kein Signal zum Modulieren Ihrer Sender mehr. Intern liegt ein 300 MBit Netzwerk, der Anschluß nach außen ins Internet beträgt 30 MBit, der mittlerweile kleinste Anschluß meines Providers. Eine Verdoppelung der Rate auf 60 MBit bringt nichts, das habe ich probeweise testen dürfen, die Bandbreite wird sofort an die anderen Fremdrechner "verschenkt". Ich habe auch keine Lust auf 320 MBit ins Internet zu upgraden, denn das wird dann auch nichts bringen.

Als Router benutze ich eine Fritzbox. Bisher dachte ich das wären die Flagschiffe unter den Routern für Privathaushalte. Jedenfalls stellt sich der Hersteller immer so dar, bietet ja auch regelmäßig Funktionsupdates für die Router an. Eine Funktion, das man jeder IP / Nutzer / Profil eine Bandbreitenbeschränkung zuteilt, scheint wohl zu schwer umzusetzten zu sein?

Jetzt will ich mir auch keinen neuen Router zulegen, sondern die Sache intern mit einem Odroid lösen, dieser hat im Gegensatz zum Raspberry ja einen dedizierten Gigabitanschluß, sollte also schnell genug sein. Als Lösung dachte ich das der Odroid hinter der Fritzbox als Proxy (für alle Ports/Dienste) dient und die Daten dann ans Kabelmodem durchreicht. Gefiltert nach Inhalt (zumindest nach IP-Bereichen) und mit Bandbreitenbeschränkung für diverse Nutzer.

Welche freie Software bietet diese Funktion und kann auch auf einem ARM64-Bit System kompiliert werden?
Hat jemand damit Erfahrung?

Gruß Bernhard.
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#2
Hallo Bernhard,
meine Antwort würde heißen setze Datengeschwindigkeitsprioritäten und schalte WLAN aus wenn wichtige Sachen zu bearbeiten sind. Ich kenne das Problem hier zwar nur sehr selten da mein WLAN pro Klient nur 54MB zur Verfügung stellt, aber je nach Anzahl der User Schwiegervater/-Mutter und deren Handy´s. Meine Frau und unsere Handy´s Schwägerin zu Besuch und dessen Freund.

Da kann die Bandbreite des Anschlusses schon mal in die Knie gehen. Wenn ich wirklich was wichtiges mache, schalte ich WLAN aus und der Hauptrechner hat via LAN wieder volle Bandbreite. Die monatlichen Umsatzangaben über Elster sind eh schon ziemlich nervig. Nun bei Abschaltung läuft halt alles über den Mobilfunkanbieter. Ich sag ja auch vorher Bescheid Big Grin "Jetzt nicht, schaut doch mal bissel Fernsehen über Sat. Oder macht ein schönes Brettspiel Smile
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#3
Hallo Gery,

so einfach den Schalter umlegen geht nicht, da hängt zuviel dran und der Besuch bleibt nicht nur ein paar Stunden. Ich denke QoS ist wohl das Stichwort aber vielleicht hat ja jemand mit soetwas beruflich zu tun und kennt die passenden Werkzeuge.

Ich denke man müsste auf Protokollebene verschiedene Warteschlangen definieren können, die dann über einen Scheduler (mit unterschiedlicher Prorität und Durchsatzlimits) in beiden Richtungen also Fritzbox <=x=> Kabelmodem bedient werden.
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
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#4
Ziemlich seltsam...

Ich habe derzeit nur eine Bandbreite von theoretisch 16.000 , von denen aber real nur ca. 12.300 ankommt.
Zeitweise hängen bei uns 8 - 10 Leute dran (mit PC, Notebooks, Tablets & smartphones zugleich), alle nutzen
das Internet, sei es zum Online-Spielen, Video schauen, chatten, sypen usw. usf. "Zusammengebrochen" ist das Netz
trotzdem nie, auch nicht, wenn diese Beanspruchung Stunden dauerte. Es wurde gleichzeitig kabelgebundenes LAN
verwendet als auch kabelloses W~LAN.

Ab Frühjahr 2018 wechsele ich zu einer größeren Bandbreite (50.000 oder 100.000).

Unsere Fritzbox ist schon ein älteres Modell (7170). Es funktioniert alles bestens, egal wieviele Freunde und
Verwandte zusätzlich unser Netz nutzen. Ich kann das Problem von Bernhard45 nicht nachvollziehen  Smiley57


.jpg   7170.jpg (Größe: 24,58 KB / Downloads: 149)

Ratlose Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#5
Dann hast Du vielleicht nicht wirklich Verkehr auf der Funkschnittstelle gehabt Peter oder deine Fritzbox schafft eine bessere Ausbalancierung der Ressourcen unter den Benutzern? Ich habe mal nachgeschaut, maximal habe ich 47 Geräte in der WLAN-Liste, davon sind 23 unsere eigenen und der Rest ist Besuch. Bei mir muss sich ja sowieso jeder melden damit ich seine MAC-Adresse vorher freischalte. Und wenn Besuch da ist, dann wird gefunkt, da bleiben für meine Sachen nicht mehr viel von den 30 MBit übrig, seltsamerweise bei 60 MBit auch nicht.
Die anderen Geräte bekommen immer den Löwenanteil der Bandbreite. Das wird erst besser wenn die Kinder nicht bei Youtube und Amazon-Video surfen, dann stimmen auch die Paketzeiten wieder.

Mir würde es auch ausreichen wenn bestimmt Services halt nur 5 MBit/Sekunde bekommen und nicht bis auf 80-90% der maximalen Bandbreite hochhlaufen würden. Oder wenn ich für meinen IP-Bereich 2-3 MBit/Sekunde konstant freihalten kann.
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#6
Hallo Bernhard45  Smile

Hm, vielleicht liegt es dann doch an der Anzahl der angemeldeten bzw. registrierten Geräte?
Weil Du bei Dir in Deine W~LAN~Liste etwa 47 Benutzer hast, und bei mir sind es nur 18:


.jpg   WLAN.jpg (Größe: 186,5 KB / Downloads: 128)

Jetzt grad im Moment sind nur 3 Geräte in W~LAN. Zusätzlich läuft mein Notebook über LAN~Kabel.

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#7
Kannst Du bei deiner Fritzbox irgendwie festlegen das bestimmte Geräte eine maximale Obergrenze beim Datendurchsatz haben? Klar das der VoD-Dienst auf einem 150cm TV nicht mit 1 MBit/Sekunde zurechtkommt, aber Youtube auf einem 7 Zoll Mäusekino braucht ja auch keine HD-Auflösung, da würden 1-2 MBit/Sekunde wohl ausreichen.
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#8
Bernhard, eine Festlegung wieviel die Geschwindigkeit ein Benutzer bekommt, sollte nicht einstellbar sein.
Aber es kann sein, das du mal den Kanal wechseln solltest. Wenn der auf Automatik steht kann es sein das der Kanal deines Routers einen benutzt der schon von einem anderen Router in deiner Nähe genutzt wird, dann wird alles langsamer, da der Kanal geteilt wird.
Stell mal dein Kanal des WLAN auf einen festen ein und prüfe mal nach ob sich was ändert.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#9
Hallo Frank,

das ist nicht das Problem, die maximale Bandbreite des Internetanschlußes wird ja erreicht, kann man ja an der Auslastungsgrafen sehen, nur leider nicht im gerechten Maße unter den Geräten. Das hat mit dem eingestellen Kanälen nichts zu tun.

Übertriebenes Beispiel:

Nutzer 1 startet ein Download, er bekommt sofort 100% der Bandbreite.
Nutzer 2 startet etwas später ein Video, die Last verteilt sich 60:40
Nutzer 3 startet noch etwas später (muß nicht WLAN sein, kann auch LAN sein), das Verhältnis ist dann 60:35:5

Übertrieben, aber so sieht es letztendlich aus. Der Router verteilt die Ressourcen zu ungleichmäßig, deshalb werde ich um QoS und Priorisierung nicht umherkommen. Wenn es der Router nicht kann dann muß da ein "Eigenbau" dazwischen. Ich habe mittlerweile die nötigen Seiten gefunden und werde mir eine Linuxlösung konfigurieren die eine bessere Lastenverteilung vornimmt und auch eine Limitierung des maximalen Datendurchsatzes für einzelne IP-Adressen anbietet.
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#10
Da würde ich aber die Finger von lassen, Eigenbau kann mächtig in die Hose gehen. Bei den Frequenzen spielt ein andere Liga mit im gesamten System.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#11
Natürlich baut man nicht seinen eigenen WLAN-Adapter, wenn man einen eigenen Linux-Router aufbaut. Solche Komponenten gibt es günstig von der Stange.
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#12
Eventuell könnte da ein Semiprofessioneller Accesspoint Abhilfe schaffen. Da gibt es welche, die die Möglichkeit der zuweisbaren Bandbreiten ermöglichen. Denn  sonst würden ja solche "Poweruser" das verfügbare Netz in kurzer Zeit lahmlegen. Hotels verwenden sowas für ihre Gäste. Der den Gästen zugewiesene Teil hat eine bestimmte Bandbreite und ist vom Netz des Hotels streng getrennt und der Hotelbetrieb selbst verfügt ebenfalls über eine definierte Bandbreite, die den Gästen wiederum aber nicht zur Verfügung steht. Sowas könnte das Problem eventuell lösen helfen.
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#13
Hallo Peter, 

ich habe mich am Wochenende eingeschlossen und alles über Netzwerktechnik, QoS und Traffic-Shaping gelesen. Statt einen neuen Router zu kaufen der wieder nur irgendwelche Einschränkungen hat, habe ich mir einen mit einem Odroid-Rechner selbst gebaut. Er läuft auf Linuxbasis (Ubuntu 16.04). Mittels zweier WLAN-Adapter habe ich mir zwei Funknetze gebaut. Das eine Netz ist für die "Verwandten" und Besucher, das andere Netz sorgt für eine garantierte Übertragungsrate meiner eigenen Bedürfnisse. Mittels oben genannter Techniken ist die Bandbreitenverteilung auch gerecht verteilt und nicht so eigensinnig wie bei der Fritzbox. Habe es mit mehreren Videostreams und den Download verschiedener DVD-Isos getestet. 
Über einen USB-Hub hängen auch meine Laserdrucker im Netzwerk und noch ein NAS-System. Das ganze geht dann per LAN zum Kabelmodem. 

Die Netzwerkkonfiguration geht über Konfigurationsdateien per SSH-Verbindung. Eine Oberfläche wie bei einer Fritzbox ist zwar hübsch, ab so geht es viel schneller finde ich. Wer natürlich keine Linuxerfahrung hat, sollte lieber eine Distribution wie OpenWRT nutzen und die Dienste nicht alle manuell installieren.  Jetzt bin ich aber zufrieden und die Fritzbox kommt in die Ablage.


.jpg   router.jpg (Größe: 40,12 KB / Downloads: 47)
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#14
Wenn jetzt noch das eine Wlan mit 2,4 Ghz (für die Verwandtschaft) und das andere Wlan mit 5,7 Ghz (für den privaten Gebrauch) läuft, dann dürfte es auch keine Probleme mit Gleichkanalbelegung/Gleichkanalstörungen geben. Der eigentlichen Lan-Verbindung dürfte das egal sein. Für den Odroid-Rechner sind die beiden Wlan-Adapter ja nur 2 Netzwerkkarten, und sowas konnte Linux schon immer verwalten, jedenfalls besser als Windows. Gute Idee und super gemacht und die Verwandtschaft wird sich beim nächsten Besuch wundern, wenn sie das Netz nicht mehr zum Stillstand bringen kann. Diese erstaunten Gesichter sind einen Sonntag wert. [Bild: smiley20.gif]  [Bild: thumbs_up.png]  [Bild: biggrin.gif]
Solche pfiffigen Lösungen gefallen mir.
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