10.09.2023, 21:40
Hallo zusammen,
heute möchte ich ein neues/altes Projekt vorstellen. Es handelt sich um ein Netzgerät, das ich vor vielen Jahren aufgebaut hatte und das dann im Keller verschwand, wo ich es vor einiger Zeit "wiederentdeckt" habe. In erweiterter Form habe ich es noch einmal aufgebaut.
Das ursprüngliche Gerät war ausschließlich mit Röhren bestückt. Beim Neuaufbau wurden die vorhandenen Komponenten wiederverwendet
und durch ein halbleiterbestücktes Modul ergänzt. Mit einem neuen Gehäuse habe ich das Gerät komplettiert.
Gesamtansicht.jpg (Größe: 214,48 KB / Downloads: 377)
Gesamtansicht
Das Netzgerät stellt drei verschiedene Spannungen bereit:
- Gleichspannung1: 0V bis 250V; 0,300A max
- Gleichspannung2: 0V bis -80V; 0,020A max
- Wechselspannung: ca. 6,5V; 6A max
Funktion: Ein röhrenbestückter Serienregler gewinnt aus der gleichgerichteten Rohspannung des Netztrafos
(ca 270V bis 330V, belastungsabhängig)) die Gleichspannung1. Der Schaltplan des Reglers stammt aus einem
damals im Frech-Verlag erschienen Büchlein, das ich in einer öffentlichen Bibliothek gefunden hatte.
Die Erzeugung der Gleichspannung2 erfolgt in zwei Stufen: Die an einem zweiten Netztrafo abnehmbare Rohspannung
(ca 30V)wird von einem Drosselaufwärtswandler erhöht. An einem nachgeordneteten Kurzschlußregler steht die
dann veränderbare Spannung an. Um eine gegen Masse negative Spannung zu erhalten ist das Modul "über Kopf" mit
dem Bezugspotential verbunden.
Innenansicht mit Funktionsgruppen
Röhrenimpressionen.jpg (Größe: 221,66 KB / Downloads: 365)
Röhrenimpressionen
An der Frontseite des Gerätes können die verschiedenen Spannungen abgenommen werden. Ebenso sind hier die
Bedienelemente und die Anzeigen, sie stammen aus dem Vorgängergerät, angeordnet. Das linke Instrument zeigt
die negative, das rechte die positive Gleichspannung an.
Frontansicht.jpg (Größe: 180,88 KB / Downloads: 363)
Frontansicht
Wegen der geänderten Spannungen war eine Anpassung der Instrumentenbeschaltung notwendig. Insbesondere sollte
die Ablesegenauigkeit der negativen Spannung im niedrigen Spannungsbereich erhöht werden. Daher wird diese
Spannung logarithmiert und auf einer entsprechend geteilten Instrumentenskala angezeigt.
Skalen.jpg (Größe: 182,22 KB / Downloads: 361)
Vergrößerte Skalenansicht
Die Skalen habe ich mit dem frei erhältlichen Programm "Galva" konstruiert.
Bei genauerem Betrachten der Skalen fällt auf, dass die Richtung der Teilungsstriche von derZeigerrichtung abweicht,
ein Effekt, der an den linken und rechten Skalenenden deutlich ausgeprägt ist. Offensichtlich beherrscht das Programm
nur Kreisskalen, dh Skalenmittelpunkt und Drehachse des Zeigers stimmen überein. Dieser Skalentyp ist gut für ein
quadratisches Anzeigefeld geeignet. Um ein gefälliges Bild in rechteckigen Anzeigefeldern wie bei den hier verwendeten
Instrumenten zu erhalten, müssen Skalenmittelpunkt und Zeigerachse allerdings verschiedene Positionen haben,
wie die Skizze verdeutlicht.
Skala_Galva.JPG (Größe: 44,7 KB / Downloads: 357)
Zeigerdrehachse und Skalenmittelpunkt fallen nicht zusammen
Neben den eingebauten Zeichenfunktion verfügt "Galva" über Möglichkeiten, Skalen frei zu gestalten. Daher
besteht die Chance, die Skalen ausgewogener zu gestalten, denn die zZt verwendeten Skalen sind nur Provisorien.
mfg