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Graetz Komtess 611
#1
Hallo Freunde,
leider bleiben mir nur noch Sonntags ein paar Stunden zum Basteln, aber so ganz kann ich es doch nicht lassen.
Ich hatte hier mal einen Graetz Komtess angeboten im Originalzustand. Leider war die Resonanz nicht da, also habe ich ihn mir mal vorgenommen. Hop oder Top also, denn die Röhren oder Trafos sind ja doch noch zu gebrauchen.
Wie sich herausstellte hat das Radio ein Problem im UKW-Tuner, der Widerstand an der Anode des Eingangssystems ist abgebrannt, also Trimmer hat Durchgang und der Oszillator schwingt nicht selbstständig an. Also die Trimmer mit festen Werten überbrückt, das Problem besteht weiterhin, allerdings brennt jetzt der Widerstand nicht mehr durch. AM funktioniert, es muss also im Tuner liegen. Das ist der momentane Stand.

Bevor ich nun weiter im Tuner rumrühre, was nicht viel Sinn hat, möchte ich noch einen Tuner aus einem Komtess 811 probieren, der laut Schaltplan gleich sein müsste. Bei dem 811 ist leider das Gehäuse defekt, beide Radios vom Zustand also eh nicht mehr die besten. Sollte das nicht funktionieren, so schwebt mir noch die Spielerei vor, zwei Mono-Röhrenverstärker zu basteln.

Das Geklebe links bitte ich zu entschuldigen, aber ich löte momentan mit 15W Mobil, dicke Masseverbindungen schafft der kleine Lötkolben nicht, da muss ich provisorisch "kleben".

   
Viele Grüße 
Philipp
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#2
Hallo Philipp, ja wenn der Eingangswiderstand wegraucht hast du irgendwo einen Keramischen Kondensator der durchschlägt.
Mit dem nur Sonntags Basteln: Ich kann dich verstehen Philipp. Aber die Erziehung und Beschäftigung mit Frau und Kind gehen doch allemal vor. Die Zeit ist so schnelllebig. Kaum hat man über irgendwas nachgedacht und weg ist die Zeit. Ich habe im Moment auch wieder weniger Zeit, ich muß wieder anfangen NEIN zu sagen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#3
Hallo Philipp,

du hast die Festkapazitäten statt der Trimmer geschaltet, also die Trimmer beidseitig abgetrennt, ja? Was hast du denn für Werte für die festen genommen. Stimmen die Beschriftungen? Bei diesen kleinen braunen Linsen greift man schnell mal daneben und schon ists Essig mit der Funktion.

Gruß
Stefan
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#4
Die Trimmer sind erstmal einseitig getrennt. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um Trimmer mit 2/10pF handelt. Als Ersatz habe ich keramische Linsen mit 10pF genommen, zumindest steht 10 drauf. Bin ich da falsch? Sollte eigentlich funktionieren, wenn auch völlig aus dem Rahmen. Meine Frau meinte schon, warum ich die Kiste nicht wegwerfe, aber so schnell möchte ich noch nicht aufgeben. Ich muss mir mal die Zeit nehmen und die Trimmer suchen, irgendwo habe ich noch welche, ich bin mir sicher, ich habe mal welche bestellt. Bevor ich das aber mache, wollte ich erstmal eine grundlegende Funktion um nicht neue Trimmer zu vergeuden.

Dietmar, ja, ich beklage mich nicht und ich kann das Basteln nicht lassen. Ändert sich auch wieder, spätestens wenn die Schule rum ist und/oder mein Kleiner selbst das Basteln anfängt. Dann werde ich mich warm anziehen können. Es bedarf aber noch etwas Erziehung, denn mit 18 Monaten macht er eher alles kaputt, als zu reparieren. Big Grin
Viele Grüße 
Philipp
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#5
Wesentlich ist der Oszillatorkreis. Ohne Oszillatorschwingen kein Empfang. Wenn der Trimmer im Eingangskreis defekt war, ersetze erstmal nur ihn durch einen Festkondensator, nicht die anderen beiden. Dass der Oszillator nicht schwingt, kann ja nicht am Trimmer im Eingangskreis gelegen haben. Geh dann mal mit einer Messstrippe an den Anodenanschluss der Vorröhre (Antennenanschluss unter Umgehung der Vorstufe), ob dann nicht doch schwacher Empfang vorhanden ist (= Oszillator arbeitet).

Gruß
Stefan
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#6
Achtung Stefan, Du verwechselt was. Im Tuner sind momentan zwei Probleme vorhanden. Einmal ein durchgeschlagener Trimmer, dadurch ist ein Anodenwiderstand abgeraucht und der Oszillator schwingt net, darum die Festkondensatoren. Meine Vermutung war, wenn einer durchschlägt, könnten die anderen auch fehlerhaft sein.
Wenn ich mit der Meßstrippe oder einem Schraubendreher den Anodenanschluss berühre bzw. anschubse, schwingt die ganze Schose auch hörbar (senderloses, plausibles Rauschen), reißt aber gleich wieder ab. Wenn ich dabei am Drehko drehe, während der Oszillator schwingt, ändert sich am Empfang allerdings nichts. Ich vermute aber, ich bin hier mit dem Festkondensator irgendwo.
Wie ich aber schon geschrieben habe, meine Bastelzeit ist momentan extrem begrenzt, darum will ich mal einen Tausch-Tuner einsetzen und mal sehen, ob der Kamerad dann spielt. Skalenseil ist eh gerissen, da ist schnell mal ein anderer Tuner eingesetzt, einschrauben, anschliessen, testen.
Viele Grüße 
Philipp
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#7
Hallo, Philipp,

damit der Oszillator schwingen kann, muss die sog. Schwingbedingung erfüllt sein, d.h. die Kreisverstärkung muss etwas größer als 1 sein, und die Phasenlage muss passen.

Irgendwelche ohmschen Belastungen bedämpfen das "zarte Pflänzchen" Oszillator, weshalb es dann nicht schwingt.

Zu diesen Belastungen können Schmutzschichten gehören, Reste von Kontaktmittel in der Röhrenfassung, im porösen Material der Leiterplatte, oder am Glasboden der Röhre ( beispielsweise ).

Aber auch Übergangswiderstände ( z.B. geklebte Lötstellen ) können die Schwingkreisgüte herabsetzen, was zum Ausfall des Oszillators führt.

Außerdem ist zu beachten, das Hochfrequenzstrom im wesentlichen an der Oberfläche fliesst, deshalb sind z.B. die Anschlüsse der Trimmer aus einem flachen, und versilberten Material.

Wenn jetzt noch der ausgewechselte Widerstand, der ja noch einen Abblockkondensator nach Masse haben sollte, durch einen Widerstand mit ungünstigen HF-Eigenschaften ersetzt wurde, und der Abblockkondensator diese nicht ausreichend abblocken kann, dann schwingt auch der beste Oszillator nicht.

Und selbst die Kapazität des Originaltrimmers gegen Masse ist Bestandteil des Schwingkreisgebildes. Alles andere als ein originaler Ersatz ist m.E. nach "Murks".

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#8
Henning!
Toll erklärt...
Japp, gebe ich Dir recht, Murks, soll aber so sicher nicht bleiben, sondern passierte nur zur Fehlersuche. Sonntag kann ich wieder zeitlich ran. Dann stelle ich auch mal Details ein, was wo defekt war und ich versuche, mal den Tausch-Tuner in Betrieb zu nehmen.

Das blöde am Schwingen ist, dass es schwingt, wenn es schweigen soll und schweigt, wenn es schwingen soll. (Frei nach... mir)
Viele Grüße 
Philipp
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#9
Sodale Freunde, mein innerer Schweinehund hat verloren. Wie schon geschrieben, bleibt mir nur der Sonntag Mittag, wenn mein Kleiner schläft.

Ich habe mir also heute mal vorgenommen, schnell den Tuner aus einem Komtess 811 in den Komtess 611 zu pflanzen. Beide sind vom Gehäuse zwar nicht mehr die besten, darum muss einer gehen, der andere wird geschlachtet. Man muss Prioritäten setzen.
Der Tausch also des Tuners aus dem 811 ging recht einfach, da baugleich. Nur die Einbaulage hat sich geändert. Durch Tausch der angeschraubten Halterungen passt der Tuner aus dem 811 problemlos in den 611. Nach Umlöten der einzelnen Verbindungen und Inbetriebnahme gibt der 611 nun schon wieder Musik von sich. Die Stromaufnahme bewegt sich mit 183 mA absolut im grünen Bereich.

Es gesellt sich aber nun noch ein Problem hinzu. Die Lautstärke macht zu und wieder auf. Hier vermute ich noch einen faulen Kondensator irgendwo in der Endstufe. Die alten Kondensatoren werde ich jetzt noch nach und nach austauschen.

   

   
Viele Grüße 
Philipp
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#10
Zwischenzeitlich ist das Gerät zu mir gekommen, da Philipp es weiter geben wollte.

Momentaner Stand ist folgender:

Netzschalter war überbrückt und durch Lampenschalter in Zuleitung ersetzt
-->Den Netzschalter habe ich repariert(Feder war gebrochen) und Lampenschalter aus der Leitung raus.

Nächstes Projekt war grobe Reinigung und Ersatz der restlichen Papierkondensatoren in der Klang/Lautstärkeregelung.
Dann Inbetriebnahme und ein Widerstand rauchte... Genauer R211, da Pin 6 der ECH81 mit Masse kurzgeschlossen war.  Smiley26
Dieser Widerstand wurde ersetzt und der Kurzschluss behoben. 

Heute wollte ich nochmal testen und das Radio blieb bis auf das Trafobrummen leise...Die EM84 hat ausgeschlagen und angezeigt, aber Verstärker tot. Nichtmal eine Reaktion auf die bekannte Brummprobe; der Lautsprecher blieb stumm.

Spannungen sind alle im Rahmen mit einer Abweichung von ~5V, Heizspannung passt auch (waren glaub ich 6,5V).

Danach habe ich alle Widerstände(auch Potis) geprüft und natürlich den Ausgangsübertrager. Die waren alle i.O. Jetzt weiß ich nicht weiter...

Schaltplan ist hier
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#11
Moin moin,
prüfe mal ob der Lautsprecher auch Kontakt mit der Sekundärwicklung des AÜ hat.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#12
hast du mal den Lautsprecher durchgemessen, bzw. einen anderen Lautsprecher angeklemmt?

Freundliche Grüße,
Arnold
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#13
Hallo Arnold,

das war es leider nicht. Zum Testen nehme ich sowieso einen anderen, da ich nicht immer in das kleine Gehäuse griffeln möchte...

@harry: Ich werde mal nochmal testen. Vielleicht wirds was?
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#14
Eigentlich ist der NF-Teil ja recht übersichtlich gestaltet. Wenn alle Spannungen vorhanden sind, kann es sich nur um einen ganz banalen Fehler handeln an welchen man nicht zu denken wagt. Könnte es vielleicht sein, dass die Lötfahne am heissen Ende des Klangstellpotis (welches gleichzeitig  Gitterableitwiderstand der Endröhre ist) einen Schluss gegen Masse hat? Oder die dorthin führende Leitung, falls abgeschirmt? Was sagt denn das Ohmmeter wenn du bei kaltem Gerät vom G1 der EL41 nach GND misst? - Weil Philipp bereits über Lautstärkeschwankungen klagte, muss es ja ein Teil sein welches bisher nicht beachtet wurde. Der Kondensator parallel zur Primärwicklung des Übertragers wurde ausgetauscht - ist ok?
Freundliche Grüße, Peter R.
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#15
Als Zusatzinfo von meiner Seite vielleicht noch folgendes.
Ich habe das Radio mal als Beifang bekommen und eigentlich nichts daran gemacht, ausser die Funktion wieder hergestellt. Bei mir spielte es ja mit dem Austauschtuner, allerdings mit den alten Kondensatoren. Warum der jetzt zugemacht hat? Hast die Cs schon getauscht? Vielleicht selbst einen Fehler eingebaut?
Häng das Radio mal an den Trenntrafo und brumme mal am Gitter der Endröhre, ob sich da was tut. Drücke auch mal auf TA bzw. andere Tasten durch. Vielleicht hakts im Tastensatz. Mit Kontakt am Gitter müsste aber so oder so was zu hören sein. Kannst auch mal im Schaltplan Richtung LS wandern und durchbrummen.
Dann auch mal an den Röhren wackeln.
Viele Grüße 
Philipp
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#16
Leute, ich muss etwas gestehen... 
Schuld war mein Kabel mit Krokoklemmen. Das hatte nen Kabelbruch.  Smiley18
Das da nichts durchkam, war kein Wunder...

Aber auf UKW lief es relativ leise, sodass nur starke Sender durchkamen. Alles andere war stumm. Deshalb die ECC85 testweise durch eine PCC88 ersetzt und es läuft super und klingt echt toll für so ein kleines Ding. Ich werde aber noch ECC85 besorgen und einsetzen. Ich muss dazu sagen, dass ich bis jetzt keine EL41 gehört habe, aber die finde ich gut.

Aber auf AM ist kaum was drin... Zumindest kann ich nur Rauschen hören, jedoch keinen Sender finden. Dann fiel mir auf, dass bei C129(parallel zum Drehko) die obere Platte teilweise abgebrochen ist und das Teil dadurch keine Kapazität mehr großartig hat. Könnte dadurch der Empfang so verschoben ein, dass nix mehr reinkommt?

Nachtrag: Der Trimmer hat 10-45pF.
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#17
Hallo Christopher,

ich will dir mal etwas zu der Situation im AM-Bereich schreiben. In Deutschland gibt es keine Sender, die noch auf MW und LW senden. Wir wurden damit konfrontiert und müssen uns halt damit abfinden. Zuletzt wurden vor 2 Jahren (Ende 2015) die MW-Sender des DLF abgeschaltet.

Für Deinen Bereich war ja der MDR zuständig. Dieser Sender verstummte ebenfalls vor einigen Jahren.

Wenn du Dein Gerät also auf MW-Tauglichkeit prüfen willst, mußt Du das Abends tun. Zu später Stunde ist das MW-Band voll. Hier könnten die Zuständigen in Deutschland mal lernen, wie das auf MW funktioniert.

Also, am Besten Abends mal die MW auf Hörbarkeit kontrollieren
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#18
Hallo Andreas, 

das ist mir bewusst und ich finde das sehr schade und auch traurig, dass Geschichte so zerstört wurde.

Getestet habe ich es aber halt gegen 0 Uhr. Da könnten viele schon wieder Sendeende haben...

Ich werde heute Abend nochmal auf Wellenjagd gehen. Mal sehn.

EDIT: Habe aber im Moment mit allen Geräten schlechten Empfang, nichtmal DARC kam heute an...
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#19
Hallo Christopher,

ne, die Senden rund um die Uhr. Versuchs auch mal mit einem Draht 3-5m in der AM-Antennenbuchse, nicht das was mit der Ferritantenne nicht stimmt.

Ansonsten ein anderes Gerät nehmen, wenn vorhanden, um zu testen ob im Haus nicht zu viele Störungen sind, die den Empfang "platt machen".
Wenn ich mit meinem tragbaren Transistorgerät tagsüber raus gehe, bekomme ich auch da Mittelwelle und Langwelle rein.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#20
Also, konnte gestern nochmal testen und es war etwas zu empfangen. Vielleicht war an dem Samstag gerade nicht so viel empfangbar. Wer weiß...

Aber was mir aufgefallen ist: Der Trafo wurde relativ warm, fast schon heiß(in 30 Minuten). 5 Sekunden konnte ich ihn dann ca. anfassen, danach musste ich weg mit den Grabschern, zudem roch es etwas eigenartig in der Ecke vom Selengleichrichter. 
Nicht so richtig wie ein stinkiger Selengleichrichter, eher in sehr abgeschwächter Form. Kann es sein, dass der durch den oben erwähnten Kurzschluss einen wegbekommen hat und jetzt dadurch auch den Trafo mit aufheizt?

Sonst läuft es prima und mit gutem Klang.
MfG Christopher

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