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Meersburg 11 - Spannungen zu niedrig
#1
Hallo,

die Spannungen meines Meersburg 11 liegen alle deutlich unter den im Schaltplan angegebenen Werten:

1 - Soll 300V, ist 287V
2 - Soll 270V, ist 257V
3 - Soll 245V, ist 234V
5 - Soll 205V, ist 191V

Das Ziehen der ECL80 und der EABC80 haben keine nennenswerten Auswirkungen auf die Spannungen.

Die reduzierten Spannungswerte führen dazu, dass beim automatischen Sendersuchlauf Sender gefunden werden, aber das Radio nicht spielt. Schaltet man bei gefundenen Sender den automatischen Suchlauf aus, dann fängt das Radio nach kurzer Zeit an zu spielen. 

Weiterhin ist festzustellen, dass der Widerstand R113 sehr heiß wird und R112 durchgebrannt war (inzwischen ersetzt).

Der Gleichrichter Gr. A wird bei längerem Betrieb geschätzte 40°C warm.

C107 und C108 wurden vorübergehend ersatzlos abgeklemmt.

Beide ECL86 wurden gewechselt, da die Spannungen an Pin 7 deutlich über 7V lagen.

Alle Papierkondensatoren, bis auf C48 und C68 wurden getauscht.

Testhalber wurden die Elkos C105, C103, C102, C101 und C57 einseitig abgelötet und mit neuen Kondensatoren überbrückt. Diese Tests haben keine Auswirkung auf die Spannungswerte gezeigt.

Außer einem Multimeter besitze ich keine Messgeräte.

Ich wäre sehr dankbar für Tipps zum strategischen Vorgehen, um die potentielle Fehlerquelle einzuengen.

Mit besten Grüßen,

Uwe
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#2
Hallo Uwe,

als Erstes überprüfe bitte den Becherelko Alles deutet drauf hin, dass dieser defekt ist und die Spannungen hinter den Widerständen zusammen brechen. Also die Anschlüsse vom Elko hinter den Widerständen aböten. Neue, einzelne Elkos einlöten und wieder die Spannungen messen. Ruhig auch prüfen, ob der besagte Widerstand immer noch heiß wird.

Falls der Fehler dann immer noch da ist, müssen wir einen anderen Kurzschluß verfolgen. Übrigens die Werte vom Elko müssen zu dieser Prüfung nicht zu 100 % überein stimmen. Bitte berichte uns dann.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Hallo Uwe,

ich habe das Gefühl, dass die Spannungen nicht mit dem von dir geschilderten Problem zusammenhängen, sondern mit einem altersschwachen Selengleichrichter.

Nur bei der Automatik blicke ich in dem Gerät nicht ganz durch...
Könnte Kontaktproblem sein oder die EABC80 (Rö.8), die Mist macht.

Die aufgelisteten Elkos sind meist i.O. (wenn es Siemens sind)

@Andreas: Er hat doch die Siebelkos ersetzt:

uwe-pt schrieb:Testhalber wurden die Elkos C105, C103, C102, C101 und C57 einseitig abgelötet und mit neuen Kondensatoren überbrückt. Diese Tests haben keine Auswirkung auf die Spannungswerte gezeigt.
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#4
Hallo Andreas und Christopher,

ja, die Siebelkos hatte ich testweise ersetzt, dann aber den originalen Doppelelko in Betrieb gelassen, weil sich ja nichts änderte.

Ich werde morgen folgendes machen: Gleichrichter ersetzen und falls das Problem bestehen bleibt, noch einmal die Siebelkos wechseln. Dann berichte ich.

Noch zwei Informationen: a) Bei Kaltstart beträgt die Spannung an 1 über 330V, fällt dann auf 287V ab und zu diesem Moment beginnt das Radio zu spielen. b) Der Kondensator C104 wurde auch schon gewechselt. Der war geplatzt, wie anscheinend oft bei diesem Radio.

Vielen Dank und beste Grüße,

Uwe
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#5
Hallo Uwe,

miss doch mal den Spannungsabfall über den beiden Widerständen. Dann kannst du ausrechnen, wieviel Strom fließt und damit weißt du dann, ob die Widerstände überlastet sind. Das würde auch einen Hinweis darauf geben, ob "weiter hinten" im Gerät übermäßig Strom gezogen wird (durch einen Defekt) oder ob schon zu wenig ankommt (Gleichrichter).

Dass die Spannung direkt nach dem Einschalten hoch läuft, ist das erwartbare Verhalten. Der Gleichrichter arbeitet sofort nach dem Einschalten und lädt die Kondensatoren. Bei 330 Volt ist das Maximum erreicht, es fließt aber kein Strom, da die Röhren noch nicht arbeiten. Sobald sie warm genug sind und die Emission einsetzt, beginnt Strom zu fließen und dabei bricht die Spannung dann ein.

Viele Grüße
Jens
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#6
(28.10.2018, 15:24)uwe_pt schrieb: Noch zwei Informationen: a) Bei Kaltstart beträgt die Spannung an 1 über 330V, fällt dann auf 287V ab und zu diesem Moment beginnt das Radio zu spielen. b) Der Kondensator C104 wurde auch schon gewechselt. Der war geplatzt, wie anscheinend oft bei diesem Radio.

A) ist vollkommen normal. Die Röhren heizen erst auf und ziehen keinen Strom -> Spannung höher (Spitzenspannung). Wenn diese geheizt sind, ziehen die Röhren Strom und die Spannung sinkt durch Verluste in der Filterschaltung(z.B. Innenwiderstand vom Gleichrichter)

b) ebenso normal bei den Radios.

Wenn du den Gleichrichter tauschst, wirst du vermutlich die Elkos nicht tauschen müssen, da diese ja schon vorher (im Vergleich mit neuen) keinen Unterschied machten.

Soweit nix wirklich Kritisches bis jetzt, meine ich.

EDIT: Jens war schneller...
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#7
Hallo,

in dem geschilderten Fall, dass die Automatik bei gefundenem Sender zwar stehen bleibt aber die Wippe nicht abfällt, ist gelegentlich der C95 (4n7) kurzschlüssig. Dadurch ist die Magnetspule dauerhaft von Strom durchflossen. Die Magnetspule besteht aus sehr dünnem Draht und hat einen Gleichstromwiderstand von ca. 10k-Ohm, daher kommt sie nicht ursächlich für die zu geringe Anodenspannung und die überlasteten Widerstände in Frage. Aber - sie kann durch die dauerhaft anliegende volle Spannung >200V selbst Schaden nehmen.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#8
Hallo,

vielen Dank für die vielen wertvollen Anregungen. Ich habe weiter gearbeitet:

@Christopher: Ich habe einen Gleichrichter aus Dioden und einem 185 Ohm Widerstand eingesetzt. Jetzt stimmen alle Spannungen exakt.

@Jens: Der Spannungsabfall bei R112 beträgt 25V und bei R113 + Drossel DR.1 30V, also genau so, wie im Schaltplan angegeben. Heißt das, es ist normal das R113 so heiß wird? Man kann sich leicht daran die Finger verbrennen.

@Peter: Ich bin mir ziemlich sicher, C95 ausgetauscht zu haben, muss aber gestehen, dass ich mich sehr schwer damit tue diesen Kondensator mit Sicherheit zu lokalisieren. Es gibt ja mindestens 3 4n7. Könnten Sie mir anhand des angefügten Bildes sagen welcher das genau ist?

Aufgrund Ihres Kommentars habe ich noch C92 entdeckt und ausgetauscht. Es ist aber noch immer so, dass beim Einschalten des automatischen Sendersuchlaufs die Spannung 1 um ca. 20V abfällt. Weiterhin ist der Vorwiderstand am Gleichrichter beim Sendersuchlauf so heiß geworden, dass er anfing zu stinken (hat nur 4W, was wahrscheinlich zu knapp bemessen ist).

Auch scheint der Suchlauf reichlich nervös zu sein, sobald ein Sender gefunden wurde. Kann dies daran liegen, dass sich das Radio im Keller mit relativ schlechtem Empfang befindet?

Was für eine Bedeutung hat die grüne Lampe bei den Wippen? Ist das Bl.13? Wenn ja, würde ich sie mal gerne direkt an den Heizungsstrom anschließen, da sie bisher noch nicht geleuchtet hat und ich nicht weiß, ob sie überhaupt noch intakt ist.

   

Mit besten Grüßen,

Uwe
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#9
Hallo Uwe,

Bei R112 hast du 25V Spannungsabfall an 680 Ohm. Nach I=U/R fließen c.a. 37mA, das sind 0.9 Watt. Der Widerstand ist laut Schaltplan ein 2 Watt Typ, das ist mehr als ausreichend. Er dürfte im Betrieb leicht warm werden, nicht jedoch heiß.

Bei R113 kann man es nicht genau ausrechnen, da du nur den Spannungsabfall über Drossel und Widerstand gemessen hast. Bei c.a. 30V fließen bei 270 Ohm 111mA, entsprechend 3.33 Watt. Diese muss der Widerstand nicht allein aufnehmen, also ist seine Dimensionierung mit 4 Watt auch in Ordnung und auch dieser Widerstand dürfte im Betrieb zwar etwas warm werden, nicht aber heiß.

Hast du die Überhizung nur beim Automatischen Suchlauf? Der Strom über den Widerständen müsste viel größer sein, um sie zu überlasten. Dementsprechend müsste auch mehr Spannungsabfall messbar sein. 

Ich würde den automatischen Suchlauf genauer untersuchen.

Viele Grüße
Jens
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#10
Hi Jens,

R112 wird nicht heiß.

R113 wird sehr heiß und zwar auch, wenn der automatische Suchlauf ausgeschaltet ist. Das heißt, dass das Problem entweder im FIlter II oder III oder im Verstärker liegt. Ich denke ich werde die beiden Kathodenelkos (C57 und C75) definitiv austauschen und dann weiter sehen. Vorher hatte ich immer nur einen testweise ersetzt, so dass beide leitend sein könnten.

Der Vorwiderstand nach dem Diodengleichrichter wird nur sehr heiß, wenn der automatische Suchlauf eingeschaltet ist. Deswegen und auch wegen dem Einbrechen der Spannung ist es richtig, dass ich den Suchlauf genauer untersuchen muss. Hier sehe ich C89 noch als einen potentiellen Störenfried.

Danke und schöne Grüße,

Jörn
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#11
Hallo Uwe,

deine Beschreibungen bezüglich der mangelnden Automatik-Funktion sind etwas unscharf formuliert. Ob jetzt der C95 defekt ist, kannst du feststellen indem du an beiden Seiten der Haltespule die Spannungen mißt. Im Normalfall, Sender gefunden- Automatik ein, liegt an beiden Enden nahzu die gleiche Spannung. Bei defektem Kondensator liegt an einer Seite eine Spannung von >200V, an der anderen ca. 0V. Der C95 ist ein Keramik-Kondensator; er geht eher selten defekt aber wenn dann ist er sehr niederohmig.

Die Anschlüsse der Magnetspule liegen an den mit rotem "!" gekennzeichneten Lötstützpunkten - oben Spulenanschluß rot, unten Spulenanschluß gelb.

.jpg   Meersburg 11-C95.jpg (Größe: 147 KB / Downloads: 583)

Dass der Magnet nicht abfällt, kann aber auch daran liegen, dass es an der negativen Sperrspannung für Rö8 (EABC80) mangelt. Sie wird von "G" (-7,5V) über R102 (1M) dem Gitter zugeführt.
Näheres wurde in: https://www.dampfradioforum.de/viewtopic...=2&t=28529 beschrieben. Ich hoffe dieser Querverweis ist erlaubt...
Freundliche Grüße, Peter R.
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#12
Hallo Peter,
natürlich sind Querverweise erlaubt man muss ja das Rad auch nicht immer neu erfinden.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#13
Hallo Peter,

nachdem ich C57, C75, C89 und C101 getauscht habe funktioniert jetzt fast alles. Es gibt aber noch 2 Probleme:

a) Der Magnet fällt nur bei Laufrichtung zum Lautstärkeregler ab, andersherum läuft er einfach weiter. Evt. liegt es auch an der Diode, wie bei Ralph unter Deinem Link, aber mit was wäre die auszutauschen?

b) Wenn ich den automatischen Suchlauf einschalte fällt die Spannung an Messpunkt 1 um 12V ab (an den anderen Punkten ebenfalls in ähnlicher Größenordnung). Das soll wahrscheinlich nicht so sein - oder? Woran kann das liegen?

Bei Sender gefunden- Automatik ein messe ich an beiden von Dir genannten Punkten ca. 80mV und an den jeweils um eine Lötöse nach innen gerückten Punkten ca. 230V.

Die negativen Sperrspannung für Rö8 beträgt -7,1V.

Die Einlötrichtung des Kondensators C89 war nicht kohärent mit dem Schaltplan. Im Plan liegt der Pluspol an Masse, im Radio war es andersherum (siehe Bild, Krokodilklemme rechts am positiven Bein das zur Rö.7 geht. Negatives Bein war an Masse, jetzt im Bild lose.). Welche Richtung wäre richtig?

   
Mit besten Grüßen,

Uwe
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#14
Der Elko C89 muss lt. Plan mit Minus an Masse
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#15
Hallo Harry,

ich dachte immer, dass das weiße Quadrat das positive Beinchen des Kondensators anzeigt (siehe Bild). Ist dem nicht so?

   
Mit besten Grüßen,

Uwe
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#16
Doch Uwe, das ist richtig und schon erklärt das den Fehler im Schaltbild, denn in meinem Plan ( vom Radiomuseum.org) ist dieser Elko mit Minus an Masse, was ich dann auch für richtig halte, ich hoffe das unsere Spezis (Peter, etc.) es bald bestätigen werden
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#17
Gabs da nicht einen bekannten Fehler im Schaltplan?
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#18
Hallo Uwe,

was verstehst du unter "Messpunkt 1"?

-Nach deinen Messungen liegt die Magnetwicklung an den inneren Lötösen; auf dem Bild konnte ich das nicht eindeutig zuordnen.
- Der Elko C89 muss auf jeden Fall mit MINUS an GND; denn die Schirmgitterspannung an der "Motorpentode" ist POSITIV.

Den 62,5V Selen Gleichrichter "Brikett" kann man durch eine einfache 1N4001 bis 1N4007 ersetzen. Wahrscheinlich ist das Brikettchen aber nicht defekt.

Stellt denn die Automatik einwandfrei auf Sendermitte scharf?
Freundliche Grüße, Peter R.
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#19
Hallo Peter,

ich meine die Spannung die mit +1 im Schaltplan angegeben ist und 300V betragen sollte, also direkt nach dem Gleichrichter.

Danke für die Info zur Polung. Das ist interessant, da ich ebenfalls einen Schaltplan von einem Meersburg 125 vorliegen habe. Bei diesem ist der Kondensator so ausgerichtet wie in dem Schaltplan meines Meersburg 11. War das ein frühzeitlicher  copy & paste Fehler?

Bzgl. der Scharfstellung muss ich das Radio aus dem Keller holen, da dort der Empfang nicht optimal ist. Ich werde berichten, was aber ein paar Tage dauern wird.
Mit besten Grüßen,

Uwe
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#20
Hallo Uwe,

hier ist der Fehler im Schaltplan offensichtlich. Es ist am Pin 8 der Röhre ein Messwert von 180V angegeben. Dies ist eine positive Spannung, gegen Masse gemessen. Das ergibt auch Sinn, da es das Schirmgitter ist und dort niemals eine negative Spannung in Bezug zur Masse sein könnte. Würde man den Kondensator so einbauen, wie gezeichnet, ginge er sofort kaputt. Elko mit Plus gegen Masse gibt es an manchen Stellen, so z.B. im Ratio-Filter.

Man kann nur vermuten, dass solche Schaltpläne von Leuten gezeichnet wurden, die zwar gut Schaltpläne zeichnen konnten, aber nicht unbedingt nähere Kenntnis von der Schaltung haben mussten.

Viele Grüße
Jens
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