Im Zuge meiner Recherche zu einem bis dato unbekannten Plattenspieler aus der Gerätevorstellung von Norbert, bin ich über ein nettes Gerät gestolpert, was ich dann auch für relativ kleines Geld gekauft habe:
Hersteller: Phonoton (Weiteres unbekannt)
Baujahr: ca. frühe 60iger Jahre
Typ: Transistorverstärkter Kofferplattenspieler mit Radioteil (AM), nur Batteriebetrieb
Modell: Angela
Tonabnehmer: Kristalltonabnehmer Electro-Voice 51 (noch erhältlich bei Pickupnaalden.com)
Wellenbereiche: Mittelwelle und Langwelle per eingebauter Ferritantenne
Bedieneinheiten: Lautstärkepoti als Drehregler, Frequenzwähler, Wellenumschalter (Schiebeschalter)
Stromversorgung: 6V (4x 1,5 Babyzellen)
Abmessungen: 28x11x18cm (LxHxB)
Gewicht: 2400g
In der Gerätevorstellung von Norbert hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, wie winzig der Plattenspieler eigentlich ist. Die Größe ist in etwa so, wie in einem der Metz Koffergeräte mit Röhrenradio und (Mini)-Plattenspieler. Aber er ist hochwertiger! Das Staar System mit dem versenkbaren Tonkopf, der in einer durchsichtigen Plastikkammer sicher aufbewahrt ist, und dessen Abspielnadel außerdem in der selben Kammer auch noch mit einem kleinen Pinselchen automatisch gereinigt wird, ist schon eine Schau!
Es gibt nur eine Laufgeschwindigkeit konstant: 45 r.p.m. Daher können auch nur 45er Singles darauf abgespielt werden. Dabei ist es egal, ob die Platten ein kleines-, oder großes Mittelloch haben. Es ist ein Singlepuck in Form eines Sterns eingebaut, der sich automatisch versenkt, wenn eine Platte mit kleinem Mittelloch aufgelegt wird.
Gestartet wird der Plattenspieler mit einer Rechtsbewegung des Tonarms. Abschaltung am Plattenende erfolgt automatisch. Der Tonarm muss händisch auf die Platte-, und wieder zurück auf die Tonarmstütze gelegt werden.
Das Tonabnehmersystem ist das Gleiche wie bei meinem Emerson Wondergram, den ich im alten Forum schon einmal vorgestellt habe: Ein Electro-Voice 51. Dieses ebenso winzige System ist Nadel und Kristallsystem in Einem, trotz der geringen Baugröße und trägt gleich 2 Nadeln. Das System kann komplett aus dem Tonarm herausgezogen- und gedreht werden, wenn die erste Nadel abgenutzt ist. Das das System leider defekt ist, musste ich mir ein Neues aus den Niederlanden bestellen. Darauf warte ich aktuell noch, bevor ich den Plattenspieler vollständig testen kann.
Phonoton_Angela_EV51.jpg (Größe: 116,1 KB / Downloads: 343)
Der Plattenspieler (wie auch das gesamte Gerät) wird mit 4 Babyzellen angetrieben. Der Tellerantrieb erfolgt mit einem Gleichstrommotor mit Fliehkraftregelung. Letztere sorgt dafür, dass der Plattenspieler mit abnehmender Batterieleistung nicht langsamer läuft. Der Antrieb läuft schonmal einwandfrei, nachdem er ein wenig geschmiert wurde. Die Verstärkerplatine funzt ebenfalls, das konnte ich mit einem anderen System bereits testen.
Der Radioteil funktioniert noch nicht. Es muss einmal Batteriesäure im Gerät ausgelaufen sein, so jedenfalls sieht die Platine aus. Die feinen Drähtchen des Transistors von Telefunken AF105 sind abkorrodiert. Die Lötstellen sind ebenfalls zum Teill oxidiert. Ein neuer AF105 ist bereits hier, die Platine muss ich aber erstmal ausbauen und reinigen. Eventuell ist noch mehr defekt. Aber ein Rauschen aus dem Lautsprecher ist zu vernehmen und änderst sich auch beim Drehen des Frequenzreglers. Ob allerdings der gekapselte Drehkondensator noch brauchbar ist, bleibt abzuwarten. Falls da auch Säure reingekommen ist, dürfte das wohl das Aus für den Drehko sein. Bleibt also spannend...
Der Koffer ist aus Holz und mit Kunstleder bezogen, welches noch sehr gut erhalten ist. Es war bei Erhalt zwar stark verschmutzt, aber mit Schwamm und Kunststoffreiniger wurde schnell die alte Schönheit wieder hergestellt. Ein wenig erinnert das Design des Tragekoffers an eine Damenhandtasche und wird auch so getragen. Der Deckel hat einen Schnappverschluss mit Druckknopf zum Öffnen. Funktioniert auch noch sehr gut. Der Trageriemen ist seitlich eingklickt, so wie bei den alten Kofferradios. Die Chassisplatine mit Plattenspieler und Radioteil, lässt sich nach oben aufklappen und wird mit einem einfachen Scharnier gehalten. Sie wird auch durch einen gefederten Klemmverschluss im Koffer fixiert. Der Verstärkerteil ist am Boden des Koffers angebracht, ebenso wie das Batteriefach, dass etwas unpraktisch zu bestücken ist. Im Kofferinneren fand ich noch einige Papierknäuel von Zeitungen aus den 60er Jahren. Diese dienten wohl dazu, die Batterien gegen Verrutschen zu sichern. Die Fa. auf dem Stempel des Papierstückes existiert übrigens heute noch als Großhandel!
Alles in Allem ist das Gerät noch in einem erstaunlich guten Zustand. Als Bauzeit vermute ich die frühen, 60er Jahre. Die niederländische Seite www.grammofoon.com gibt als Baujahr für das Plattenspielerchassis 1960 an, das scheint mir auch für den gesamten Angela Koffer zu passen. Da aber nirgends Infos zu dem Gerät aufzutreiben sind, ist die Recherche dazu schwierig. Selbst RM.org kennt zwar den Hersteller Phonoton, weiß darüber aber nur ein Fragezeichen auszuweisen und kein einziges Datenblatt zu einem Gerät. Da werde ich dann wohl demnächst mal ein bischen Licht ins Dunkel bringen können und mein Gerät dort Anlegen. Eines ist aber wohl als sicher anzusehen: Das Gerät ist sehr selten und damit natürlich besonders Sammelwürdig.
Demnächst auf diesem Kanal:
Falls es von Interesse ist, würde ich auch nochmal eine Gerätevorstellung zu meinem Baird Emerson Wondergram Miniplattenspieler machen (galt damals als der kleinste Plattenspieler der Welt). Mein damaliger Bericht von 2012 ist leider mit dem Forum Bocket untergegangen. Aber ein Video von mir bei YouTube ist immer noch zu sehen. Ich habe auch noch einige, andere, transportable Miniplattenspieler, die ich bei Interesse vorstellen kann.
Hersteller: Phonoton (Weiteres unbekannt)
Baujahr: ca. frühe 60iger Jahre
Typ: Transistorverstärkter Kofferplattenspieler mit Radioteil (AM), nur Batteriebetrieb
Modell: Angela
Tonabnehmer: Kristalltonabnehmer Electro-Voice 51 (noch erhältlich bei Pickupnaalden.com)
Wellenbereiche: Mittelwelle und Langwelle per eingebauter Ferritantenne
Bedieneinheiten: Lautstärkepoti als Drehregler, Frequenzwähler, Wellenumschalter (Schiebeschalter)
Stromversorgung: 6V (4x 1,5 Babyzellen)
Abmessungen: 28x11x18cm (LxHxB)
Gewicht: 2400g
In der Gerätevorstellung von Norbert hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, wie winzig der Plattenspieler eigentlich ist. Die Größe ist in etwa so, wie in einem der Metz Koffergeräte mit Röhrenradio und (Mini)-Plattenspieler. Aber er ist hochwertiger! Das Staar System mit dem versenkbaren Tonkopf, der in einer durchsichtigen Plastikkammer sicher aufbewahrt ist, und dessen Abspielnadel außerdem in der selben Kammer auch noch mit einem kleinen Pinselchen automatisch gereinigt wird, ist schon eine Schau!
Es gibt nur eine Laufgeschwindigkeit konstant: 45 r.p.m. Daher können auch nur 45er Singles darauf abgespielt werden. Dabei ist es egal, ob die Platten ein kleines-, oder großes Mittelloch haben. Es ist ein Singlepuck in Form eines Sterns eingebaut, der sich automatisch versenkt, wenn eine Platte mit kleinem Mittelloch aufgelegt wird.
Gestartet wird der Plattenspieler mit einer Rechtsbewegung des Tonarms. Abschaltung am Plattenende erfolgt automatisch. Der Tonarm muss händisch auf die Platte-, und wieder zurück auf die Tonarmstütze gelegt werden.
Das Tonabnehmersystem ist das Gleiche wie bei meinem Emerson Wondergram, den ich im alten Forum schon einmal vorgestellt habe: Ein Electro-Voice 51. Dieses ebenso winzige System ist Nadel und Kristallsystem in Einem, trotz der geringen Baugröße und trägt gleich 2 Nadeln. Das System kann komplett aus dem Tonarm herausgezogen- und gedreht werden, wenn die erste Nadel abgenutzt ist. Das das System leider defekt ist, musste ich mir ein Neues aus den Niederlanden bestellen. Darauf warte ich aktuell noch, bevor ich den Plattenspieler vollständig testen kann.
Phonoton_Angela_EV51.jpg (Größe: 116,1 KB / Downloads: 343)
Der Plattenspieler (wie auch das gesamte Gerät) wird mit 4 Babyzellen angetrieben. Der Tellerantrieb erfolgt mit einem Gleichstrommotor mit Fliehkraftregelung. Letztere sorgt dafür, dass der Plattenspieler mit abnehmender Batterieleistung nicht langsamer läuft. Der Antrieb läuft schonmal einwandfrei, nachdem er ein wenig geschmiert wurde. Die Verstärkerplatine funzt ebenfalls, das konnte ich mit einem anderen System bereits testen.
Der Radioteil funktioniert noch nicht. Es muss einmal Batteriesäure im Gerät ausgelaufen sein, so jedenfalls sieht die Platine aus. Die feinen Drähtchen des Transistors von Telefunken AF105 sind abkorrodiert. Die Lötstellen sind ebenfalls zum Teill oxidiert. Ein neuer AF105 ist bereits hier, die Platine muss ich aber erstmal ausbauen und reinigen. Eventuell ist noch mehr defekt. Aber ein Rauschen aus dem Lautsprecher ist zu vernehmen und änderst sich auch beim Drehen des Frequenzreglers. Ob allerdings der gekapselte Drehkondensator noch brauchbar ist, bleibt abzuwarten. Falls da auch Säure reingekommen ist, dürfte das wohl das Aus für den Drehko sein. Bleibt also spannend...
Der Koffer ist aus Holz und mit Kunstleder bezogen, welches noch sehr gut erhalten ist. Es war bei Erhalt zwar stark verschmutzt, aber mit Schwamm und Kunststoffreiniger wurde schnell die alte Schönheit wieder hergestellt. Ein wenig erinnert das Design des Tragekoffers an eine Damenhandtasche und wird auch so getragen. Der Deckel hat einen Schnappverschluss mit Druckknopf zum Öffnen. Funktioniert auch noch sehr gut. Der Trageriemen ist seitlich eingklickt, so wie bei den alten Kofferradios. Die Chassisplatine mit Plattenspieler und Radioteil, lässt sich nach oben aufklappen und wird mit einem einfachen Scharnier gehalten. Sie wird auch durch einen gefederten Klemmverschluss im Koffer fixiert. Der Verstärkerteil ist am Boden des Koffers angebracht, ebenso wie das Batteriefach, dass etwas unpraktisch zu bestücken ist. Im Kofferinneren fand ich noch einige Papierknäuel von Zeitungen aus den 60er Jahren. Diese dienten wohl dazu, die Batterien gegen Verrutschen zu sichern. Die Fa. auf dem Stempel des Papierstückes existiert übrigens heute noch als Großhandel!
Alles in Allem ist das Gerät noch in einem erstaunlich guten Zustand. Als Bauzeit vermute ich die frühen, 60er Jahre. Die niederländische Seite www.grammofoon.com gibt als Baujahr für das Plattenspielerchassis 1960 an, das scheint mir auch für den gesamten Angela Koffer zu passen. Da aber nirgends Infos zu dem Gerät aufzutreiben sind, ist die Recherche dazu schwierig. Selbst RM.org kennt zwar den Hersteller Phonoton, weiß darüber aber nur ein Fragezeichen auszuweisen und kein einziges Datenblatt zu einem Gerät. Da werde ich dann wohl demnächst mal ein bischen Licht ins Dunkel bringen können und mein Gerät dort Anlegen. Eines ist aber wohl als sicher anzusehen: Das Gerät ist sehr selten und damit natürlich besonders Sammelwürdig.
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~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht
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