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Graetz Landgraf F167 - Report
#41
Hallo Semir,

ich würde dem Wickel einen Mantel aus Silikon (aus der Kartusche, wie der Fensterbauer es verwendet) verpassen.

Gruß
Stefan
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#42
Guten Morgen,
Zitat:ich würde dem Wickel einen Mantel aus Silikon (aus der Kartusche, wie der Fensterbauer es verwendet) verpassen.

das lass mal lieber.
Solange dieses Silikon nicht vollständig ausgehärtet ist gibts bei hoher Spannung nur nen lauten knall.
es gibt spezielle 2 komponenten Silikone welche hochspannungsfest sind.
Es gibt auch superweiche Silikone welche geeignet sind.
mfg Bernd
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#43
Hallo Bernd,

da gibt es keinen Knall. Das knallt nicht mal ganz ohne Isolierhülle. Diese dient in erster Linie der Ladungsverteilung, wie ELEK es am 29.1. beschrieben hat. Glaub mir, ich habe Erfahrung mit diesen Trafos.

Gruß
Stefan
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#44
Hallo Zusammen,

heute möchte ich Euch ein Update zum Landgrafen geben. Mittlerweile habe ich die Knöpfe im Ultraschallbad gereinigt und die Skala geputzt. Das Ganze ist nun wieder zusammengebaut und das Radio spielt recht gut, hier ein Bild:

   

Während das Radio so vor sich hin spielte habe ich mit dem Fernsehteil angefangen. Die zwei Hauptelkos hatten nur noch ca. 50µF anstelle der angegebenen 100µF. Es sind zwei Doppelelkos verbaut die je zwei 100µF Systeme enthalten.

   

Diese sind parallel geschaltet, so dass sich ein Gesamtwert pro Elko von 200µF ergibt. Gemessen habe ich aber nur ca. 100µF. Nach etwas Sucherei habe ich einen dreifach Elko gefunden der aus folgenden Systemen besteht 220µ, 150µF und 68µF. Alle Systeme waren für 350V ausgelegt -passt! Mechanisch war dieser etwas Dicker aber das war kein Problem. Ich beschloss den 220µF Teil als ein System zu nutzen und die Parallelschaltung des 150µF und 68µF als zweiten. Somit hatte ich in einem Elkogehäuse 2x ca. 220µF was ideal passte. Nur musste ich nun einen neuen Haltebügel machen um den Einzelelko zu befestigen. So sieht das nun aus:

   

Nachdem ich das verdrahtet hatte widmete ich ich den Kondensatoren des Fernsehteils. Diese waren in einem sehr desolaten Zustand. Hier ein paar Beispiele:

   

Auch stellte ich fest, dass einige Kondensatoren schon einmal gewechselt wurden. Allerdings nicht sehr ordentlich. Viele der gewechselten Kondensatoren waren einfach an die Drahtenden der alten angelötet worden. So etwas mag ich nicht da bin ich Ästhet, also korrigierte ich diesen Murks auch gleich mit. Momentan habe ich das halbe Chassis schon fertig hier ein vorher/nachher Bild

       

in den nächsten Tagen werde ich die andere Seite machen. Dann muss noch ein neuer Hochspannungsstecker an die HS Leitung die seitlich an der Bildröhre befestigt wird angebracht werden, da der jetzige einen Kabelbruch direkt an der Gummimanschette hat. Ich will vermeiden, dass es hier z Funkenüberschlägen kommt.

Auch bei diesem Gerät werde ich die Bildröhre ausbauen um diese und die Glasscheibe zu reinigen. Mittlerweile habe ich mir einen hochwertigen stabilen Gesichtsschutz und eine Lederschürze mit Halsschutz bestellt. Man weiß  ja nie...

Diese Schritte werde ich dann in den nächsten Berichten hier posten.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#45
Hallo Semir.
Das sieht ja schon richtig gut aus. Die Lösung mit dem "neuen, alten" Elko gefällt mir auch sehr gut, auch wenn ich bei ausreichend Platz oft "unterirdisch" neue einsetze. Beim Blaupunkt Sevilla hatte ich mit den Mehrfachelkos Glück - die waren alle noch werthaltig.
Bin schon gespannt wie es weiter geht Smile
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#46
Hallo Zusammen,

Hier wieder ein weiterer Schritt bei der Instandsetzung des Landgraf. Die Kondensatoren habe ich alle getauscht bis auf einige die schon jemand vor mir gewechselt hatte die habe ich gemessen, und wenn sie OK waren drin gelassen. So sieht das nun aus:

   

Bei der Gelegenheit habe ich auch alle Dioden OA161 etc. geprüft um eventuelle Ausfälle zu ersetzen, was aber nicht nötig war. Auch der G2 Widerstand an der PL36 musste erneuert werden, da er hochohmig geworden war, was bei dem Zustand (Bild) auch nicht verwundert. Hier ein Bild der alten Teile.

   

Solch eine Restaurierung ist nichts was man schnell mal an einem Nachmittag machen kann. Es braucht halt Zeit, Geduld und einen Vorrat an Bauteilen...

Als nächstes werde ich den Clip für die Hochspannung austauschen. Der ist leider unbrauchbar und würde Probleme bereiten, da am Stecker die Isolation fehlt:

   

So das war's erstmal für heute. Fortsetzung folgt...
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#47
Moin,

kann man das Kabel nicht einfach reinstopfen? 
Da ist doch keine Belastung drauf

Thommi
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#48
Bei örtlicher Erwärmung der Bohrung dieser Kappe mittels Heißluft Pistole sollte es gehen, denke ich ebenfalls
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#49
(14.02.2018, 18:37)Thommi schrieb: Moin,

kann man das Kabel nicht einfach reinstopfen? 
Da ist doch keine Belastung drauf

Thommi
Hallo Thommi,

das geht leider nicht. Der Weiße (Isolator) Teil des Kabels setzt sich in der Kappe fort. Die Isolation ist wohl aufgrund von seitlichen Kräften im Bereich wo Sie in die Kappe geht zerbröckelt. Ich werde mir das nochmal ansehen ob es eine Möglichkeit gibt den Draht neu anzuschließen. Gestern war es Spät da wollte ich mit sowas nicht anfangen.
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#50
Hallo,

schöner Bericht, bin schon gespannt wie es weitergeht.

So ein Hochspannungsclip sollte sich finden lassen, einige der neueren (mit rotem Kabel vom Diodensplittrafo) aus dem TV-/Monitorbereich kann man wunderbar anschließen, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussieht. Manchmal ist das Kabel zwar vercrimpt, aber man kann es ja so abschneiden, daß man das ursprüngliche an ein Reststück löten kann. 

Gruß IngoZ
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#51
Hallo Semir,
interessanter und spannender Bericht,
schön, dass das Radioteil wieder funktioniert.
Da bin ich auch mal gespannt, wie es mit dem Fernsehteil weitergeht...
Viele Grüße,
Rolf
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#52
So ein Kabel mit Kappe müsste ich auch noch da haben. An den " neuen alten " Trafos könnte sowas auch noch dran sein. Semir, ich hatte dir die ja gezeigt. Also wenn alle Stricke reißen ........
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#53
Hallo liebe Bastelfreunde,

nun es ist (fast) vollbracht der Landgraf geht wieder! Aber das war nicht so ganz einfach und für einen Moment hatte ich den Zeilentrafo im Verdacht. Aber der Reihe nach.

Als erstes reparierte ich den HV Clip. Ich habe noch den ein- oder anderen Zeilentrafo und hier verwendete ich den Clip von einem neuen König Trafo FAT 30006. Der Trafo ist noch OK und kann ggf noch anderweitig verwendet werden ich habe ja nur den Clip mit Schutznapf verwendet. So sieht das nun aus:

   

Die Metallklammer welche in die HV Öffnung der Bildröhre geklemmt wird ist hier angelötet. Bei Verlötungen mit hochspannungsführenden Teilen ist es wichtig möglichst keine Spitzen wie Drahtenden oder schlecht geronnenes Lot zu haben. Solche Spitzen führen zu einer Ladungskonzentration die zu HV Sprüheffekten führen kann. Hier die Verlötung des Clips:

   

Nachdem ich das nun fertig gestellt hatte, war die Zeit der Wahrheit gekommen d.h. ein erster Probelauf des Fernsehteils konnte gewagt werden. Zu meiner Freude kam langsam aber sicher leben in den Landgrafen. Der Ton fing an zu rauschen und die Bildröhre zeigte erste Lebenszeichen:

   

Ein Signal war schnell zur Stelle und siehe da: Ein Bild war nach etwas Justage zu sehen. Leider währte meine Freude ob dieses Erfolgs nicht lang. Das Bild wurde zusehends dunkler und verschwand dann ganz. Der Ton war weiterhin OK. Bevor das Bild ganz weg war stellte ich fest, dass eine Erhöhung der Helligkeit das Bild auseinander laufen ließ. Das ist meist der Fall wenn die Hochspannung "nachgibt" also nicht gut geregelt ist z.B. weil die DY86 verbraucht ist. Allerdings war auch mit einer neuen DY802 (Nachfolgemodell der DY86) keine Verbesserung zu erzielen. Nun befürchtete ich, der Zeilentrafo könnte schaden genommen haben. Im Moment betreibe ich diesen ohne die abgebröselte Umhüllung. Nach etwas Messen und Grübeln stellte ich fest, dass die Ansteuerung der PL36 am G1 nur ca. 50Vss betrug. Richtig wäre hier ein Rechteckimpuls mit 15625Hz und ca. 150-200 Vss. An der Triode der Rö403 (ECH81) die dieses Signal lieferte schien aber alles in Ordnung zu sein. Ich klopfte zum Test mit dem Schraubenzieher an die Röhre und siehe da die Amplitude der Ansteuerung stieg langsam auf ca. 150Vss. Also ersetze ich die zickige ECH81 und hatte nun ein Bild das aber sehr verwaschen war. Nach etwas weiterer Suche stelle sich heraus, dass C221 im Videoteil Leck war. Dies war allerdings meine Schuld. Ich hatte diesen Styroflex Kondensator wohl etwas mit dem Lötkolben malträtiert als ich die Kondensatorkur durchführte...

Ein Tausch dieses Kondensators lieferte ein fast schon unglaublich gutes Bild. Die Bildröhre ist sehr brillant und scharf. Das Gerät ist wohl nicht ohne Grund der "Mercedes" im Bereich Fernseher zu seiner Zeit gewesen. Hier nun eine paar Bilder im Betrieb. Ich werde Das Gerät natürlich noch ordentlich mit Testbild abgleichen, aber das Resultat ist schon sehr gut:

   
Olympiade, ARD

   
Madonna Konzert von Laserdisc

Damit ist nun diese Instandsetzung schon fast abgeschlossen. Für den Zeilentrafo muss ich mir noch etwas einfallen lassen und die Bildröhre muss nochmals raus damit ich diese und die Scheibe  reinigen kann.
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#54
Hallo Semir,
Glückwunsch zur Wiederbelebung eines Spitzen Produktes der damaligen Zeit.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#55
Glückwunsch zum Erfolg. Bist halt der Profi bei der Technik.
Man kann schön die Zeilen zählen, so scharf ist das Bild bei deinem Gerät.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#56
Moin!
Nimm bitte kein Fenstersilikon für den Hochspannungswickel.
Das Zeug bildet beim abbinden Essigsäure, und die möchte man nicht im Hochspannungswickel haben.
Gruß Gerrit
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#57
(17.02.2018, 12:28)yehti schrieb: Nimm bitte kein Fenstersilikon für den Hochspannungswickel.
Das Zeug bildet beim abbinden Essigsäure, und die möchte man nicht im Hochspannungswickel haben.

Hallo Gerrit,

danke für den Hinweis. Das hatte ich auch schon genau aus diesem Grund verworfen. An einem Bauteil das gute Isolation haben muss wollte ich keine Essigsäure haben. Im Moment habe ich folgenden Idee:

Den Trafo auszubauen und zu zerlegen. dann die Spule langsam waagerecht drehend mir einem Gießharz zu versiegeln. Durch die Drehbewegung müsste ein gleichmäßiger Auftrag des Harzes möglich sein und auch ein gute Verteilung erfolgen.

Ich werde mir dazu aber noch andere Meinungen einholen.
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#58
Hallo Zusammen,

hier eine Möglichkeit den Zeilentrafo elegant zu isolieren:

https://www.amazon.de/Schrumpfschlauch-m...kleber+6+1

Ich kenne diese Schläuche, ein befreundetes Unternehmen setzt diese ein um Kabelpeitschen am Ende sauber abzuschließen. Dieser Schlauch enthält an der Innenwand einen Kleber der beim Schrumpfen flüssig wird und gut abdichtet. Das Materialist für 20kV ausgelegt, sollte also gut zur avisierten Anwendung passen. Durch die hohe Schrumpfrate von 6:1 erwarte ich, dass sich das sehr gut um die Wicklung des Trafos legt.

Die Bestellung ist bei Amazon unterwegs. Mal sehen wann das kommt und ob es funktioniert.
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#59
Glückwunsch zur erfolgreichen Wiederbelebung! Das ist schon ein Grund zur Freude, wenn die Bildröhren nach vielen Jahren Stillstand, wieder bewegte Bilder liefert. Ich habe im März Urlaub und dann will ich mich auch an meinen Landgraf machen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#60
Hallo Semir.
Ich hätte bedenken dass die Schläuche beim Schrumpfen den Hochspannungwickel deformieren. Der Wickel ist recht filigran und fällt schnell auseinander.

Gruß
Oliver
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