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Parinor, französisches Ohrenradio
#1
unser Thorsten hat sich für dieses Radio interessiert. Wir haben uns geeinigt das ich ihm die Technik mache inkl. UKW Nachrüstung, und er überarbeitet selbst das Gehäuse. Und ich musste ihm versprechen über meine Arbeiten zu berichten :-)

dies ist der Fundzustand:

   

   

   

   

   

hier ist das Chassis bereits revidiert und ein Kemo Bausatz eingebaut:

   

   

   

man sieht die neuen Lade/Sieb-Elkos unterm Chassis. Dazwischen sitzt ein Niedervoltelko mit 1000µF, der die per 1N4007 gleichgerichtete Heizspannung zur Kemo-Versorgung glättet.

an dieser Stelle hatte ich einen Fehler an dem ich länger suchen musste:

   

Das Radio hatte auf TA, sowie Mittelwelle und teilweise auf Langwelle ein Knattern und Gekrache abhängig von der Drehkostellung. Der Kondensator links ist ein Abblocker an der Mischröhre zwischen Masse und +A. Berührte ich +A mit dem (natürlich isolierten) Schraubenzieher war das Fremdgeräusch verschwunden. Es verschwand auch wenn ich direkt an diesem Kondensator die Masse berührte. Ein paar cm weiter links an der gleichen Masseschiene allerdings zeigte sich kaum noch Wirkung bei der Berührung. Die Erscheinung kann ich nicht erklären. Es muss sich eine Stehwelle gebildet haben. Ich setzte den Kondensator direkt ans Ende der Leitung, also an das Röhrchen in der Mitte der Röhrenfassung. Man sieht auf dem Bild noch die Lötstelle weiter links wo er zuerst angelötet war. Seither ist die Störung komplett verschwunden und alle Wellenbereiche sind klar und sauber.

Den Kemo setzte ich in ein ausgedrucktes Gehäuse und fertigte ein Skalenrad an mit passendem Durchmesser, so dass der Drehwinkel genau zum Abstimmbereich passte.

   

   

   

   

   

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Gruß,
Jupp
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#3
Was kann man sagen. Saubere Arbeit und ein glücklicher Neubesitzer. Diese französischen Radios reizen mich sehr, vielleicht weil ich noch kein Habe. Und die Umrüstung - wie schon oft erwähnt, ich muss bei Jupp einen Kurs machen. Respekt!
Gruß,
Ivan
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#4
Sieht ja mal extrem übersichtlich aus das Radio - da is ja grnix drin Wink
Hast das aber schick hinbekommen! Einen Wellenbereich kannibalisiert für UKW oder über TA? UKW geht über die original NF nehme ich an?
Mecker hab ich aber auch noch: Das Matschauge geht ja garnicht bei UKW! Schlamperei!
Gruß,
Uli
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#5
Solche Geräte gefallen mir auch sehr gut, ich habe ein Ducastel mit Plattenspieler oben drin, das ist ein richtig schwerer Klopper.

Die Aufrüstung mit UKW klappt ja prima, finde ich klasse gemacht! Ich denke, die Einspeisung geht über TA, die anderen Wellenbereiche funzen ja noch, wie man im Video sehen kann. Hast Du da ne Langdrahtantenne oder sowas dran? Die AM Sender kommen bei Dir ja super rein.

Den Gehäusezustand finde ich übrigens recht schön, halt shabby chic. Nur ein bischen Pflege und so lassen, sieht sehr authentisch aus.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#6
UKW läuft über TA. Dazu setze ich anstelle des Lautstärkereglers auf der Kemoplatine einen Trimmpoti ein mit dem nur noch der Pegel angepasst wird. Das NF-IC auf dem Kemo bekommt einen 4,7K-Widerstand anstelle des Lautsprechers, dort kopple ich dann die NF aus. Die läuft dann weiter über die NF-Röhren. Ein bewährter Umbau, von mir schon viele Male so ausgeführt.

Zumindest den Blechrahmen muss man neu lackieren. Wie Thorsten mit dem Gehäuselack umgeht ist seine Sache.

Das Radio ist eher ein Leichtgewicht. Da ist wirklich viel Luft drin, und das Sperrholz ist federleicht. Vermutlich bleibt das Paket unter der 10kg Grenze von DHL.

Als Antenne hatte ich beim Filmen nur eine Prüfleitung. Das Radio ist wirklich empfangsstark.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#7
Prima Jupp,
Mir gefallen einerseits diese französischen Radios (ein größeres Modell ist ja auch im Hintergrund zu sehen) und die praktischen Nachrüstungen. Ich weiß, dass die Meinungen unterschiedlich ausfallen. Mir ist ein optisch ansprechendes Radio mit UKW Nutzbarkeit in der Nähe meines Arbeitsplatzes lieber, als ein original restauriertes im Kellerregal.
Ich habe solche Umbauten auch vor, möchte die Abstimmspannung aber mit Hilfe des Dreko gewinnen. Das erscheint mir einfacher umzusetzen. Ist die gedruckte Seilscheibe eigentlich vom Durchmesser so berechnet? Ich hätte angenommen, der Dehwinkel von Abstimmpoti und Dreko sind annähernd gleich. Dann müssten auch die Scheiben etwa gleichen Durchmesser haben. Aber es scheint ja richtig zu funktionieren.
Für mich ist jedes praktisch genutzte Radio die beste Werbung für den Erhalt dieser Technik.
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Gruß Matthias
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#8
Hallo Jupp, ein wirklich gut gelungener Umbau. So ein übersichtlich aufgebautes Gerät bietet sich gerade zu an mit einem Kemo umgerüstet zu werden. Interessieren würde es mich, ob die Kemo Abstimmung stabil bleibt. Bei meinem jüngst umgebauten RFT Bellatrix 579 läuft die Abstimmung nach einiger Zeit etwas weg.
Gruß Franz
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#9
Hallo Matthias,

der Drehwinkel beim Abstimmpoti beträgt 270°, beim Drehko dagegen nur 90°. Ich hatte zwar versucht das Rad zu berechnen, aber ich lag daneben. Ich habe mich dann durch mehrere Ausdrucke ganz unprofessionell rangetastet. Da der Durchmesser dann auch wieder Einfluss auf die Seilspannung hat und ich nicht immer das Seil neu aufziehen wollte hab ich die Spannung durch Verändern der baulichen Lage des UKW Gehäuses korrigiert. Wenn man genau hinschaut sieht man das es auf einem 3mm hohen Zwischensockel sitzt. Das hat genau diesen Grund.

Die Gewinnung der Abstimmspannung über den Drehkondensator ist schon etwas Aufwand. Ich weis nicht mehr ob ich dir bei deinem Besuch solche Radios vorgeführt habe, die ich nach dieser Abhandlung von Jakob umgerüstet habe:

radio-roehren-etc.de

siehe auch hier:

Köfferchen-Radio

Scotty hatte dazu auch mal was entwickelt:

FM- Abstimmspannungserzeugung mit vorhandenem AM- Radio- Oszillator

Hallo Franz,

einer der genialen Punkte bei dem Kemo-Bausatz ist die integrierte Spannungsstabilisierung. Die Abstimmspannung steht damit bombenfest. Die angelegte Versorgungsspannung darf aber auch nicht unter ca. 8V fallen. Wenn die Betriebsspannung das nicht hergibt kannst du es mit einer Zennerdiode mit kleinerer Spannung  probieren (z.B. 5,6V).
Ein anderer kritischer Punkt ist der Trimmkondensator für den Oszillator. Dieses muss mit seinem Stator an das kalte Ende (in dem Fall plus) angelötet sein. Sitzt es andersrum lässt sich der Baustein nur schwierig abstimmen und eine Annäherung mit der Hand oder einem Werkzeug läßt ihn wegdriften.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#10
Hallo Jupp!

Vielen Dank für das Radio und deine Arbeit!  Smiley58

Und natürlich für die tolle Dokumentation.  Smiley14
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

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#11
Nabend zusammen!

Das Parinor ist mittlerweile bei mir und hat noch etwas Kosmetik bekommen. Der Lack ist grenzwertig, habe mich aber dennoch zum Erhalt des Originallacks entschieden. Den Skalen/Lautsprecherrahmen habe ich entlackt, satiniert und anschliessend mit Zapon versiegelt. Schallwandstoff hatte einige Rostflecken, die gottlob nur am Rande waren und dann nach dem Aufspannen weitgehend aus der "Optik" gezogen werden konnten.

Ansonsten halt noch die üblichen Putzarbeiten.

Ganz besonderer Dank an Bernd (capstan), der mir die Knopfeinlagen aus Alu gedreht hat.

   
Beste Grüsse

Thorsten


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#12
Hallo Thorsten,
echt schön geworden der Parinor, ein Hingucker
und dann das bullige Erscheinungsbild,
obwohl im Innenbereich noch viel Platz vorhanden ist...
Viele Grüße,
Rolf
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#13
Sieht echt klasse auch, auch der entlackte Frontrahmen kommt so silbrig sehr gut rüber. Was ich allerdings störend finde, sind die perfekten Alublenden. Die passen irgendwie nicht so richtig, die kämen wohl vernickelt besser rüber, jedenfalls auf dem Foto sieht es nach 70er Jahre Dual Verstärkerknopf aus.
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#14
Jepp Anton, evtl. werde ich die noch polieren.
Beste Grüsse

Thorsten


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#15
(08.02.2018, 21:46)Anton schrieb: Sieht echt klasse auch, auch der entlackte Frontrahmen kommt so silbrig sehr gut rüber. Was ich allerdings störend finde, sind die perfekten Alublenden. Die passen irgendwie nicht so richtig, die kämen wohl vernickelt besser rüber, jedenfalls auf dem Foto sieht es nach 70er Jahre Dual Verstärkerknopf aus.

ich finde es schon in Ordnung, wenn ein technisch aufgerüstetes Radio auch optisch zeigt das es eine "Modellpflege" erfahren hat. Über die Knöpfe hatte ich mit Thorsten schon diskutiert. Das Gesamtbild ist stimmig, und original waren in den Knöpfen Spiegeleinsätze. Das Bild täuscht auch etwas, die Randornamente an den Knöpfen verschwinden im dunklen. Deshalb wirken sie schlichter als sie in Wirklichkeit sind.

Sehr gute Arbeit, Thorsten!
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#16
mit etwas Aufhellung sieht man was ich meine:

   
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#17
...Sehr gute Arbeit, Thorsten!
[/quote]

Ein tolles Radio - hast Du sehr schön gemacht. Ein echt schönes Gehäuse! Man muss doch nicht immer neu lackieren um ei n e schöne Optik zu erreichen und so sieht es mehr authentischer auch.
Gruß,
Ivan
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#18
Hi!

Der Anton hat schon recht, es sieht nach 60/70er Design aus. Habe die Einlagen jetzt poliert. Hatte sie erstmal nur provisorisch mit Bastelkleber eingeklebt. In weiser Voraussicht...

Wenn die Knöppe trocken und wieder dran sind, gibt's ein Foto.
Beste Grüsse

Thorsten


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#19
   
Beste Grüsse

Thorsten


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#20
Ja, jetzt passt es prima! Wirkt stimmig. Ein wirklich schönes Radio.
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