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Super 697/56 "Meiningen" restauriert
#1
Hallo Gemeinde,

wie ich in meinem Beitrag "Super 697/56 Meiningen / Hilfe beim Instandsetzen" bereits schrieb, bin ich durch Zufall an ein altes Röhrenradio gekommen. Das gefiel mir spontan so gut, dass ich es wieder in Ordnung, also zum Laufen bringen wollte. Vollkommen unbedarft in diesen Dingen hatte ich hier um Unterstützung gebeten und erhalten. Auf diesem Wege nochmals besten Dank für alle erhaltenen Tipps und Tricks und vor allem für die tatkräftige aktive Unterstützung von Andreas_P, ohne dessen großartiges Zutun mir dieses Projekt nicht gelungen wäre. 

Ein wunderbares Radio steht nun piek-fein restauriert auf dem Sidebord und erfreut mich außerordentlich. Ein nächstes Projekt ist in Planung. Nachstehend habe ich ein paar Bilder zum Restaurationsablauf bei gefügt:

Zunächst habe ich alles auseinandergebaut und mir einen Überblick über die anstehenden Arbeiten verschafft:

           

Für die Durchsicht, Prüfung und Reparatur des Chassis habe ich dankend die Hilfe von Andreas in Anspruch genommen. Zwischenzeitlich habe ich mich dem Radiogehäuse gewidmet. Lack abbeizen, schleifen, kleinere rampunierte Stellen ausbessern, beizen, ölen. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Dass das Radio nun "Nussbaum dunkel" ist, gefällt mir prima. Es steht farblich angenehm im Kontrast zum elfenbein-farbenen Lautsprecherstoff und Kunststoffrahmen der Frontansicht.

   

Nachdem ich das überholte Radiochassis von Andreas zurück erhalten hatte, habe ich mich an den Zusammenbau gemacht. Auch hier hatte ich noch die eine oder andere Kleinigkeit zu erledigen. Zum Beispiel die abgeblätterte Farbe des Skalenglases ausbessern oder das Papier, das sich zwischen Skalenglas und Glühlampen befindet, säubern. Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen oder besser, es ist nichts zu sehen. Gestern habe ich die Sender fein eingestellt, das Chassis eingesetzt, die Kabel an den Lautsprecher gelötet und die Rückwand angeschraubt. 

   
   

Sehr interessant, dass auf MW "Stalin" neben dem Deutschlandfunk aufgeführt ist. Der Skalenaufdruck für sich macht dieses Radio schon zum Zeitzeugen.

   
   
   

Mit diesem Projekt bin ich eher zufällig in die äußerst interessante Welt der "Radio-fritzen" eingetaucht. Und sie gefällt mir ausgesprochen gut. Ein paar Basisbücher studiere ich bereits durch. Grundlagenstudium sozusagen. Mal schauen, was das nächste Projekt ist.

Beste Grüße
Sven-Olaf
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#2
Hallo Sven-Olaf,

vielen Dank für den schön bebilderten Bericht. Auf geht's zum nächsten Projekt...

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#3
Gefällt mir gut.
Kannste Du bitte noch ein Bild von der gesamten Skala einstellen?
Gruß Pitter
Herzliche Grüße

Pitter
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#4
Hallo Sven-Olaf,

das Gerät ist wirklich wieder sehr schön geworden. Mir gefällt das Gehäuse mit der Lackarbeit sehr gut. Auch habe ich mich gefreut, dass Du bei der Instandsetzung des Chassis so gut mit gemacht hast.

Ich will Euch das kurz verraten. Ich hatte mir das Chassis von dem Gerät ohne Skala zuschicken lassen. Ich habe die Trimmer am UKW-Tuner auf ihre Wirksamkeit geprüft. Die war gegeben. Ich habe die Beläge dann mit wenig Zapponlack bestrichen. Nun war mir ja das Skalenseil gerissen. Ich kannte also nicht die Zeigerstellung an den beiden Skalenenden. Das habe ich mit Sven-Olaf per PN und dann per Telefon geklärt. Auch war ein Nachabgleich des UKW-Tuners erforderlich. Ich hatte deshalb extra einen Kunststoff-Dreher mit geschickt.

Nach entsprechender telefonischer Einweisung hat das der Sven-Olaf sehr schön hin bekommen. Mein Angebot daher, ein nächstes Radio beschaffen, selbst versuchen und ich helfe dabei. Also, nochmal Sven-Oliver für einen Neueinsteiger hast Du toll mit gearbeitet. Thumbs_up
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Achja, fast vergessen,

noch eine Anmerkung zur Radioskala. Tatsächlich steht da Stalin, aber daneben steht nicht Deutschlandfunk, sondern Deutschlandsender. An sich ist der Deutschlandsender eine Anstalt gewesen, die im deutschen Reich bis 1945 gesendet hat. Nach 1945 betrieb man den DDR-Langwellensender weiter unter dem Namen Deutschlandsender. Später gründete man in Westdeutschland den Deutschlandfunk.

Der Westen war immer sehr darauf bedacht, dass der Deutschlandfunk nicht mit dem Deutschlandsender verwechselt wird.
Später entstand dann aus dem Deutschlandsender die Stimme der DDR.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#6
Ja , da haben sie ordentlich Zeug in das kleine Gehäuse reingestopft. Ein schöner großer Lautsprecher bringt auch richtig guten Klang aus dem Gerät. Es ist ach schön aufgearbeitet worden.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#7
Sven-Olaf,

noch eine Bitte. Keine zwei Beiträge für ein- und dasselbe Gerät eröffnen. Dann wird es unübersichtlich. Also, Du hättest ruhig das Resultat der Bemühungen am Ende Deines ersten Beitrages ausführen können.

Also - beim nächsten Radio. Smile
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#8
Hallo Andreas,

ja, geht in Ordnung; nur ein Beitrag. Anbei habe ich noch mal Bilder von der Skala angehängt. Danke für die kleinen Geschichtskurs zum Deutschland-Sender. Sehr interessant.

       


Beste Grüße
Sven-Olaf
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#9
Ja das ist Euch gelungen in jeder Hinsicht...Glückwunsch!
Eine Frage, wie habt ihr das Chassis (Einschub) so sauber bekommen, sieht ja aus wie neu?

LG Walter
Tu was du WILLST, aber nicht weil du musst. -Buddha-
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#10
(02.10.2017, 14:37)mopped40 schrieb: Ja das ist Euch gelungen in jeder Hinsicht...Glückwunsch!
Eine Frage, wie habt ihr das Chassis (Einschub) so sauber bekommen, sieht ja aus wie neu?

LG Walter

Hallo Walter,

ich hatte ja geschrieben, dass ich an die Säuberung recht radikal heran gegangen bin. Eigentlich werkele ich gerne an Motorrädern herum und da wird grundsätzlich alles mit Bremsen- oder Teilereiniger gereinigt. Das ist hoch wirksam, und der Bremsenreiniger verflieht z.B. komplett rückstandslos. Ich habe das komplette Chassis also gnadenlos mit Bremsenreiniger geduscht. Ein harter Schulpinsel und eine alte Zahnbürste (eben wie beim Mopped auch) haben unterstützt. Nach dem Durchtrocknen des Chassis (nach wenigen Minuten) habe ich aber sogleich auf alle Kontakte und drehenden Teilen (Umlaufrollen, Drehpoti z.B.) vorsichtig Kontaktspray genebelt.

Im Youtobe hatte ich einige Videos zum Thema "Röhrenradio reinigen" gesehen. Da wurde tatsächlich mit Gartenschlauch und Wasser oder im Geschirrspüler gereinigt. Da nach m.A. so ein Radio aber teilweise empfindliche elektrische Bauteile hat, fand ich persönlich diese Art der Reinigung fast bizarr; also unpassend. 

Quintessenz: Ich kann die Reinigung eines Radiochassis mit baumarktüblichem Bremsenreiniger, einem harten, borstigen Schulpinsel und einer Zahnbürste sehr empfehlen. 

Beste Grüße
Sven-Olaf

P.S.: Bitte aber vorher natürlich alles entfernen, was beschädigt werden könnte. Bei mir war es das Skalenpapier zwischen Skalenbeleuchtung und Skalenglas.
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#11
Diese Reinigungsmethode ist schon gut.

Es gibt ja Chasis von Grundig oder Loewe u.a. die goldene Farbe drauf haben, das könnte sich mit dem Bremsenreiniger nicht vertragen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#12
Hallo Sven-Olaf,
was für ein Kontaktspray hast du denn benutzt (genaue Bezeichnung)?
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#13
Eine interessante Skala mit seltenen Sendern (z.B. Suhl und Reichenbach),die nicht so oft auf DDR-Radios zu finden sind.
Immerhin ist mit Nürnberg auch noch ein westdeutscher 'Feindsender' aufgeführt.

Herzliche Grüße
Robert
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#14
Es ist ein sehr schönes Radio geworden. Gratulation!

Nochmal zu der sehr interessanten Skala. Da steht auch Karl-Marx-Stadt drauf. Dieser strahlte das Programm des "Berliner Rundfunks" aus. Auf der Frequen 604 kHz - also nicht im 9kHz Raster. Der Sender Karl-Marx-Stadt war der Ortssender bei meinen Detektorempfängen. Wenn ich in meiner Heimat auf den Berg wanderte, konnte ich die Sendeantenne im "Schwarzen Holz" sehen, gleich neben der bekannten Ausflugsgaststätte "Zum Goldenen Hahn".

Man lernt nie aus!  Smiley47 

Freundliche Grüße von Heiner.
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#15
Guten Morgen,

@Dietmar
@Richard

Ja, das stimmt, Bremsenreiniger versaut alle Lacke und Farben, es sei denn, er wird SOFORT weggewischt. So ist es jedenfalls bei Krafträdern. Bei möglicherweise empfindlichen Flächen, wie von Dietmar aufgezählt, ist eine solche Rosskur womöglich nicht angezeigt oder vorsichtig an unauffälliger Stelle probieren. Erfahrungsgemäß wird bei längerer Verweildauer des Bremsenreiniger auf lackierten Flächen der Lack "nur" stumpf. Aber Vorsicht ist ja bekannter maßen die Mutter der Porzellankiste. 

Mein alt bewährtes Kontaktspray: MA*FRA 5Five (verdrängt Feuchtigkeit, löst Verschmutzungen und Rost, schmiert und schützt; seit Jahren bei mir in ständigem Gebrauch)

https://www.stein-dinse.biz/Werkstattbed...14940.html

Auch an die Seniormember besten Dank für den Geschichtsexkurs. Ich war nur bei der Besichtigung der Skala über den Sender-Aufdruck "Stalin" irritiert. Wie der seinerzeit Eingang in die Skalenfolierung gefunden hat, ist noch nicht geklärt. Könnte es eventuell mit "Stalinstadt", dem späteren Eisenhüttenstadt zusammenhängen?

Beste Grüße
Sven-Olaf
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#16
Hallo Sven-Olaf,

auf der besagten "Stalin" Frequenz hat schon ewig Radio Brasov, also Rumänien gesendet. Dieser Sender hatte den Beinamen Stalin. Nach Abschaltung der DLF-Langwellensender ist das rumänische Programm auch heute noch auf fast derselben Frequenz hörbar. Früher war der Sender durch die DLF-Langwelle 155 Khz überdeckt worden.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#17
Hallo Sven-Olaf,

mit Stalin war bei ca. 155 kHz der LW-Sender von Brasov (Rumänien) gemeint.
Im Zuge des Stalin-Kults nannte sich Brasov von 1951-1961 auch Orasul Stalin (Stalinstadt)

Ich sehe gerade,Andreas war ein wenig schneller.

Herzliche Grüße
Robert
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#18
...aaaaaah..ha! so war das also. Vielen Dank, Andreas und Robert. 

Beste Grüße
Sven-Olaf
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#19
Hallo zusammen,

bei der Verwendung von Bremsenreiniger bitte aufpassen, dass man ein azetonfreies Produkt erwischt!

Azeton löst und schädigt nämlich viele Kunststoffe.


Grüße

Martin
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#20
Hallo Sven-Olaf  Smile

Herzlichen Glückwunsch zu dem schönen Radio, gefällt mir. Habt Ihr (Andreas & Du) gut hingekriegt  Thumbs_up
Ja, erstaunlich mit "Stalin", immerhin ist Dein "Meiningen 697/56" ja von 1956, da war Stalin schon 3 Jahre tot.

Offensichtlich gab es dieses Radio ja sowohl mit hellem als auch mit dunklem Kunststoff~Rahmen.

>>>http://www.radiomuseum.org/....meiningen_69756...<<<

[wenn man bei den Bildern auf RM.org etwas runter~scrollt, sieht man auch den hellen Rahmen]

Viel Freude mit dem schönen Gerät, und beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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