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Kleinradio Tonfunk Piccophon I, W102PH
#1
Und wieder kommt hier Eines, meiner kleinen Röhrenradios zur Vorstellung mit einem Reparaturbericht. Trotzdem dieses Gerät ein echter Winzling ist, hat er einen eingebauten, versenkbaren Plattenspieler!

Hersteller: Tonfunk
Modell: Piccophon I.
Typ: W102PH
Baujahr: 1953-55
Röhrenbestückung: ECH81, EC92, EABC80, EF85, EL41
Stromversorgung: Wechselstrom, umschalbar für 110V und 220V
Wellenbereiche: MW ( KHz und UKW (87 bis 100 MHz)
Plattenspieler: Vermutlich Sonderanfertigung f. Tonfunk von Perpetuum Ebner, nur für 17cm Platten mit 45 r.p.m., also für Singles, Tonabnehmersystem: SK451 (wie z.B. bei einigen Tefifon Modellen und einigen Braun Plattenspielern)
Gehäuse: Bakelitt, 31cm x 21cm x 16,5cm (B,H,T)
Gewicht: ca. 6KG
Bedieneinheiten: Frontseitig links Lautstärkeregler kombiniert mit Netzschalter (Drehschalter) und Zug/Druckschalter als Tonblende (Hell/Dunkel). Frontseitig rechts Sendewahlknopf, Seitlich rechts Wellenschalter für MW und UKW und Umschaltung auf Phono
Ein-/Ausgänge: Rückseitig Bananenbuchsen für Dipol, Langdrahtantenne, Erde, Ausgang für zusätzlichen Lautsprecher, Ein "Blindeingang" ohne Verdrahtung, evtl. für einen zusätzlichen TA-Eingang.

Das Piccophon ist sehr selten zu finden. Die Bezeichnung "Piccophon I. lässt vermuten, dass es ein Nachfolgerät-, oder einen Vorgänger gibt. Ein Solches ist mir aber nicht bekannt und ich habe auch bei meiner Recherche dazu Nichts finden können, außer einem Diktiergerät aus den 60er Jahren von Tonfunk, dass auch die Modellbezeichnung Piccophon, aber nur mit einem "c" und mit "f", statt "ph" geschrieben wird.trägt. Vielleicht war eine Weiterentwicklung des Gerätes geplant, aber der Verkaufserfolg war zu gering, um weiter darauf zu setzen? Mangelnder Kauferfolg jedenfalls würde erklären, warum das Gerät heute so selten ist.

Vom Konzept des Gerätes her, würde ich tippen, dass es überwiegend für junge Leute gedacht war, die eine kleine Bude- oder noch das Zimmer in Elternhaus hatten, mit dem Gerät aber Radio und Plattenspieler vereint nutzen konnten. Mit dem damaligen Neupreis von ca. 250 DM (1953) konnten sich das Gerät wohl nur wirklich wohlhabende, junge Menschen leisten. Tonfunk hatte vielleicht auf das "Wirtschaftswunder" gesetzt, später aber doch wieder preiswerte Geräte verkauft um sich gegenüber anderen Herstellern einen Marktvorteil zu verschaffen. So war z. B. die Tonfunk Violetta 125PH (auch ein Kleingerät) in 1955 bereits für 200 DM zu bekommen. Unser Mitglied Harald (radioljub01) hat angekündigt, über einen Bekannten Serviceunterlagen von Tonfunk in Kopie zu beschaffen. Evtl. können diese Unterlagen etwas mehr an Information beisteuern.

Zustandsbeschreibung bei Erhalt:
  • Keine Stromaufnahme
  • Starke Farbverluste am Gehäuse
  • Innen und außer starke Verschmutzungen
  • Gehäusebrüche am Boden, Front, Querstreben und Ausbruch mit Fehlstelle seitlich
  • Versenkmechanismus des Plattenspielers schwergängig
  • Tonabnehmersystem nicht funktionsfähig
  • Schallwandstoff stark verschmutzt, aber unbeschädigt
  • Wellenschalter schwergängig
  • Skalenbeleuchtung ohne Funktion
  • Grundplatte (Kunststoff) des Plattenspielers mehrfach gebrochen
Bilder vor der Restaurierung:
   
   
   
   
   

Die fehlende Stromaufnahme war schnell korrigiert: Die Metallkappen der Netzsicherung waren so stark korrodiert, dass kein Kontakt mehr gegeben war. Nach Reinigen der Sicherungshalter mit dem Glasfaserstift und Tausch der Sicherung, war eine normale Stromaufnahme zu beobachten, kein Leuchten der Vorschaltlampe und nach kurzer Aufwärmzeit kamen neben einen deutlichen Netzbrummen auch Radiosender auf UKW rein (etwas verrauscht). Der Wellenschalter erzeugte gewaltige Krachgeräusche beim Umschalten, aber auch auf MW war Empfang gegeben und auch beim Plattenspieler rührte sich Leben: Der Motor drehte und auch der Teller wurde (schwerfällig-) angetrieben.

Das waren erstmal gute Bedingungen! Frei nach Andreas: Endlich ein Gerät ohne Zicken dass auf Anhieb funktioniert! Wink Aber warten wir ab, was noch kommt. Man weiß ja nie...

Ich unterteile die Restaurierung in 3 Einheiten:

1. Chassis

Erstmal habe ich mich an den Ausbau des Chassis aus dem Gehäuse gemacht. Das ist durch den Plattenspieler so pickepacke voll, dass man im eingebauten Zustand nicht viel erkennen kann...

   
   
   

... und erstmal grob gereinigt:

   

Da war wirklich eine enorme Menge Staub und Dreck. Das Gerät muss lange in einem Keller oder auf einem Dachboden gestanden haben. Erstaunlich, dass es immer noch spielt!

Die EL41 ist der Hitzeentwicklung wegen mit einem Blechkasten abgeschirmt und leitet die Wärme nach hinten zu den Luflöchern der Rückwand. Seitlich ist sie wohl nachträglich mit einem anderen Material zum Trafo hin abgeschirmt.

   

Leider wurde nach der Entstaubung ein weiterer Defekt sichtbar. Das große Seilrad am Drehko war fast mittig durchgebrochen und wurde nur noch vom Skalenseil gehalten. Um das kleben zu können, habe ich das Seil abnehmen müssen. Danach sollte es wieder halten, zumal es vom Seil zusätzlich stabilisiert wird. Warum es überhaupt gebrochen ist? Ich nehme an, dass beim Versand der ungesicherte Plattenspieler dagegen geschlagen ist...

   

Dann brauchte die Fassung der Skalenbeleuchtung noch eine neue Lampe und eine neue Gummitülle. Beides hatte ich auf Lager und war schnell montiert. Damit waren die bereits bekannten, mechanischen Mängel am Chassis erstmal beseitigt und es ging an die elektrische Überholung. Dabei muss man recht vorsichtig sein, denn die alten Lötverbindungen brechen leicht, wenn man an den Bauteilen biegt um Platz schaffen. So müssen Diese dann auch immer kontrolliert werden, wenn man alten Bauteile wieder zurückbiegt. Viel zu tun war hier allerdings nicht, es sind viele Röhrchenkondensatoren verbaut (was wohl auch dazu beigetragen hat, dass das Radio trotz langer, schlechter Lagerung noch spielt). Nur wenige Teerelkos und Teerkondensatoren mussten getauscht werden, da sie aufgequollen waren.

   

   

Hier noch ein Größenvergleich des Lautsprechers mit einer Zigarettenschachtel. Der Lautsprecher ist wirklich ein Winzling für die damalige Zeit und klingt trotzdem ganz gut:

   

2. Plattenspieler

Der Plattenpieler wird bei Nichtgebrauch mit der Hand nach unten gedrückt bis er einrastet. Dann kann man den Deckel schließen. So musste das Gehäuse nicht so hoch gebaut werden. Ebenso wird per Hand auf den Plattenspieler gedrückt, um die Arretierung zu lösen. Dann schwingt der Plattenspieler mittels Federn auf Rundstäben nach oben.

   
   

Der Plattenspieler ist sehr ungewöhnlich. Wer ist der Hersteller? Tonfunk hat den sicher nicht selbst gebaut, obwohl die Platine den Schriftzug "Tonfunk Violetta" trägt.

   

Die Technik erinnert an Perpetuum Ebner, vielleicht eine Sonderanfertigung für Tonfunk? Ich habe diesen Plattenspieler sonst noch nirgends gesehen. Der Plattenteller hat an der Unterseite rundherumg einen dicken Gummiring. Dieser wird direkt vom Motorpulley angetrieben. Der Motor ist schwingend in einer Schaukel aufgehängt, der Pulley drückt sich durch das Eigengewicht des Motors an den Gummiring im am Plattenteller. Eine Geschwindigkeitsumschaltung gibt es nicht. Er ist nur für Singles mit 45 r.p.m. vorgesehen.

   
   

Das Tonabnehmersystem von Ronette ist ein Kristallsystem. Dafür habe ich Originalersatz da.

Der Plattenspieler nach dem Ausbau, der recht leicht zu bewerkstelligen war. Es mussten nur 4 Muttern abgeschraubt werden und dann konnte ich den Plattenspieler nach unten von den Rundstangen abziehen.

   
   

Bei Betrachtung der Unterseite verstärkt sich die Annahme, dass Perpetuum Ebner hier im Spiel ist. Motor, Motorkondensator, Anordnung der Bauteile sehen aus wie bei den zeitgenössischen Drehern von PE. Der Plattenspieler ist auf das absolut Nötigste reduziert. Der Ein-/Ausschalter am Tonarm ist durch eine einfache Blechlasche als Schleifkontakt realisiert, der sich synchron mit dem Tonarm bewegt. Wird der Tonarm nach rechts geschwenkt, schließt der Kontakt, wandert der Tonarm zur Plattenmitte, löst der Kontakt wieder. Es gibt kein Reibrad, keine Übersetzung. Es erscheint soweit alles funktionsfähig. Die Technik benötigt in erster Linie eine gründliche Reinigung und neue Schmierung. Der sehr einfache Tonarm ansich ist recht ähnlich mit Solchen, wie sie in den kombinierten Radio-/Plattenspielerkoffern "Babyphon" von Metz verwendet wurden. Dort waren ja auch Mini-Plattendreher verbaut.

Die Tonarmstütze ist drehbar und dient zugleich dazu, den Motor vom Tellerrand bei Nichtgebrauch wegzuschwenken damit keine Druckstellen im Gummiring des Plattentellers entstehten. Natürlich war der Plattenspieler bei der früheren Einlagerung nicht entsprechend umgestellt worden und es gibt eine Druckstelle von der Motorachse! Ursprünglich hatte die Tonarmstütze auch noch einen Plastikstab als Ablage für den Tonarm bei Nichtgebrauch, damit die Nadel nicht auf dem Plattenteller liegt. Dieser Stab war abgebrochen und fehlte. Da habe ich ein Kunststoffröhrechen angebaut, das diese Funktion nun erfüllt. -Nicht besonders schön, aber zweckmäßig.

Anders dagegen die Kunststoffplatine des Gerätes, die in der Mitte mehrfach längs und quer gebrochen ist. Besonders an der Motoraufhängung (das Gewicht zieht nach unten) und an der Mittelachse für den Plattenteller. Kleben alleine genügt hier nicht, da musste das Material zusätzlich verstärken. Dazu-, und auch für eine gründliche Reinigung, habe ich den Plattenspieler in seine Bestandteile zerlegt.

   

Hier sieht man die Metallverstärkungen, die ich auf der Unterseite angebracht habe: 2 Metallschienen geklebt und mit Schrauben und Muttern zusätzlich an der Kunststoffplatine angeschraubt. Den Dorn für den Plattenteller habe ich mit 2 großen Metallunterlegscheiben von oben und unten verstärkt, so dass eine größere Auflagefläche auf dem Kunststoff entsteht. Die Scheiben halten durch die Verschraubung des Dorns, sind aber zusätzlich auch geklebt. Die Kunststoffplatine ist so wieder stabil und plan:

   

   

Die Ansicht von unten beim fertig überholten Plattenspieler:

   

Als Nächstes habe ich die Metallplatine die den Plattenspieler trägt und den Metalldeckel entlackt und entrostet:

   

Dann mit Füllfarbe grundiert und zum Schluß und mit Zwischenschliff mit Hellelfenbein lackiert:

   

Das Kristalltonabnehmersystem Ronette SK451 (gleiches System wie bei vielen alten Braun Plattenspielern und bei einigen Tefifonen) war schnell gewechselt und die Tonabnahme und Tonübertragung wieder hergestellt.


3. Gehäuse

Die Brüche an der Gehäuseunterseite (typischer Versandschaden, das Gerät stand direkt auf dem Kartonboden, ohne jegliche Polsterung) sind unübersehbar, aber reparabel:

   
   

Der Ausbruch mit Fehlstück an der Seite ist nicht sehr groß, aber nicht so einfach zu reparieren:

   

Die Zierleisten am Gehäuse sind tatsächlich aus Messing und auf das Bakelit aufgelegt und dort verschraubt! Das habe ich auch noch nicht gesehen. Da ich das Gehäuse kleben musste und es später sowieso noch entlackt werden musste, habe ich die Leisten abgeschraubt:

   

Danach die Bruchstellen gereinigt, mit Sekundenkleber benetzt und schnell mit Schraubzwingen zusammengepresst. So ist eine Dauerhafte und stabile Verklebung gewährleistet. Das Oberteil, dass den Plattenspieler aufnimmt und der Deckel sind übrigens aus Metall und mit Schrauben und Muttern am Bakelitgehäuse festgeschraubt.

   

Nach der Durchtrockung kam das Gehäuse dann erstmal in die Spülmaschine.

Als Nächstes habe ich das Gehäuse mit Abbeizer eingestrichen, in einen Plastiksack gepackt und über Nacht einweichen lassen. Wie es am nächsten Tag aussah, sieht man auf dem zweiten Bild:

   
   

... und nach dem Abschieben des geweichten Lackes noch gewaschen:

   

Nun konnte es an die Reparatur der Fehlstelle gehen. Bereits vor einiger Zeit habe ich mir bei ebay so ein Set auch Bakelitharz und Härter gekauft, aber bislang nicht ausprobiert. Ich habe nun nach Anleitung die Masse und das Pulver gemischt, 15min. gewartet und dann in die Fehlstelle gestrichen. Zuvor habe ich ein Stück stabilen Kunststoff in die Gehäuseinnenseite geklebt, als Unterlage. Die Masse bleibt eine ganze Weile formbar und nachdem ich sie halbweg parat hatte, habe ich von der Außenseite des Gehäuse noch eine zweite Plastikplatte aufgelegt und mit Holzleisten und Schraubzwingen verpresst und den Überschuss an der Kante abgestrichen.

   
   

Hier das Ergebnis und darunter die Fehlstelle zum Vergleich. Ich muss sagen, das Zeugs ist gut und ich bin damit sehr zufrieden. Die Masse härtet sehr gut aus und sieht nachher wirklich wie Bakelit aus. Ich denke, wenn man sehr sauber arbeitet, kann man es auch ohne spätere Lackierung für Bakelit Natur sehr gut verwenden. Durch das Verpressen zwischen zwei Kunststoffplatten entsteht eine sehr glatte, glänzende Oberfläche. Das sieht man nur auf den Bilder nicht mehr, weil ich hier bereits geschliffen habe, als Vorbereitung für die Lackierung. Die angerührte Masse lässt sich auch noch mit speziellen Farben abtönen, um sie dem Original anzupassen. Ohne Abtönmittel ist sie eher rötlich-braun. Bei mir ist es aber egal, da später wieder lackiert wird.

   

Dann habe ich auch das Gehäuse grundiert und mit Farbe in Hellelfenbein lackiert (alles aus der Spraydose). Damit sind die Bruchstellen Geschichte und man sieht nichts mehr davon:

   

Hier noch ein Bild der Bakelit Pressmarken. Die "45" steht hier für die Presswerk AG, Essen. Die "31" darunter steht für den Pressmassetyp Phenolharz-Preßstoff mit Holzmehl als Füllstoff.

   

Nun zu den Zierleisten: Da gab es das Problem, dass die Leisten rechts und links jeweils rundgekröpft und in Messing lackiert- oder zaponiert waren. Die kann man schön polieren und wieder neu zaponieren. Aber in der Mitte waren sie elfenbeinfarben lackiert und der Lack teilweise abgeblättert. Der Lack war maschinell aufgetragen, mit schnurgeraden Kanten und muss nach dem polieren neu aufgetragen werden. Wie will man das von Hand so perfekt machen? Nun, zunächst habe ich die Lackreste abgebeizt, dann das Messing mit Stahlwolle poliert. Schließlich die Vertiefung in der Mitte mit einem feinen Pinsel lackiert. Dann habe ich ein kleines Kantholz mit einer Schicht Küchenkrepp stramm umwickel und damit die Überstände des noch frischen Lackes mehrfach mit Druck abgewischt. Das hat auch ganz gut geklappt:

   
   

4. Das fertig restaurierte Gerät:

Es hat mir viel Spaß gemacht, den kleinen Racker zum Leben zu erwecken und ihm wieder ein ansehnliches Äußeres zu geben. Der Lohn ist ein wirklich niedliches Radio mit dem man sogar Platten hören kann. Hier nun die Abschlussbilder:

   

   

   

   

   

   

   

So, das war nun ein megalanger Bericht, aber das kleine Radio hat mich auch sehr lange beschäftigt und ich habe den Bericht in Etappen geschrieben und immer wieder als Entwurf gespeichert. So konnte ich nun Alles in einem Stück präsentieren.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#2
Ohhhh was für ein hübsches Radio mit unglaublichem "haben will" Faktor!
Wie immer toll gemacht Anton - die Restauration wie der Bericht, super! Smiley32
Gruß,
Uli
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#3
Danke Anton, genialer Bericht für ein Ausergewöhnliches Schmuckstück. Wo du sowas immer findest???
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#4
Woa, der kleine würde mir auch gefallen...Smiley20
Hätte ich sowas stehen sehen, hätte ich es wohl mitgenommen.
Viele Grüße 
Philipp
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#5
Hallo Anton,
das "Material", wie Du es an der EL41 zum Trafo hin gefunden hast, ist eine gesundheitliche Zeitbombe: ""ASBEST""!!!ExclamationExclamation
So trocken, wie die Platte aussieht, ist sie kurz vor dem Zerbröseln! Ich rate Dir dringend, das Ding rauszuschmeißen, die Umgebung abzusaugen und etwas anderes dazwischen zu schieben. Es gibt heutzutage durchaus gleichwertige, asbestfreie Isolierstoffe.
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#6
Du hast recht Wolfram, schön von dir zu lesen, aber ich glaube das hat Anton schon gemacht...Smiley14

   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#7
Hallo Anton Smile

Ein wirklich schöner Bericht, ganz herzlichen Dank dafür, es macht Spaß ihn zu lesen.
Respekt, wie Du mit viel Geduld, Know~How und Beharrlichkeit dieses seltene kleine Radio
mit Plattenspieler wiederhergestellt hast Exclamation

Viel Freude damit & beste Grüße,
von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#8
Hallo Anton,

ja, das hast Du wirklich viel Arbeit angewandt. Aber heraus gekommen ist ein doch sehr schönes Radio. Gefällt mir gut. Auch die Sache mit der Bakelit-Reparatur hat mich sehr interessiert. Auch hier: Gute Arbeit. Ja, dann kann man Dir nur viel Spaß mit dem wieder erstandenen Radio wünschen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#9
Da sieht man mal wieder, dass auch kleine Dinge große Freude machen - und Anton macht uns Freude mit seinem großen Total-Bericht über die Restauration des kleinen Schmuckstückes ! Das mutmaßliche Asbest-Plättchen fiel mir auch gleich auf - und weg ist es !
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#10
Super Anton!
Bis heute wusste ich ganicht, dass TONFUNK auch solche Geräte gebaut hat.
Die Serviceunterlagen zu dem Gerät sind Teil der Unterlagen, die ich damals nach Bocket geschickt habe. Jetzt schaue ich mal, dass ich den Herrn erwische, der die Originalunterlagen hat. Er ist geschäftlich viel auf Reisen und daher schwer zu erreichen.

   
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#11
Anton, das ist echt klasse. Ein schöner Bericht und sehr gute Darstellungen. Ich bin begeistert.
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#12
Anton, das Radio gefällt mir sehr gut und ich staune immer wieder über die guten Ergebnisse bei Deinen Lackierungen.
Mit dem Plattenspieler ist das schon interessant, aber ich denke Du hast beim Antrieb mit Pepetum Ebner Recht. Der Tonarm war sicher ein Zukaufteil und das Chassis evtl. von Tonfunk selbst gebaut. Mit dem Asbast hat Wolfram sicher Recht. Aber Aussaugen ist denkbar ungünstig! Dann lieber mit der Pflanzenspritze nass machen und die feuchten Brocken entfernen. Das Thema sollten wir mal in einem extra Beitrag behandeln, da dieses Material in vielen Kleingeräten verbaut wurde. Z.B im Phonokoffer 3 von Phillips (Hutschachtel).
Gruß aus Bremen

Enno
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#13
(30.03.2014, 09:07)scotty schrieb: Hallo Anton, das "Material", wie Du es an der EL41 zum Trafo hin gefunden hast, ist eine gesundheitliche Zeitbombe: "ASBEST""!!!
So trocken, wie die Platte aussieht, ist sie kurz vor dem Zerbröseln! Ich rate Dir dringend, das Ding rauszuschmeißen, die Umgebung abzusaugen und etwas anderes dazwischen zu schieben. Es gibt heutzutage durchaus gleichwertige, asbestfreie Isolierstoffe.

Danke für den Hinweis Scotty. Wie Dietmar mit seinen Adleraugen schon erkannt hat, hatte ich das Asbeststück aber schon entfernt und mit einem Pertinaxstück ersetzt. Es schirmt die Wärme der EL41 gegen den Trafo ab. Bröselig war das Material noch nicht, aber es sah schon sehr bedenklich aus. Ich kannte so ein Zeug noch aus der Landwirtschaft meiner Eltern. Dort waren sogenannten "Heraklithplatten" als Isoliermaterial an den Decken der Ställe angebracht. Ebenso die "Eternitplatten" als Material zur Dacheindeckkung. Beides enthielt zumindest früher Asbest.

(30.03.2014, 16:29)Enno schrieb: Mit dem Asbast hat Wolfram sicher Recht. Aber Aussaugen ist denkbar ungünstig! Dann lieber mit der Pflanzenspritze nass machen und die feuchten Brocken entfernen. Das Thema sollten wir mal in einem extra Beitrag behandeln, da dieses Material in vielen Kleingeräten verbaut wurde. Z.B im Phonokoffer 3 von Phillips (Hutschachtel).

Ausgesaugt habe ich schon, aber nur den üblichen Staub vom Chassis. Wie gesagt, das Hitzeschutzteil war noch nicht zerbröselt. Ich habe es entnommen und in einem Plastikbeutel entsorgt. Aber ein Bericht zu diesem Thema wäre bestimmt mal gut, auch was man als Alternative ersetzen kann. Mein verwendetes Pertinax ist für die Daueranwendung auch nicht geeignet.

(30.03.2014, 08:56)Dietmar schrieb: Danke Anton, genialer Bericht für ein Ausergewöhnliches Schmuckstück. Wo du sowas immer findest???

Na, bei ebay... Smile Wegen des desolaten Zustandes habe ich es auch für einen annehmbaren Preis von 48 Euro bekommen. Normalerweise liegen die Preis um 100 Euro für dieses Gerät.

(30.03.2014, 13:53)radioljub01 schrieb: Super Anton! Bis heute wusste ich ganicht, dass TONFUNK auch solche Geräte gebaut hat. Die Serviceunterlagen zu dem Gerät sind Teil der Unterlagen, die ich damals nach Bocket geschickt habe. Jetzt schaue ich mal, dass ich den Herrn erwische, der die Originalunterlagen hat. Er ist geschäftlich viel auf Reisen und daher schwer zu erreichen.

Mensch Harald, da sind ja tatsächlich die Unterlagen zu diesem Gerät gelistet, hätte ich gar nicht gedacht, dass die wirklich dabei sein könnten. Ja, wäre natürlich klasse, wenn Du die Unterlagen noch mal besorgen könntest.
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Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#14
In der "Alpenfestung" RM.org. gibt es zweierlei Schaltungen (UKW 1 und2)
sowie die Abgleichtexte dazu.

mike
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#15
Hallo Anton,
ein super Bericht und ein super-schönes RADIO. Da habe ich wieder etwas gelernt und es ist fast alles reparabel.
Herzlichen Glückwunsch zu deiner gelungenen Restaurierung.
Viele Grüße nach Berlin,
Thorsten
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#16
(30.03.2014, 18:38)mike jordan schrieb: In der "Alpenfestung" RM.org. gibt es zweierlei Schaltungen (UKW 1 und2) sowie die Abgleichtexte dazu. mike

Danke Hans, habe ich schon gefunden. Ich hoffe nur noch auf Unterlagen zum Plattenspieler.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#17
Great work Anton.
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#18
Hallo

Für die Interessierten habe ich die Unterlagen hochgeladen:

Klick

Gruss, Walter

P.S. Anton: in den Unterlagen von Tonfunk habe ich nichts gefunden bezüglich dem Plattenspieler
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#19
(31.03.2014, 19:54)Walterh schrieb: Hallo
P.S. Anton: in den Unterlagen von Tonfunk habe ich nichts gefunden bezüglich dem Plattenspieler

Danke Walter, schade, aber irgendwo gibt es bestimmt Unterlagen dazu.
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Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#20
Sehr gut gemacht Anton! Smiley32
Wie lange hast Du denn dazu gebraucht?
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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