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Saba 230WL in Bakelit
#1
Das Saba ist ein weiterer Fund vom Harz-Heide Flohmarkt in Braunschweig. Es war augenscheinlich das einzige 30er Jahre Radio welches dort angeboten wurde. Auf einer Börse hätte ich es nicht gekauft, da ich längst gesättigt bin und sich auch mein Interessenschwerpunkt seit dem Stummschalten der AM-Bereiche verlagert hat. Aus irgendeiner Laune heraus hab ich es dann doch getan. Mit dem VK konnte man reden, er hatte selbst auf die 2 fehlenden Röhren (964 und 1064) aufmerksam gemacht. Und auch die Knöpfe müssen noch besorgt werden. 70 Euro fand ich dann durchaus okay.

Es handelt sich beim 230WL um einen Reflex-Zweikreiser mit Diodengleichrichtung, die Rückkopplung wird auf der Rückseite ingestellt.

Die Arbeiten bis jetzt beschränkten sich aufs Putzen und das Untersuchen der kritischen Stellen. Der Drehko ist schon mal in Ordnung. Ich sehe nichts gequollenes und er läuft auch schön. Ebenso der Lautsprecher. Die Feldspule und der AÜ haben 1,9K bzw. 300 Ohm Gleichstromwiderstand, wie es sich gehört. Desweiteren hab ich nach der Anleitung von Detlef die Scheibe vor der Skala durch Plexiglas ersetzt. Die Ränder sind mir beim Schneiden ein wenig gesplittert, aber nicht im sichtbaren Bereich.

Der Elko über dem Netztrafo ist das Ergebnis einer "historischen" Reparatur. Das Chassis war jahrzehntelang nicht aus dem Gehäuse entnommen worden. Es klebte mit den Gummiauflagen fest am Gehäuseboden und war nur mit Mühe und viel Glück das nichts kaputt ging dazu zu überreden das Gehäuse zu verlassen.

So steht das Saba nun in meiner eigentlich leergeräumten Ecke des Bastelzimmers und tut sein übriges um den Radioberg wieder anwachsen zu lassen.

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
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(@beetlebum)
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#2
Hallo,
herzlichen Glückwunsch zu diesem Gerät
und dann noch mit intaktem Lautsprecher und Drehkondensator...
Viele Grüße,
Rolf
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#3
Hallo Jupp,

wieder ein Radio aus Braunschweig. also der Tip hatte sich doch gelohnt. Freut mich. Aus früherer Zeit weiß ich, dass dort trotz der Größe kaum Vorkriegsradios zu erhaschen sind. Hatte man dann wirklich doch mal eins gefunden, dann wollten die Verkäufe noch gutes Geld dafür.

Zu Deinem Drehko. Jupp, ich bin aber trotzdem der Meinung, dass der Drehko Plattenschluß hat. Es sieht zumindest auf Deinen Bildern so aus. In der Mitte laufen die Lamellen frei aber nach außen berühren die sich.

Aber du weißt ja, wer die besten Drekos nachfertigt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Ein tolles Gerät ! Das ist eine Art Volksempfänger, oder ? Aber ohne Hoheitszeichen. Die Röhren sehen auch ähnlich aus. Ist das aus Anfang der 30er Jahre ?
Sieht dem VE301 doch ähnlich.
Viele Grüße,
Frank
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#5
Hallo Jupp,
das schöne Gerät fällt doch zwischen den ganzen anderen Radios garnicht auf Wink

Der VE301 mag optisch vielleicht irgendwo ähnlich sein, technisch ist er es auf jeden Fall nicht Smile
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#6
(26.08.2017, 23:49)frari66 schrieb: Ein tolles Gerät ! Das ist eine Art Volksempfänger, oder ? Aber ohne Hoheitszeichen. Die Röhren sehen auch ähnlich aus. Ist das aus Anfang der 30er Jahre ? Sieht dem VE301 doch ähnlich.

Dass das Gerät aus den 30er Jahren stammt, hat Jupp Eingangs bereits geschrieben. Aber mit dem VE301 hat das Gerät nichts zu tun. Auch waren auf den Radios nicht überall Hoheitszeichen, die gab es nur auf dem vom Staat "verordneten" Geräten VE und DKE. Schau Dich mal etwas im Forum um, da gibt es ein ganzes Tutorial zu den VE`s und DKE`s. Manchmal werden bei ebay und Co. sogar die Gebissradios der fünfziger Jahre als Volksempfänger bezeichnet. Da fragt man sich schon, wo die Verkäufer waren, als in der Schule Geschichte gelehrt wurde. Und wenn Du die Suchfunktion im Forum benutzt, wirst Du unter der Gerätebezeichnung weitere Info finden.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#7
Schöner Erhaltungszustand ! Für den Preis wurde hier nichts verkehrt gemacht, Jupp.
Der über demTrafo liegende Elko ist wirklich eine schrullige Reparatur.
Zu den Knöpfen: Meines Wissens war die Knopfbestückung der Bakelitmodelle bei den 230ern zeitweise unterschiedlich zu den Holzmodellen; dort waren dann rechts und links noch die kleinen Knebelknöpfe der Vorgängermodellserie verbaut. Harmonischer sieht die Front mit den Rundknöpfen aus.

Hier findet man einige Beschreibungen zur Geräteserie, wenngleich leider die Seiten, die den 230 WL speziell behandeln, nicht digitalisiert wurden: http://www.radiomuseum.org/forumdata/upl...st_Nr4.pdf

Gruß
k.

Noch ein Tipp an die Moderation: der Beitrag liegt derzeit unter Radios nach 1945 -> Sollte verschoben werden, da wir es hier mit einem Gerät aus 1934 zu tun haben.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#8
Laut Stempel auf dem Kondensatorenverbund hat es ja in 3 Tagen Geburtstag. Sehr schöner Erhaltungszustand und vor allem der Drehkondensator hat keine Zinkpest.

So wie Andreas schon schrieb hat sich da das Rotorpacket verschoben. Die Abstände incl. Abstimmplatte an sich scheinen noch zu stimmen.

Super Gerät, danke fürs Vorstellen.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#9
ich habe noch keine Messung am Drehko durchgeführt und ihn nur optisch beurteilt. Die Plattenpakete kommen sich wirklich gefährlich nahe. Wie ich weiter vorgehe entscheide ich wenn der Patient aufgerufen wird. Danke für eure Hinweise und Hilfsangebote!
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#10
(27.08.2017, 06:49)klausw schrieb: Schöner Erhaltungszustand ! Für den Preis wurde hier nichts verkehrt gemacht, Jupp.
Der über demTrafo liegende Elko ist wirklich eine schrullige Reparatur.
Zu den Knöpfen: Meines Wissens war die Knopfbestückung der Bakelitmodelle bei den 230ern zeitweise unterschiedlich zu den Holzmodellen; dort waren dann rechts und links noch die kleinen Knebelknöpfe der Vorgängermodellserie verbaut. Harmonischer sieht die Front mit den Rundknöpfen aus.

Hier findet man einige Beschreibungen zur Geräteserie, wenngleich leider die Seiten, die den 230 WL speziell behandeln, nicht digitalisiert wurden: http://www.radiomuseum.org/forumdata/upl...st_Nr4.pdf

Gruß
k.

Noch ein Tipp an die Moderation: der Beitrag liegt derzeit unter Radios nach 1945 -> Sollte verschoben werden, da wir es hier mit einem Gerät aus 1934 zu tun haben.

Hallo Klaus,

die fehlenden Seiten der Kundendienstschrift liegen mir vor:

Saba-230WL-Service-1934.zip

den Vergleich mit einem VE301 finde ich gar nicht so weit hergeholt. Man kann das 230WL technisch als Luxusvariante eines VE sehen. Den geschichtlichen Hintergrund muss man natürlich abkoppeln.
Gruß,
Jupp
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#11
(27.08.2017, 11:12)saarfranzose schrieb: Hallo Klaus,

die fehlenden Seiten der Kundendienstschrift liegen mir vor:

Saba-230WL-Service-1934.zip

Vielen Dank, Jupp,

das ist auch mir eine wertvolle Hilfe, da ich ebenfalls einen 230 W - P besitze. Der Sache mit der Knopfbestückung muss ich nochmal nachgehen, nur aus eigenem Interesse. An meinem Gerät fehlten ebenfalls die beiden vorderen Außenknöpfe und mir ist in Erinnerung, dass ich damals auf Grund eines Fotos, das ich fand, die Bestückung mit den kleinen SABA-Knebelknöpfen vornahm. Betrachtet man nun die Ersatzteilliste, so kommen diese Teile dort aber nicht vor, betrachtet man allerdings die erste Seite Deiner hier verlinkten Unterlagen, so sieht man m.E. diese Knöpfe am Chassis. Die Fotos bei rm.org zeigen übrigens die Bakelitvariante mit beiden Knopfvariationen, aber das nur der Vollständigkeit halber am Rande.

Ansonsten bin ich gespannt auf die technische Instandsetzung. Smile

Gruß
k.

Nachtrag:


.docx   230WL.docx (Größe: 73,64 KB / Downloads: 26)
_____________

Gruß
klaus


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#12
Hallo Jupp und Klaus,

ich habe ja auch mal vom Detlef (Radionar) solch ein schönes Radio bekommen. So sehen die Knöpfe aus.

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
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#13
Hallo Jupp,

sieh mal, was ich noch liegen habe. Das ist der LP-Stoff vom SABA330. Hier ist das Gehäuse etwas breiter, dafür nicht so hoch.

Wenn man das umgeleimte vom Stoff mit verwendet, würde der Stoff für Deinen SABA noch passen. Ist natürlich sehr dreckig. Ob das wieder sauber wird. Also, wenn du es versuchen willst....

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
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#14
ja das probiere ich gerne :-)
Gruß,
Jupp
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#15
Dann sollst Du das auch bekommen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#16
Mensch, Jupp!!
Es scheint, wir haben uns zu früh verabschiedet an diesem Samstag!
Ich gratuliere zum guten Fang. Zu dem Preis/Zustand kann man nicht meckern. Ich freue mich sehr!
Viel Spass mit dem Radio!
Gruß,
Ivan
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#17
Hallo Jupp,

ich wußte doch, dass ich zumindest noch den großen Abstimmknopf für Dein Radio hier habe.
Der wäre natürlich original.
Aaaber von hinten hat er eine leichte Abplatzung vom Rand. Wenn er denn montiert ist, sieht man das kaum.

Jetzt liegt es an Dir, möchtest du den haben - dann ist es Deiner. Oder soll ich lieber einen nachfertigen?
Das Ding hat auch ein kleineres Loch für die Achsaufnahme als die bekannten.

Solltest Du den Knopf wollen, fertige ich Dir zwei von der Farbe her passende Knebelknöpfe nach. Die habe ich nämlich nicht mehr.

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#18
das ist toll, Andreas. Die Abplatzung stört mich nicht.
Gruß,
Jupp
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#19
Nun habe ich diesen älteren Beitrag vom Jupp hervorgekramt, um einen Hinweis zu einem fehlerhaften Schaltbild eines namhaften Schaltbildherstellers loszuwerden, der vielleicht dem geneigten Leser hilft. Für einen eigenen Beitrag ist dieser Hinweis etwas wenig umfänglich; ich hoffe, das ist okay für Dich, Jupp (?).

Jedenfalls hat dieser Fehler dazu geführt, daß mein in den 1990ern erworbener 230 WL-P bis vor wenigen Tagen eher lausig funktionierte. Nun hat man als 'Pensionist' ja mehr Zeit, als früher, und es hatte in letzter Zeit ja genügend Regentage, also wanderte der 230 WL-P auf die Werkbank.
Die oben vom Jupp verlinkten Werksdokumente hatte ich mir seinerzeit heruntergeladen und zum Radio gefügt. Sie wurden nun als Hilfe herangezogen und lösten das Problem!
In den 1990ern gab es noch kein internetgestütztes Radioforum, also zog ich seinerzeit den Regelien-Schaltplan heran und baute das Radio danach auf.

Tja, und nun schaue man sich diesen Auszug des Schaltplans an:


.jpg   Schaltbildfehler.jpg (Größe: 64,71 KB / Downloads: 183)

Der Widerstand sitzt im Antennenkreis des Radios. Die handschriftliche Korrektur habe ich dieser Tage eingefügt, damals hatte ich dort schaltplangetreu einen 1 M-Widerstand verbaut. Das Radio funktionierte damit leidlich, allerdings las man auch im Netz, daß diese im Jahrgang 1934/35 von vielen deutschen Herstellern gefertigten Reflexempfänger nicht immer der Weisheit letzter Schluß waren, so daß man sie einen Modelljahrgang später kaum noch fand.

Jetzt jedenfalls "brüllt" der kleine SABA wieder.  Ein später Dank für Deine Unterlagen, Jupp.
_____________

Gruß
klaus


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#20
Hallo Klaus,

ja das ist ja echt böse. Es gab von SABA einst so Kundendienstschriften. Der 230WL ist in der No.4. Die Hefte gab es mal als Nachdruck. Ich glaube ich habe die damals aus dem Otmar Freundlieb Verlag oder so.
Im Originalschaltbild ist das korrekt als 1k ersichtlich.

   

   

Gruss
Debo
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