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Kopfhörerverstärker mit 6AS7
#21
Alles kein Problem. Solch einfache Schaltungen kann man schnell(er) von Hand zeichnen.

Wie ich schon vermutet habe, es fehlt erstmal ein Elko nach dem 820 Ohm Widerstand gegen Masse. So ist es kein wunder, dass die Kanaltrennung sehr schlecht ist, da ja die Spannung an beiden Anoden der 6AS7 sich durch den Spannungabfall über den 820 Ohm gegenseitig beeinflussen. Den "Rest", mit der zu geringen Lautstärke, muss ich mal rechnen (lassen), was bei der Schaltungsdimensionierung jetzt so überhaupt zu erwarten ist.
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#22
Hab dann mal etwas rechnen lassen:

   

Damit sollte man bei üblichen 0,5V...0,7V Eingangsspannungen wenigstens 10mW an 600 Ohm Kophörern erhalten.
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#23
Moin,

warum haben die 6AS7 jetzt 820 Ohm als Kathoden C - was bringt das?

Und das Signal soll OHNE Koppel C auf das nächste Gitter? Und der Gitterwiderstand geht in der Schaltung über einen Elko an Masse?

Hier brauch ich auch Erklärungen, warum das so ist, bzw was das bringen soll.  Das ganze ist ja auch ein Lernprojekt für mich. (Und das erste was ich jemals mit Lötleisten gemacht habe)

Thommi
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#24
Hallo Thommi,

Erklärung immer gerne.

Ausgehend von der Waarde-Schaltung, meiner Erfahrung und Berechnungen wäre ein Kathoden-Widerstand von nur 220 Ohm für die 6AS7G viel zu niederohmig, wenn man einen 600 Ohm Kopfhörer ansteuern will. Dies weil hochohmige Kopfhörer "hohe" Spannungen bei kleinen Strömen brauchen. Die von dir ausgesuchte Schaltung mag für einen sehr niederohmigen Kopfhörer so um die 100 Ohm Impedanz vielleicht brauchbar sein, aber nicht für einen hochohmigen Kopfhörer mit 600 Ohm Impedanz.

Die Gitterspannung der 6AS7 ist gleich der Anodenspannung der Vorstufen 6SN7. Einen Gitterableitwiderstand nach Masse für die 6AS7 braucht man somit gar nicht. Diese Gleichspannungskopplung von Vorstufe und Endstufe funktioniert deshalb so (gut), weil die Endstufe ein Kathoden-Folger ist und sich über den Kathodenwiderstand eine passende Gitterspannung zwischen Kathode und Gitter automatisch einstellt (wenn die Schaltung halbwegs passend dimensioniert ist). Der Vorteil liegt klar auf der Hand, da der Koppelkondensator zwischen Vorstufe und Endstufe entfällt, gibt es auch keine unerwünschten Phasenveränderungen im Signalweg (theoretisch ist die untere Grenzfrequenz nahe 0 Hz). Die Kombination 22k Widerstand und 22µF Elko vor dem Arbeitswiderstand von 100k dient nur der besseren Siebung der Betriebsspannung der Vorstufe. Ob das notwendig ist oder auch ohne dem schon eine ausreichende Brummfreiheit erreicht wird, muss man probieren bzw. hören (können).

Hab mich da gestern etwas verrechnet, die von mir dimensionierte Schaltung sollte bei 700mVrms Eingangsspannung etwa 50mWrms mit 1% Klirrfaktor bei einem 600 Ohm Kopfhörer ergeben. Ein Gehörschaden ist da nicht mehr auszuschließen! Bei geringerer Ansteuerung liegt der Klirrfaktor auch kaum unter 1% und bei noch mehr Ansteuerung übersteuert dann zumindest die Vorstufe.

Die Schaltungsdimensionierung ist auf die Schnelle, unter Berücksichtigung welche Widerstandswerte du bisher verbaut und zur Verfügung hast, gemacht worden, scheint aber den Rechenergebnissen nach ganz gut zu passen. Versuch es umzubauen (die 820 Ohm Kathodenwiderstände der 6AS7 werden mit ca. 6,4W belastet und der 820 Ohm Widerstand zum Herrabsetzen der Betriebsspannung für die 6AS7 dann mit ca. 13W) und berichte.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#25
Servus,
Das ist Ankopplung in Loftin-White Schaltung, da brauchst du keinen Gitterko, das funktioniert mit den Spannungsdifferenzen zwischen Anode Vorröhre und Kathode Endröhre, die Differenz davon erscheint am Gitter der Endröhre als negative Gittervorspannung. Muss du mal lesen zu Loftin-White! Ist überhaupt die beste Kopplung zwischen Röhrenstufen überhaupt.
Gruss, Volker
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#26
Man kann so einen simplen Kopfhörerverstärker auch als Bausatz für mehr als 300$ kaufen und bekommt neben den paar notwendigen Bauteilen und ein paar mechanische Teile fürs Gehäuse dann auch eine Bauanleitungen für absolute Anfänger:

https://doc-0g-60-docs.googleusercontent...e=download
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#27
Hallo,
also so eine tolle Anleitung hab ich noch nie gesehen! Alle Achtung.

Alfred
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#28
Kann man bei einem derartigen 300$ Selbstbausatz aber auch erwarten! Für irgendwas muss ja der Preis gut sein. Nein, Spaß bei Seite, ist wirklich eine Bauanleitung für Anfänger. Nur Löten muss man etwas können und das Werkzeug dafür haben, viel mehr nicht. Selbst der Draht wird mit unterschiedlichen Farben und Stärken entsprechend mitgeliefert. Einen 5$ China-Lötkolben und etwas Lötzinn hätte man bei dem Preis auch noch mit einpacken können. Geht in den staaten aber nicht (gut), weil man sich ja damit auch die Finger verbrennen kann, im doppelten Sinn.
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#29
Hab mir den 300$-Bausatz mal angeschaut.
Da sind ja sogar "böse" Halbleiterdioden enthalten.
Ansonsten ziemlich ausführliche Anleitung.
VG Micha
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#30
Und radiale Elkos. Grrr... Wink


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#31
Servus,
Wenn sie doch passen, nichts gegen einzuwenden. Ich verwende die auch oft in alten Radios.
Gruss, Volker
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#32
Ich nicht... Big Grin


Viele Grüße,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#33
(05.02.2019, 23:10)Axel schrieb: Und radiale Elkos. Grrr... Wink
...

Ist durch den „niedrigen“ Verkaufspreis des Bausatzes bedingt.  Wink
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#34
Moin,

der Aufruf für das Dokument wurde verweigert.
Außerdem will ich keine Bausätze zusammenkloppen. Ich will ne gute Schaltung haben, die eventuell anpassen und verstehen was passiert.

Außerdem muss ich nun mal fragen: Wer bestimmt wieviel Strom durch eine Röhre fließt, ist das nun Sache des Kathoden- oder des Anodenwiderstandes?
Und dann stellt sich noch die Frage, wenn ich den Amp so umbaue wie der Schaltplan dort ist - geht der dann nur für den 600 Ohm KH oder kann man auch andere dranhängen?

Thommi
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#35
Zitat: ... ne gute Schaltung ...
Ein "böser" 2- oder 4-fach-OPAMP geht auch.
Nix für ungut
VG Micha
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#36
Hi Thommi,

der Bausatz war nur als Beispiel dafür gedacht, dass die einfache Waarde-Schaltung mit eine 6AS7 so als Kopfhörerverstärker sich für viel Geld verkaufen lässt.

Bleib bei deiner Bastelei und verwende das von mir erstellte Schaltbild. Dann wird alles gut, auch wenn der Netztrafo nicht wirklich gut zur Schaltung mit der 6AS7 passt. Jedenfalls sehen die berechneten Werte schon sehr gut aus.

Beantworte bitte noch die Frage, welcher Ansteuerpegel für den Verstärker in etwa angefacht ist.

Wieviel Strom durch eine Röhre fließt, wird hauptsächlich von der Steuergitter-Kathodenspannungsdifferen, der Gittervorspannung, bestimmt. Bei Trioden spielt auch die Anoden-Kathodenspannungsdifferenz eine noch wesentliche Rolle. Die erreichbaren Ströme kann man aus den Datenblättern und insbesondere den Röhrenkennlinien entnehmen.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#37
Södele,

ich hab das nun mal umgebaut. Aber ich muss sagen: das ganze Projekt ist Scheiße!!!  

Ein Kanal ist zwar ruhig hat aber auch kaum Leistung, der andere Kanal brummt wie verrückt, gibt aber ordentlich Lautstärke.
Die Wärmeentwicklung ist unverhältnismäßig hoch.  Alle 3 820 Ohm Widerstände sind am Kochen.

Das Übersprechen der Kanäle ließ sich nur durch Entfernen des Balancepotis in den Griff kriegen.

Also werde ich das ganze Ding in seine Einzelteile zerlegen, die Kiste verbrennen und mal nachforschen, ob es nicht eine Schaltung gibt, die cool bleibt und wesentlich weniger Verbrauch hat.

Thommi
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#38
Zitat:So hier ist der Schaltplan wie er jetzt aussieht. Ärgerlicherweise gibt es kein Programm mit dem man vernünftig Schaltpläne zeichnen kann - bis ich dort 2 Symbole platziert habe, habe ich den Plan von Hand komplett fertig.

Hallo Thommi,

mir geht es ebenso, so schwer kann es nicht sein, sicher muss erst mal ein Knoten platzen, dann geht es wie geschmiert.

Dennoch meinen Respekt, wie du dennoch zum Ziel durch bist.
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#39
(24.02.2019, 22:21)Thommi schrieb: Södele,

ich hab das nun mal umgebaut. Aber ich muss sagen: das ganze Projekt ist Scheiße!!!  
...
Die Wärmeentwicklung ist unverhältnismäßig hoch.  Alle 3 820 Ohm Widerstände sind am Kochen.
...
Also werde ich das ganze Ding in seine Einzelteile zerlegen, die Kiste verbrennen und mal nachforschen, ob es nicht eine Schaltung gibt, die cool bleibt und wesentlich weniger Verbrauch hat.

Thommi

Sag ich ja, falscher Netztrafo und schon ist die enorme Wärmeentwicklung weg. Irgendwie musst du ja bisher die viel zu hohe Betriebsspannung „vernichten“. Nehme einen einfachen, preiswerten 230V/2x115V Trenntrafo von Conrad und es wird alles gut.

Das mit der Balance-Einstellung und dem Übersprechen ist da das kleinste Problem.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#40
Moin,

es ist ja nicht nur das!  Es ist auch der starke Brumm, die unerklärliche unterschiedliche Leistung (und Klang!!) der Kanäle und der Klang an sich ist auch nicht berauschend, von der Leistung ganz zu schweigen.

Ich bin am überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre 2x 6SN7 hintereinander zu hängen und das ganze mit AÜ zu machen. Allerdings käme ich auf einen AÜ der dann 28k am Eingang haben müßte und für 60 - 600 Ohm am Ausgang. Wo nimmt man sowas her?

oder mit 12B4a dann wäre der Input 4,4k.   Mit ECC99 wäre auch ne interessante Option.

Ich glaube jedenfalls dass die 6AS7 für solche Schaltungen einfach nicht zu gebrauchen ist, sie ist wie Helmut Kohl - hat einen unglaublichen Hunger und leistet sehr sehr wenig!

Thommi
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