Frage zu 3d Drucker

[Helmut]

Hallo

Mal eine frage an die Druckerbesitzer, ich überlege mir einen zu kaufen und daher meine Frage.
Welchen Drucker habt ihr und wie gut ist er, welche Drucker sind Empfehlenswert, was ist von den Bausätzen in der Bucht ab 130 Euro zu halten ?
Ein paar Bilder von euren Geräten wären auch ganz nett.

[power-dodge]

Hi,

man darf von den Druckern nicht zu viel erwarten.
Da kommt kein Plastik als echtes volles Plastik heraus.
Das ist wie flüssiges Lötzinn auf schon fast festes oder eher doch
festes Lötzinn drauf pappen. Da wird die Lötstelle auch net toll.

Es wird Schicht für Schicht was drauf gebrutzelt, und die Bauteile 
haben nicht sehr gute Festigkeit.  Oft gehen auf die Bahnen mal auseinander. So präzise ist es auch noch lange nicht.

Hätte ich vorher spielen können, würde ich denke ich keines mehr kaufen.  Meine ist als ein Delta aufgebaut.

Oder ich bin mit Ihn noch nicht so warm geworden...

Gruß

[Tubefan]

Dann will ich mal:

Seit ca. einem halben Jahr habe ich den Raise 3D N1. Die Raise Drucker werden auch in China hergestellt sind aber eher als semiprofessionell einzuordnen. Gekauft habe den Drucker hier: 3D Druckexperten zu einem damaligen Preis von 2300€. Alternativ in der selben Liga gibt es die Ultimaker Baureihe, technisch nicht besser aber teurer. Der Service von Raise und dem Deutschlandvertrieb ist absolut top. Ich hatte einen kleinen Transportschaden und bekam sowohl aus China wie auch vom Verkäufer umgehend eine Antwort und Ersatzteile. Die haben sich wirklich bemüht.
Letztendlich sind alle 3d Drucker irgendwo mehr oder weniger Bastelbuden, d.h zu verbessern gibt's immer was. Auch musste ich z.b die Riemenscheiben und Laufwagen etwas justieren. Das bleibt bei dem langen Transportweg nicht aus. Aber dadurch lernt man das Gerät gleich kennen.
Da ich beruflich stark vorbelastet bin wollte ich nicht erst noch ein halbes Jahr optimieren sondern mich lieber mit dem drucken beschäftigen, daher habe ich mich für die teurere Variante entschieden. Bisher bin ich damit absolut zufrieden. Klar gibts auch mal Fehldrucke aber der Drucker macht was er soll und die Genauigkeit passt auch. Um z.B. ABS zu drucken ist ein geschlossenes Gehäuse und eine beheizte Bauplatte unabdingbar. Einen Doppelextruder braucht man nicht unbedingt aber schön zu haben. Software gibt es meist kostenlos von verschiedenen Anbietern. Für den Drucker und das verwendete Material müssen erstmal die entsprechenden Parameter eingestellt und ausprobiert werden, das sind dann schon mal 200 oder mehr. Oft sind aber schon einige Grundeinstellungen hinterlegt. Das ist schon eine Riesenbaustelle bzw. Experimentierfeld.
Ich denke das die Bausätze für 130€ eher nicht zu empfehlen sind. Die CTC Drucker sollen ganz gut laufen wenn einiges optimiert wird. Da können hier bestimmt einige was zu sagen. Das Filament kaufe ich mittlerweile nur noch hier: M4print zwar etwas teurer als die Chinaware aber dafür gleichbleibend gute Qualität und super zu verarbeiten. Außerdem habe ich da mehr vertrauen bzgl. der Inhaltsstoffe. Und so ein 1kg Filament hält schon echt lange.

Aber das allerwichtigste ist das erlernen einer CAD Software z.b FreeCad, ohne geht's nicht. Bevor man das nicht kann braucht man eigentlich nicht weitermachen. Klar kann auch vieles von https://www.thingiverse.com geladen werden aber selten ist das gesuchte dabei.

Der Bauraum ist ca. 200x200x200mm groß, reicht mir bisher. Mit dem kleine Touchscreen lassen sich die wichtigsten Parameter während
des drucken ablesen und ändern. Die Druckaufträge lade ich über Wlan hinzu. Als Bauplatte verwende nur noch FR4 Platinenmaterial was ich einmalig mit 60er Schmirgel bearbeitet habe und anschließend mit einer Lösung aus in Aceton aufgelöstem ABS einstreiche. Darauf drucke ich alle Materialien ohne Raft.
Da hat jeder so seine eigenen Rezepte. Natürlich gibts auch fertige Platten bis teilweise 60€ zu kaufen.


                   

Die Software (Slicer) dient nur zur Bauteilepositionierung und Schichtenerzeugung und enthält natürlich die Datenbank mit den Druckparametern.

   

Das sollte erst mal reichen.

Gruß
Frank

[Similis]

Frank, das ist sehr, sehr beeindruckend!
Ich hoffe, die Entwicklung der 3D-Drucker entwickelt sich genauso rasant, wie damals
die DVD-Brenner. Das ging seinerzeit rasent schnell und war ein Resultat der Nachfrage.

[Tubefan]

Das wird wohl noch ein wenig länger dauern. Mein Arbeitgeber hat den ersten 3D Drucker 2006 gekauft, seitdem hat sich bei dem FDM Verfahren nicht viel getan. FDM heißt grob übersetzt Strangauflegeverfahren was fast alle Drucker für den Heimgebrauch verwenden. Da gibt es noch eine Reihe anderer Technologien mit Laser oder Flüssigkeiten. Alles deutlich teurer und mehr für den industriellen Bereich.

[laurel1]

Moin,

bei mir werkelt ein CTC, welchen ich nicht missen möchte. OK, ohne einige Verbesserungen kaum einsetzbar, diese sind aber leicht und billig selbst zu erledigen. Wer das nicht möchte, ist beim CTC falsch! Ein recht präzises und zuverlässiges Gerät, wenn man mal von dem dusseligen Netzteil absieht.

Bisherige Druckzeit 1142 Stunde, Ausfällle bis jetzt

1. Drei mal Netzteil
2. Kabelbruch Zuleitung Steppermotor x-Achse

Auf Punkt zwei wird auch in diversen Foren drauf hingewiesen und eine Lösung angeboten, ich war aber in diesem Fall zu faul und habe das erst jetzt umgesetzt. Die Leitung ist wohl aus optischen Gründen sehr ungünstig verlegt, ein Bruch ist da vorprogrammiert.

Würde ich den CTC wieder kaufen? Diese Frage beantworte ich mit einem klaren Ja.

In Punkto Haltbarkeit der gedruckten Teile und auseinanderfallen, möchte ich Widersprechen. Bei mir sind alle Teile belastbar und auseinanderfallen tut da auch nichts. Alles eine Übungssache. Voraussetzung, vernünftiges Filament, passende Schichtstärke, saubere Düse und Vorschubeinheit und vor allem die richtige Temperatur.

Mit einem Bausatz hatte ich wegen des Preises auch erst spekuliert, dann aber Abstand genommen. Ich hatte bis dahin keinen Plan von 3D Druckern und massiv Manschetten davor diesen nicht zusammen zu bekommen. Desweiteren wurden zu der Zeit bei Ebay eine Sorte Bausätze wie Sauerbier angeboten und der Text war eigentlich immer identisch.

Ich verkaufe aus Zeitgründen meinen .... er ist fast fertig montiert..........

Schon kurios, plötzlich alle keine Zeit mehr und mittendrin aufgehört.

Beste Grüße
Peter

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[Vagabund]

Habe wie Peter auch den CTC, aus einem einfachen Grund. Der Preis. Der CTC ist kein Bausatz sondern kommt fertig montiert, dann kommt lange nichts und geht irgendwo bei 2000€ wieder weiter. Für den Preisunterschied kann man den CTC oft und lange optimieren und ist immer noch sehr weit günstiger dran, als die teuren Varianten. Basteln muss man sowohl bei den günstigen, als auch bei den teuren Modellen, dann tuts auch der günstige. Zu den Nachteilen, die Peter schon aufgeführt hat, möchte ich noch den offenen Druckraum hinzufügen, für ABS muss der Drucker geschlossen werden. Wo ich schon beim nächsten Thema bin. Hält das Material nicht, bricht das Werkstück oder ist es nicht stabil, ist die Temperatur falsch, oder man muss an seinen Erfahrungen arbeiten. Ich selbst habe schon sehr gute Resultate erzielt, aber auch schon Erfahrung mit schlechten Teilen machen müssen.

Trotzdem kann auch ich den CTC sehr empfehlen. Warum? Weil er mit ein wenig Arbeit daran sehr gut für den Haushalt geeignet und auch der Preis bezahlbar ist. Ich denke, für den privaten Hobbyanwender optimal in Preis/Leistung. Die Optimierungen, die zu machen sind, sind recht günstig zu bekommen (Standard-Lager, -Teile, etc.) oder leicht selbst zu drucken.

Wenn man sich die Mühe macht und das lesen möchte, ich habe vor einiger Zeit schon ein Thema dazu erstellt.
http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=6667

Kurze Erfahrungsgeschichten:
Meine Frau kam zu mir und zeigte mir einen gebrochenen Einschub für den Filter der Dunstabzugshaube. Dieser sah mir nicht zu kompliziert aus, also hab ich ihn in Tinkercad probiert zu erstellen. Nach zwei gedruckten Exemplaren konnte der Filter wieder eingeschoben werden und alles funktioniert wieder, wie es soll. Ein gekauftes Ersatzteil wäre wohl nicht mehr zu bekommen gewesen.

Die Sonnenschirmhalterung für den Kinderwagen passte nicht an den Holm des Kinderwagens, also in Tinkercad eine neue konstruiert und gedruckt. Funktioniert!

Also, wenn jemand Interesse daran hat, es macht Spaß und ist zu empfehlen.

[saarfranzose]

ich hab den Dremel 3D20. Der ist hier gut beschrieben:

3D-Drucker-Idea-Builder-von-Dremel

Dort findet sich auch ein weiterführender link auf eine Testreihe von Heise.

Der Drucker ist etwas langsam, große Objekte drucke ich deshalb unbeaufsichtigt über Nacht. Dabei darf sich aber das filament nicht verheddern. Ich hab schon einige Rollen die da empfindlich drin sind. Auch hatte ich welche die nur "Stroh" drucken. Seit einiger Zeit kaufe ich nur noch beim Händler meines Vertrauens, die Rollen sind kaum teurer und haben diese Probleme nicht. Die teuren Dremel-Rollen benutze ich nicht. Ich führe von oben durch den offenen Deckel ganz normale Kilo-Rollen zu.

Meine Versuche die Druckplattform zu beheizen haben dazu geführt daß sich das Acryl verzogen hat. Ich habe mir eine neue Platte zurechtgeschnitten und benutze seither diese Matten:

Builder-Druckmatten-Set-3-St

Mit einem Klebestift reibe ich sie etwas ein, und bin mit der Haftung sehr zufrieden. Lediglich bei Rollen aus dubiosen Quellen tritt noch warping auf. Nicht aber bei meinen "guten". Ich drucke grundsätzlich mit den Grundeinstellungen 220 Grad, Höhe erste Schicht 0,3mm, ansonsten Schichthöhe 0,2mm. Mit anderen Einstellungen hatte ich noch nie Verbesserungen.


Zur Software: Ich benutze SketchUp in der kostenlosen make-Version und als slicer die Dremel-Software aus dem Lieferumfang.

[Wilhelm †]

Meine Wahl war und ist der "chinesische Sperrholzdrucker" CTC und ich bin
mit dem Preis-Leistungsverhältnis zufrieden. Mit etwas Erfahrung
erzielt man erstaunliche Ergebnisse in ausreichender Präzision.

Da man nur wenig aus den Internet-Datenbanken (z.B Thingiverse)
gebrauchen kann, sollte man sich mit einem 3D-CAD-Programm vertraut
machen. Da ich mir kein Solidworks oder Rhino leisten kann, nutze ich
Freecad 0.16. Das ist kostenlos, wird ständig weiterentwickelt und ist
am ersten mit den teuren Profiprogrammen vergleichbar.

Aber Vorsicht, 3D-Druck und CNC-Fräsen können Sucht auslösen...

Gruß
Wilhelm

PS. Über Filamente in besonderen Farbnuancen (z.B. Elfenbein, Messing usw) einer Berliner Firma habe ich bereits berichtet

[Helmut]

Hallo

Danke für die vielen hilfreichen Informationen, ich werde mich nun erst einmal mit der Software auseinandersetzen, das scheint doch sehr umfangreich zu sein.
Wenn ich das kapiert habe, werde ich mir wohl doch lieber einen CTC Drucker bestellen, 368 Euro für ein fertig Gerät ist ja noch OK.

[Wilhelm †]

Solltest du dich mit FreeCAD beschäftigen wollen, so empfehle ich dir Videotutorials
von BPLRFE, hier ist das erste von 32:



oder so
https://www.youtube.com/watch?v=m49z0weo...sOXkgoytAY

Die Videos sind in deutsch und sehr gut verständlich.

Gruß
Wilhelm

[Helmut]

Hallo Wilhelm

Nun festgelegt habe ich mich noch nicht auf eine Software, jedoch ist mir klar geworden das es nicht lohnt sich einen Drucker zu kaufen, bevor man die Software in einem Mindestmaß beherrscht. Der kauf eines Druckers ist Kleinkram, aber die Software und deren Bedienung hat es doch in sich.!! Was nützt mir der beste Drucker wenn ich ihn nicht optimal bedienen kann.!!

[saarfranzose]

Helmut, da wächst man rein. Ich hab erst mal Beispieldateien gedruckt und einiges von thingiverse, und dann mal angefangen ganz einfache Körper zu zeichnen. Wenn man sich dann mal Ziele setzt und sich an diese rantastet bekommt man auch ein Gefühl für die Software. Noch ein paar Begrifflichkeiten lernen und etwas Ehrgeiz, dann klappt das.

[Vagabund]

Fang mit Tinkercad an. Sehr einfach, da braucht man keine Tutorials. Das Geheimnis dabei ist, das gewünschte Werkstück in geometrische Formen zu zerlegen und so aufzubauen.
Sehr einfache Sache. Es sieht alles komplizierter aus, als es ist. Vorher die Software zu lernen halte ich für schwieriger, als das begleitend zu tun.

[Helmut]

Hallo

Kurzes Update, ich habe mir einen Prusa i3 (Anet A8) Bestellt. Zusätzlich eine Dauerdruckmatte, einen Autolevel Sensor und eine Rolle PETG Filament.

[Tubefan]

Na dann bin ich mal gespannt was aus so einem preiswerten Bausatz für Teile rauskommen.
Von der Qualität her soll der gar nicht schlecht sein. Bei den meisten Dauerdruckplatte musst du sehr vorsichtig sein,
am besten nicht mal anfassen wegen Fett. Reinigung max. mit reinem Alkohol. Normalerweise geht es auch ohne gut.

[Helmut]

Hallo

Ja Morgen müsste er ankommen, dann werde ich berichten.
Jedoch habe ich noch etliche fragen wie man so ein Teil benutzt, man brauch dafür wohl noch die Software Cura um den Drucker einzustellen.

[Uli]

Ich hatte genau diesen Drucker auch schon mindestens 3x im Warenkorb, gab immer wieder so 130€ Angebote aus China und die Rezensionen lesen sich gut!
Habe aber immer wieder nen Rückzieher gemacht, wegen der Einarbeitung und der Frage, wieviel ich ihn letztendlich benutze..

[Helmut]

Hallo Uli

Wenn du mal hier schaust, da gibt es schon massenhaft fertige Bauteile, die kann man ja auch nach seinen Ansprüchen anpassen. Ich muss ja ein Zahnrad nicht neu erfinden, nur Anpassen. Und ich sehe das als Hobby und Spaß, da ist mir der höhere nutzen erst einmal egal.
https://www.thingiverse.com/newest

https://www.thingiverse.com/search?q=sol...6451fe419e

[saarfranzose]

thingiverse ist eine sehr ergiebige Quelle, aber die meisten Dateien liegen im STL-Format vor, und da läßt sich nachträglich nicht mehr viel bearbeiten.