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Schaub Koralle 53W: EAA statt Dioden
#1
Hallo in die Runde.

Mir ist gestern aus unmittelbarer Nachbarschaft für kleines Geld ein solches Gerät zugelaufen:
http://www.radiomuseum.org/r/schaub_kora...u_lmu.html

Es gibt von den Schaub "Koralle" verschiedenste Ausführungen, unter anderem den "II" als Nachfolger, dennoch tauchen diese Geräte eher selten auf.
Ich habe ihn gestern mal zerlegt und grob gereinigt. Bin derzeit dabei, Unmengen Teerbomben zu extrahieren, es sind wirklich fast alle "ausgelaufen". Außerdem ein massiver mechanischer Fehler an einem Kreisschalter. Fotos folgen, die Zeit für einen guten Fotobericht fehlt zurzeit, die Reparatur geht vor Smiley47 .


Daher hier nur die Bitte um technische Unterstützung in zweifacher Hinsicht:

1
) Hat jemand ein Foto vom Kreisschalter, der am Drehknopf zur Wellenbereichsumschaltung sitzt? Dort ist bei meinem Gerät massiv mechanisch gewütet worden, das kriege ich ohne Foto nicht hin.  Das Foto im rm.org spart den betroffenen Bereich leider im oberen Bildrand teilweise aus.

2) Technische Frage, bei der ich um Euren technischen Rat bitte
.
Hier der Schaltplan:
http://85.144.174.218/nvhr/Schaub_Koralle53.pdf

Ihr seht im UKW-Diskriminator die 2 Dioden. Da das Gerät nicht hundertprozentig original erstehen soll (unter anderem möchte ich den Trafo gg. einen mit vollst. Netztrennung tauschen), sondern Alltaugstauglichkeit im Vordergrund steht, meine Frage:

Ich möchte die beiden Dioden gerne stilllegen / ersetzen und eine EAA91 (oder Vergleichbares) verbauen.

Möglich? Wenn ja: was wäre schaltungstechnisch anzupassen (Heizung ist klar) ?




Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#2
Hallo,

das würde ich nicht zwingend favorisieren, denn außer den elektrischen Eigenschaften, wie z. B. die Widerstands - und Kapazitätswerte. Es ist auch ein mechanischer Eingriff. Dieses kann in der Summe zu nicht vorhersehbaren Folgen führen.

Auffällig erscheint mir die unübliche Polung der Dioden gegenüber den mir bekannten Ratiodetektoren
Ich kann auch nicht sofort erkennen wie man nach dem Umbau auf die EAA.. einen Abgleich vornehmen könnte. Meine Bedenken...


Zitat:Ich möchte die beiden Dioden gerne stilllegen / ersetzen und eine EAA91 (oder Vergleichbares) verbauen.

Was mir sinnvoller erscheint, die Anodenspannung galvanisch zu trennen.
aber eher als nicht lebensnotwendig.
Wenn das Teil wie vom Hersteller so isoliert wieder in den Betrieb geht, Wachs über die Madenschrauben z. B. würde ich da auch darauf verzichten.

Dennoch ein schönes Gerät
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#3
Oh, nach den im ORG aufgeführten Preisen scheint das ein total ungeliebtes Gerät zu sein - verstehe nicht, wieso!
Ich würde das allerdings auch genau original lassen (bzw bestmöglich wieder machen).
Den Wunsch nach Netztrennung kann ich nachvollziehen, aber warum hättest Du gern ne EAA?
Gruß,
Uli
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#4
".... aber warum hättest Du gern ne EAA? "

Das würde mich auch interessieren. Ich dabei teile auch die Bedenken von Daniel.

Gruß
Stefan
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#5
Hallo Daniel und Leser.

Warum sind die Dioden nicht so gepolt wie sonnst?

Weil der FM-Demodulator kein Ratio ist.

Es ist ein Phasen -Diskriminator nach FOSTER-SEELY (USA)
In „D“ als Riegerkreis bekannt.
Daher kein Elko, keine AM-Unterdrückung aber doppelt soviel NF-Spannung wie der Ratio. Keine Patentgebühren. War bei SEL und PHILIPS,  lange die Regel, keinen Ratio zu erwenden.

mike      

[attachment=41882]

Copyright siehe Bild




Als PHILIPS Beispiel: Capella BD700A von 1951


[attachment=41883]
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#6
(31.08.2017, 09:38)Daniel schrieb: Auffällig erscheint mir die unübliche Polung der Dioden gegenüber den mir bekannten Ratiodetektoren

Nun, Daniel, ich schrieb in meinem Eingangspost bereits von einem Diskriminator. Mein Vorredner hat dies nun technisch erläutert.
Das Spannende daran: die technischen Unterlagen zum Gerät (Schaltbild, Abgleichanleitung) sprechen von einem "Ratiodetektor in Spezialschaltung".

Auf die Frage, warum ich gerne eine EAA 91 verbauen würde: weil mir Röhren lieber sind als Röhrchen. Ich kann sie einfacher austauschen. Insoweit wäre ich an belastbaren Aussagen zur Machbarkeit interessiert.

Zum Gerät selbst: ob es generell ungeliebt ist, kann ich nicht beurteilen, die in einem Forum hinterlegten Preise sind für mich nicht der Maßstab; eher der Aspekt, dass diese Geräte selten auftauchen und man im Netz keine Restaurierungsberichte findet.

Bei rm.org sind zur Koralle 53 und II sowie Schwestertypen zwar jede Menge Fotos hinterlegt, leider fast nur Außenfotos. Das ist schade, denn es bringt den Betrachter irgendwann nicht mehr weiter, wenn er ein Radio immer wieder von vorne fotografiert sieht.
Ich habe einige Fotos geschossen, hier in diesem Beitrag möchte ich aber beim Eingangsthema bleiben und keine Vorstellung des Geräts daraus erwachsen lassen. Nur soviel: Meine Frau hat ihn mir gekauft, sie findet ihn knuffig. Nicht so fipselklein wie die Philetta-Riege, nicht so klotzig wie die meisten Gebissradios.
Daraus erwächst für mich natürlich eine Verpflichtung.

Also Leute: redet mir die Sache mit der EAA (es darf auch eine andere röhrenbasierte Lösung sein) mit Sachargumenten aus ("Geht nicht" gibt's nicht) oder sagt mir, wie das sinnvoll zu bewerkstelligen wäre.

Daneben: ich wäre immer noch an einem Foto zum Kreisschalter interessiert. Da muss ich nachbauen.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#7
Hallo Klaus, ich habe mal im Netz gestöbert und bei Walter Groer http://radiodox.de/avparts.htm unter Punkt 9 ein 53erW gefunden, scheinbar zum Verkauf als Schrottchasis. Dort findest du einen Button mit Email. Entwender wenn es noch da ist kaufen oder ein zwei drei Bilder machen lassen, ich denke das wird machbar sein
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#8
Kurt_w.
Also Leute: redet mir die Sache mit der EAA (es darf auch eine andere röhrenbasierte Lösung sein) mit Sachargumenten aus ("Geht nicht" gibt's nicht) oder sagt mir, wie das sinnvoll zu bewerkstelligen wäre.


Nachdem es mir völlig egal ist, was ein Sammler mit seinem Radio macht, als Anlage eine Dikriminator -Schaltung mit der EAA91
Technische Schwierigkeiten sehe ich keine ausser,  dass bei den hochohmigne Arbeitswiderständen (alt 2x100K, neu 2x270k) aus der Heizung 50Hz dort eingekoppelt werden, aber wie die Schaltung zeigt, geht es dort mit 12,6V~ auch.
Wir bei GRUNDIG waren froh, in der Oberklasse die EAA91 mit AA113 etc. ablösen zu können.
mike


[attachment=41885]
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#9
Hallo k.

vielleicht ein paar Hinweise gegen den Einbau einer EAA zur Demodulation(Gleichrichtung). Dein Argument eine Röhre kann man schnell wechseln ist nicht sehr stichhaltig - Halbleiterdioden braucht man in der Regel nie zu wechseln.

Weiterhin ist der Demodulator mit HL-Dioden sehr kompakt aufgebaut. Alle Bauteile des Demodulators einschliesslich der Dioden befinden sich in einem abgeschirmten Filterbecher! Diese kompakte abgeschirmte Bauweise verhindert, dass die bei jeder Gleichrichtung entstehenden Oberwellen abgestrahlt werden. Dabei fällt die neunte (96,3MHz) und zehnte (107MHz) Oberwelle in den UKW-Empfangsbereich und könnten dort dein Gerät zustopfen oder eigenartige Effekte auslösen.

Bei der Verwendung einer Röhre müßtest du Verbindungen ausserhalb des Filters zu der Röhre herstellen - welche dann munter die Oberwellen abstrahlen. Nicht zuletzt müssen dann auch die Heizleitungen HF-mäßig entkoppelt werden usw...

Grundsätzlich aber gilt: Never touch a running system! Dies zum einen und zum anderen waren die Entwickler immer bemüht das bestmögliche bei der Konstruktion ihrer Geräte einzubringen.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#10
Hallo Mike,

ich sehe soeben erst, dass du auch etwas zu dem "Röhrenumbau" geschrieben hast - natürlich lässt sich das immer irgendwie machen.

Ich hoffe aber, dass meine aufgeführten Argumente gegen einen Umbau auch den strengen Maßstäben eines ehemaligen Grundig-Entwicklers standhalten...

Freundschafliche Grüße, Peter.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#11
Exclamation 
Lieber Peter.

Deine Ausführungen sind logisch und sinnvoll.
Das ich das hätte so sagen können (müssen,wollen) ist Dir klar.

Ich wollte aber keine Schallschutzmauer errichten, sondern einen Fussgängerüberweg.
Gruss an Dich,  vom hans
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#12
(01.09.2017, 09:28)sagnix schrieb: Hallo k.

vielleicht ein paar Hinweise gegen den Einbau einer EAA zur Demodulation(Gleichrichtung). Dein Argument eine Röhre kann man schnell wechseln ist nicht sehr stichhaltig - Halbleiterdioden braucht man in der Regel nie zu wechseln....

Hallo sagnix.

Dir und auch mike jordan besten Dank für die technischen Erläuterungen Thumbs_up .
Ich glaube gerne, dass ein solcher Umbau nicht trivial ist, deswegen auch meine Anfrage zum technischen Aspekt.
Nun, als "Oberklasse" ist dieses Gerät sicherlich nicht zu bezeichnen, ich denke da herrscht Einstimmigkeit.

Die räumliche Unterbringung könnte in der Tat problematisch in Bezug auf Entkopplung werden, denn ich möchte kein Loch ins Chassis bohren. Vielmehr war eine bereits vorhandene Bohrung angedacht, die aber ein Stück weit entfernt vom Filter liegt.

Auch ich bin ein Anhänger der These "Never change a running system". Aber ich habe gerne einen Plan B in der Schublade, nicht nur hier, und da wir ein Radiobastlerforum sind, probiere ich auch gerne mal was aus; aber erst nachdem ich, wie hier, um Rat gefragt habe.


Den oben zitierten Satz möchte ich trotzdem nicht unkommentiert stehen lassen. Meine Aussage, dass eine Röhre schnell gewechselt ist (konkret schrieb ich "ich kann sie schneller austauschen"), betrachte ich nach wie vor als "stichhaltig". Wink   Davon unbeschadet ist die Frage zu sehen, ob es bei Halbleiterdioden des Austausches bedarf.

Was die Haltbarkeit von Halbleiterdioden angeht: Ja, die Erfahrungswerte der Jahrzehnte besagen, dass diese selten gewechselt wurden. Wie weit sich dieser Erfahrungswert in Bezug auf Germaniumdioden als Zeitstrahl in die Zukunft projizieren lässt, vermag allerdings wohl kaum jemand verlässlich zu sagen. Im genannten Gerät sind die Dioden nun 65 Jahre alt. Ich würde mich freuen, wenn sie weitere 25 Jahre halten; den Gedanken, dass sie das nicht tun, möchte ich persönlich aber nicht gänzlich von der Hand weisen.
Beruflich vorgeprägt denke ich daher beizeiten gerne über einen Plan B nach.

Letztlich hat sich in der Geschichte der Radioforen oder im Kreise der langjährigen Radiobastler über die Jahre herausgestellt, dass manches Bauteil, auf das vor -sagen wir 15 Jahren- noch wenig Reparatur- bzw. Substitutionsinteresse verwendet wurde, zunehmend in den Fokus der Betrachtung rückt, weil der Alterungsprozess voranschreitet. Insoweit bitte ich, mein hier formuliertes technisches Interesse in diese Richtung zu verorten. Smiley48


Gruß
k.
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Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#13
(01.09.2017, 08:28)Dietmar schrieb: Hallo Klaus, ich habe mal im Netz gestöbert und bei Walter Groer http://radiodox.de/avparts.htm unter Punkt 9 ein 53erW gefunden, scheinbar zum Verkauf als Schrottchasis. Dort findest du einen Button mit Email. Entwender wenn es noch da ist kaufen oder ein zwei drei Bilder machen lassen, ich denke das wird machbar sein

Danke für den Tipp, Dietmar !

Momentan hoffe ich noch auf ein Forenmitglied.


Gruß
k.
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Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#14
Ergänzend möchte ich noch folgendes anmerken.

Für die Demodulation eines FM Signales sind mehrere Schaltungen in den fünfziger und sechziger Jahren verwandt worden.

u. a.
Diskriminator Schaltung Phasendiskriminator

Ratiodetektor mit bipolaren Dioden, Röhre wie auch Halbleiter und Ratiodetektor, eine der häufigsten Anwendungen.

Noch im Einsatz die Koinzidenzschaltung zur FM Demodulation  

So habe ich es noch aus der Lehre in Erinnerung.

Natürlich geht nicht gibt es nicht ist auch meine Devise, nur erschließt es sich mir in keinster Weise den Phasendiskriminator mit Germaniumdioden, welchen sicher keine dummen Ingenieure in die Spur brachten, durch eine Elektronendiodenröhre ersetzten zu müssen.
Das wird auch keinen Nobelpreis bringen, sonder eher ach und krach. * grins*
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#15
Hallo Daniel.
Hast Du zufaellig eine Schaltung mit den von Dir benannten Dioden?

Ratiodetektor mit bipolaren Dioden,

Gruss mike
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#16
Danke, das war natürlich großer Mist.
Als Entwickler für Radios haben sich bestimmt deine Fußnägel gerollt. Blush

Das kann ich nicht so stehen lassen.

Mir fiel nur auf, das im Schaub... kein herkömmlicher Ratiodetektor die Demodulation vornimmt, sondern ein Phasendiskriminator... daraufhin habe ich losgeplappert Smiley21

Ich wollte ausdrücken, dass  gegen polig eingesetzte Dioden in Verbindung mit dem Elko - Ratioelko, meist wird diese Spannung zur Anzeige der 'Feldstärke benutzt  und damit  klassische  FM Demodulation
http://elektroniktutor.de/signalkunde/fm_demod.html  

Beim Nachhilfeunterricht ist mir erst recht klar geworden, dass es wohl eine rechte Herausforderung bedeutet, die Halbleiter durch Röhrendioden zu ersetzen.
Zitat:Wir bei GRUNDIG waren froh, in der Oberklasse die EAA91 mit AA113 etc. ablösen zu können.
mike

Wer Lust hat kann sich den Link mal ein pfeifen.
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